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Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Sam blickte zu Mike herüber. Er schien so ein einfaches und ehrliches Gemüt zu haben. So schien es sich gut zu leben.
Er blickte zum Meer hinaus, das er gerochen hatte, lange bevor seine Augen es erfassten.
Oorm der viel geschwiegen hatte, machte einen Vorschlag, den Sam für nicht allzu dumm fand.
"Ja, da können wir es versuchen. Die meisten Matrosen und Leute die sich an Häfen herum treiben sind käuflich."
Er hielt Waldmeister an und ließ seinen Blick schweifen. Zwar waren einige Leute unterwegs, aber es schien nicht so als würden heute viele Schiffe auslaufen wollen, geschweige den anlegen. Alles überschaubar.
Er sah eine Hütte in der Zubehör verkauft wurde, das könnte ein Anlaufpunkt sein, sowie nach einiger Zeit einen Mann, der recht weit vorne an den Anlegestellen über ein Buch vertieft war und mit einer Hand Münzen auf dem Tisch hin und her schob, an dem er saß.
Sam nickte in die Richtung. "Ich denke ich versuche es bei ihm."
Er rutschte von Waldmeister herab und drückte Mike dessen Zügel in die Hand. Mit wenigen Schritten erreichte er sein Ziel.
"Hey! Freund, kannst du mir helfen? Meine Freundin und ich wollte heute Nacht Grat verlassen. Aber ich bin mit meinem Kumpels versackt und dann brannte plötzlich dieses Gasthaus!" er nickte zu Oorm und Mike herüber.
"Es war schrecklich. Sie ist jedoch schon mit einem weiteren Freund losgegangen. Nun weiß ich nicht, ob sie das richtige Schiff erwischt hat!" er grinste und hob dabei einen Beutel mit einigen Münzen hoch, die er fröhlich klimpern ließ.
Er blickte zum Meer hinaus, das er gerochen hatte, lange bevor seine Augen es erfassten.
Oorm der viel geschwiegen hatte, machte einen Vorschlag, den Sam für nicht allzu dumm fand.
"Ja, da können wir es versuchen. Die meisten Matrosen und Leute die sich an Häfen herum treiben sind käuflich."
Er hielt Waldmeister an und ließ seinen Blick schweifen. Zwar waren einige Leute unterwegs, aber es schien nicht so als würden heute viele Schiffe auslaufen wollen, geschweige den anlegen. Alles überschaubar.
Er sah eine Hütte in der Zubehör verkauft wurde, das könnte ein Anlaufpunkt sein, sowie nach einiger Zeit einen Mann, der recht weit vorne an den Anlegestellen über ein Buch vertieft war und mit einer Hand Münzen auf dem Tisch hin und her schob, an dem er saß.
Sam nickte in die Richtung. "Ich denke ich versuche es bei ihm."
Er rutschte von Waldmeister herab und drückte Mike dessen Zügel in die Hand. Mit wenigen Schritten erreichte er sein Ziel.
"Hey! Freund, kannst du mir helfen? Meine Freundin und ich wollte heute Nacht Grat verlassen. Aber ich bin mit meinem Kumpels versackt und dann brannte plötzlich dieses Gasthaus!" er nickte zu Oorm und Mike herüber.
"Es war schrecklich. Sie ist jedoch schon mit einem weiteren Freund losgegangen. Nun weiß ich nicht, ob sie das richtige Schiff erwischt hat!" er grinste und hob dabei einen Beutel mit einigen Münzen hoch, die er fröhlich klimpern ließ.
Elli- Piratenpinguin
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Der Mann, den Sam erblickt hatte, schien tatsächlich recht vertieft in seine Bücher zu sein, denn er bemerkte die Truppe zuerst gar nicht. Mike war seinem südländischen Kollegen einfach stumm gefolgt, der Einfall schien nicht schlecht zu sein. Auf dem Tisch des Typen befand sich neben einem aufgeschlagenen Buch auch eine Feder und Tinte, die Flecken neben dem Glas legten eine häufige Benutzung nahe, und Mike kam zu dem Schluss, dass es sich wohl um eine Art Aufseher handeln musste. So einem war er damals auch schon begegnet, als er in Toria angekommen war … Aber vermutlich war der Aufsehen von damals zu beschäftigt mit anderen Passagieren gewesen, um sich um den Jungen mit dem Strohhut zu kümmern.
Als Sam zu sprechen begann, ruckte der Kopf des Mannes hoch. Es war ein Typ von etwa 40 Jahren mit braunem, fast schon gräulichem Haar, das er in einem dünnen Pferdeschwanz trug. Sein Gesicht war breit und ebenso wohlgenährt wie seine ganze Figur; blaue Augen blitzten unter dicken Augenbrauen hervor, das linke von einem Monokel verdeckt, das der Mann nun aber abnahm und in eine kleine Brusttasche schob. Die Finger seiner rechten Hand spielten unablässig mit einer kleinen Münze herum, klopften mit ihr auf den Tisch oder fuhren an ihrem Rand entlang – Mike komme kaum anders, als hinzusehen.
Der Mann wirkte verwundert. Mit leicht geschürzten Lippen hörte er sich Sams Geschichte an. Nur kurz zuckte sein Blick zu dem Geldbeutel, dann über den Trupp Leute hinter Sam und schließlich zurück zu ihm. „Ihr scheint viele Freunde zu haben, junger Mann.“ Seine Stimme klang nasal, und Mike musste sich ein Grinsen verkneifen. Der Mann bemerkte es zum Glück nicht, wie er sich auf die Lippen biss. Stattdessen lächelte er selbst, in einer Mischung aus Freundlichkeit und Langeweile. „Aber wenn Ihr Eure Freundin sucht, seid Ihr bei mir an der richtigen Adresse! Ich kenne alle Schiffe, die in Grat ein- und auslaufen!“ Er schielte unauffällig nach den Münzen in Sams Faust. „Sagt mir einfach, wie sie aussieht, und welche Richtung sie eingeschlagen hat … Dann sage ich Euch, ob sie hier war, oder nicht, vorausgesetzt, ich erinnere mich. Einverstanden?“
Als Sam zu sprechen begann, ruckte der Kopf des Mannes hoch. Es war ein Typ von etwa 40 Jahren mit braunem, fast schon gräulichem Haar, das er in einem dünnen Pferdeschwanz trug. Sein Gesicht war breit und ebenso wohlgenährt wie seine ganze Figur; blaue Augen blitzten unter dicken Augenbrauen hervor, das linke von einem Monokel verdeckt, das der Mann nun aber abnahm und in eine kleine Brusttasche schob. Die Finger seiner rechten Hand spielten unablässig mit einer kleinen Münze herum, klopften mit ihr auf den Tisch oder fuhren an ihrem Rand entlang – Mike komme kaum anders, als hinzusehen.
Der Mann wirkte verwundert. Mit leicht geschürzten Lippen hörte er sich Sams Geschichte an. Nur kurz zuckte sein Blick zu dem Geldbeutel, dann über den Trupp Leute hinter Sam und schließlich zurück zu ihm. „Ihr scheint viele Freunde zu haben, junger Mann.“ Seine Stimme klang nasal, und Mike musste sich ein Grinsen verkneifen. Der Mann bemerkte es zum Glück nicht, wie er sich auf die Lippen biss. Stattdessen lächelte er selbst, in einer Mischung aus Freundlichkeit und Langeweile. „Aber wenn Ihr Eure Freundin sucht, seid Ihr bei mir an der richtigen Adresse! Ich kenne alle Schiffe, die in Grat ein- und auslaufen!“ Er schielte unauffällig nach den Münzen in Sams Faust. „Sagt mir einfach, wie sie aussieht, und welche Richtung sie eingeschlagen hat … Dann sage ich Euch, ob sie hier war, oder nicht, vorausgesetzt, ich erinnere mich. Einverstanden?“
Leo-
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Sam grinste. Das konnte er gut. Auch wenn es selten ehrlich gemeint war. Die Ansage, dass er offenbar mehere Freunde habe, ignorierte er. Sollte noch weitere Nachfragen kommen, würde ihm schon etwas einfallen.
"Tja, ihre Schönheit ist kaum zu beschreiben. Sie hat wunderbare dunkle Haut und Augen in denen man sich verlieren kann und ihr Körper...was sage ich, ich bin mir sicher, es ist klar von wem ich rede." Er zwinkerte. Dann kam ihm noch ein Gedanke.
"Man sagt sogar oft, sie sehe aus wie die Königin und ja, ich kann eine gewisse Ähnlichkeit nicht von der Hand weisen." Wieder ein Grinsen, dann sah er auf die Wasser hinaus.
"In welche Richtung sie nun gereist ist, weiß ich ja eben nicht." bestürzt schaute er auf den Fremden.
"Ich mache mir wirklich große Sorgen!"
"Tja, ihre Schönheit ist kaum zu beschreiben. Sie hat wunderbare dunkle Haut und Augen in denen man sich verlieren kann und ihr Körper...was sage ich, ich bin mir sicher, es ist klar von wem ich rede." Er zwinkerte. Dann kam ihm noch ein Gedanke.
"Man sagt sogar oft, sie sehe aus wie die Königin und ja, ich kann eine gewisse Ähnlichkeit nicht von der Hand weisen." Wieder ein Grinsen, dann sah er auf die Wasser hinaus.
"In welche Richtung sie nun gereist ist, weiß ich ja eben nicht." bestürzt schaute er auf den Fremden.
"Ich mache mir wirklich große Sorgen!"
Elli- Piratenpinguin
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Neah beobachtete das Gespräch stumm.
Hoffentlich würde Sam mit diesem Plan erfolg haben. Wenn sie ehrlich war, hielt sie es für unwarscheinlich, aber ihr fiel weder etwas besseres ein, noch wollte sie nocheinmal ins Fettnäpfchen treten und versuchen zu helfen.
Schließlich begann sie erneut damit, Eldur den Hals zu kraulen, welcher diese Geste sichtlich genoss.
Dann lies sie den Blick über den Hafen schweifen.
Schon in den ersten Sekunden war ihr klar geworden, dass es kein Ort für sie war. Allein der Geruch war ihr unangenehm.
Hoffentlich würde Sam mit diesem Plan erfolg haben. Wenn sie ehrlich war, hielt sie es für unwarscheinlich, aber ihr fiel weder etwas besseres ein, noch wollte sie nocheinmal ins Fettnäpfchen treten und versuchen zu helfen.
Schließlich begann sie erneut damit, Eldur den Hals zu kraulen, welcher diese Geste sichtlich genoss.
Dann lies sie den Blick über den Hafen schweifen.
Schon in den ersten Sekunden war ihr klar geworden, dass es kein Ort für sie war. Allein der Geruch war ihr unangenehm.
Schattenmond-
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Was für eine nutzlose gammelige geistig zurückgebliebene Kreatur von einem Menschen. Er war versucht gewesen sich seinen gespendeten Silbertaler wieder zurück zu nehmen, aus der hölzernen Schale, die der Penner wie ein dressierter Affe immer wieder in nervtötendem Klimpern mit provokant dämlichem Gesichtsausdruck schüttelte. Nur seinen Gefährten hatte er es zu verdanken, dass er sich mit solchem antriebslos vegetierendem Abschaum abgeben musste und nun durch diese nach Fisch und Muscheln stinkende Stadtlandschaft voller greiser Saftsäcke irrte, die ihn mit beinahe fassungslos wirkenden Falten-Fressen anglotzten. Die Hafenhuren schienen in seiner Gegenwart wahre Gesichtskrämpfe zu erleiden und drehten sich hastig zur Seite; einige Kinder deuteten begeistert auf den Mann auf dem Esel und lachten, was in ihm das dringende Bedürfnis weckte, von Horatio herunterzuspringen und ihre kümmerlichen Schädel wiederholt auf den felsigen Untergrund zu schmettern, bis nur noch ein Lache aus Blut und zerquetschtem Hirn den Straßenboden zierte. Aber nein, natürlich brachte er keine Kinder um, auch sonst niemanden. Wenn er jedes Mal gleich ausrasten würde, wenn ihn etwas störte, würde er wohl nicht mehr leben, das sah er ein. Aber im Augenblick störte ihn einfach alles, die Sache mit Mahoney, das Mike ihn wieder einmal enttäuscht hatte, das seine "Kameraden" ihn zurückgelassen hatten, diese dümmlichen Stadtwachen, dieser noch viel dümmlichere, zahnlose Penner, diese beschissene Stadt, diese nach Fischpisse riechende Luft, diese Menschen. Manchmal kam er wirklich gut mit der Umwelt zurecht. Manchmal konnte er über diese Dinge lächeln und darüber scherzen. Aber gerade braute es sich in ihm nur immer weiter zusammen und seine Laune sank mit jeder Sekunde, in der er auf gut Glück dieses Hafengebiet durchforstete. Irgendwo mussten sie ja stecken...
Grimmig lenkte Bazille den stoischen Horatio vorwärts.
Grimmig lenkte Bazille den stoischen Horatio vorwärts.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
„Wunderbare dunkle Haut …? Und Augen …“ Der Mann am Tisch schien nun selbst ein wenig ins Träumen zu geraten. Sein Blick richtete sich in den Himmel, während seine Finger noch immer mit der Münze spielten. Erst Mikes Räuspern riss den Kerl aus seiner Träumerei. Er sah an Samuel herab. „Wohl eine Insulanerin, so wie Ihr? Ja, die hab ich in der Tat gesehen.“
Nun hörte der Aufseher tatsächlich auf, mit seiner Münze zu spielen; stattdessen schob er sie in seine Brusttasche. Doch seine Finger blieben ruhelos. Als Ersatz griff er nun nach seinem Monokel, nahm es ab und drehte es um und um. Als Mike angesichts seiner Worte etwas zu laut einatmete, schenkte er ihm einen kurzen Seitenblick, dann wandte er sich wieder Sam entgegen und beugte sich leicht vor. Mike konnte einen Blick auf eine kahle Stelle zwischen den langen Haaren erhaschen.
„Ja, sie war hier, heute Morgen erst! Aber Ihr werdet sie nicht mehr antreffen. Genauso wenig wie Euren anderen Freund, ihren Begleiter.“ Der Mann beugte sich wieder zurück und schob – zu Mikes Erleichterung – das Monokel wieder vor sein Auge. „Sie haben ein Schiff genommen, Richtung Mauris. Ist vor ner Weile ausgelaufen. Oh ja, eine Schönheit, in der Tat …“ Er schien sich wieder in Gedanken zu verlieren, doch dieses Mal nur kurz. „Euer Freund dagegen … aber was rede ich. Wenn Ihr Ihnen hinterher wollt … Nun, das nächste Schiff nach Mauris fährt leider erst heute Abend, mein Herr. So lange müsstet Ihr wohl warten …“
Nun hörte der Aufseher tatsächlich auf, mit seiner Münze zu spielen; stattdessen schob er sie in seine Brusttasche. Doch seine Finger blieben ruhelos. Als Ersatz griff er nun nach seinem Monokel, nahm es ab und drehte es um und um. Als Mike angesichts seiner Worte etwas zu laut einatmete, schenkte er ihm einen kurzen Seitenblick, dann wandte er sich wieder Sam entgegen und beugte sich leicht vor. Mike konnte einen Blick auf eine kahle Stelle zwischen den langen Haaren erhaschen.
„Ja, sie war hier, heute Morgen erst! Aber Ihr werdet sie nicht mehr antreffen. Genauso wenig wie Euren anderen Freund, ihren Begleiter.“ Der Mann beugte sich wieder zurück und schob – zu Mikes Erleichterung – das Monokel wieder vor sein Auge. „Sie haben ein Schiff genommen, Richtung Mauris. Ist vor ner Weile ausgelaufen. Oh ja, eine Schönheit, in der Tat …“ Er schien sich wieder in Gedanken zu verlieren, doch dieses Mal nur kurz. „Euer Freund dagegen … aber was rede ich. Wenn Ihr Ihnen hinterher wollt … Nun, das nächste Schiff nach Mauris fährt leider erst heute Abend, mein Herr. So lange müsstet Ihr wohl warten …“
Leo-
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Samuel und Mike konnten mit einem Mal ein Räuspern hinter sich vernehmen. Im Rücken der Gruppe hatte sich eine Gestalt angepirscht, die den Anwesenden mittlerweile durchaus bekannt sein sollte. Ihre versetzt liegenden Augen, das eine moosgrün, das andere braun und tränend blickten an den Kameraden vorbei und schienen den mit seinem Monokel herumspielenden Händler zu fixieren. Das von hässlichen, gelben Eiterflecken entstellte Antlitz war zu einer grimmigen Maske verzerrt. Die Haare hingen auf der einen Seite wild und fettig ins Gesicht, die andere Hälfte seines Schädels war größtenteils kahl. Dann öffnete sich Bazilles Mund und zwei bizarr verwachsene und schiefe Zahnreihen traten ans Licht der Sonne.
"Wir brauchen ein Schiff. Jetzt."
Aus seinem Tonfall wurde klar, dass er keinen Widerspruch hören wollte.
"Wir haben Geld, um das zu klären. Welcher Kapitän kann uns hinbringen?"
Bazille ließ aus seinem Beutel fünf silberne Taler in seine offene Handfläche regnen.
Auf den Rest der Gruppe schien er nicht wirklich zu achten.
"Wir brauchen ein Schiff. Jetzt."
Aus seinem Tonfall wurde klar, dass er keinen Widerspruch hören wollte.
"Wir haben Geld, um das zu klären. Welcher Kapitän kann uns hinbringen?"
Bazille ließ aus seinem Beutel fünf silberne Taler in seine offene Handfläche regnen.
Auf den Rest der Gruppe schien er nicht wirklich zu achten.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Am Gespräch zwischen Sam und dem Hafenaufseher beteiligte sich Oorm nicht, was allerdings nicht hieß, dass er nicht zuhörte. Es war erstaunlich mit anzuhören und zu sehen, was eine geschickte Wortwahl und einige Münzen so alles anrichten konnten. Er selbst hätte wohl niemals die Informationen aus dem Mann herausholen können. Erstens hätte er nicht die richtigen Worte gefunden - oder sich schlimmer noch versprochen und ungewollt irgendetwas offenbart und Zweitens hatte er immer noch kein Geld. Auf dieser Reise war es jetzt schon viel zu oft vorgekommen, dass ihm Geld gefehlt hatte. Wieder wünschte er sich, dass er damals ganz einfach die Bezahlung angenommen hätte. Nun verfolgte ihn diese Entscheidung immer und immer wieder.
Natürlich wussten sie nicht, wer genau die Königin entführt hatte aber eines war klar: Er war hässlich. Vielleicht konnte sich sein Aussehen sogar mit dem von Basil messen. Dabei fiel Oorm auf, dass der Söldner noch immer nicht zurückgekehrt war. Wo trieb er sich nur herum? Ohne ihn konnten sie nicht einfach hier verschwinden. Wenn er also von selbst nicht auftauchte, würden sie oder zumindest er sich auf die Suche machen müssen.
Doch auch wenn sie nun endlich wieder eine Spur hatten, gab es auch eine schlechte Nachricht. Das nächste Schiff fuhr erst wieder gegen Abend aus. Der alte Gestaltwandler wollte sich gerade einmischen, als Bazille doch wieder auftauchte und klar machte, dass sie sofort losfahren mussten. Da hatte er Recht. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Sie wussten nicht, wer genau es gewesen war, der die Königin entführt hatte - war es der Nekromant selbst gewesen oder wieder nur einer seiner Handlanger? - aber eines war klar: Dieser Jemand hatte nichts Gutes im Sinn. Sie mussten die Königin retten. Wenn sie Glück hatten, würde diese Sache sie direkt zum Nekromanten führen und sie konnten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Bis abends konnten sie also nicht warten. Da Basil direkt Geld angeboten hatte, würde sich Oorm noch nicht einmischen. Jetzt hieß es abzuwarten, wie der Aufseher das Angebot aufnahm und ob er ein Schiff organisieren konnte. Trotzdem wandte sich Oorm zu dem Söldner um.
"Ich wusste, dass du nicht das Weite gesucht hast." begrüßte er Bazille mit einem freundlichen, ja fast fröhlichen Unterton in der Stimme. "Gut, dass du wieder hier bist."
Natürlich wussten sie nicht, wer genau die Königin entführt hatte aber eines war klar: Er war hässlich. Vielleicht konnte sich sein Aussehen sogar mit dem von Basil messen. Dabei fiel Oorm auf, dass der Söldner noch immer nicht zurückgekehrt war. Wo trieb er sich nur herum? Ohne ihn konnten sie nicht einfach hier verschwinden. Wenn er also von selbst nicht auftauchte, würden sie oder zumindest er sich auf die Suche machen müssen.
Doch auch wenn sie nun endlich wieder eine Spur hatten, gab es auch eine schlechte Nachricht. Das nächste Schiff fuhr erst wieder gegen Abend aus. Der alte Gestaltwandler wollte sich gerade einmischen, als Bazille doch wieder auftauchte und klar machte, dass sie sofort losfahren mussten. Da hatte er Recht. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Sie wussten nicht, wer genau es gewesen war, der die Königin entführt hatte - war es der Nekromant selbst gewesen oder wieder nur einer seiner Handlanger? - aber eines war klar: Dieser Jemand hatte nichts Gutes im Sinn. Sie mussten die Königin retten. Wenn sie Glück hatten, würde diese Sache sie direkt zum Nekromanten führen und sie konnten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Bis abends konnten sie also nicht warten. Da Basil direkt Geld angeboten hatte, würde sich Oorm noch nicht einmischen. Jetzt hieß es abzuwarten, wie der Aufseher das Angebot aufnahm und ob er ein Schiff organisieren konnte. Trotzdem wandte sich Oorm zu dem Söldner um.
"Ich wusste, dass du nicht das Weite gesucht hast." begrüßte er Bazille mit einem freundlichen, ja fast fröhlichen Unterton in der Stimme. "Gut, dass du wieder hier bist."
Thorgrimm-
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Das Feuer des Zorns das schon zuvor Bazilles Adern durchflutet hatte, wurde durch Oorms Worte nur weiter angefacht und begann sich nun auch im Gesicht des Söldners abzuzeichnen, als er seine Emotionen nicht länger zurückhalten konnte. Ein gereizter, glasiger Blick wandte sich zu dem Hünen um, die Stirn und die Wangen von Bazille waren gerötet.
Was bildete sich das behaarte, von Ungeziefer befallene Erdferkel ein? Er könnte es hier und jetzt dem Erdboden gleichmachen und er war versucht es auch zu tun. Diese dreiste Ignoranz. Als ob er sich verpisst hätte, wie ein schmutzige Kanalratte. Und dazu noch diese freundliche Unschuldsmiene. Er war versucht Oorm anzufallen und ihm den klobigen Kehlkopf zu zerquetschen.
Laut wurde der Atem durch die Nase ausgestoßen. Er durfte das Geschäft mit dem Händler nun nicht platzen lassen. Langsam beugte er sich zu Oorm vor, damit der Mann nicht mithören konnte.
"Ihr werdet mich nicht loswerden", verkündete er leise grollend. "Und wenn ihr es weiterhin versucht, wird es in dieser Gruppe schon bald ein Unglück zu betrauern geben, darauf kannst du dich verlassen."
Langsam wandte er sich ab, das Gesicht immer noch krebsrot. Er bemühte sich um eine neutrale Miene, wobei es für den Händler nach diesem Schauspiel vollkommen klar geworden sein musste, dass es Unstimmigkeiten in der Gruppe gab.
Was bildete sich das behaarte, von Ungeziefer befallene Erdferkel ein? Er könnte es hier und jetzt dem Erdboden gleichmachen und er war versucht es auch zu tun. Diese dreiste Ignoranz. Als ob er sich verpisst hätte, wie ein schmutzige Kanalratte. Und dazu noch diese freundliche Unschuldsmiene. Er war versucht Oorm anzufallen und ihm den klobigen Kehlkopf zu zerquetschen.
Laut wurde der Atem durch die Nase ausgestoßen. Er durfte das Geschäft mit dem Händler nun nicht platzen lassen. Langsam beugte er sich zu Oorm vor, damit der Mann nicht mithören konnte.
"Ihr werdet mich nicht loswerden", verkündete er leise grollend. "Und wenn ihr es weiterhin versucht, wird es in dieser Gruppe schon bald ein Unglück zu betrauern geben, darauf kannst du dich verlassen."
Langsam wandte er sich ab, das Gesicht immer noch krebsrot. Er bemühte sich um eine neutrale Miene, wobei es für den Händler nach diesem Schauspiel vollkommen klar geworden sein musste, dass es Unstimmigkeiten in der Gruppe gab.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Anfangs war Oorm einfach nur verwirrt. Loswerden? Wie kam Bazille überhaupt darauf, dass sie ihn loswerden wollten? So wütend wie der Mann aussah, schien es allerdings sein ernst zu sein und es gab auch keinen Grund für ihn, jetzt irgendetwas zu spielen. Außer es war ein abgekatertes Schauspiel, um den Aufseher irgendwie davon zu überzeugen, ihnen zu helfen. Doch entweder verstand Oorm das nicht oder er lag falsch. Sowieso wäre der Söldner kein Mensch, der sich sowas ausdenken würde. Das traute Oorm ihm nicht zu. Blieb also nur, dass er es ernst meinte.
"Wir wollen dich nicht loswerden." begann er diesmal recht neutral. "Du bist verschwunden und wir haben keine Zeit zu verlieren. Die Wachen wussten, wohin wir gegangen sind. Du hättest sie nur fragen müssen." Oorm war kein großer Redner und hatte sowieso nicht vor, sich zu erklären. Von seiner Seite aus betrachtet, hatten sie nichts falsch gemacht. Basil war eigentlich selbst Schuld daran, denn er war einfach so gegangen, ohne genaueres zu sagen. "Ich wollte gerade losgehen und dich suchen." sagte er noch ohne viel Hoffnung, damit Basil beruhigen zu können. Außerdem war er ein ganz miserabler Lügner und selbst Basil musste erkennen - wenn er nicht zu wütend war - das er die Wahrheit sagte.
Eigentlich war es ihm aber auch egal. Basil hatte sich bisher nicht von seiner Schokoladenseite gezeigt und wenn er die Schuld jetzt auf ihn und die Gruppe schieben wollte, dann sollte er das doch tun. Oorm hatte keine Lust, sich jetzt über so eine Sache zu streiten - vor allem dann, wenn er wusste, dass es sowieso zwecklos war. Aber auch wenn der hässliche Söldner Stress machte, war Oorm doch froh, dass er wieder da war. Ohne ihn hätten sie wahrscheinlich keine Chance gegen den Nekromanten.
"Wir wollen dich nicht loswerden." begann er diesmal recht neutral. "Du bist verschwunden und wir haben keine Zeit zu verlieren. Die Wachen wussten, wohin wir gegangen sind. Du hättest sie nur fragen müssen." Oorm war kein großer Redner und hatte sowieso nicht vor, sich zu erklären. Von seiner Seite aus betrachtet, hatten sie nichts falsch gemacht. Basil war eigentlich selbst Schuld daran, denn er war einfach so gegangen, ohne genaueres zu sagen. "Ich wollte gerade losgehen und dich suchen." sagte er noch ohne viel Hoffnung, damit Basil beruhigen zu können. Außerdem war er ein ganz miserabler Lügner und selbst Basil musste erkennen - wenn er nicht zu wütend war - das er die Wahrheit sagte.
Eigentlich war es ihm aber auch egal. Basil hatte sich bisher nicht von seiner Schokoladenseite gezeigt und wenn er die Schuld jetzt auf ihn und die Gruppe schieben wollte, dann sollte er das doch tun. Oorm hatte keine Lust, sich jetzt über so eine Sache zu streiten - vor allem dann, wenn er wusste, dass es sowieso zwecklos war. Aber auch wenn der hässliche Söldner Stress machte, war Oorm doch froh, dass er wieder da war. Ohne ihn hätten sie wahrscheinlich keine Chance gegen den Nekromanten.
Thorgrimm-
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Für Bazille war die Angelegenheit schon geklärt gewesen, aber als Oorm erneut das Wort erhob, wandte er sich nochmal seinem bärtigen Begleiter zu. Die Augen des Söldners brannten voll Misstrauen. Aber ausschließen, dass der Bär die Wahrheit sagte, das konnte er auch nicht. Eine Sekunde verstrich in Stille.
"Ich weiß nicht ob du die Wahrheit sagst", erklärte Bazille, der sich Mühe gab seinen blutdürstenden Hass auf Oorm, seine Begleiter, den Händler, jeden verdammten, verschissenen Kerl in dieser ganzen im Geruch von Fischpisse ertrinkenden Stadt im Zaum zu halten. Dieser Hass brodelte immer in ihm, an manchen Tagen stärker, an manchen schwächer. Und heute war er genug gereizt worden, dass seine nicht immer ernst gemeinten höhnischen Kommentare sich in triefenden Zorn gewandelt hatten. Als er wieder etwas sagte, war es ruhiger, kontrollierter. Doch Oorm konnte noch immer das Feuer in den ungleichen Augen des hässlichen Mannes glühen sehen. "Ich hatte euch gesagt, dass ich gleich zurückkehre. Und die Wachen waren mir keine große Hilfe. Kann sein das du die Wahrheit sagst, kann sein das du lügst."
Wie zuvor redete er leise genug, damit der Händler nichts davon mitbekam, den die zunehmenden Gespräche in der Gruppe wohl eher verwirren mussten. "Beim nächsten Mal wird diese Angelegenheit jedenfalls nicht mehr friedlich zu regeln sein. Denn eines sollte euch klar sein: Diese Angelegenheit ist mir wichtig."
Er beugte sich nahe an Oorm heran; er konnte den Atem des Hünen auf seiner entstellten Haut spüren: "Wichtiger als alles andere in dieser Welt."
Dabei beließ er es nun auch. Er musste diesen Dialog nicht ans Äußerste treiben.
"Ich weiß nicht ob du die Wahrheit sagst", erklärte Bazille, der sich Mühe gab seinen blutdürstenden Hass auf Oorm, seine Begleiter, den Händler, jeden verdammten, verschissenen Kerl in dieser ganzen im Geruch von Fischpisse ertrinkenden Stadt im Zaum zu halten. Dieser Hass brodelte immer in ihm, an manchen Tagen stärker, an manchen schwächer. Und heute war er genug gereizt worden, dass seine nicht immer ernst gemeinten höhnischen Kommentare sich in triefenden Zorn gewandelt hatten. Als er wieder etwas sagte, war es ruhiger, kontrollierter. Doch Oorm konnte noch immer das Feuer in den ungleichen Augen des hässlichen Mannes glühen sehen. "Ich hatte euch gesagt, dass ich gleich zurückkehre. Und die Wachen waren mir keine große Hilfe. Kann sein das du die Wahrheit sagst, kann sein das du lügst."
Wie zuvor redete er leise genug, damit der Händler nichts davon mitbekam, den die zunehmenden Gespräche in der Gruppe wohl eher verwirren mussten. "Beim nächsten Mal wird diese Angelegenheit jedenfalls nicht mehr friedlich zu regeln sein. Denn eines sollte euch klar sein: Diese Angelegenheit ist mir wichtig."
Er beugte sich nahe an Oorm heran; er konnte den Atem des Hünen auf seiner entstellten Haut spüren: "Wichtiger als alles andere in dieser Welt."
Dabei beließ er es nun auch. Er musste diesen Dialog nicht ans Äußerste treiben.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Verwirrt beobachtet Samuel die Szene. Er verstand nicht ganz was das Problem von Basil war, er wollte es auch nicht weiter hinterfragen. Er hatte jedenfalls recht, sie konnten nicht bis zum Abend warten. Also fand er er sollte die Sitaution unterstüzen.
"Das ist wirklich eine Misere. Wir müssen schnell hinterher, eine schwierige Angelegenheit." Wieder klimperte Sam mit ein paar Münzen in der Hand. Dann zuckte er lachend mit den Schultern. "Wie Frauen eben so sind!"
Er überlegte ob er noch etwas hinterherschieben sollte, aber warf dann lieber einen Blick über den Hafen.
"Ich meine wenn wir nun einen Tipp bekommen würden, welcher der Herren mit Crew und Schiff bereit wären und überzusetzen, würden natürlich für den Tipp auch ein paar Münzen klimpern. Man muss ja von irgendwas leben, nicht wahr!"
Dann lehnte er sich betont lässig an ein Fass und hoffte auf Informationen.
"Das ist wirklich eine Misere. Wir müssen schnell hinterher, eine schwierige Angelegenheit." Wieder klimperte Sam mit ein paar Münzen in der Hand. Dann zuckte er lachend mit den Schultern. "Wie Frauen eben so sind!"
Er überlegte ob er noch etwas hinterherschieben sollte, aber warf dann lieber einen Blick über den Hafen.
"Ich meine wenn wir nun einen Tipp bekommen würden, welcher der Herren mit Crew und Schiff bereit wären und überzusetzen, würden natürlich für den Tipp auch ein paar Münzen klimpern. Man muss ja von irgendwas leben, nicht wahr!"
Dann lehnte er sich betont lässig an ein Fass und hoffte auf Informationen.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Der Mann mit dem Monokel wirkte ähnlich verwirrt davon, wie sich die Szene entwickelte. Gestützt auf einen Ellenbogen und eine gespreizte Hand beugte er sich über den Tisch, wie um Basil besser sehen zu können, rückte sogar seine Sehhilfe ein wenig zurecht, und betrachtete mit großen Augen das sich entspinnende Gespräch. Samuel schien er völlig vergessen zu haben, bis dieser sich wieder zu Wort meldete; doch selbst dann dauerte es einen kurzen Moment, bis der Mann wieder zu ihm aufsah, fast schon verwirrt.
„Oh … nun, ja, natürlich …“ Der Aufseher fuhr sich in einer fast verlegenen Geste über den Hinterkopf, seine Hand hielt am Pferdeschwanz an. Er schielte noch einmal kurz zum Disput hinüber, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Insulaner und sichtlich auch seinen Münzen zu. Er griff in den Stapel Papiere zu seiner Linken, doch das schien nur aus Gewohnheit zu sein, denn er redete bereits, als er noch suchte.
„Na, mein Freund, in einer solchen Notsituation lässt sich doch sicher etwas machen … Tatsächlich kenne ich den Mann, der Eure Sorgen lindern kann, oh ja! Denn sagte ich schon, dass ich jeden Kapitän dieser nördlichen und auch der anderen Gewässer Torants kenne?“ Mit etwas falschem Stolz angesichts dieser offensichtlichen Übertreibung strich sich der Mann über den Bauchansatz und lächelte. Unter seiner flachen Hand lagen nun zwei Schriftstücke; auf dem einen waren eine Menge Zahlen und Namen zu erkennen, geschrieben, eher schon gemalt in ausufernden Schnörkeln.
„Bei mir seid Ihr da an der richtigen Adresse! Denn ich – Ach, was soll’s, das hatten wir ja alles schon.“ Der Aufseher beugte sich erneut vor, dieses Mal jedoch in die andere Richtung, sah Sam noch einmal an und dann in die Richtung, in die er deutete, und in der mehrere Schiffe vor Anker lagen. Dichtes Treiben blockierte die Sicht, Männer schleppten Kisten, rollten Taue zusammen oder schlenderten in der Ziellosigkeit des Suffs umher. „Da hinten, da findet ihr das Schiff, das Ihr sucht. Fährt eigentlich nach Neuendorf, noch heute Mittag, aber für ein paar Münzen … Ich kenn‘ den Kapitän gut, macht bestimmt gerne den Umweg über die nördliche Passage.“ Der Mann setzte sich wieder aufrecht hin, schielte ein letztes Mal zu Basil, dann griff er seine Schreibfeder und tunkte sie bedächtig ins Tintenfass, ohne Sam noch einmal anzusehen. „Fragt nach Kapitän Harlock. Und sagt ihm, sein alter Freund Marwick schickt ihn –“, der Mann grinste, „dann lässt er vielleicht das nächste Mal einen Teil der Gewinne bei mir.“ Marwick wedelte mit der freien Hand, noch immer grinsend. „Und jetzt macht, dass ihr weg kommt, seltsame Fremde mit seltsamen Freunden. Ich hab noch zu tun!“
„Oh … nun, ja, natürlich …“ Der Aufseher fuhr sich in einer fast verlegenen Geste über den Hinterkopf, seine Hand hielt am Pferdeschwanz an. Er schielte noch einmal kurz zum Disput hinüber, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Insulaner und sichtlich auch seinen Münzen zu. Er griff in den Stapel Papiere zu seiner Linken, doch das schien nur aus Gewohnheit zu sein, denn er redete bereits, als er noch suchte.
„Na, mein Freund, in einer solchen Notsituation lässt sich doch sicher etwas machen … Tatsächlich kenne ich den Mann, der Eure Sorgen lindern kann, oh ja! Denn sagte ich schon, dass ich jeden Kapitän dieser nördlichen und auch der anderen Gewässer Torants kenne?“ Mit etwas falschem Stolz angesichts dieser offensichtlichen Übertreibung strich sich der Mann über den Bauchansatz und lächelte. Unter seiner flachen Hand lagen nun zwei Schriftstücke; auf dem einen waren eine Menge Zahlen und Namen zu erkennen, geschrieben, eher schon gemalt in ausufernden Schnörkeln.
„Bei mir seid Ihr da an der richtigen Adresse! Denn ich – Ach, was soll’s, das hatten wir ja alles schon.“ Der Aufseher beugte sich erneut vor, dieses Mal jedoch in die andere Richtung, sah Sam noch einmal an und dann in die Richtung, in die er deutete, und in der mehrere Schiffe vor Anker lagen. Dichtes Treiben blockierte die Sicht, Männer schleppten Kisten, rollten Taue zusammen oder schlenderten in der Ziellosigkeit des Suffs umher. „Da hinten, da findet ihr das Schiff, das Ihr sucht. Fährt eigentlich nach Neuendorf, noch heute Mittag, aber für ein paar Münzen … Ich kenn‘ den Kapitän gut, macht bestimmt gerne den Umweg über die nördliche Passage.“ Der Mann setzte sich wieder aufrecht hin, schielte ein letztes Mal zu Basil, dann griff er seine Schreibfeder und tunkte sie bedächtig ins Tintenfass, ohne Sam noch einmal anzusehen. „Fragt nach Kapitän Harlock. Und sagt ihm, sein alter Freund Marwick schickt ihn –“, der Mann grinste, „dann lässt er vielleicht das nächste Mal einen Teil der Gewinne bei mir.“ Marwick wedelte mit der freien Hand, noch immer grinsend. „Und jetzt macht, dass ihr weg kommt, seltsame Fremde mit seltsamen Freunden. Ich hab noch zu tun!“
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Etwas überrascht war Oorm doch, als er hörte, was Basil antwortete. Diese Sache war ihm wichtiger als alles andere in dieser Welt? Seit wann war das so? Als sie sich damals im Rathaus getroffen hatten, war es vor allem Geld gewesen, dass ihn motiviert hatte. Was hatte sich seitdem verändert? Der alte Mann musste zugeben, dass er sich noch nie wirklich ernst mit dem hässlichen Söldner über ihren Auftrag unterhalten hatte. Zugegeben war Oorm nicht der große Redner und hatte viel geschwiegen aber vielleicht war es an der Zeit, diesem Mann etwas auf den Zahn zu fühlen.
Im Moment schien es allerdings besser zu sein, sich überhaupt nicht mit dem Söldner zu unterhalten, wenn er nicht doch einen Kampf provozieren wollte. Vielleicht fanden sie später, auf dem Schiff, einen geeigneten Zeitpunkt. Nachdem Bazille ganz klar gesagt hatte, was Sache war, wandte sich Oorm ohne ein weiteres Wort einfach ab. Er war kein Mann, der auf jeder Kleinigkeit herumreiten musste. Dass die Wachen keine Hilfe gewesen waren, hatte ja keiner ahnen können und doch wurde der Gruppe die Schuld in die Schuhe geschoben. Auch darauf kam der alte Gestaltwandler nicht zu sprechen.
Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf Sams Überredenskünste und den seltsamen Aufseher. Hörte sich wohl gerne reden und hielt sich für was Besseres. Oorm konnte es egal sein, solange er entsprechende Antworten bekam. Es war nur etwas Geduld vonnöten und schon hatten sie alle Informationen, die sie brauchten.
Da sich die Gruppe bereits einig geworden war, keine Zeit verlieren zu dürfen und der Aufseher anscheinend keine Lust mehr auf sie hatte, wandte sich Oorm ab und ging in die Richtung, die ihm gezeigt worden war. Erst als er mittem im regen Treiben der Hafenarbeiter und Matrosen unterging, suchte er nach einem geeigneten Mann. Sein Blick fiel auf einen älteren Mann, der auf einer Kiste saß und gemütlich Pfeife rauchte. Oorm stellte sich direkt vor ihn, um die Aufmerksamkeit zu bekommen. "Wo finde ich Kapitän Harlock?" waren die einzigen Worte, die er aussprach.
Im Moment schien es allerdings besser zu sein, sich überhaupt nicht mit dem Söldner zu unterhalten, wenn er nicht doch einen Kampf provozieren wollte. Vielleicht fanden sie später, auf dem Schiff, einen geeigneten Zeitpunkt. Nachdem Bazille ganz klar gesagt hatte, was Sache war, wandte sich Oorm ohne ein weiteres Wort einfach ab. Er war kein Mann, der auf jeder Kleinigkeit herumreiten musste. Dass die Wachen keine Hilfe gewesen waren, hatte ja keiner ahnen können und doch wurde der Gruppe die Schuld in die Schuhe geschoben. Auch darauf kam der alte Gestaltwandler nicht zu sprechen.
Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf Sams Überredenskünste und den seltsamen Aufseher. Hörte sich wohl gerne reden und hielt sich für was Besseres. Oorm konnte es egal sein, solange er entsprechende Antworten bekam. Es war nur etwas Geduld vonnöten und schon hatten sie alle Informationen, die sie brauchten.
Da sich die Gruppe bereits einig geworden war, keine Zeit verlieren zu dürfen und der Aufseher anscheinend keine Lust mehr auf sie hatte, wandte sich Oorm ab und ging in die Richtung, die ihm gezeigt worden war. Erst als er mittem im regen Treiben der Hafenarbeiter und Matrosen unterging, suchte er nach einem geeigneten Mann. Sein Blick fiel auf einen älteren Mann, der auf einer Kiste saß und gemütlich Pfeife rauchte. Oorm stellte sich direkt vor ihn, um die Aufmerksamkeit zu bekommen. "Wo finde ich Kapitän Harlock?" waren die einzigen Worte, die er aussprach.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Der alte Mann mit der Pfeife betrachtete Oorm mit hochgezogener Augenbraue, dann Mike, der dem Bärenmann gefolgt war. Doch er schien, ganz im Gegensatz zu Marwick, auch ohne Bezahlung hilfsbereit: Stumm beugte sich der Alte vor, zeigte mit dem Pfeifenhals den Hafen hinunter, während er sich mit der freien Hand über den langen Bart strich. Dann grinste er und lehnte sich wieder zurück. Und Mike lief los.
Der Gedanke, endlich wieder in die Heimat zu kommen, was beflügelnd. Klar, der Grund könnte schöner sein. Immerhin suchten sie nach der entführten Königin des Landes, und wahrscheinlich hing auch noch das Schicksal Torants oder so davon ab. Trotzdem war es immer noch sein Zuhause. Die Inseln … Dort herrschte eine Stimmung, die wohl niemand aus Jagnia oder den Südlanden je so richtig verstehen würde. Es war wie ein warmer Patriotismus, der einem im Blut lag. Ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Zusammenhaltes, das man nur im Norden kannte.
Ja, es war gut, dorthin zurückzukehren.
Kapitän Harlock stellte sich als groß und stämmig gebauter Seemann heraus. Schnurrbart, Glatze, blaue Weste, die die höchst muskulösen Oberarme umso mehr zur Geltung brachte. Sein Schiff, die Esmeralda, schien Mike nicht gerade auffällig: mittelgroß, aus vergleichsweise hellem Holz und mit zwei Masten ausgestattet. Trotzdem entging ihm nicht, wie Harlock während ihres Gesprächs immer wieder an der Reling entlangfuhr und mit beinahe träumerischem Blick sein Schiff begutachtete. Harlock schien ein freundlicher, aber sehr direkter Mann zu sein – er forderte die Bezahlung für die Überfahrt, noch bevor einer aus der Gruppe auf das Thema zu sprechen kam, ließ das Thema jedoch auf sich beruhen, nachdem er einen, wie Mike fand, fairen Preis eingestrichen hatte. Er schien sich eher an Sam zu halten und der Rest der Gruppe höchstens misstrauisch zu mustern, besonders Basil, und Mike, wenn er den Verhandelnden ins Wort fiel.
Harlocks Mannschaft war mit dem Verladen beinahe fertig gewesen, als die Gruppe bei der Esmeralda eingetroffen war, und die Abfahrt erfolgte ohne große Verzögerung gegen Mittag. Mike hatte sich ein ruhiges Plätzchen am Bug gesucht, von dem aus er Grat ein letztes Mal betrachten konnte, und das stellte sich als gute Idee heraus. Bald waren der Hafen und die darin befindlichen Menschen so klein wie Erbsen geworden, doch das Bild der Stadt war umso imposanter geworden: Auf den Klippen, sich rechts und links über dem Hafen erstreckten, bot sich ihm ein weiteres Mal das ganze Panorama dieser beeindruckenden Stadt. Wie ein Schwalbennest erschien ihm Grat, nicht wie die Heimat von Menschen, sondern eher von fliegenden Geschöpfen; mit seinen tausenden Brücken, die aus der Ferne wie das filigrane Gewebe einer Spinne wirkten, mit seinen Schluchten, die die Stadt trennten, als drohte sie, ohne Brücken auseinander zu reißen. Die Unterarme auf die Reling gestützt und den Kopf mit einem verträumten Lächeln darauf gelegt, sah der Insulaner dabei zu, wie die Stadt der Brücken schlussendlich, langsam, aber sicher hinter dem Nebel der See verschwand.
Noch zwei Tage bis Mauris, hatte Harlock gesagt. Mike seufzte, doch es war ein entspanntes Seufzen. All das, was er schon erlebt hatte auf dieser Reise … die Gefahr, die Todesangst, in der er geschwebt war, aber auch der Zusammenhalt dieser Gruppe, obschon nur eine Zweckgemeinschaft … das alles kam ihm unermesslich groß und fantastisch vor. Er durfte Teil dieses Abenteuers sein! Er, der kleine Imker von der Insel. Das war gigantischer als jeder Traum, dem er in seinem Leben bislang nachgejagt war.
Und es war noch lange nicht vorbei. Oh, nein. Er kam gerade erst in Fahrt!
Der Gedanke, endlich wieder in die Heimat zu kommen, was beflügelnd. Klar, der Grund könnte schöner sein. Immerhin suchten sie nach der entführten Königin des Landes, und wahrscheinlich hing auch noch das Schicksal Torants oder so davon ab. Trotzdem war es immer noch sein Zuhause. Die Inseln … Dort herrschte eine Stimmung, die wohl niemand aus Jagnia oder den Südlanden je so richtig verstehen würde. Es war wie ein warmer Patriotismus, der einem im Blut lag. Ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Zusammenhaltes, das man nur im Norden kannte.
Ja, es war gut, dorthin zurückzukehren.
Kapitän Harlock stellte sich als groß und stämmig gebauter Seemann heraus. Schnurrbart, Glatze, blaue Weste, die die höchst muskulösen Oberarme umso mehr zur Geltung brachte. Sein Schiff, die Esmeralda, schien Mike nicht gerade auffällig: mittelgroß, aus vergleichsweise hellem Holz und mit zwei Masten ausgestattet. Trotzdem entging ihm nicht, wie Harlock während ihres Gesprächs immer wieder an der Reling entlangfuhr und mit beinahe träumerischem Blick sein Schiff begutachtete. Harlock schien ein freundlicher, aber sehr direkter Mann zu sein – er forderte die Bezahlung für die Überfahrt, noch bevor einer aus der Gruppe auf das Thema zu sprechen kam, ließ das Thema jedoch auf sich beruhen, nachdem er einen, wie Mike fand, fairen Preis eingestrichen hatte. Er schien sich eher an Sam zu halten und der Rest der Gruppe höchstens misstrauisch zu mustern, besonders Basil, und Mike, wenn er den Verhandelnden ins Wort fiel.
Harlocks Mannschaft war mit dem Verladen beinahe fertig gewesen, als die Gruppe bei der Esmeralda eingetroffen war, und die Abfahrt erfolgte ohne große Verzögerung gegen Mittag. Mike hatte sich ein ruhiges Plätzchen am Bug gesucht, von dem aus er Grat ein letztes Mal betrachten konnte, und das stellte sich als gute Idee heraus. Bald waren der Hafen und die darin befindlichen Menschen so klein wie Erbsen geworden, doch das Bild der Stadt war umso imposanter geworden: Auf den Klippen, sich rechts und links über dem Hafen erstreckten, bot sich ihm ein weiteres Mal das ganze Panorama dieser beeindruckenden Stadt. Wie ein Schwalbennest erschien ihm Grat, nicht wie die Heimat von Menschen, sondern eher von fliegenden Geschöpfen; mit seinen tausenden Brücken, die aus der Ferne wie das filigrane Gewebe einer Spinne wirkten, mit seinen Schluchten, die die Stadt trennten, als drohte sie, ohne Brücken auseinander zu reißen. Die Unterarme auf die Reling gestützt und den Kopf mit einem verträumten Lächeln darauf gelegt, sah der Insulaner dabei zu, wie die Stadt der Brücken schlussendlich, langsam, aber sicher hinter dem Nebel der See verschwand.
Noch zwei Tage bis Mauris, hatte Harlock gesagt. Mike seufzte, doch es war ein entspanntes Seufzen. All das, was er schon erlebt hatte auf dieser Reise … die Gefahr, die Todesangst, in der er geschwebt war, aber auch der Zusammenhalt dieser Gruppe, obschon nur eine Zweckgemeinschaft … das alles kam ihm unermesslich groß und fantastisch vor. Er durfte Teil dieses Abenteuers sein! Er, der kleine Imker von der Insel. Das war gigantischer als jeder Traum, dem er in seinem Leben bislang nachgejagt war.
Und es war noch lange nicht vorbei. Oh, nein. Er kam gerade erst in Fahrt!
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Bazille warf keinen einzigen Blick auf dieses stinkende Rattennest zurück. Er war froh, dass er dieses ekelerregende Loch hinter sich lassen konnte, mit all seinen Einwohnern, die sich in den Gassen drängten wie Ungeziefer und Läuse im verfilzten Haar einer Bauerndirne. Mit immer noch unruhigem Geist stapfte er quer über das Schiff, das für die nächsten zwei Tage wohl sein Kerker bleiben würde. Dagegen ließ sich wenig ausrichten. Er musste es wohl einfach so hinnehmen, auch wenn es ihm nicht gefiel. Bazille hatte gerne völlige Freiheit darin, wohin er ging und wo er sich aufhielt. Sich mehrere Tage auf beengtem Raum aufzuhalten war alles andere als angenehm. Aber nun gut. Sie mussten diesen Pisser mit dem Breiauge finden und ihn kaltstellen. Wenn die Information, die Ihnen gegeben worden war, nicht falsch war, dann führte ihr Weg zu den Inseln. Und um dorthin zu kommen brauchte man nun mal ein Schiff.
Mürrisch begab er sich zur Reling auf der Bugseite der Esmeralda und starrte eine Weile zu den dümpelnden Wellen hinaus. Irgendwann, vor etwa dreißig Jahren, Bazille wusste selbst nicht genau, wie alt er mittlerweile war, hatte man ihn dort hinausgeworfen. In die peitschende See. Eingesperrt in einer Holzkiste. Verdammt um zu ersaufen. Ob seine Eltern noch lebten, irgendwo? Sie würden ihn erkennen, wenn sie ihn sehen würden. So leicht war sein Gesicht nicht zu verwechseln...
Bazille fragte sich, was er mit Ihnen tun würde, würde er ihnen jemals begegnen. Aber das würde ohnehin nie geschehen und vielleicht war es auch gut so. Nigelhiem war sein wahrer Vater gewesen, er war es, der ihn großzog...und mit etwas Glück weilte er unter der Erde, wo er hin gehörte.
In gewisser Hinsicht war es gut, dass ihr Weg sie nach hier oben führte, zu den Inseln. Bazille war noch nie dort gewesen. Und so würde er schließlich auch diesen Ort zu Gesicht bekommen, bevor er schließlich diese Welt hinter sich ließ und dem Tod entgegen trat. Lang konnte es nicht mehr dauern. Die Zeit in seiner Sanduhr begann sich zu zerstreuen und sich immer schneller zu leeren. Es war nur wichtig, dass er es bis zum Ende schaffte. Bis zurück ins Grenzgebirge. Um sein Schicksal zu erfüllen. Bazille war bereit für alles, was noch kommen würde.
Sein Blick verlor sich im Auf- und Abschlagen der Wellen, die dort zum Takt einer unsichtbaren Melodie tanzten.
Mürrisch begab er sich zur Reling auf der Bugseite der Esmeralda und starrte eine Weile zu den dümpelnden Wellen hinaus. Irgendwann, vor etwa dreißig Jahren, Bazille wusste selbst nicht genau, wie alt er mittlerweile war, hatte man ihn dort hinausgeworfen. In die peitschende See. Eingesperrt in einer Holzkiste. Verdammt um zu ersaufen. Ob seine Eltern noch lebten, irgendwo? Sie würden ihn erkennen, wenn sie ihn sehen würden. So leicht war sein Gesicht nicht zu verwechseln...
Bazille fragte sich, was er mit Ihnen tun würde, würde er ihnen jemals begegnen. Aber das würde ohnehin nie geschehen und vielleicht war es auch gut so. Nigelhiem war sein wahrer Vater gewesen, er war es, der ihn großzog...und mit etwas Glück weilte er unter der Erde, wo er hin gehörte.
In gewisser Hinsicht war es gut, dass ihr Weg sie nach hier oben führte, zu den Inseln. Bazille war noch nie dort gewesen. Und so würde er schließlich auch diesen Ort zu Gesicht bekommen, bevor er schließlich diese Welt hinter sich ließ und dem Tod entgegen trat. Lang konnte es nicht mehr dauern. Die Zeit in seiner Sanduhr begann sich zu zerstreuen und sich immer schneller zu leeren. Es war nur wichtig, dass er es bis zum Ende schaffte. Bis zurück ins Grenzgebirge. Um sein Schicksal zu erfüllen. Bazille war bereit für alles, was noch kommen würde.
Sein Blick verlor sich im Auf- und Abschlagen der Wellen, die dort zum Takt einer unsichtbaren Melodie tanzten.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Sowohl der alte Seemann, den Oorm nach dem Weg fragte, als auch Kapitän Harlock und seine Crew machten keine Probleme. Sie betrachteten den alten Gestaltwandler nicht weiter - führten ihre Verhandlungen über den Preis lieber mit Sam, was ihm nur recht war. Sollten sie sich doch an den Söldner halten. Der hatte, was Geldangelegenheiten anging, sowieso am meisten Erfahrung. Oorm hatte keinerlei Verhältnis zu Geld. Früher einmal, als er für seine Familie hatte sorgen müssen aber das war schon lange her. Um in einem dunklen Wald oder der weiten Ebene zu überleben, brauchte man keine Münzen. Unnötiger Ballast.
Dass man ihn in Ruhe ließ, gefiel ihm. Er genoss es, nur für sich zu sein und von niemandem belästigt zu werden. Die Crew war allgegenwärtig, redete, scherzte und lachte. Der Kapitän rief Befehle und da war natürlich noch das Meer, das niemals still stand. Doch das alles kümmerte Oorm wenig. Im Gegensatz zu Grat war das noch einmal eine ganz andere Atmosphäre und Umgebung. Als er einen Blick auf die Stadt warf, musste er unweigerlich einen Vergleich zu Insekten ziehen. Wie Spinnen, die sich zusammentaten und ein riesiges Netz spannen oder Termiten, die einen Hügel bearbeiteten und schließlich ein Meisterwerk schufen. Abscheu und Staunen wechselten sich ab. Seinen Gefühlen nicht sicher, wandte er sich schließlich ab und lief langsam auf die andere Seite des Schiffes zu, um das Meer zu betrachten.
Ein recht trostloser Anblick. Wasser und Wellen soweit das Auge blickte. Und doch war es ein wichtiger Teil der Natur und mit sehr viel mehr Leben gefüllt, als man mit dem bloßen Auge sehen konnte. Auch wenn er nur einige Male auf dem Meer gewesen war, schien es ihm nicht fremd. Zwar bevorzugte er dunkle Wälder aber die Weite des Meeres hatte auch eine besondere Anziehungskraft, die er nicht leugnen konnte. Auch hier war Oorm allerdings zwiegespalten. Er genoss das Meer aber er war auch auf ein vergleichbar kleines Stück Holz gebannt, mit Menschen, die er nicht kannte und schlecht einschätzen konnte. Gleichzeitig frei und dennoch in Ketten gelegt. Ein seltsames Gefühl.
Zumindest konnte er sich an Deck aufhalten und bekam so keine Platzangst. Die Wandlungen - auch wenn er von vielen Menschen umgeben war - beschränkten sich auf ein seltenes Piksen. Er konnte es gut ignorieren und begann sich etwas zu entspannen. Der alte Mann verlor sich in Gedanken. An seine Aufgabe, den Nekromanten und ihr Ziel. An seine Gefährten. Die wenigen, die noch übrig geblieben waren. Ihm kamen die Worte Bazilles in den Sinn. Vielleicht war jetzt, da einiges an Zeit vergangen war, der Zeitpunkt gekommen, den hässlichen Söldner auf seine Worte anzusprechen.
Oorm lief auf den Mann zu, der wie gebannt auf das Meer blickte und stellte sich neben ihn. Nach wenigen Sekunden, begann er das Thema direkt anzusprechen, ohne Bazille anzusehen. Auch er blickte auf das Meer hinaus. "Bevor wir abgereist sind, sagtest du, dass dir diese Angelegenheit wichtiger als alles andere in dieser Welt ist." Er ließ die Worte einen Moment im Raum stehen, bevor er fortfuhr. "Als wir uns damals in diesem Dorf trafen, hattest du nur das Geld im Blick. Du hast sofort von der Belohnung gesprochen. Ich habe mich nicht nochmal mit dir über diese Sache unterhalten. Was hat sich geändert? Wieso ist dir diese Mission so wichtig?" Der alte Mann strich sich über seinen Bart und sah Basil nun direkt an. "Für mich ist diese Aufgabe mehr als nur wichtig. Sie ist mein Lebensinhalt. Mehr als das." Er hatte das Thema nie angesprochen aber schon vor einiger Zeit war er sich darüber klar geworden, dass alles in seinem Leben ihn auf diese eine Sache vorbereitet hatte. Der Fluch des Waldgottes, sein Leben als Einsiedler und die damit verbundenen neuen Erfahrungen. Er war mit der Natur nicht einfach nur verbunden. Er war ein Teil von ihr. Ein Avatar, der ausgesandt worden war, um das aufzuhalten, dass die Natur zu zerstören drohte.
Dass man ihn in Ruhe ließ, gefiel ihm. Er genoss es, nur für sich zu sein und von niemandem belästigt zu werden. Die Crew war allgegenwärtig, redete, scherzte und lachte. Der Kapitän rief Befehle und da war natürlich noch das Meer, das niemals still stand. Doch das alles kümmerte Oorm wenig. Im Gegensatz zu Grat war das noch einmal eine ganz andere Atmosphäre und Umgebung. Als er einen Blick auf die Stadt warf, musste er unweigerlich einen Vergleich zu Insekten ziehen. Wie Spinnen, die sich zusammentaten und ein riesiges Netz spannen oder Termiten, die einen Hügel bearbeiteten und schließlich ein Meisterwerk schufen. Abscheu und Staunen wechselten sich ab. Seinen Gefühlen nicht sicher, wandte er sich schließlich ab und lief langsam auf die andere Seite des Schiffes zu, um das Meer zu betrachten.
Ein recht trostloser Anblick. Wasser und Wellen soweit das Auge blickte. Und doch war es ein wichtiger Teil der Natur und mit sehr viel mehr Leben gefüllt, als man mit dem bloßen Auge sehen konnte. Auch wenn er nur einige Male auf dem Meer gewesen war, schien es ihm nicht fremd. Zwar bevorzugte er dunkle Wälder aber die Weite des Meeres hatte auch eine besondere Anziehungskraft, die er nicht leugnen konnte. Auch hier war Oorm allerdings zwiegespalten. Er genoss das Meer aber er war auch auf ein vergleichbar kleines Stück Holz gebannt, mit Menschen, die er nicht kannte und schlecht einschätzen konnte. Gleichzeitig frei und dennoch in Ketten gelegt. Ein seltsames Gefühl.
Zumindest konnte er sich an Deck aufhalten und bekam so keine Platzangst. Die Wandlungen - auch wenn er von vielen Menschen umgeben war - beschränkten sich auf ein seltenes Piksen. Er konnte es gut ignorieren und begann sich etwas zu entspannen. Der alte Mann verlor sich in Gedanken. An seine Aufgabe, den Nekromanten und ihr Ziel. An seine Gefährten. Die wenigen, die noch übrig geblieben waren. Ihm kamen die Worte Bazilles in den Sinn. Vielleicht war jetzt, da einiges an Zeit vergangen war, der Zeitpunkt gekommen, den hässlichen Söldner auf seine Worte anzusprechen.
Oorm lief auf den Mann zu, der wie gebannt auf das Meer blickte und stellte sich neben ihn. Nach wenigen Sekunden, begann er das Thema direkt anzusprechen, ohne Bazille anzusehen. Auch er blickte auf das Meer hinaus. "Bevor wir abgereist sind, sagtest du, dass dir diese Angelegenheit wichtiger als alles andere in dieser Welt ist." Er ließ die Worte einen Moment im Raum stehen, bevor er fortfuhr. "Als wir uns damals in diesem Dorf trafen, hattest du nur das Geld im Blick. Du hast sofort von der Belohnung gesprochen. Ich habe mich nicht nochmal mit dir über diese Sache unterhalten. Was hat sich geändert? Wieso ist dir diese Mission so wichtig?" Der alte Mann strich sich über seinen Bart und sah Basil nun direkt an. "Für mich ist diese Aufgabe mehr als nur wichtig. Sie ist mein Lebensinhalt. Mehr als das." Er hatte das Thema nie angesprochen aber schon vor einiger Zeit war er sich darüber klar geworden, dass alles in seinem Leben ihn auf diese eine Sache vorbereitet hatte. Der Fluch des Waldgottes, sein Leben als Einsiedler und die damit verbundenen neuen Erfahrungen. Er war mit der Natur nicht einfach nur verbunden. Er war ein Teil von ihr. Ein Avatar, der ausgesandt worden war, um das aufzuhalten, dass die Natur zu zerstören drohte.
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Die Lösung des Problems war einfacher als erwartet. Wieder einmal zeigte sich, dass Münzen die meisten Probleme augenblicklich aus der Welt schaffen konnten.
Die Esmeralda die Sam betrat gefiel ihm recht gut, ein solides Schiff ohne viel SchnickSchnack. Tatsächlich mochte er es bei Frauen ebenso, die die mehr Farbe im Gesicht hatten, als eine Malerstaffelei, waren eher selten seine Wahl. Nur wenn sich nichts anderes finden ließ, nahm er eben auch eine solche.
Glücklicherweise kümmerte sich eines der Crewmitglieder um Waldmeister, was ihn zumindest wenige Minuten von Bissen und Tritten schütze. Er betrachtete den jungen Mann, der dem Pferd zwischen den Ohren kraulte und es ohne Schwierigkeiten auf das Deck und wieder darunter lenkte. Nachdem er sich um das Tier gekümmert hatte, kam er zu Sam und sagte ihm, dass er sich gut um ihn gekümmert habe und das Tier ein Traum sei. Samuel nickte nur freundlich und warf dem Burschen eine Münze zu.
Als das Schiff endlich auslief und die Crew von einer regsamen Betriebsamkeit zu einer ruhigeren Gangart runterschaltete, gesellte sich Sam zu Harlock, der am Ruder stand und in die Ferne blickte.
Der Söldner erblickte Oorm der mit Basil sprach, als auch nach einer Weile Mike der verträumt auf die See blickte.
Auch Sam warf einen Blick auf das Wasser, aber für ihn war es eben auch nur das: Wasser.
Keine romatische oder furchterregende Vorstellung dahinter. Stattdessen sprach den Kapitän an.
"Als Seefahrer hört man doch sicher viel, richtig? Habt ihr auch von diesen Gruselgeschichten gehört, dass Untote die Lande unsicher machen?"
Die Esmeralda die Sam betrat gefiel ihm recht gut, ein solides Schiff ohne viel SchnickSchnack. Tatsächlich mochte er es bei Frauen ebenso, die die mehr Farbe im Gesicht hatten, als eine Malerstaffelei, waren eher selten seine Wahl. Nur wenn sich nichts anderes finden ließ, nahm er eben auch eine solche.
Glücklicherweise kümmerte sich eines der Crewmitglieder um Waldmeister, was ihn zumindest wenige Minuten von Bissen und Tritten schütze. Er betrachtete den jungen Mann, der dem Pferd zwischen den Ohren kraulte und es ohne Schwierigkeiten auf das Deck und wieder darunter lenkte. Nachdem er sich um das Tier gekümmert hatte, kam er zu Sam und sagte ihm, dass er sich gut um ihn gekümmert habe und das Tier ein Traum sei. Samuel nickte nur freundlich und warf dem Burschen eine Münze zu.
Als das Schiff endlich auslief und die Crew von einer regsamen Betriebsamkeit zu einer ruhigeren Gangart runterschaltete, gesellte sich Sam zu Harlock, der am Ruder stand und in die Ferne blickte.
Der Söldner erblickte Oorm der mit Basil sprach, als auch nach einer Weile Mike der verträumt auf die See blickte.
Auch Sam warf einen Blick auf das Wasser, aber für ihn war es eben auch nur das: Wasser.
Keine romatische oder furchterregende Vorstellung dahinter. Stattdessen sprach den Kapitän an.
"Als Seefahrer hört man doch sicher viel, richtig? Habt ihr auch von diesen Gruselgeschichten gehört, dass Untote die Lande unsicher machen?"
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Bazille wandte mürrisch seinen Blick von den trüb schwankenden Wellen ab, als er angesprochen wurde. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass ihn die anderen meiden würden. Das nun gerade Oorm, der sonst alles andere als gesprächig war, auf ihn zukam, überraschte den Söldner. Er versuchte es sich nicht anmerken zulassen.
"Mein Körper ist von Gift durchtränkt, Oorm", antwortete er bereitwillig. "Lange wird es nicht mehr dauern, dann kratze ich ab. Was nützt mir da Geld?"
Bazille hatte nicht vor ein großes Geheimnis aus der Sache zu machen. Sein Tod war dem Rest der Welt ohnehin scheißegal.
"Ist nur ein Mittel zum Zweck. Ich will in den Süden und den Gott des Grenzgebirges töten, bevor ich sterbe. Und dafür brauche ich ne vernünftige Ausrüstung. Natürlich stopfe ich zuvor erst noch dem Nekromanten das Arschloch mit meiner Klinge."
Bazille klopfte unrythmisch auf der hölzernen Reling mit den Fingern.
"Sag mal...du überstehst schon die Fahrt auf dem Schiff? Wird ein wenig länger und nen Wald haben wir hier nich."
"Mein Körper ist von Gift durchtränkt, Oorm", antwortete er bereitwillig. "Lange wird es nicht mehr dauern, dann kratze ich ab. Was nützt mir da Geld?"
Bazille hatte nicht vor ein großes Geheimnis aus der Sache zu machen. Sein Tod war dem Rest der Welt ohnehin scheißegal.
"Ist nur ein Mittel zum Zweck. Ich will in den Süden und den Gott des Grenzgebirges töten, bevor ich sterbe. Und dafür brauche ich ne vernünftige Ausrüstung. Natürlich stopfe ich zuvor erst noch dem Nekromanten das Arschloch mit meiner Klinge."
Bazille klopfte unrythmisch auf der hölzernen Reling mit den Fingern.
"Sag mal...du überstehst schon die Fahrt auf dem Schiff? Wird ein wenig länger und nen Wald haben wir hier nich."
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
"Der Wald ist mir am Liebsten aber darum geht es eigentlich nicht." begann der alte Mann zu erklären. "Es sind die kleinen, engen Räume und die vielen Menschen, die ein Problem sind. Hier auf dem Schiff sind zwar auch viele Menschen auf einem Platz aber wenigstens kann ich an Deck bleiben und fühle mich nicht so bedrängt. Obwohl wir ja eigentlich auf diesem Stück Holz festsitzen. Eine seltsame Sache, so ein Schiff. Man ist frei aber doch an einem Ort gefangen. Es ist nicht perfekt und ich spüre immer wieder ein Piksen aber es ist gut auszuhalten."
Er sah auf das Meer hinaus und dachte über die Worte des Söldners nach. Er würde also schon bald sterben, da sein Körper vergiftet war. Vorher wollte er den Gott irgendeines Grenzgebirges töten und dafür brauchte er bessere Ausrüstung. Wieso hatte er dann ausgerechnet diesen Auftrag angenommen? Es gab einfachere Wege, an Geld zu kommen. Vor einigen Tagen hätte Oorm damit gerechnet, dass Basil eher gestohlen hätte, als sein Leben bei einem Kampf gegen einen mächtigen Magier aufs Spiel zu setzen. Andererseits würde er ja sowieso sterben. Wieso also nicht was Gutes tun? Vielleicht war das sein Gedankengang. Oorm wurde aus dem Mann nicht schlau.
"Ich habe bei dir nie ein Anzeichen von Vergiftung gesehen." nahm er das Thema wieder auf. "Damals... als ich noch ein normales Leben geführt habe, war ich ein Jäger. Ich hatte schon immer eine Verbindung mit der Natur und kenne mich deshalb etwas mit Giften aus. Hat es was mit diesem Gott zu tun? Hat er dich vergiftet? Was ist das für ein Wesen?" Der alte Mann war sehr neugierig geworden. Für seinen Lebenswandel war auch ein Gott verantwortlich gewesen. Trotz der vielen Jahre, die seit diesem Tag vergangen waren, sah er den alten Bären noch immer vor sich. Diese Augen, die ihn angeblickt hatten. Alt. Weise. Mächtig. Es war schon seltsam, dass Bazille etwas gar nicht mal unähnliches passiert sein soll.
Er sah auf das Meer hinaus und dachte über die Worte des Söldners nach. Er würde also schon bald sterben, da sein Körper vergiftet war. Vorher wollte er den Gott irgendeines Grenzgebirges töten und dafür brauchte er bessere Ausrüstung. Wieso hatte er dann ausgerechnet diesen Auftrag angenommen? Es gab einfachere Wege, an Geld zu kommen. Vor einigen Tagen hätte Oorm damit gerechnet, dass Basil eher gestohlen hätte, als sein Leben bei einem Kampf gegen einen mächtigen Magier aufs Spiel zu setzen. Andererseits würde er ja sowieso sterben. Wieso also nicht was Gutes tun? Vielleicht war das sein Gedankengang. Oorm wurde aus dem Mann nicht schlau.
"Ich habe bei dir nie ein Anzeichen von Vergiftung gesehen." nahm er das Thema wieder auf. "Damals... als ich noch ein normales Leben geführt habe, war ich ein Jäger. Ich hatte schon immer eine Verbindung mit der Natur und kenne mich deshalb etwas mit Giften aus. Hat es was mit diesem Gott zu tun? Hat er dich vergiftet? Was ist das für ein Wesen?" Der alte Mann war sehr neugierig geworden. Für seinen Lebenswandel war auch ein Gott verantwortlich gewesen. Trotz der vielen Jahre, die seit diesem Tag vergangen waren, sah er den alten Bären noch immer vor sich. Diese Augen, die ihn angeblickt hatten. Alt. Weise. Mächtig. Es war schon seltsam, dass Bazille etwas gar nicht mal unähnliches passiert sein soll.
Thorgrimm-
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Re: Die Toten von Torant, Kapitel 3 - Eine neue Reise
Der Kapitän jedoch verzog keine Miene und schien Samuel gar nicht wahrzunehmen.
Langsam ließ er deswegen seinen Blick über das Schiff schweifen. Was hatte er hier eigentlich verloren? Niemand hier stand ihm nahe, auch wenn es einst den Anschein machte, das er vielleicht tatsächlich etwas wie Freunde finden würde. Doch Freundschaft hatte er bisher in seinem Leben nie schließen können, wieso sollte das nun plötzlich erfolgen?
Sam nickte Harlock nur stumm zu und ging in Richtung der Laderäume. Er warf einen Blick auf Waldmeister und klatschte ihm zwei mal auf den Hals. "Danke Dicker. Aber unsere gemeinsame Reise endet hier." Das Pferd schnappte diesmal nicht nach ihm, sondern schnaubte nur sanft aus seinen Nüstern aus, als Sam von ihm ab ließ. Es dauerte etwas bis er den Burschen fand, der sich um ihn gekümmert hatte. Diesmal mussten keine Münzen den Besitzer wechseln. Sam vermachte ihm das Pferd mit der Gewissheit es in gute Hände zu geben. Er erwartete dafür nur eine kleine Hilfe.
Es war keine große Arbeit eines der Rettungsboote herab zu lassen, in dem Sam nun saß. Ohne zurückzublicken ergriff er die beiden Ruder und entfernte sich rasch mit einigen kräftigen Schlägen. Sein Ziel war der Hafen, der glücklicherweise noch nicht allzu weit entfernt war.
Sollten andere Leute sich um die Probleme der Welt retten. Er selbst hatte genug Eigene.
Langsam ließ er deswegen seinen Blick über das Schiff schweifen. Was hatte er hier eigentlich verloren? Niemand hier stand ihm nahe, auch wenn es einst den Anschein machte, das er vielleicht tatsächlich etwas wie Freunde finden würde. Doch Freundschaft hatte er bisher in seinem Leben nie schließen können, wieso sollte das nun plötzlich erfolgen?
Sam nickte Harlock nur stumm zu und ging in Richtung der Laderäume. Er warf einen Blick auf Waldmeister und klatschte ihm zwei mal auf den Hals. "Danke Dicker. Aber unsere gemeinsame Reise endet hier." Das Pferd schnappte diesmal nicht nach ihm, sondern schnaubte nur sanft aus seinen Nüstern aus, als Sam von ihm ab ließ. Es dauerte etwas bis er den Burschen fand, der sich um ihn gekümmert hatte. Diesmal mussten keine Münzen den Besitzer wechseln. Sam vermachte ihm das Pferd mit der Gewissheit es in gute Hände zu geben. Er erwartete dafür nur eine kleine Hilfe.
Es war keine große Arbeit eines der Rettungsboote herab zu lassen, in dem Sam nun saß. Ohne zurückzublicken ergriff er die beiden Ruder und entfernte sich rasch mit einigen kräftigen Schlägen. Sein Ziel war der Hafen, der glücklicherweise noch nicht allzu weit entfernt war.
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Elli- Piratenpinguin
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