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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
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Radagast
Leo
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Noemi stand neben dem Schmiedeofen und starrte aus einem dunklen Auge zu der Reisegruppe hinüber. Ihr anderes wurde von den langen Haaren, wie mit einem roten Vorhang verdeckt.
Fern drangen Geräusche an ihre empfindlichen Ohren, aber verstehen konnte sie nicht, was der Mexikaner, der Priester und sein Gefährte zu sagen hatten. Das musste sie auch nicht, um zu bemerken, was im Gange war. Sie brachen erneut auf. Es war so weit.
Rückwärts zog sie sich in den Schmiedeofen zurück. Soweit bis sie das harte Gestein an ihrem Rücken spüren konnte. Mit wenigen Handgriffen entsicherte sie ihr Gewehr und legte es auf ihrem Schneidersitz ab.
Sie besaß diese Flinte seit sie von der Fletcher-Farm entkommen war. Damals hatte es ihr treue Dienste geleistet. Noemi wusste nicht, ob sie es jetzt brauchen würde, aber es konnte nicht schaden, sich für den Fall vorzubereiten. Denn wenn sie es brauchen würde, dann wäre es da für sie und für alle Aufgaben, die es damit zu bewältigen galt.
Sie erinnerte sich zurück.
Mit rauchendem Revolver stand sie vor Hansons Leichnam. Viermal hatte sie den Revolver abgefeuert. Zwei Kugeln waren in die Zimmerwände eingeschlagen. Eine hatte Sophies Bein erwischt, die nun kreischend und schreiend unter dem muskulösen Körper eingezwängt war. Die Letzte aber war direkt in den Schädel ihres Widersachers eingedrungen war.
Als ihr Auge durch den Raum schweifte, konnte sie das Gewehr entdecken. Es stand einsam an die Wand gelehnt da. Im Bett hatte Hanson es nicht gebrauchen können. Ihre bleiche, aufgeschlitzte Hand, aus der immer noch brennendes Blut triefte, schloss sich um den dunklen Hals des Kolbengriffs. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und richtete den Lauf Richtung Tür.
Von dort ertönte Kellys Schnaufen. Kelly war fett wie ein Schwein und es dauerte immer etwas, bis er seine Fettmassen die vielen Stufen hinaufhievte. Ihr Herz schlug ruhig und regelmäßig. Als sich sein schwitziges, gerötetes Antlitz verwirrt in ihr Blickfeld schob, zerriss das Projektil des Gewehrs sein Vorderhirn.
Es hatte ihr Befriedigung bereitet das Leben dieser Männer zu nehmen, das konnte Noemi nicht bestreiten. Ein eisiges Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sorgsam ihr Messer aus dem Gürtel zog. Der nächste Schritt.
Der hölzerne Griff, um den sich ihre dünnen Finger schlossen, war schon abgenutzt und abgegriffen, doch die Klinge wies im Gegensatz dazu erstaunlich wenige Kratzer auf und reflektierte das einfallende Sonnenlicht.
Es würde seinen Zweck erfüllen. Aber in der Nacht ihres Ausbruches hatte sie kein Messer. Sie hatte.
Eine Scherbe. Das zerschmetterte Wasserglas lag am Fuß ihrer Zimmerwand und ihre bleichen, samtweißen Hände griffen nach der kantigen Scherbe. Ein leises Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Dann zog sie sich die Scherbe über die jugendliche, makellose Haut und eine lange, rote Linie bildete sich. Ihr Grinsen verbreiterte sich, während sanfter Schmerz einsetzte.
Sie trat ans Fenster und konnte in der Spiegelung ihr Gesicht erkennen. So wie es Flechter gefiel.
Also setzte sie die Scherbe an und begann durch ihre weiße Haut zu ritzen. Blut quoll aus den Schlitzen hervor und benetzte sie, doch sie hörte nicht auf. Die Linien begannen sich in koordinierter Systematik durch ihr Antlitz zu ziehen. Sie durchkreuzten ihre Stirn, ritzten in ihre Wangen und glänzten unter ihren Augen wie eine grausige Kriegsbemalung. Bildeten ein sich vernetzendes Labyrinth aus Blut, das von ihrem Gesicht lief und in ihr totes und noch sehendes Auge tropfte. Mit jeder Linie, die sie in ihren Körper ritzte, entstellte sie sich weiter, wurde hässlicher und grauenerregender, verwandelte sich in eine Gestalt, wie sie einem Alptraum entspringen mochte. Blut war überall an ihr und lief ihr über die gebleckten Zähne, als sie zufrieden ihr Werk musterte.
Dann hörte sie Fletchers Geräusche an der Tür.
Noemi blickte lächelnd auf ihr Messer hinab und dachte an das Ableben ihres Peinigers. Dann setzte sie es an ihrem rechten Unterarm an und stach in das Fleisch hinein. Sofort begann der bekannte Schmerz einzusetzen und Blut sammelte sich um die Spitze der Klinge herum. Anschließend begann sie die Klinge in einer langen Linie durch ihre Haut zu ziehen.
Wenn der Sturm dieses Mal einsetzte, würde sie nicht einschlafen. Der Schmerz würde sie wachhalten, dafür würde sie sorgen. Und dann würde sie vielleicht sehen können, was ihnen allen bisher entgangen war. Irgendwie hatte man sie im Schlaf auf die Straße befördert. Sie wusste nicht, wie das möglich sein konnte, aber sie würde sich Mühe geben es herauszufinden.
Fern drangen Geräusche an ihre empfindlichen Ohren, aber verstehen konnte sie nicht, was der Mexikaner, der Priester und sein Gefährte zu sagen hatten. Das musste sie auch nicht, um zu bemerken, was im Gange war. Sie brachen erneut auf. Es war so weit.
Rückwärts zog sie sich in den Schmiedeofen zurück. Soweit bis sie das harte Gestein an ihrem Rücken spüren konnte. Mit wenigen Handgriffen entsicherte sie ihr Gewehr und legte es auf ihrem Schneidersitz ab.
Sie besaß diese Flinte seit sie von der Fletcher-Farm entkommen war. Damals hatte es ihr treue Dienste geleistet. Noemi wusste nicht, ob sie es jetzt brauchen würde, aber es konnte nicht schaden, sich für den Fall vorzubereiten. Denn wenn sie es brauchen würde, dann wäre es da für sie und für alle Aufgaben, die es damit zu bewältigen galt.
Sie erinnerte sich zurück.
Mit rauchendem Revolver stand sie vor Hansons Leichnam. Viermal hatte sie den Revolver abgefeuert. Zwei Kugeln waren in die Zimmerwände eingeschlagen. Eine hatte Sophies Bein erwischt, die nun kreischend und schreiend unter dem muskulösen Körper eingezwängt war. Die Letzte aber war direkt in den Schädel ihres Widersachers eingedrungen war.
Als ihr Auge durch den Raum schweifte, konnte sie das Gewehr entdecken. Es stand einsam an die Wand gelehnt da. Im Bett hatte Hanson es nicht gebrauchen können. Ihre bleiche, aufgeschlitzte Hand, aus der immer noch brennendes Blut triefte, schloss sich um den dunklen Hals des Kolbengriffs. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und richtete den Lauf Richtung Tür.
Von dort ertönte Kellys Schnaufen. Kelly war fett wie ein Schwein und es dauerte immer etwas, bis er seine Fettmassen die vielen Stufen hinaufhievte. Ihr Herz schlug ruhig und regelmäßig. Als sich sein schwitziges, gerötetes Antlitz verwirrt in ihr Blickfeld schob, zerriss das Projektil des Gewehrs sein Vorderhirn.
Es hatte ihr Befriedigung bereitet das Leben dieser Männer zu nehmen, das konnte Noemi nicht bestreiten. Ein eisiges Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sorgsam ihr Messer aus dem Gürtel zog. Der nächste Schritt.
Der hölzerne Griff, um den sich ihre dünnen Finger schlossen, war schon abgenutzt und abgegriffen, doch die Klinge wies im Gegensatz dazu erstaunlich wenige Kratzer auf und reflektierte das einfallende Sonnenlicht.
Es würde seinen Zweck erfüllen. Aber in der Nacht ihres Ausbruches hatte sie kein Messer. Sie hatte.
Eine Scherbe. Das zerschmetterte Wasserglas lag am Fuß ihrer Zimmerwand und ihre bleichen, samtweißen Hände griffen nach der kantigen Scherbe. Ein leises Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Dann zog sie sich die Scherbe über die jugendliche, makellose Haut und eine lange, rote Linie bildete sich. Ihr Grinsen verbreiterte sich, während sanfter Schmerz einsetzte.
Sie trat ans Fenster und konnte in der Spiegelung ihr Gesicht erkennen. So wie es Flechter gefiel.
Also setzte sie die Scherbe an und begann durch ihre weiße Haut zu ritzen. Blut quoll aus den Schlitzen hervor und benetzte sie, doch sie hörte nicht auf. Die Linien begannen sich in koordinierter Systematik durch ihr Antlitz zu ziehen. Sie durchkreuzten ihre Stirn, ritzten in ihre Wangen und glänzten unter ihren Augen wie eine grausige Kriegsbemalung. Bildeten ein sich vernetzendes Labyrinth aus Blut, das von ihrem Gesicht lief und in ihr totes und noch sehendes Auge tropfte. Mit jeder Linie, die sie in ihren Körper ritzte, entstellte sie sich weiter, wurde hässlicher und grauenerregender, verwandelte sich in eine Gestalt, wie sie einem Alptraum entspringen mochte. Blut war überall an ihr und lief ihr über die gebleckten Zähne, als sie zufrieden ihr Werk musterte.
Dann hörte sie Fletchers Geräusche an der Tür.
Noemi blickte lächelnd auf ihr Messer hinab und dachte an das Ableben ihres Peinigers. Dann setzte sie es an ihrem rechten Unterarm an und stach in das Fleisch hinein. Sofort begann der bekannte Schmerz einzusetzen und Blut sammelte sich um die Spitze der Klinge herum. Anschließend begann sie die Klinge in einer langen Linie durch ihre Haut zu ziehen.
Wenn der Sturm dieses Mal einsetzte, würde sie nicht einschlafen. Der Schmerz würde sie wachhalten, dafür würde sie sorgen. Und dann würde sie vielleicht sehen können, was ihnen allen bisher entgangen war. Irgendwie hatte man sie im Schlaf auf die Straße befördert. Sie wusste nicht, wie das möglich sein konnte, aber sie würde sich Mühe geben es herauszufinden.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Terry verdrehte nur wortlos die Augen und überließ dem Bart das Reden. Der Priester schnallte mal wieder gar nix. Der Kerl hatte echt Probleme … Was sollten sie mit dem Toten schon angestellt haben? Ihr aufgegessen? Oder in Windeseile verscharrt? Idiot. Wobei Windeseile ja nicht einmal ganz falsch war, denn ganz offensichtlich hatte sich die Leiche einfach in Luft aufgelöst. Genauso wie die Menschen im Saloon …
Er hatte keinen Schimmer, was sie jetzt tun sollten. Klar kamen sie hier nicht einfach so raus, aber irgendeinen Weg musste es doch geben … oder? Scheiße, so langsam machte er sich echt ein paar Sorgen. Was, wenn er hier für immer bleiben musste, eingesperrt mit lauter Psychos – und ohne sein Pferd? Wie hatte Alma es geschafft, hier herauszukommen? Konnten das nur Tiere?
„Mach deine Buße doch selber“, murrte Terry halblaut, sodass ihn wohl niemand verstehen konnte. Schon gar nicht der bekloppte Priester. Was jetzt? Abhauen, wie der Bart vorschlug? Naja, was blieb sonst schon? Hierbleiben und Nichtstun war Murks, da konnten sie auch genau so gut noch einen Versuch starten. Was anderes fiel ihm eh nicht ein.
„Ich komm mit!“, erklärte er gut gelaunt, und war mit drei Schritten neben dem Bart und seinen Pferden. „Ich bin übrigens Terry. Komm, Bartmann! Zeigen wir denen, dass wir klüger sind!“ Er wusste selbst nicht, ob er das ernst meinte.
Er hatte keinen Schimmer, was sie jetzt tun sollten. Klar kamen sie hier nicht einfach so raus, aber irgendeinen Weg musste es doch geben … oder? Scheiße, so langsam machte er sich echt ein paar Sorgen. Was, wenn er hier für immer bleiben musste, eingesperrt mit lauter Psychos – und ohne sein Pferd? Wie hatte Alma es geschafft, hier herauszukommen? Konnten das nur Tiere?
„Mach deine Buße doch selber“, murrte Terry halblaut, sodass ihn wohl niemand verstehen konnte. Schon gar nicht der bekloppte Priester. Was jetzt? Abhauen, wie der Bart vorschlug? Naja, was blieb sonst schon? Hierbleiben und Nichtstun war Murks, da konnten sie auch genau so gut noch einen Versuch starten. Was anderes fiel ihm eh nicht ein.
„Ich komm mit!“, erklärte er gut gelaunt, und war mit drei Schritten neben dem Bart und seinen Pferden. „Ich bin übrigens Terry. Komm, Bartmann! Zeigen wir denen, dass wir klüger sind!“ Er wusste selbst nicht, ob er das ernst meinte.
Leo-
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Kein Lüftchen wehte über die sanfthügelige Prärielandschaft, die in diesen Sommertagen unter der brüllenden Kraft der Sonne zu einem regelrechten, riesigen Backofen verkommen war. Der gleißende Feuerball am Himmel hatte seinen Zenit schon lange überschritten und neigte sich langsam, aber sicher, dem Horizont zu, als ein Kojote, der durch diese unwirkliche Landschaft streifte, beschloss, einer bekannten Witterung zu folgen. Guter Dinge, weil er sich den Bauch soeben gründlich vollgeschlagen hatte, folgte er der geruchlichen Signatur, die deren Besitzer zurückgelassen hatte. Sie führte den Kojoten zurück an den Ort, den er vor Stunden überstürzt verlassen musste… aber nun bemerkte er keine lauernde Gefahr.
Der Kojote ließ die heruntergekommenen Ruinen links liegen, sondern trottete auf die freie Fläche inmitten dieser kläglichen Ansiedlung zu, in der fünf Menschen auf dem Boden lagen wie die Ölsardinen. Wie blutverschmierte Ölsardinen, wohlgemerkt. Die Hände und Arme aller waren damit besudelt. Bei dem Weibchen war es am Schlimmsten, sie schien auch der Ursprung all des Bluts zu sein. Allerdings schien sie das wenig zu stören. Sie schlief friedlich, wie die anderen. Die Menschen waren die einzigen anderen Lebewesen hier. Der Kojote war zwar unschlüssig, was er davon halten sollte, aber eigentlich war das Wie und Warum ihm auch egal. Er beschäftigte sich selten mit solch existenziellen Fragen.
Wichtig war für ihn nur der eine Mensch, der sein Mensch und Rudelführer war, und aussah wie ein riesiger Pfefferstreuer – zumindest wenn er dieses komische Ding auf dem Kopf trug. Gerade war das nicht der Fall. Das Kopffell des Menschen klebte auf dessen verschwitzter Stirn. Er schien friedlich zu schlafen – wie schön!
Moses leckte ihm quer über das Gesicht.
Und noch einmal, als das Antlitz des Menschen so eine lustige Grimasse zog.
„Verschwinde, Moses!“
Dieses Geräusch machte der Mensch häufiger, nun stieß er ihn auch noch weg. Moses hoffte, dass das Stoßen eine Spielaufforderung war, aber vielleicht hatte er seinen Herrn doch missverstanden. Der setzte sich nur auf, fasste sich schmerzerfüllt-stirnrunzelnd an den Kopf und blickte sich zu den anderen Menschen neben sich um.
Moses trottete resignierend um diese bizarren Geschöpfe herum und beschnüffelte sie erst einmal, bevor er sich dafür entschied, dass der linke Stiefel des jüngsten männlichen Menschen der Runde am geeignetsten war. Er nahm Platz, klemmte das Ding zwischen seine Vorderpfoten und begann, daran herumzukauen.
Der Kojote ließ die heruntergekommenen Ruinen links liegen, sondern trottete auf die freie Fläche inmitten dieser kläglichen Ansiedlung zu, in der fünf Menschen auf dem Boden lagen wie die Ölsardinen. Wie blutverschmierte Ölsardinen, wohlgemerkt. Die Hände und Arme aller waren damit besudelt. Bei dem Weibchen war es am Schlimmsten, sie schien auch der Ursprung all des Bluts zu sein. Allerdings schien sie das wenig zu stören. Sie schlief friedlich, wie die anderen. Die Menschen waren die einzigen anderen Lebewesen hier. Der Kojote war zwar unschlüssig, was er davon halten sollte, aber eigentlich war das Wie und Warum ihm auch egal. Er beschäftigte sich selten mit solch existenziellen Fragen.
Wichtig war für ihn nur der eine Mensch, der sein Mensch und Rudelführer war, und aussah wie ein riesiger Pfefferstreuer – zumindest wenn er dieses komische Ding auf dem Kopf trug. Gerade war das nicht der Fall. Das Kopffell des Menschen klebte auf dessen verschwitzter Stirn. Er schien friedlich zu schlafen – wie schön!
Moses leckte ihm quer über das Gesicht.
Und noch einmal, als das Antlitz des Menschen so eine lustige Grimasse zog.
„Verschwinde, Moses!“
Dieses Geräusch machte der Mensch häufiger, nun stieß er ihn auch noch weg. Moses hoffte, dass das Stoßen eine Spielaufforderung war, aber vielleicht hatte er seinen Herrn doch missverstanden. Der setzte sich nur auf, fasste sich schmerzerfüllt-stirnrunzelnd an den Kopf und blickte sich zu den anderen Menschen neben sich um.
Moses trottete resignierend um diese bizarren Geschöpfe herum und beschnüffelte sie erst einmal, bevor er sich dafür entschied, dass der linke Stiefel des jüngsten männlichen Menschen der Runde am geeignetsten war. Er nahm Platz, klemmte das Ding zwischen seine Vorderpfoten und begann, daran herumzukauen.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
„AAAAHH!! MISTKÖTER!“
Terry wachte auf, weil etwas an seinem Zeh herumknautschte. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte er 10 Bier hinter sich. So schnell wie möglich zog er sein Bein in Sicherheit, mit dem anderen fuchtelte er vor dem Kojoten herum, was den aber nicht zu stören schien, dann sprang er auf.
Er war der erste, der auf die Beine kam. Die anderen lagen neben ihm, wie immer, und waren gar nicht wach; nur der Prügelpriester saß schon da und rieb sich den Kopf. „Nimm deine fucking Töle da weg!“, rief Terry und versuchte, den Kojoten mit dem Fuß wegzuschieben, ohne ihn zu treten. Was nur teilweise gelang.
Es war also schon wieder passiert. Verdammte Scheiße … und wahrscheinlich waren er und der Bart auch noch schuld daran. Nebelige Bilder in seinem Kopf behaupteten, dass sie sich zuvor noch auf den Weg gemacht hatten … weit gekommen waren sie nicht. Seine Hände waren seltsam klebrig. Gedankenverloren wischte Terry sie am Hosenboden ab, doch was immer da klebte, es war hartnäckig. Also hob er die Hände wieder und besah sie sich genauer –
„Whow! Scheiße, Mann!“ Vor Schreck machte er einen Satz nach hinten. Das klebrige Zeug war Blut! Und zwar ne ganze Menge – bis zu den Ellenbogen war es gespritzt. Was war das jetzt wieder, ne neue Abart dieses Scheißsturms? Verletzt hatte er sich jedenfalls nicht. Sein Blick wanderte die Reihe der Schläfer entlang. Er und der Priester lagen jeweils ganz außen. Neben ihm hatte der Mexikaner gelegen, und er schlief so friedlich, dass Terry fast gelacht hätte. Die Killermaschine pennte wie ein Baby … Dann kam der Bart. Und neben ihm Noemi … mit noch viel mehr Blut am Arm. Er ging neben ihr in die Hocke und begann, sie an der Schulter zu rütteln, dieses Mal jedoch vorbereitet auf alle Art von Schlägen oder Tritten. „Noemi? Alles klar bei dir?“
Terry wachte auf, weil etwas an seinem Zeh herumknautschte. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte er 10 Bier hinter sich. So schnell wie möglich zog er sein Bein in Sicherheit, mit dem anderen fuchtelte er vor dem Kojoten herum, was den aber nicht zu stören schien, dann sprang er auf.
Er war der erste, der auf die Beine kam. Die anderen lagen neben ihm, wie immer, und waren gar nicht wach; nur der Prügelpriester saß schon da und rieb sich den Kopf. „Nimm deine fucking Töle da weg!“, rief Terry und versuchte, den Kojoten mit dem Fuß wegzuschieben, ohne ihn zu treten. Was nur teilweise gelang.
Es war also schon wieder passiert. Verdammte Scheiße … und wahrscheinlich waren er und der Bart auch noch schuld daran. Nebelige Bilder in seinem Kopf behaupteten, dass sie sich zuvor noch auf den Weg gemacht hatten … weit gekommen waren sie nicht. Seine Hände waren seltsam klebrig. Gedankenverloren wischte Terry sie am Hosenboden ab, doch was immer da klebte, es war hartnäckig. Also hob er die Hände wieder und besah sie sich genauer –
„Whow! Scheiße, Mann!“ Vor Schreck machte er einen Satz nach hinten. Das klebrige Zeug war Blut! Und zwar ne ganze Menge – bis zu den Ellenbogen war es gespritzt. Was war das jetzt wieder, ne neue Abart dieses Scheißsturms? Verletzt hatte er sich jedenfalls nicht. Sein Blick wanderte die Reihe der Schläfer entlang. Er und der Priester lagen jeweils ganz außen. Neben ihm hatte der Mexikaner gelegen, und er schlief so friedlich, dass Terry fast gelacht hätte. Die Killermaschine pennte wie ein Baby … Dann kam der Bart. Und neben ihm Noemi … mit noch viel mehr Blut am Arm. Er ging neben ihr in die Hocke und begann, sie an der Schulter zu rütteln, dieses Mal jedoch vorbereitet auf alle Art von Schlägen oder Tritten. „Noemi? Alles klar bei dir?“
Leo-
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Sie spürte Berührungen. Schon wieder. Man packte sie, man schüttelte sie. Es sollte aufhören. Es sollte endlich aufhören. Musste aufhören. Ihr Arm brannte vor Schmerz. Zorn stieg in ihr auf. Ich bringe sie um. Ich bringe sie alle um. Die Dunkelheit wurde in Rot getaucht. Ja, Blut. Sie sollen bluten. Elendig verrecken sollten diese Bastarde. Ich schneide ihnen ihre beschissenen Schwänze ab und dann fresse ich sie, während sie zusehen. Und das Rot verdunkelte sich. Ein dunkler Schemen tanzte davor und brüllte. Ihre Schultern wurden geschüttelt und geschüttelt…Noemi riss ihr Auge auf.
Vor ihr Terrys Fresse, die vor dem Umriss der Sonne wankte. Sie zuckte zusammen und ihre Finger krallten sich in die Arme des Kerls, der sie wachrüttelte. Ihr Herz schlug laut. Mit Nachdruck schob sie die Hände des Mannes von sich fort und begann ein paar Schritte rückwärts zu kriechen, ehe sie sich langsam und Ruß hustend auf die Beine stemmte.
„Scheiße…“, Noemi hielt sich die Stirn. Ihr war extrem übel. Der Hunger nagte an ihr wie ein Rudel Ratten. Sie fühlte sich trocken und ausgezehrt. Und ihr Arm schmerzte. Das war ihre eigene Schuld, zugegebenermaßen.
„Wieso hat die Scheiße nicht funktioniert?“, knurrte sie zornig. Sie hätte verdammt noch mal nicht einschlafen dürfen. Ihr dunkles, blutgerändertes Auge schweifte über die Szenerie. Alles war genauso zerstört, wie zuvor. Es gab nur zwei Unterschiede. Der Kojote war hier und der Wagen weg. Kein Whiskey, aber der Köter des Priesters…ich kann mir die Kugel geben.
Sie klemmte sich mit grimmiger Miene eine Zigarette in den Mundwinkel, riss sich ein Streichholz an und entzündete den Tabak. Sich mies und grauenerregend fühlen ließ sie sich wieder im Schneidersitz nieder und stierte die anderen Gestalten um sie herum an. Dann fiel ihr auf, dass sie auch alle rote, blutige Hände besaßen. Verfickte… „Was im Namen des Teufels ist hier passiert?“
Vor ihr Terrys Fresse, die vor dem Umriss der Sonne wankte. Sie zuckte zusammen und ihre Finger krallten sich in die Arme des Kerls, der sie wachrüttelte. Ihr Herz schlug laut. Mit Nachdruck schob sie die Hände des Mannes von sich fort und begann ein paar Schritte rückwärts zu kriechen, ehe sie sich langsam und Ruß hustend auf die Beine stemmte.
„Scheiße…“, Noemi hielt sich die Stirn. Ihr war extrem übel. Der Hunger nagte an ihr wie ein Rudel Ratten. Sie fühlte sich trocken und ausgezehrt. Und ihr Arm schmerzte. Das war ihre eigene Schuld, zugegebenermaßen.
„Wieso hat die Scheiße nicht funktioniert?“, knurrte sie zornig. Sie hätte verdammt noch mal nicht einschlafen dürfen. Ihr dunkles, blutgerändertes Auge schweifte über die Szenerie. Alles war genauso zerstört, wie zuvor. Es gab nur zwei Unterschiede. Der Kojote war hier und der Wagen weg. Kein Whiskey, aber der Köter des Priesters…ich kann mir die Kugel geben.
Sie klemmte sich mit grimmiger Miene eine Zigarette in den Mundwinkel, riss sich ein Streichholz an und entzündete den Tabak. Sich mies und grauenerregend fühlen ließ sie sich wieder im Schneidersitz nieder und stierte die anderen Gestalten um sie herum an. Dann fiel ihr auf, dass sie auch alle rote, blutige Hände besaßen. Verfickte… „Was im Namen des Teufels ist hier passiert?“
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Der Mexikaner benötigte eine ganze Weile seine Gedanken zu sammeln, ehe er endlich die Augen aufschlug. In der jetzigen Situation war es mitunter ein interessanter Vorteil, dass er ein Hundeleben gewohnt war. Weder Hunger und Durst, noch die Schmerzen durch die wiederholten Torturen hier nahmen ihn bisher zu sehr mit. Jedoch schien die Lage zusehends aussichtslos. War denn wirklich eine Wiederholung in der Bestrafung dieses Ortes gegenüber Fluchtversuchen?
Langsam richtete El Pezosa sich im Sitzen auf und rieb sich mit der Hand den Nacken, während er sich umsah. Ja, sie waren abermals ordentlich hier aufgesammelt worden, aber diesmal erinnerte Diego sich nicht einmal mehr an den Sturm. Es hatte wohl doch kein sicheres Plätzchen hier gegeben oder was auch immer ihnen hier auflauerte hatte diesmal schneller zugeschlagen, als bei den vorherigen malen. Warum wurden sie überhaupt so lange am Leben gelassen, wenn der Spuk hier so ziemlich alles mit ihnen anstellen konnte was er wollte?
Nachdenklich schnupperte er an dem getrockneten Blut an seinem Ärmel. Wenn es tatsächlich von der Hexe stammte, wie es den Anschein hatte sollte er ihr eigentlich nur für alle Fälle eine Kugel in ihr heiles Auge verpassen. Sie würden ohnehin bald wie die Hunde übereinander herfallen und ganz ausgeschlossen, dass der ganze Spuk sich mit dem Ableben der verstümmelten Frau beenden ließ, waren die Chancen ja auch nicht.
Allein Pezosas Bauchgefühl hielt ihn davon ab, das Feuer aus seiner Position heraus zu eröffnen, da er zwar den Überraschungsmoment besitzen würde, wo Greenhorn die kleine beschäftigt hielt, aber immer noch von einem Haufen verrückter umgeben war, die außer ihrer Schießeisen offenbar keine Ahnung von nichts hatten. Jedenfalls waren sie ihrem Verhalten und ihrer Worte nach noch immer planloser als der Mexikaner.
Gut Bauchgefühl. Wenn du schon der Meinung bist, diese Galgenvögel am leben zu lassen, was hast du dann für einen Vorschlag, wie wir aus dieser Lage lebend herauskommen sollen? Zumindest das Gefühl im Bauch Prophezeite recht glaubwürdig, dass sie wohl spätestens im verlauf der Nacht den Kojoten verspeisen würden, der dankenswerter weise zurückgekommen war, um ihnen mit seinem selbstlosen Opfer ein zwei Tage mehr zu schenken, in denen sie sich noch nicht einander fressen mussten.
Entweder hatte das Tier wohl erkannt, dass nun hier keine Gefahr mehr bestand, oder es war sagenhaft blöd. Pezosa zog nacheinander seine Colts aus dem Halfter, überprüfte deren Zustand und lud nach. „Das nächste Genie, was auf gut Glück einen Aufbruchversuch macht, bekommt eine Kugel hinterher geschickt.“ brummte er schließlich von sich. Er war nicht mehr in der Stimmung sich noch lang und breit mit den Leuten hier zu unterhalten, welche sich bisher wie ein Haufen aufgeschreckter Hühner verhalten hatte, welche ihre Köpfe bereits los waren.
Dem Stand der sonne nach würde es bald dunkel und endlich auch kühler werden, doch stand die Stadt immer noch nicht wieder, wie es Diego ursprünglich gehofft hatte. Gestern musste sie zu dieser Uhrzeit noch in einem Stück gewesen sein, als er von der Ferne darauf zu ritt und es war inzwischen wohl zu spät, auf ein Happy End zu warten. Die Stadt würde wohl neu entstehen, wenn sie mit ihnen fertig war um neue Seelen zu locken, doch warum ließ dieser Ort sich soviel Zeit damit, ihnen den Rest zu geben?
Langsam richtete El Pezosa sich im Sitzen auf und rieb sich mit der Hand den Nacken, während er sich umsah. Ja, sie waren abermals ordentlich hier aufgesammelt worden, aber diesmal erinnerte Diego sich nicht einmal mehr an den Sturm. Es hatte wohl doch kein sicheres Plätzchen hier gegeben oder was auch immer ihnen hier auflauerte hatte diesmal schneller zugeschlagen, als bei den vorherigen malen. Warum wurden sie überhaupt so lange am Leben gelassen, wenn der Spuk hier so ziemlich alles mit ihnen anstellen konnte was er wollte?
Nachdenklich schnupperte er an dem getrockneten Blut an seinem Ärmel. Wenn es tatsächlich von der Hexe stammte, wie es den Anschein hatte sollte er ihr eigentlich nur für alle Fälle eine Kugel in ihr heiles Auge verpassen. Sie würden ohnehin bald wie die Hunde übereinander herfallen und ganz ausgeschlossen, dass der ganze Spuk sich mit dem Ableben der verstümmelten Frau beenden ließ, waren die Chancen ja auch nicht.
Allein Pezosas Bauchgefühl hielt ihn davon ab, das Feuer aus seiner Position heraus zu eröffnen, da er zwar den Überraschungsmoment besitzen würde, wo Greenhorn die kleine beschäftigt hielt, aber immer noch von einem Haufen verrückter umgeben war, die außer ihrer Schießeisen offenbar keine Ahnung von nichts hatten. Jedenfalls waren sie ihrem Verhalten und ihrer Worte nach noch immer planloser als der Mexikaner.
Gut Bauchgefühl. Wenn du schon der Meinung bist, diese Galgenvögel am leben zu lassen, was hast du dann für einen Vorschlag, wie wir aus dieser Lage lebend herauskommen sollen? Zumindest das Gefühl im Bauch Prophezeite recht glaubwürdig, dass sie wohl spätestens im verlauf der Nacht den Kojoten verspeisen würden, der dankenswerter weise zurückgekommen war, um ihnen mit seinem selbstlosen Opfer ein zwei Tage mehr zu schenken, in denen sie sich noch nicht einander fressen mussten.
Entweder hatte das Tier wohl erkannt, dass nun hier keine Gefahr mehr bestand, oder es war sagenhaft blöd. Pezosa zog nacheinander seine Colts aus dem Halfter, überprüfte deren Zustand und lud nach. „Das nächste Genie, was auf gut Glück einen Aufbruchversuch macht, bekommt eine Kugel hinterher geschickt.“ brummte er schließlich von sich. Er war nicht mehr in der Stimmung sich noch lang und breit mit den Leuten hier zu unterhalten, welche sich bisher wie ein Haufen aufgeschreckter Hühner verhalten hatte, welche ihre Köpfe bereits los waren.
Dem Stand der sonne nach würde es bald dunkel und endlich auch kühler werden, doch stand die Stadt immer noch nicht wieder, wie es Diego ursprünglich gehofft hatte. Gestern musste sie zu dieser Uhrzeit noch in einem Stück gewesen sein, als er von der Ferne darauf zu ritt und es war inzwischen wohl zu spät, auf ein Happy End zu warten. Die Stadt würde wohl neu entstehen, wenn sie mit ihnen fertig war um neue Seelen zu locken, doch warum ließ dieser Ort sich soviel Zeit damit, ihnen den Rest zu geben?
Fade-
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Unruhe war das was Dayton zuerst um sich herum wahrnahm. Was war nun schon wieder los?
Hatte Molly vergessen die Kinder fertig zu machen? Oft waren sie vor ihm wach und Molly gönnt ihm ein paar Augenblicke mehr im Bett, doch manchmal war auch sein blonder Traum etwas nachlässig und die Kinder tollten herum wenn sie es nicht mehr sollten. Gerne würde er noch liegen bleiben, nur noch ein paar Augenblicke der Ruhe, bevor der Alltag wieder beginnen würde.
Doch die Stimmen um ihn herum rührten nicht von Kindern her, schon gar nicht von seinen. Männerstimmen. Eine Frauenstimme. Dayton wurde langsam klar wo er war. Ebenso langsam wie sein Kopf schien auch sein Körper zu arbeiten. Er schaffte es nur mühsam aufzustehen. Er besah sich die Truppe, alle schienen recht mitgenommen zu sein. Der Koyote war wieder da, seine Pferde jedoch weg.
Mit Mühe stemmte sich Dayton in die Höhe und drückte seinen Rücken durch. Er schnaltze mit der Zunge. Seine Pferde würden zu ihm kommen sobald es ging. Doch nun musste er etwas tun. Er konnte sich nicht einfach in den Sand legen und darauf warten zu sterben, er musste eine Familie rächen und das würde er auch noch tun. Schmerzhaft wurde ihm bewusst, dass er als er aufgewacht war, Molly in Verdacht gehabt hatte, die Kinder nicht zur Ruhe gerufen zu haben. Was würde er dafür geben dass sie nun alle vor ihm stehen würden und ihn anschreien. Mehr als sein Leben - mehr als das.
Doch um den Mörder seiner Familie zu finden, musste er hier erst einmal weg. Hier in der Prärie würde er ihn sicher nicht unter einem Sandkorn entdecken. Er schüttelte den Kopf und ging langsam in die Hocke. Wenn er etwas von seiner Großmutter gelernt hatte, waren es Spuren zu entdecken. Irgendetwas müsste doch zu finden sein.
Hatte Molly vergessen die Kinder fertig zu machen? Oft waren sie vor ihm wach und Molly gönnt ihm ein paar Augenblicke mehr im Bett, doch manchmal war auch sein blonder Traum etwas nachlässig und die Kinder tollten herum wenn sie es nicht mehr sollten. Gerne würde er noch liegen bleiben, nur noch ein paar Augenblicke der Ruhe, bevor der Alltag wieder beginnen würde.
Doch die Stimmen um ihn herum rührten nicht von Kindern her, schon gar nicht von seinen. Männerstimmen. Eine Frauenstimme. Dayton wurde langsam klar wo er war. Ebenso langsam wie sein Kopf schien auch sein Körper zu arbeiten. Er schaffte es nur mühsam aufzustehen. Er besah sich die Truppe, alle schienen recht mitgenommen zu sein. Der Koyote war wieder da, seine Pferde jedoch weg.
Mit Mühe stemmte sich Dayton in die Höhe und drückte seinen Rücken durch. Er schnaltze mit der Zunge. Seine Pferde würden zu ihm kommen sobald es ging. Doch nun musste er etwas tun. Er konnte sich nicht einfach in den Sand legen und darauf warten zu sterben, er musste eine Familie rächen und das würde er auch noch tun. Schmerzhaft wurde ihm bewusst, dass er als er aufgewacht war, Molly in Verdacht gehabt hatte, die Kinder nicht zur Ruhe gerufen zu haben. Was würde er dafür geben dass sie nun alle vor ihm stehen würden und ihn anschreien. Mehr als sein Leben - mehr als das.
Doch um den Mörder seiner Familie zu finden, musste er hier erst einmal weg. Hier in der Prärie würde er ihn sicher nicht unter einem Sandkorn entdecken. Er schüttelte den Kopf und ging langsam in die Hocke. Wenn er etwas von seiner Großmutter gelernt hatte, waren es Spuren zu entdecken. Irgendetwas müsste doch zu finden sein.
Elli- Piratenpinguin
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
vJim verzog das Gesicht zu einer halb leidgeprägten, halb fast schon angewiderten Grimasse, und wandte den Kopf ab, als dicht neben ihm jemand zu schreien begann. Darauf, sich die Ohren zuzuhalten, kam er gerade nicht – seine Hände waren beschäftigt genug damit, seinen Körper vom Boden fernzuhalten und eine seiner pochenden Schläfen zu massieren.
Was, bei allen sieben Todsünden, stimmte mit diesem Idioten nicht? Und dann schrie er noch einen Satz. Jim erkannte nun erst den Grund dieses Lärms.
„An deiner Stelle würd ich Moses in Ruhe lassen“, brummte er nur, zumindest versuchte er es. Seiner staubtrockenen Kehle konnte er nur eine krächzende Tonlage entlocken, die ihn dann auch noch zum Husten brachte. Natürlich hatte er damit anderes zu tun, als seinen Kojoten zurechtzuweisen.
War es Abend? Es musste Abend sein… Sie alle mussten stundenlang in der brütenden Hitze gelegen haben. Gott meinte es entweder gut oder schlecht mit ihnen, dass sie nicht bereits an einem Hitzschlag krepiert waren.
Es musste eine neue Prüfung seines Glaubens sein.
Der Durst, den Jim verspürte, war jedenfalls unermesslich. Auch wenn es wohl reichlich Grund gab, sich etwas Starkes hinter die Binden zu kippen, würde er nun Wasser bevorzugen. Die Sonne stach auf seinen blanken, dunkelbraunen Haarschopf ein.
… Wo ist mein Hut?
Das war nicht gut. Gar nicht gut.
… Wo ist der Wagen?
…
Scheiße.
Jim fühlte sich recht benommen, was sich nicht gut damit vertrug, dass er nun rasch auf die Beine kam. Wohl oder übel musste er akzeptieren, dass es hier an diesem Ort wirklich nicht mit rechten Dingen zuging. Geistern würde er immer noch nicht die Schuld geben (jedenfalls nicht unbedingt). Schwarze Magie… Unwahrscheinlich. Alles unwahrscheinlich. Aber doch waren sie alle Zeugen des Unwahrscheinlichen geworden, was auch immer es verursacht hatte… oder wer auch immer.
Jim stolperte ein paar Schritte in die eine und die andere Richtung, um sich, zu seinem Leidwesen, endgültig davon überzeugen zu müssen, dass sein Wagen wirklich verschwunden war.
Moses folgte ihm dabei neugierig, was Jim gar nicht beachtete. Er entdeckte seinen Hut, der, Gottes war gnädig!, sich in den Trümmern eines Holzschuppens verkeilt hatte. Erleichtert stolperte er dorthin und fischte ihn zwischen den staubigen, alten Holzlatten hervor.
Auf seinem Kopf war der breitkrempige, schwarze Filzhut viel besser aufgehoben. Das Blut an seinen Händen fiel ihm auf, als er danach griff. Auch wenn dies unschöne, fast schon atemraubende Erinnerungen in ihm aufwühlte, überraschte ihn es nicht wirklich. Er meinte sich zu entsinnen, dass es vorhin schon dort gewesen war. Immerhin hatte er sich beim sterbenden Mann, dem er den letzten Segen erteilt hatte, zur Genüge damit eingesaut. Er hoffte zumindest, dass es daher stammte. Eigentlich konnte es nicht anders sein. Oder?
Moses lutschte an Jims Fingern, während der Priester abwesend versuchte, sich zu erinnern, ob die anderen auch schon blutbeschmiert gewesen waren, bevor sie in den erneuten Sturm geraten waren. Unsicher wanderte sein Blick von einem Händepaar zu anderen. Der Mexikaner lud damit seine Waffen und drohte, jeden zu erschießen, der eine erneute Flucht versuchen würde. Das hässliche Mädchen rauchte. Pickelfresse stand unnütz herum. Dayton wühlte im Dreck.
Was ging nur hier vor?
Jim musste schlucken, weil sein Hals so trocken war. Seine Kehle ein bisschen zu befeuchten, war sicher nicht unangenehm. Er verscheuchte Moses, zog seinen Flachmann hervor (zumindest der war noch nicht verschwunden) und nahm nur so viel Whiskey in den Mund, um das trockene Gefühl loszuwerden. Es half lediglich ein bisschen.
Was für ein beschissener Tag.
Unterdessen besann sich Dayton Priest auf den indianischen Fährtensucher, der in seinem Blut schlummerte, allerdings stellte er schnell fest, dass bis auf die Spuren, die die Gruppe nun nach dem Aufstehen hinterlassen hatte, und auf die Pfotenspuren des Kojoten, nichts aus dem staubigen Untergrund zu lesen war. Der Wind musste alles verwischt haben, was einmal Rückschlüsse zugelassen hätte. Was an diesem Ort mit ihnen geschehen war, blieb damit immer noch ungewiss.
Allerdings entdeckte Dayton, neben einer halb mit Dreck bedeckten Hose, die wohl dem Verbluteten gehört hatte, wie es aussah, einen glänzenden, kleinen Kasten, der scheinbar vom Sturm an die untere Stufe der Saloontreppe befördert worden war.
Was, bei allen sieben Todsünden, stimmte mit diesem Idioten nicht? Und dann schrie er noch einen Satz. Jim erkannte nun erst den Grund dieses Lärms.
„An deiner Stelle würd ich Moses in Ruhe lassen“, brummte er nur, zumindest versuchte er es. Seiner staubtrockenen Kehle konnte er nur eine krächzende Tonlage entlocken, die ihn dann auch noch zum Husten brachte. Natürlich hatte er damit anderes zu tun, als seinen Kojoten zurechtzuweisen.
War es Abend? Es musste Abend sein… Sie alle mussten stundenlang in der brütenden Hitze gelegen haben. Gott meinte es entweder gut oder schlecht mit ihnen, dass sie nicht bereits an einem Hitzschlag krepiert waren.
Es musste eine neue Prüfung seines Glaubens sein.
Der Durst, den Jim verspürte, war jedenfalls unermesslich. Auch wenn es wohl reichlich Grund gab, sich etwas Starkes hinter die Binden zu kippen, würde er nun Wasser bevorzugen. Die Sonne stach auf seinen blanken, dunkelbraunen Haarschopf ein.
… Wo ist mein Hut?
Das war nicht gut. Gar nicht gut.
… Wo ist der Wagen?
…
Scheiße.
Jim fühlte sich recht benommen, was sich nicht gut damit vertrug, dass er nun rasch auf die Beine kam. Wohl oder übel musste er akzeptieren, dass es hier an diesem Ort wirklich nicht mit rechten Dingen zuging. Geistern würde er immer noch nicht die Schuld geben (jedenfalls nicht unbedingt). Schwarze Magie… Unwahrscheinlich. Alles unwahrscheinlich. Aber doch waren sie alle Zeugen des Unwahrscheinlichen geworden, was auch immer es verursacht hatte… oder wer auch immer.
Jim stolperte ein paar Schritte in die eine und die andere Richtung, um sich, zu seinem Leidwesen, endgültig davon überzeugen zu müssen, dass sein Wagen wirklich verschwunden war.
Moses folgte ihm dabei neugierig, was Jim gar nicht beachtete. Er entdeckte seinen Hut, der, Gottes war gnädig!, sich in den Trümmern eines Holzschuppens verkeilt hatte. Erleichtert stolperte er dorthin und fischte ihn zwischen den staubigen, alten Holzlatten hervor.
Auf seinem Kopf war der breitkrempige, schwarze Filzhut viel besser aufgehoben. Das Blut an seinen Händen fiel ihm auf, als er danach griff. Auch wenn dies unschöne, fast schon atemraubende Erinnerungen in ihm aufwühlte, überraschte ihn es nicht wirklich. Er meinte sich zu entsinnen, dass es vorhin schon dort gewesen war. Immerhin hatte er sich beim sterbenden Mann, dem er den letzten Segen erteilt hatte, zur Genüge damit eingesaut. Er hoffte zumindest, dass es daher stammte. Eigentlich konnte es nicht anders sein. Oder?
Moses lutschte an Jims Fingern, während der Priester abwesend versuchte, sich zu erinnern, ob die anderen auch schon blutbeschmiert gewesen waren, bevor sie in den erneuten Sturm geraten waren. Unsicher wanderte sein Blick von einem Händepaar zu anderen. Der Mexikaner lud damit seine Waffen und drohte, jeden zu erschießen, der eine erneute Flucht versuchen würde. Das hässliche Mädchen rauchte. Pickelfresse stand unnütz herum. Dayton wühlte im Dreck.
Was ging nur hier vor?
Jim musste schlucken, weil sein Hals so trocken war. Seine Kehle ein bisschen zu befeuchten, war sicher nicht unangenehm. Er verscheuchte Moses, zog seinen Flachmann hervor (zumindest der war noch nicht verschwunden) und nahm nur so viel Whiskey in den Mund, um das trockene Gefühl loszuwerden. Es half lediglich ein bisschen.
Was für ein beschissener Tag.
Unterdessen besann sich Dayton Priest auf den indianischen Fährtensucher, der in seinem Blut schlummerte, allerdings stellte er schnell fest, dass bis auf die Spuren, die die Gruppe nun nach dem Aufstehen hinterlassen hatte, und auf die Pfotenspuren des Kojoten, nichts aus dem staubigen Untergrund zu lesen war. Der Wind musste alles verwischt haben, was einmal Rückschlüsse zugelassen hätte. Was an diesem Ort mit ihnen geschehen war, blieb damit immer noch ungewiss.
Allerdings entdeckte Dayton, neben einer halb mit Dreck bedeckten Hose, die wohl dem Verbluteten gehört hatte, wie es aussah, einen glänzenden, kleinen Kasten, der scheinbar vom Sturm an die untere Stufe der Saloontreppe befördert worden war.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Noemi nickte dem Mexikaner zu, als er in ihre Richtung blickte. Er war zwar ein brutaler Kerl, dem man nicht unbedingt sein Leben anvertrauen wollte, aber er schien im Augenblick noch am Ehesten zu peilen, wie diese Scheiße hier ablief. Dann sah sie, wie sich der beschissene Kuttenträger aufrappelte. Der Kerl, kam ihr gerade recht. Sie zog den Qualm tief in ihre Lunge hinab, bis er in ihrem Inneren brannte, wie die blanke Sonne über ihren Schädeln.
"Na, Padre?", sie betonte das Wort spöttisch, während sie die Asche von ihrer Zigarette klopfte. "Dein Gott scheint es heute nicht gut mir dir zu meinen. Verdammt seltsam, dass du schon wieder eingepennt bist. Aber wahrscheinlich haben wir dich einfach schon wieder ausgeraubt, ist es nicht so?"
Sie lachte. Einfach weil sie es konnte und diese Situation so verdammt unwirklich und beschissen war. Es war vermutlich nicht das Beste sich nun an die Gurgel zu gehen, aber sie sah im Augenblick ohnehin keinen Ausweg aus der Situation. Und da konnte sie sich zumindest das letzte bisschen Spaß gönnen, das ihr verblieben war. Der Bastard würde sie schon nicht gleich erschießen.
"Was könnte wohl dahinter stecken? Sind wir Gesandte des Teufels, die dein ohnehin schon mieses Leben noch weiter in den Dreck ziehen wollen? Oder haben wir dich einfach ein zweites Mal niedergeknüppelt, ohne das du dich daran erinnern kannst? Oder aber...aber nein, das ist unmöglich: Wir können dir schließlich unmöglich die Wahrheit erzählt haben. Das sich die Bevölkerung dieses Kaffs einfach in Luft aufgelöst hat und der Sturm es dann in Schutt und Asche legte. Du solltest besser beginnen zu beten, compadre, vielleicht hilft das ja zumindest dir, aus diesem Höllenloch heraus zu kommen."
Noemi fühlte sich nicht schlecht dabei, auf den gekutteten Kerl einzusticheln. Zugegebenermaßen bereitete es ihr eine wahre Freude diesen Drecksack zu provozieren. Sie lächelte, was mit ihrem leeren Auge einen etwas bizarren Anblick bot. Dann zog sie ein weiteres Mal an ihrer Zigarette, deren Stummel nun ihr vergossenes Blut aufsaugte.
"Na, Padre?", sie betonte das Wort spöttisch, während sie die Asche von ihrer Zigarette klopfte. "Dein Gott scheint es heute nicht gut mir dir zu meinen. Verdammt seltsam, dass du schon wieder eingepennt bist. Aber wahrscheinlich haben wir dich einfach schon wieder ausgeraubt, ist es nicht so?"
Sie lachte. Einfach weil sie es konnte und diese Situation so verdammt unwirklich und beschissen war. Es war vermutlich nicht das Beste sich nun an die Gurgel zu gehen, aber sie sah im Augenblick ohnehin keinen Ausweg aus der Situation. Und da konnte sie sich zumindest das letzte bisschen Spaß gönnen, das ihr verblieben war. Der Bastard würde sie schon nicht gleich erschießen.
"Was könnte wohl dahinter stecken? Sind wir Gesandte des Teufels, die dein ohnehin schon mieses Leben noch weiter in den Dreck ziehen wollen? Oder haben wir dich einfach ein zweites Mal niedergeknüppelt, ohne das du dich daran erinnern kannst? Oder aber...aber nein, das ist unmöglich: Wir können dir schließlich unmöglich die Wahrheit erzählt haben. Das sich die Bevölkerung dieses Kaffs einfach in Luft aufgelöst hat und der Sturm es dann in Schutt und Asche legte. Du solltest besser beginnen zu beten, compadre, vielleicht hilft das ja zumindest dir, aus diesem Höllenloch heraus zu kommen."
Noemi fühlte sich nicht schlecht dabei, auf den gekutteten Kerl einzusticheln. Zugegebenermaßen bereitete es ihr eine wahre Freude diesen Drecksack zu provozieren. Sie lächelte, was mit ihrem leeren Auge einen etwas bizarren Anblick bot. Dann zog sie ein weiteres Mal an ihrer Zigarette, deren Stummel nun ihr vergossenes Blut aufsaugte.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Pezosa hatte sich hingekniet und seine Hände mit Sand vom Blut befreit, wie er es schon oft getan hatte. Die Ärmel des Mantels würde er nicht so einfach reinigen können, aber es gab hier auch wenig grund für die Mühe. Er stand diesem Blut neutral gegenüber. Lieber wäre es ihm gewesen, zu wissen, wessen Blut er diesmal an den Händen trug. Zumindest war es nicht sein eigenes. Die kleine Hexe hatte einen zerschnittenen Arm, was sie selbst und auch keinen anderen zu Kümmern schien, also war es wohl so üblich und passte zu ihrem Gesicht. Das sie nun anfing, am Padre herumzukeifen, als wäre sie sein Weib, wusste Diego nicht richtig zu bewerten. Die Nerven lagen ja inzwischen wohl bei allen ziemlich blank.
Als er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass der Bärtige etwas glänzendes vom Boden aufhob, stand auch der Mexikaner langsam auf und machte ein paar Schritte in Daytons Richtung. Gerade konnte jeder Hinweis ein paar Leben wert sein und glitzernden Tand gab es hier draussen nicht mehr gerade im Übermaß. "Was hast du da?" fragte er Dayton mit unverholenem Interesse.
Als er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass der Bärtige etwas glänzendes vom Boden aufhob, stand auch der Mexikaner langsam auf und machte ein paar Schritte in Daytons Richtung. Gerade konnte jeder Hinweis ein paar Leben wert sein und glitzernden Tand gab es hier draussen nicht mehr gerade im Übermaß. "Was hast du da?" fragte er Dayton mit unverholenem Interesse.
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Terry stand verloren im Sand und wusste nicht wohin mit sich. Die anderen hatten sich alle schon eine neue Beschäftigung gesucht. Der Mexikaner und der Bartmann knieten sich über irgendwas, das Terry nicht erkennen konnte. Der Prügelpriester gab mal wieder dumme Sprüche zum besten – sei froh, wenn ich den verfickten Kojoten nicht abknalle! –, was ihn nur noch unsympathischer machte. Noemi war dazu übergegangen, den Gottesmann zu beschimpfen. Was sie wiederum sympathischer machte. Der Rauch aus ihrer Richtung weckte in Terry die Lust auf einen eigenen Glimmstängel, doch dafür war später noch Zeit. Jetzt mussten sie erst einmal hier weg – am besten, bevor er aus Sorge um Alma durchdrehte.
Eine Weile hörte er Noemis Spott zu, bis seine Gedanken abschweiften und sein Blick in die Ferne ging, auf der Suche nach einer Pferdesilhouette. Natürlich war dort nix. Mit Daumen und Zeigefinger pulte er an der Blutkruste der linken Hand herum, die Stückchen rieselten neben seinen Füßen zu Boden. Was sollten sie jetzt tun? Er war mit seinen Ideen endgültig am Ende, seit der letzte Fluchtversuch in die Hose gegangen war. Womit hatte er es nur verdient, in solch ein Drecksloch zu geraten? Wäre nicht der Priester gewesen, hätte man es fast für eine göttliche Strafe halten können. Ganz á la Bibel: Vier Tage Sandsturm, bis alle geläutert und sündenfrei sind. Bisschen wie Fegefeuer …
Und was seine Sünde war, das war ja wohl klar. Das hatte seine Mutter gesagt, das hatte der Priester gesagt, und hätte er es sonst noch jemandem erzählt, so hätte derjenige das bestimmt auch gesagt. Als dieser Mexikaner hinter ihm auf dem Pferd gesessen hatte, hätte er fast einen Ständer bekommen … war sowas gottlos? Wahrscheinlich.
Wie konnte er nur ausgerechnet jetzt an Sex denken?!
Terry schüttelte den Kopf, um seine schmutzigen Gedanken abzuschütteln. Noemis Gestichel drang wieder an seine Ohren, doch er hörte nicht richtig hin. Sollte der Prügelpriester doch beten … ihm war es egal, er würde nicht auf göttlichen Beistand warten, um hier rauszukommen. Es musste doch auch anders gehen … Er zupfte noch ein wenig an seinen blutigen Händen herum, doch der Großteil war inzwischen abgeblättert; dann machte er sich auf den Weg zu Mexikaner und Bart. Zweiterer hockte vor der Treppe, die zum ehemaligen Saloon geführte hatte, und Terry blickte ihm einfach über die Schulter. Ein Kasten lag da. Ein seltsam vertrauter Kasten … hatte dieser Spinner mit Schnauzer den nicht unterm Arm gehabt? Armer Kerl … der Körper fort, aber der Kasten war dageblieben. „Was’n das für’n Teil? Hat das nen Zweck?“
Eine Weile hörte er Noemis Spott zu, bis seine Gedanken abschweiften und sein Blick in die Ferne ging, auf der Suche nach einer Pferdesilhouette. Natürlich war dort nix. Mit Daumen und Zeigefinger pulte er an der Blutkruste der linken Hand herum, die Stückchen rieselten neben seinen Füßen zu Boden. Was sollten sie jetzt tun? Er war mit seinen Ideen endgültig am Ende, seit der letzte Fluchtversuch in die Hose gegangen war. Womit hatte er es nur verdient, in solch ein Drecksloch zu geraten? Wäre nicht der Priester gewesen, hätte man es fast für eine göttliche Strafe halten können. Ganz á la Bibel: Vier Tage Sandsturm, bis alle geläutert und sündenfrei sind. Bisschen wie Fegefeuer …
Und was seine Sünde war, das war ja wohl klar. Das hatte seine Mutter gesagt, das hatte der Priester gesagt, und hätte er es sonst noch jemandem erzählt, so hätte derjenige das bestimmt auch gesagt. Als dieser Mexikaner hinter ihm auf dem Pferd gesessen hatte, hätte er fast einen Ständer bekommen … war sowas gottlos? Wahrscheinlich.
Wie konnte er nur ausgerechnet jetzt an Sex denken?!
Terry schüttelte den Kopf, um seine schmutzigen Gedanken abzuschütteln. Noemis Gestichel drang wieder an seine Ohren, doch er hörte nicht richtig hin. Sollte der Prügelpriester doch beten … ihm war es egal, er würde nicht auf göttlichen Beistand warten, um hier rauszukommen. Es musste doch auch anders gehen … Er zupfte noch ein wenig an seinen blutigen Händen herum, doch der Großteil war inzwischen abgeblättert; dann machte er sich auf den Weg zu Mexikaner und Bart. Zweiterer hockte vor der Treppe, die zum ehemaligen Saloon geführte hatte, und Terry blickte ihm einfach über die Schulter. Ein Kasten lag da. Ein seltsam vertrauter Kasten … hatte dieser Spinner mit Schnauzer den nicht unterm Arm gehabt? Armer Kerl … der Körper fort, aber der Kasten war dageblieben. „Was’n das für’n Teil? Hat das nen Zweck?“
Leo-
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Der Mexikaner hatte offenbar das entdeckt was auch Dayton gesehen hatte.
Dayton hob den Kasten hoch und drehte ihn hin und her, dann schüttelte er ihn leicht - er konnte sich nicht erinnern, etwas derartiges schon einmal gesehen zu haben
"Tja, Greenhorn, keine Ahnung was das ist." sagte er dann zu Terry gewandt.
Leicht klopfte er mit dem Fingerknöchel auf die Oberseite. Eine Antwort auf die Frage was das Ding in seinen Händen hier war, lieferte ihm diese oberflächliche Untersuchung jedoch in keinster Weise. Er seufzte.
"Einer von Euch ne Ahnung? Sonst sollten wir mal unseren Pfaffen und das Mädchen fragen." er blickte hoch.
"Hey! Kommt mal her!"
Dayton hob den Kasten hoch und drehte ihn hin und her, dann schüttelte er ihn leicht - er konnte sich nicht erinnern, etwas derartiges schon einmal gesehen zu haben
"Tja, Greenhorn, keine Ahnung was das ist." sagte er dann zu Terry gewandt.
Leicht klopfte er mit dem Fingerknöchel auf die Oberseite. Eine Antwort auf die Frage was das Ding in seinen Händen hier war, lieferte ihm diese oberflächliche Untersuchung jedoch in keinster Weise. Er seufzte.
"Einer von Euch ne Ahnung? Sonst sollten wir mal unseren Pfaffen und das Mädchen fragen." er blickte hoch.
"Hey! Kommt mal her!"
Elli- Piratenpinguin
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Jim Blick funkelte verärgert, als er Noemi fixierte. Dieses bedauernswert hässliche Geschöpf erdreistete sich wirklich, sich nicht nur über ihn (was ihn weniger traf), sondern auch über seinen Glauben und Gott lustig zu machen. Welch frevlerischer Abschaum unter den Leuten war, die sich hier im Westen breitmachten, wurde ihm in diesem Moment aufs Neue bewusst. Es war unerfreulich, fürwahr, so etwas miterleben zu dürfen. Diesem Mädchen fehlte jedweder Anstand, ihn als Diener des Herrn derart respektlos zu behandeln und bewusst zu provozieren.
Wenige Sekunden verstrichen, nachdem sie geendet hatte, bevor er reagierte.
„Ich bete bereits – auch für dich, mein Kind“, antworte Jim ernst, hatte jedoch seinen Predigt-Tonfall aufgesetzt.
„Für uns alle.“
Genau dazu fühlte er sich nun verleitet: zum Predigen. Vielleicht auch gerade weil er sich sicher war, dass Noemi sich eine andere Reaktion von ihm erhofft hatte.
„Es ist nicht mein Gott, von dem du sprichst, sondern auch eurer. Der Herr liebt alle seine Kinder, sowohl die Frommen, als auch die unverschämten Gören.“
Er durchbohrte sie mit seinem Blick.
„Allerdings sollten auch diese Gören sich zu ihm bekennen und Buße tun, um seine Gnade zu erfahren. Wisse, dass der Herr es stets gut meint. Nicht von ihm geht das Leid aus, sondern Ursprung allen Leids ist der Mensch selbst. Er hat die Sünde der Ersten geerbt und das Tor zu Eden blieb verschlossen. Jesus Christus, unser Erlöser, hat die Sünde der Welt auf sich genommen, um uns zu erretten. Doch nur diejenigen, die wahrhaft glauben und wahrhaft Buße tun, werden ins Reich Gottes auffahren. Dieser Ort hier ist nicht die Hölle.“
Rhetorische Pause.
„Die Hölle ist das Nichts, die Leere, der Schmerz, den wir verspüren, wenn wir der Liebe des Herrn entrissen sind. Noch ist es nicht zu spät! Sehet eure Fehler ein und sterbt in der Freundschaft des Herrn, so wird euch ein Platz im Himmel sicher sein, nachdem ihr die läuternde, reinigende und heilige Kraft der Heiligkeit und Barmherzigkeit Gottes, das Fegefeuer, gespürt habt.“
Jim sprach mit Absicht laut genug, damit alle ihn hörten, auch wenn dies seine trockene Kehle anstrengte.
„Der Herr hat dir dein Leben geschenkt, meine Tochter, also danke es ihm lobpreisend und nicht mit Spott. Es ist sein Wille, dass wir hier versammelt sind, ein Wille, den wir nicht zu ergründen vermögen. Also liegt es an uns selbst, herauszufinden, warum uns dieser Ort gefangen hält“, sein Tonfall wurde schlagartig um Einiges finsterer – er spürte selbst: er war gerade ganz in seinem Element, „oder nichts zu tun und in der Sonne zu verrecken. Dieser Staub soll uns ein Zeichen für die Sünde sein, die die hier einst geschehen ist! Denn so sprach der Herr zu Adam: ‚Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.!‘ Die Wurzel dieses Übels wird menschlich sein, ihr werdet es sehen“, verkündete er mit erhobenem Finger, „– denn das Böse braucht seine Diener, um Präsenz zu zeigen.“
Erst jetzt schenkte er den anderen und ihrem Fundstück nähere Beachtung. Das metallische Ding glänzte verheißungsvoll in der sengenden Sonne.
„Ha! Dieser Kasten sieht mir dahingehend sehr verdächtig aus!“
Jim schritt mit ausgestreckter Hand auf Dayton zu.
„Reiche ihn mir, mein Sohn“, sprach Father James O’Reilly mit wissendem Klang in seiner Stimme. „Diese Farce wird schon bald ihr Ende haben.“
Wenige Sekunden verstrichen, nachdem sie geendet hatte, bevor er reagierte.
„Ich bete bereits – auch für dich, mein Kind“, antworte Jim ernst, hatte jedoch seinen Predigt-Tonfall aufgesetzt.
„Für uns alle.“
Genau dazu fühlte er sich nun verleitet: zum Predigen. Vielleicht auch gerade weil er sich sicher war, dass Noemi sich eine andere Reaktion von ihm erhofft hatte.
„Es ist nicht mein Gott, von dem du sprichst, sondern auch eurer. Der Herr liebt alle seine Kinder, sowohl die Frommen, als auch die unverschämten Gören.“
Er durchbohrte sie mit seinem Blick.
„Allerdings sollten auch diese Gören sich zu ihm bekennen und Buße tun, um seine Gnade zu erfahren. Wisse, dass der Herr es stets gut meint. Nicht von ihm geht das Leid aus, sondern Ursprung allen Leids ist der Mensch selbst. Er hat die Sünde der Ersten geerbt und das Tor zu Eden blieb verschlossen. Jesus Christus, unser Erlöser, hat die Sünde der Welt auf sich genommen, um uns zu erretten. Doch nur diejenigen, die wahrhaft glauben und wahrhaft Buße tun, werden ins Reich Gottes auffahren. Dieser Ort hier ist nicht die Hölle.“
Rhetorische Pause.
„Die Hölle ist das Nichts, die Leere, der Schmerz, den wir verspüren, wenn wir der Liebe des Herrn entrissen sind. Noch ist es nicht zu spät! Sehet eure Fehler ein und sterbt in der Freundschaft des Herrn, so wird euch ein Platz im Himmel sicher sein, nachdem ihr die läuternde, reinigende und heilige Kraft der Heiligkeit und Barmherzigkeit Gottes, das Fegefeuer, gespürt habt.“
Jim sprach mit Absicht laut genug, damit alle ihn hörten, auch wenn dies seine trockene Kehle anstrengte.
„Der Herr hat dir dein Leben geschenkt, meine Tochter, also danke es ihm lobpreisend und nicht mit Spott. Es ist sein Wille, dass wir hier versammelt sind, ein Wille, den wir nicht zu ergründen vermögen. Also liegt es an uns selbst, herauszufinden, warum uns dieser Ort gefangen hält“, sein Tonfall wurde schlagartig um Einiges finsterer – er spürte selbst: er war gerade ganz in seinem Element, „oder nichts zu tun und in der Sonne zu verrecken. Dieser Staub soll uns ein Zeichen für die Sünde sein, die die hier einst geschehen ist! Denn so sprach der Herr zu Adam: ‚Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.!‘ Die Wurzel dieses Übels wird menschlich sein, ihr werdet es sehen“, verkündete er mit erhobenem Finger, „– denn das Böse braucht seine Diener, um Präsenz zu zeigen.“
Erst jetzt schenkte er den anderen und ihrem Fundstück nähere Beachtung. Das metallische Ding glänzte verheißungsvoll in der sengenden Sonne.
„Ha! Dieser Kasten sieht mir dahingehend sehr verdächtig aus!“
Jim schritt mit ausgestreckter Hand auf Dayton zu.
„Reiche ihn mir, mein Sohn“, sprach Father James O’Reilly mit wissendem Klang in seiner Stimme. „Diese Farce wird schon bald ihr Ende haben.“
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Belustigt zog Noemi an ihrer Zigarette, während der Kerl in der schwarzen Kutte mit seiner Predigt begann. Aber schon nach wenigen Sätzen konnte sie sich nicht mehr zurückhaltend und musste lachend Rauch husten. Egal ob der Kuttenträger ein Mann Gottes war oder nicht, unterhaltsam war er auf jeden Fall. Sein strafender Blick machte das Ganze nur noch amüsanter.
Nach einiger Zeit wurde es ihr dann aber doch zu langweilig…zumal sie dem wirren Gefasel des Kerls nicht ganz folgen konnte…es wirkte etwas zusammenhanglos. Sie ignorierte den Rest seiner Predigt und schlenderte, noch grinsend, zum Rest der Gruppe hinüber, die anscheinend einen Fund gemacht hatte. Ihr Auge fasste sofort das metallisch glänzende Gerät ein, das in den Händen des Kerls mit dem breiten Hut lag.
„Das ist der Apparat von dem Kerl, der vorhin verreckt ist und zu Staub verwandelt wurde“, meinte sie zwischen zwei Zügen. „Keine Ahnung, wofür das Ding eigentlich bestimmt ist, aber er meinte, dass es verrückt gespielt hat, als sich die Menschen hier in Nichts auflösten.“
Sie überlegte einen Augenblick, während sie den Kasten musterte. „Dort kann man ihn einschalten.“
Sie nickte in Richtung des Schalters, der an dem Apparat angebracht war. „Ob uns das in der jetzigen Situation weiterhilft ist zwar fraglich, aber versuchen könnt ihr es ja.“
Hinter sich hörte sie bereits den Padre heranhumpeln, der sein Krakeele über Hölle, Adam, Staub und den restlichen Bullshit, den sie schon wieder vergessen hatte beendet hatte. Sie machte ihm spöttisch lächelnd Platz und hob die Braue über ihrer leeren Augenhöhle: „Oh, bitte Padre, erleuchte uns. Führe uns ins gelobte Land…“
Nach einiger Zeit wurde es ihr dann aber doch zu langweilig…zumal sie dem wirren Gefasel des Kerls nicht ganz folgen konnte…es wirkte etwas zusammenhanglos. Sie ignorierte den Rest seiner Predigt und schlenderte, noch grinsend, zum Rest der Gruppe hinüber, die anscheinend einen Fund gemacht hatte. Ihr Auge fasste sofort das metallisch glänzende Gerät ein, das in den Händen des Kerls mit dem breiten Hut lag.
„Das ist der Apparat von dem Kerl, der vorhin verreckt ist und zu Staub verwandelt wurde“, meinte sie zwischen zwei Zügen. „Keine Ahnung, wofür das Ding eigentlich bestimmt ist, aber er meinte, dass es verrückt gespielt hat, als sich die Menschen hier in Nichts auflösten.“
Sie überlegte einen Augenblick, während sie den Kasten musterte. „Dort kann man ihn einschalten.“
Sie nickte in Richtung des Schalters, der an dem Apparat angebracht war. „Ob uns das in der jetzigen Situation weiterhilft ist zwar fraglich, aber versuchen könnt ihr es ja.“
Hinter sich hörte sie bereits den Padre heranhumpeln, der sein Krakeele über Hölle, Adam, Staub und den restlichen Bullshit, den sie schon wieder vergessen hatte beendet hatte. Sie machte ihm spöttisch lächelnd Platz und hob die Braue über ihrer leeren Augenhöhle: „Oh, bitte Padre, erleuchte uns. Führe uns ins gelobte Land…“
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Als auch die anderen begannen, Interesse an dem seltsamen Kasten zu zeigen, hielt Diego sich etwas zurück. Zum einen, hatte er schlicht keine Ahnung von solchem Gerät und wollte dies nicht unnötig präsentieren, zum anderen ging womöglich eine Gefahr von dem Kasten aus. Schließlich war dessen ehemaliger Besitzer als erster ihrer kleiner Gruppe ein Opfer dieses verfluchten Ortes geworden. Was der Padre von sich gab, behagte dem Mexikaner nicht besonders. Dass dies hier eine Prüfung sein könnte, war nicht von der Hand zu weisen, jedoch wieso soviel Aufwand für die kleine Gruppe armer Sünder?
Außerdem sah er persönlich sich mit Gott eigentlich im Gleichstand, was seine Sünden betraf. Irgendwelche Fügungen hatten ihm schließlich auch schon das ein oder andere mal aus der Klemme geholfen und so konnte es der Herr nicht so schlecht mit ihm meinen. Das der Padre zuletzt den Verdacht aussprach, ein Mensch könnte eine Falle dieser Art aufgestellt haben, sträubte sich jedoch mit El Pezosas Verstand. Wurzel von Übel war er auch schon oft und gern gewesen, jedoch konnte er sich nicht im entferntesten vorstellen, wie man so einen Wind gezielt auf eine Horde von Fremden loslassen konnte und das verstauben der Geister war ja wohl kaum Menschenwerk gewesen.
Seine Spannung wuchs, während sich die Gruppe um den Kasten versammelte und er einige Meter zurückgeblieben war. Es wäre wohl eine gute Gelegenheit gewesen, Sie alle über den Haufen zu schießen und vielleicht würde dies noch nötig sein, denn irgendetwas würde nun wohl geschehen. Ihm hatte nicht gefallen, wie abfällig sich die kleine Hexe zur Rede des Padres gezeigt hatte. Woher dieser Hochmut und die Ignoranz gegenüber ihrer Situation? Sicher würde sie der Padre genauso im verdacht haben, Schuld an der ganzen Situation zu sein und womöglich hatte er sie gemeint, als er von dem menschlichen Verursacher sprach.
El Pezosa wirkte gelassen und interessiert, war aber bereit, jeden abzuknallen, der sich in den nächsten Momenten auffällig verhalten würde.
Außerdem sah er persönlich sich mit Gott eigentlich im Gleichstand, was seine Sünden betraf. Irgendwelche Fügungen hatten ihm schließlich auch schon das ein oder andere mal aus der Klemme geholfen und so konnte es der Herr nicht so schlecht mit ihm meinen. Das der Padre zuletzt den Verdacht aussprach, ein Mensch könnte eine Falle dieser Art aufgestellt haben, sträubte sich jedoch mit El Pezosas Verstand. Wurzel von Übel war er auch schon oft und gern gewesen, jedoch konnte er sich nicht im entferntesten vorstellen, wie man so einen Wind gezielt auf eine Horde von Fremden loslassen konnte und das verstauben der Geister war ja wohl kaum Menschenwerk gewesen.
Seine Spannung wuchs, während sich die Gruppe um den Kasten versammelte und er einige Meter zurückgeblieben war. Es wäre wohl eine gute Gelegenheit gewesen, Sie alle über den Haufen zu schießen und vielleicht würde dies noch nötig sein, denn irgendetwas würde nun wohl geschehen. Ihm hatte nicht gefallen, wie abfällig sich die kleine Hexe zur Rede des Padres gezeigt hatte. Woher dieser Hochmut und die Ignoranz gegenüber ihrer Situation? Sicher würde sie der Padre genauso im verdacht haben, Schuld an der ganzen Situation zu sein und womöglich hatte er sie gemeint, als er von dem menschlichen Verursacher sprach.
El Pezosa wirkte gelassen und interessiert, war aber bereit, jeden abzuknallen, der sich in den nächsten Momenten auffällig verhalten würde.
Fade-
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Dayton verdrehte die Augen bei dem Gebrabbel, dass der Pater los ließ. Er war früher auch oft zur Messe gegangen, auch wenn eher aus Liebe zu seiner Frau, als zur Liebe zu seinem Gott. Seiner Kinder waren getauft...gewesen...und er hatte seine Ehe vor Gott abgelegt. Doch in einer solchen Situation in der die Gruppe im gottverlassenen Nichts festhingen, so einen Predigt abzulassen, war wohl etwas fehl am Platz.
Er konzentrierte sich stattdessen auf das was das Mädchen sagte. Da war also der Schalter um es anzumachen. Interessant.
Dem Pater das Fundstück zu geben, empfand er als keine gute Idee. Er schüttelte den Kopf. "Jim, da hinten steht ein Kaktus. Belehre doch den mit deiner Predigt."
Er spuckte in den Sand und betätigte den Schalter.
Er konzentrierte sich stattdessen auf das was das Mädchen sagte. Da war also der Schalter um es anzumachen. Interessant.
Dem Pater das Fundstück zu geben, empfand er als keine gute Idee. Er schüttelte den Kopf. "Jim, da hinten steht ein Kaktus. Belehre doch den mit deiner Predigt."
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Elli- Piratenpinguin
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Jim spürte, dass er auf Granit biss, statt seine tröstlichen Worte in fruchtbaren Boden zu säen. Das entfachte gerade nur mehr seinen Ehrgeiz, seine Bekehrung zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Woher er diese Energie hatte und, vor allen Dingen, die Motivation, war ihm selbst ungewiss. Vielleicht hatte er doch einen Sonnenstich.
„Für dich bin ich Father O’Reilly, mein Sohn“, korrigierte Jim Dayton betont. Die Wurzel aller zwischenmenschlichen Probleme war die Respektlosigkeit, die hier im Westen herrschte. Wobei diese Truppe hier dahingehend einen neuen Tiefpunkt auf Jims Erfahrungsskala darstellte.
Natürlich gefiel es ihm ebenso nicht, dass der Flegel ihm den Kasten nicht gab. Dayton hatte tatsächlich den Schalter betätigt und das Gerät summte leise, während ein Zeiger auf einer fast halbkreisförmigen Anzeige hin und her zuckte.
„Spottet ihr alle nur über mich und meine Worte“, fuhr er, sie alle eines Besseren belehrend, fort.
„Es ist der Wunsch des Herrn, alle seine Kinder zu erretten, und Christus weist uns den Weg ins Reich Gottes… also auch aus diesem Dreckskaff hinaus. So oder so. Das Ende unseres irdischen Seins mag hier lauern oder auch nicht, doch die Gnade des Herrn wird gewiss über jene kommen, die sich reinen Herzens zu ihm bekennen. Ein popeliger Apparat wird uns kaum das Heil bringen, das uns die Liebe des Herrn bietet. Zumal er defekt zu sein scheint“, beurteilte Jim das Zittern der Nadel. Während Dayton das Ding in seiner Hand drehte, wurde der Ausschlag des Zeigers wilder und langsamer… in Richtung der Saloonruine jedoch, spielte er förmlich verrückt.
„Was auch immer das da zu bedeuten hat“, kommentierte Jim das mit unheilschwangerer Stimme.
„Wenn es nicht sogar die Quelle der seltsamen Ereignisse ist!“, gab er zu bedanken.
„Denkt an meine Worte: ‚Der Ursprung allen Leids ist der Mensch selbst.‘ Und ein Mensch hat diesen Apparat geschaffen. Sollte der Tote wirklich zu Staub gefallen sein, wie ihr sagt, ist das nur ein Beweis dafür, dass er ein Diener des Bösen war.“
Jim verschränkte die Arme vor der Brust, nickte bekräftigend und beobachtete Dayton argwöhnisch.
„Für dich bin ich Father O’Reilly, mein Sohn“, korrigierte Jim Dayton betont. Die Wurzel aller zwischenmenschlichen Probleme war die Respektlosigkeit, die hier im Westen herrschte. Wobei diese Truppe hier dahingehend einen neuen Tiefpunkt auf Jims Erfahrungsskala darstellte.
Natürlich gefiel es ihm ebenso nicht, dass der Flegel ihm den Kasten nicht gab. Dayton hatte tatsächlich den Schalter betätigt und das Gerät summte leise, während ein Zeiger auf einer fast halbkreisförmigen Anzeige hin und her zuckte.
„Spottet ihr alle nur über mich und meine Worte“, fuhr er, sie alle eines Besseren belehrend, fort.
„Es ist der Wunsch des Herrn, alle seine Kinder zu erretten, und Christus weist uns den Weg ins Reich Gottes… also auch aus diesem Dreckskaff hinaus. So oder so. Das Ende unseres irdischen Seins mag hier lauern oder auch nicht, doch die Gnade des Herrn wird gewiss über jene kommen, die sich reinen Herzens zu ihm bekennen. Ein popeliger Apparat wird uns kaum das Heil bringen, das uns die Liebe des Herrn bietet. Zumal er defekt zu sein scheint“, beurteilte Jim das Zittern der Nadel. Während Dayton das Ding in seiner Hand drehte, wurde der Ausschlag des Zeigers wilder und langsamer… in Richtung der Saloonruine jedoch, spielte er förmlich verrückt.
„Was auch immer das da zu bedeuten hat“, kommentierte Jim das mit unheilschwangerer Stimme.
„Wenn es nicht sogar die Quelle der seltsamen Ereignisse ist!“, gab er zu bedanken.
„Denkt an meine Worte: ‚Der Ursprung allen Leids ist der Mensch selbst.‘ Und ein Mensch hat diesen Apparat geschaffen. Sollte der Tote wirklich zu Staub gefallen sein, wie ihr sagt, ist das nur ein Beweis dafür, dass er ein Diener des Bösen war.“
Jim verschränkte die Arme vor der Brust, nickte bekräftigend und beobachtete Dayton argwöhnisch.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Diego beobachtete das Geschehen immer noch so ruhig, dass es beinahe schon wieder auffällig wirkte. Der Bärtige verhielt sich unerwartet vertraut mit dem Padre, wobei sie sich aber selbst doch nicht zu lange zu kennen schienen, wie die bisherigen Gespräche verlaufen waren. Die Ignoranz gegenüber des Kirchenmannes, welche die anderen an den Tag legten, waren wohl nur ein kläglicher Versuch, ihre eigene Ratlosigkeit zu überspielen.
Was der Padre von sich gab, war zwar nicht gerade die einzige Möglichkeit, doch angesichts der schwer zu verleugnenden Unnatürlichkeit ihrer Lage auch sicherlich nicht die Unwahrscheinlichste.
Pezosa glaubte nicht, dass dies eine Prüfung Gottes sein konnte. Alleine ja, weil es viel zu viel Aufwand wegen dieser Hand voll Seelen hier war. Wenn soetwas doch üblich war, würden sie wohl nicht überleben, um davon erzählen zu können, denn bisher hatten dies wohl noch niemand geschafft, von dem man gehört hätte. Als der Padre nun über die Maschine und deren Besitzer sprach, hielt es den Mexikaner nicht mehr zurück sich an einer Lösung zu beteiligen.
"Dem alten Mann habe ich in die Augen gesehen Padre. Wenn jemand vor Angst schwitzt und in Fremden Verbündete sucht, steht er auf der falschen Seite der Falle. Er wusste wohl weniger, als seine Maschine, aber die hat anscheinend einen ähnlichen Instinkt, wie die Tiere, nur das Sie uns nicht davonlaufen kann. Wenn dieser Ort hier unser Seelenheil prüft, was hat dann das Blut an unseren Händen zu bedeuten? Meint Ihr, wir hätten alle gleichviel Last auf unserem Buckel?"
Beim letzten Satz nickte El Pezosa, der beim Gespräch den Padre ansah, in Terrys Richtung. Auch wenn er noch nicht alle richtig einschätzen konnte und alle mehr oder minder starke Nervenschwäche offenbart hatten, war sich El Pezosa sehr sicher, dass wenigstens das Greenhorn, der Padre und der Bärtige keinen Killerinstinkt besaßen. Sie waren hier in der gleichen Situation, aber unterschiedlicher hätten sie wohl kaum sein können. Selbst glaubte er nicht wirklich an Schuld oder Unschuld, wie konnte er auch? Die kleine Hexe gab dabei ja schon das beste Beispiel, denn ihre Seele war sicherlich tiefschwarz und blutgetränkt und konnte sie etwas dafür? Natürlich. Sie hatte sich wohl entschieden, sich gegen die Qualen und Ungerechtigkeiten des Lebens zu wehren und wer sich nicht wehrte den fraß das Leben auf. Für das Greenhorn galt genau das Gleiche, auch wenn er mit seinen Prüfungen bisher wohl weit weniger Pech gehabt hatte, als das Mädchen. Von ihnen allen war er wohl am wenigsten vom heissen Eisen des Lebens verbrannt worden, was seine Zukunft und Gegenwart aber keinesfalls heller erscheinen ließ.
Seine Worte waren im gegensatz zu seiner Laune in sachlichen und ruhigen tonfall ausgesprochen worden. Es ging hier um nicht weniger, als sein Leben und wenn einer dieser Galgenvögel dabei zuträglich sein konnte, war nun die richtige Zeit, sich von der besten Seite zu präsentieren. Eines dieser Vögelchen vor ihm musste doch ebensosehr in die Freiheit entfliehen wollen, wie er selbst und er würde diesem ohne zögern, mit gebührendem Sicherheitsabstand folgen.
Was der Padre von sich gab, war zwar nicht gerade die einzige Möglichkeit, doch angesichts der schwer zu verleugnenden Unnatürlichkeit ihrer Lage auch sicherlich nicht die Unwahrscheinlichste.
Pezosa glaubte nicht, dass dies eine Prüfung Gottes sein konnte. Alleine ja, weil es viel zu viel Aufwand wegen dieser Hand voll Seelen hier war. Wenn soetwas doch üblich war, würden sie wohl nicht überleben, um davon erzählen zu können, denn bisher hatten dies wohl noch niemand geschafft, von dem man gehört hätte. Als der Padre nun über die Maschine und deren Besitzer sprach, hielt es den Mexikaner nicht mehr zurück sich an einer Lösung zu beteiligen.
"Dem alten Mann habe ich in die Augen gesehen Padre. Wenn jemand vor Angst schwitzt und in Fremden Verbündete sucht, steht er auf der falschen Seite der Falle. Er wusste wohl weniger, als seine Maschine, aber die hat anscheinend einen ähnlichen Instinkt, wie die Tiere, nur das Sie uns nicht davonlaufen kann. Wenn dieser Ort hier unser Seelenheil prüft, was hat dann das Blut an unseren Händen zu bedeuten? Meint Ihr, wir hätten alle gleichviel Last auf unserem Buckel?"
Beim letzten Satz nickte El Pezosa, der beim Gespräch den Padre ansah, in Terrys Richtung. Auch wenn er noch nicht alle richtig einschätzen konnte und alle mehr oder minder starke Nervenschwäche offenbart hatten, war sich El Pezosa sehr sicher, dass wenigstens das Greenhorn, der Padre und der Bärtige keinen Killerinstinkt besaßen. Sie waren hier in der gleichen Situation, aber unterschiedlicher hätten sie wohl kaum sein können. Selbst glaubte er nicht wirklich an Schuld oder Unschuld, wie konnte er auch? Die kleine Hexe gab dabei ja schon das beste Beispiel, denn ihre Seele war sicherlich tiefschwarz und blutgetränkt und konnte sie etwas dafür? Natürlich. Sie hatte sich wohl entschieden, sich gegen die Qualen und Ungerechtigkeiten des Lebens zu wehren und wer sich nicht wehrte den fraß das Leben auf. Für das Greenhorn galt genau das Gleiche, auch wenn er mit seinen Prüfungen bisher wohl weit weniger Pech gehabt hatte, als das Mädchen. Von ihnen allen war er wohl am wenigsten vom heissen Eisen des Lebens verbrannt worden, was seine Zukunft und Gegenwart aber keinesfalls heller erscheinen ließ.
Seine Worte waren im gegensatz zu seiner Laune in sachlichen und ruhigen tonfall ausgesprochen worden. Es ging hier um nicht weniger, als sein Leben und wenn einer dieser Galgenvögel dabei zuträglich sein konnte, war nun die richtige Zeit, sich von der besten Seite zu präsentieren. Eines dieser Vögelchen vor ihm musste doch ebensosehr in die Freiheit entfliehen wollen, wie er selbst und er würde diesem ohne zögern, mit gebührendem Sicherheitsabstand folgen.
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Terry hielt sich bei den Ereignissen eher im Hintergrund – nicht zuletzt, damit er rechtzeitig fliehen konnte, sollte der Kasten hochgehen. Verdammt, dieses verfluchte Sandgrab ging ihm an die Nerven. Er war doch sonst nicht so misstrauisch … Das selbstgefällige Gelaber des Iren dagegen überhörte er, so gut es ging. Scheinbar gehörte es einfach dazu, dass Priester sich selbst gerne reden hörten. Das war schon in Wells so gewesen, warum sollte es hier anders sein? Würde der Prügelpriester nicht diesen niedlichen irischen Akzent haben, hätte Terry wohl schon sein letztes bisschen Sympathie für ihn verloren. Wunsch des Herrn … Liebe Gottes … alles Geschwätz. Dummes Zeug. Trotzdem ertappte er sich dabei, einen flüchtigen Blick zum Himmel zu werfen. Ob Gott ihn auch liebte? Angeblich mochte der ja alle Menschen … oder doch nur alle Gläubigen? Kompliziert war dieser Kirchenkram auch noch.
Als der ätzende Mexikaner zu reden begann, hörte Terry wieder nur halb hin, vielleicht nur aus Trotz. Aber was er sagte, stimmte. Der kauzige Alte war wirklich harmlos gewesen, als er kurz mit ihm gesprochen hatte, hatte er zwar irgendwie bekloppt gewirkt, aber … auf nette Weise bekloppt. Halt nicht wahnsinnig. Nur bekloppt. Mit seinem Kasten hatte er rumgespielt, und dann hatte er in den Saloon gehen wollen – warum auch immer. Und jetzt war er tot … armer Schnauzbart. Aber warum zeigte der Mexikaner plötzlich auf ihn? „Häh? Is was?“ Hatte er was verpasst? Nein, scheinbar nicht. Nur, dass der Bart längst den Kasten angemacht hatte – ohne Bumm und Knall und Explosion. Nichtmal ein brennender Busch kam vorbei und sprach sie an. Das hätte dem Priester bestimmt gefallen.
Erneut sah Terry dem Bartmann über die Schulter. Es war nicht viel zu sehen; einer von den Zeigen zappelte ein wenig herum. Dann, als Bart ihn Richtung Saloonruine richtete, zappelte er plötzlich stärker. Komisch. Der alte Mann hatte auch schon in den Saloon gewollt. Aber was war dort denn, bitteschön? Er kratzte sich an der Wange, dann machte er ein paar Schritte Richtung Ruine, stieg über eine wadenhohe Mauer und blieb dort stehen, wo wohl vor gar nicht so lange noch die Saloontheke gewesen war.
„So. Und jetzt? Sterb‘ ich jetzt? Und werd‘ zu Sand?“ Er breitete die Arme aus, legte den Kopf in den Nacken und machte ein Geräusch, das klingen sollte wie ein anhebender Engelschor. Oder so, wie er sich einen Engelschor vorstellte. Ob Engel alle Männer waren? Hübsche Männer? Dann wär’s vielleicht gar nicht so übel, mal einen kennenzulernen.
Als der ätzende Mexikaner zu reden begann, hörte Terry wieder nur halb hin, vielleicht nur aus Trotz. Aber was er sagte, stimmte. Der kauzige Alte war wirklich harmlos gewesen, als er kurz mit ihm gesprochen hatte, hatte er zwar irgendwie bekloppt gewirkt, aber … auf nette Weise bekloppt. Halt nicht wahnsinnig. Nur bekloppt. Mit seinem Kasten hatte er rumgespielt, und dann hatte er in den Saloon gehen wollen – warum auch immer. Und jetzt war er tot … armer Schnauzbart. Aber warum zeigte der Mexikaner plötzlich auf ihn? „Häh? Is was?“ Hatte er was verpasst? Nein, scheinbar nicht. Nur, dass der Bart längst den Kasten angemacht hatte – ohne Bumm und Knall und Explosion. Nichtmal ein brennender Busch kam vorbei und sprach sie an. Das hätte dem Priester bestimmt gefallen.
Erneut sah Terry dem Bartmann über die Schulter. Es war nicht viel zu sehen; einer von den Zeigen zappelte ein wenig herum. Dann, als Bart ihn Richtung Saloonruine richtete, zappelte er plötzlich stärker. Komisch. Der alte Mann hatte auch schon in den Saloon gewollt. Aber was war dort denn, bitteschön? Er kratzte sich an der Wange, dann machte er ein paar Schritte Richtung Ruine, stieg über eine wadenhohe Mauer und blieb dort stehen, wo wohl vor gar nicht so lange noch die Saloontheke gewesen war.
„So. Und jetzt? Sterb‘ ich jetzt? Und werd‘ zu Sand?“ Er breitete die Arme aus, legte den Kopf in den Nacken und machte ein Geräusch, das klingen sollte wie ein anhebender Engelschor. Oder so, wie er sich einen Engelschor vorstellte. Ob Engel alle Männer waren? Hübsche Männer? Dann wär’s vielleicht gar nicht so übel, mal einen kennenzulernen.
Leo-
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Beim Kommentar des Mannes mit Hut zu dem Kaktus, musste Noemi grinsen. Das machte ihr den Kerl schon mal um einiges sympathischer. Aus der sich aber nun anbahnenden theologischen Diskussion zwischen Diego und „Father O’Reilly“, falls der Mann in der Priesterkutte tatsächlich so hieß, hielt sie sich aber lieber heraus. Wenn es einen Gott gab, dann hatte er die Ermordung ihres Bruders und ihre eigene mehrfache Vergewaltigung zugelassen. Diesem Arschloch würde sie eine scheuern, wenn sie die Chance dazu hätte. Oder noch besser: Gleich ein paar Kugeln ins von weißen Haaren umkränzte Haupt jagen.
Sie glaubte nichts von dem, was Jim zu sagen hatte. Aber ihm das zu sagen, würde nichts bringen. Dann würde sie sich nämlich tatsächlich nur aufregen. Ja, vielleicht war dies eine Prüfung. Aber dann von etwas anderem. Von Geistern vielleicht, wie ihrem Bruder. Sie meinte seine Stimme wahrzunehmen: Alles deutet auf den Saloon hin, nicht wahr? Dort wo der ganze Spuk seinen Anfang genommen hatte. Das ist doch interessant. Ein Rätsel.
Noemi lächelte und pustete Rauch aus. Aber ob uns das weiterhilft? Ich glaube wir sind tot, Bruderherz. Das sind nur noch Trümmer.
Sie drehte ihren Kopf ein wenig, um Terry im Blickfeld behalten zu können, der sich auf den Weg zum zerstörten Gebäude machte. Mal sehen, was der junge Kerl vorhatte. Sie folgte mit gewissem Abstand.
Was sie von Terry halten sollte, wusste sie ehrlich gesagt immer noch nicht. Im Saloon war er recht nett gewesen, aber diese Aktion mit dem Revolver…das solche Brutalität und solcher Hass in dem Mann steckten, damit hätte sie nie gerechnet. Auch wenn es eine Gefühlswelt war, die ihr durchaus vertraut war, Terry wirkte nicht unbedingt so, als ob er jemand wäre, auf den man sich im Fall der Fälle verlassen sollte. Seine Nerven mussten in der Situation ziemlich brach gelegen haben.
Argwöhnisch beobachtete sie, wie er den Schutt bestieg…und dann einen Chorgesang anstimmte. Noemi überlegte in einem Anfall von Ernüchterung, ob sie miteinstimmen, Terry erschießen oder einfach nur weinen sollte. Sie zog die Augenbrauen hoch, schenkte dem jungen Mann, der wohl einen Sonnenstich bekommen haben musste, aber erstmal keine weitere Beachtung.
Mit ihrem Auge suchte sie die Ruine zu ihren Füßen ab. Leider hatte sie keinen Plan, wo sie anfangen sollte zu suchen und vor allem, was sie überhaupt suchen sollte.
Noemi hob den Kopf und blickte zur zurückgebliebenen Dreiergruppe. Dann nickte sie dem Mann mit Hut zu, der sich bislang nicht in die Diskussion der beiden anderen eingemischt hatte: „Hey…willst du vielleicht mal hier herüberkommen? Vielleicht führt uns das Gerät ja zu einer bestimmten Stelle im Saloon.“
Das war nun zumindest ihr einziger Überlegungsansatz. Auch wenn sie immer mehr zu glauben begann, dass es aussichtslos war und sie diesen Ort nicht mehr lebend verlassen würden, so konnten sie es ja zumindest versuchen, wenn sie nun eine gewisse Spur hatten. Ihr fiel noch etwas ein. Mit gerunzelter Stirn blickte sie zu Terry in ihrer Nähe hinüber: „Terry, wie war das nochmal, als sich die anderen Saloongäste in Staub verwandelten? Was genau ist da zuvor passiert?“
Sie glaubte nichts von dem, was Jim zu sagen hatte. Aber ihm das zu sagen, würde nichts bringen. Dann würde sie sich nämlich tatsächlich nur aufregen. Ja, vielleicht war dies eine Prüfung. Aber dann von etwas anderem. Von Geistern vielleicht, wie ihrem Bruder. Sie meinte seine Stimme wahrzunehmen: Alles deutet auf den Saloon hin, nicht wahr? Dort wo der ganze Spuk seinen Anfang genommen hatte. Das ist doch interessant. Ein Rätsel.
Noemi lächelte und pustete Rauch aus. Aber ob uns das weiterhilft? Ich glaube wir sind tot, Bruderherz. Das sind nur noch Trümmer.
Sie drehte ihren Kopf ein wenig, um Terry im Blickfeld behalten zu können, der sich auf den Weg zum zerstörten Gebäude machte. Mal sehen, was der junge Kerl vorhatte. Sie folgte mit gewissem Abstand.
Was sie von Terry halten sollte, wusste sie ehrlich gesagt immer noch nicht. Im Saloon war er recht nett gewesen, aber diese Aktion mit dem Revolver…das solche Brutalität und solcher Hass in dem Mann steckten, damit hätte sie nie gerechnet. Auch wenn es eine Gefühlswelt war, die ihr durchaus vertraut war, Terry wirkte nicht unbedingt so, als ob er jemand wäre, auf den man sich im Fall der Fälle verlassen sollte. Seine Nerven mussten in der Situation ziemlich brach gelegen haben.
Argwöhnisch beobachtete sie, wie er den Schutt bestieg…und dann einen Chorgesang anstimmte. Noemi überlegte in einem Anfall von Ernüchterung, ob sie miteinstimmen, Terry erschießen oder einfach nur weinen sollte. Sie zog die Augenbrauen hoch, schenkte dem jungen Mann, der wohl einen Sonnenstich bekommen haben musste, aber erstmal keine weitere Beachtung.
Mit ihrem Auge suchte sie die Ruine zu ihren Füßen ab. Leider hatte sie keinen Plan, wo sie anfangen sollte zu suchen und vor allem, was sie überhaupt suchen sollte.
Noemi hob den Kopf und blickte zur zurückgebliebenen Dreiergruppe. Dann nickte sie dem Mann mit Hut zu, der sich bislang nicht in die Diskussion der beiden anderen eingemischt hatte: „Hey…willst du vielleicht mal hier herüberkommen? Vielleicht führt uns das Gerät ja zu einer bestimmten Stelle im Saloon.“
Das war nun zumindest ihr einziger Überlegungsansatz. Auch wenn sie immer mehr zu glauben begann, dass es aussichtslos war und sie diesen Ort nicht mehr lebend verlassen würden, so konnten sie es ja zumindest versuchen, wenn sie nun eine gewisse Spur hatten. Ihr fiel noch etwas ein. Mit gerunzelter Stirn blickte sie zu Terry in ihrer Nähe hinüber: „Terry, wie war das nochmal, als sich die anderen Saloongäste in Staub verwandelten? Was genau ist da zuvor passiert?“
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Das laute Bellen des Kojoten gellte durch die verfallene Siedlung. Er kläffte plötzlich wie wildgeworden und fletschte dabei knurrend die Zähne. Jim, der gerade noch über die Worte des Mexikaners nachgedacht hatte, fühlte sich durch seinen pelzigen Begleiter von einer Antwort abgehalten. Irgendwas stimmte nicht, war ihm sofort klar.
Und dann kam er wieder: Der Sturm.
Wie aus dem Nichts klatschte allen beißender Wind, der schmirgelnden Dreck mit sich trug, um die Ohren, und wirbelte um jeden von ihnen herum. Die böswillige Gewalt, die hinter dieser übermenschlich erscheinenden Kraft lag, war allen bewusst… Es gab kein Entkommen. Immer fordernder riss der Wind an Kleidung und Gliedern, und das Tosen des Sturms strapazierte die Trommelfelle. Das Einzige, was sich von dem heulenden Wind abhob, war hölzernes Krachen und Brechen – und wem es gelang, kurz einen Blick auf die Umgebung zu erhaschen, bevor Sandkörner schmerzhaft in den Augen landeten, der wusste, dass der Sturm die verbliebenen Ruinen zerlegte, die nun in Teilen als gefährliche Geschosse durch die Luft rauschten.
Jim, seinerseits, suchte die Nähe des Bodens, denn das Stehen und Stemmen gegen den Sturm fiel ihm immer schwerer. Er schirmte seinen Kopf ab und betete.
Doch es hörte nicht auf. Der Sturm wurde immer stärker. Terry war der Erste, den es nicht nur einfach mit sich riss: Er spürte, wie er den Halt am Boden verlor und einige Handbreit über dem Boden zu schweben begann, bevor sein Körper von einem heftigen Ruck erfasst wurde und er durch die Luft schleuderte. Nicht weit: Er prallte mit enormer Wucht gegen den Saloontresen. Aber auch die anderen machten ähnliche Erfahrungen – egal, wo sie sich befanden, oder woran sie sich festhielten: Erst schien die Schwerkraft umgekehrt zu werden und sie in die Luft zu ziehen, bevor sie fast senkrecht von einer unsichtbaren Kraft in die alten Saloonräumlichkeiten katapultiert wurden, wo ihre Tortur mit einem schmerzhaften Aufprall endete. Allein Pezosa hatte Glück, dass sein Aufprall vom armen Terry abgefangen wurde, als er auf diesem landete. Die ganze Gruppe hatte teils noch nicht einmal begriffen, was ihnen gerade widerfahren war, Geschweige denn, dass sie beim Versuch zu atmen wieder Luft schnappen konnten, da löste sich das sandige Chaos in Musik, Gelächter und laute Stimmen auf, und sie befanden sich mitten in dem stickigen, stark bevölkerten Saloon, den drei von ihnen schon bei ihrer Ankunft in diesem Höllenkaff vorgefunden hatten.
Wir alle bekommen körperliche Schadenspunkte, die sich berechnen aus der Differenz zwischen dem Vorgabewurf (+4+2) und unseren Würfen mal 2/3. Es wird aufgerundet. Alle außer Pezosa hat außerdem der kritische Treffer erwischt (+3). Daraus ergeben sich folgende Schadenspunkte:
Pezosa: 2 (0)
Terry: 6 (5) + 3
Noemi: 4 (2) + 3
Dayton: 4 (2) + 3
Jim: 5 (4) + 3
In den Klammern findet ihr den (Teil-)Schaden, den ihr erhaltet, wenn ihr die Ausnutzung der Konsequenz „Mitgenommen“ kontert. Das kostet einen Schicksalspunkt. Wenn ihr den Wert davor ohne Klammer akzeptiert, bekommt ihr einen Schicksalspunkt. Der kritische Schaden (je 3, wenn ihr betroffen seid) lässt sich ebenfalls durch einen (zusätzlichen) Schicksalspunkt abwenden. Allein Pezosa kann seinen Schaden auf 0 reduzieren. Den Rest hat es etwas übler erwischt. Autsch. Denkt daran: Wenn ihr eine Konsequenz erntet, könnt ihr deren Ausmaß/Benennung selbst bestimmen.
Und dann kam er wieder: Der Sturm.
Wie aus dem Nichts klatschte allen beißender Wind, der schmirgelnden Dreck mit sich trug, um die Ohren, und wirbelte um jeden von ihnen herum. Die böswillige Gewalt, die hinter dieser übermenschlich erscheinenden Kraft lag, war allen bewusst… Es gab kein Entkommen. Immer fordernder riss der Wind an Kleidung und Gliedern, und das Tosen des Sturms strapazierte die Trommelfelle. Das Einzige, was sich von dem heulenden Wind abhob, war hölzernes Krachen und Brechen – und wem es gelang, kurz einen Blick auf die Umgebung zu erhaschen, bevor Sandkörner schmerzhaft in den Augen landeten, der wusste, dass der Sturm die verbliebenen Ruinen zerlegte, die nun in Teilen als gefährliche Geschosse durch die Luft rauschten.
Jim, seinerseits, suchte die Nähe des Bodens, denn das Stehen und Stemmen gegen den Sturm fiel ihm immer schwerer. Er schirmte seinen Kopf ab und betete.
Doch es hörte nicht auf. Der Sturm wurde immer stärker. Terry war der Erste, den es nicht nur einfach mit sich riss: Er spürte, wie er den Halt am Boden verlor und einige Handbreit über dem Boden zu schweben begann, bevor sein Körper von einem heftigen Ruck erfasst wurde und er durch die Luft schleuderte. Nicht weit: Er prallte mit enormer Wucht gegen den Saloontresen. Aber auch die anderen machten ähnliche Erfahrungen – egal, wo sie sich befanden, oder woran sie sich festhielten: Erst schien die Schwerkraft umgekehrt zu werden und sie in die Luft zu ziehen, bevor sie fast senkrecht von einer unsichtbaren Kraft in die alten Saloonräumlichkeiten katapultiert wurden, wo ihre Tortur mit einem schmerzhaften Aufprall endete. Allein Pezosa hatte Glück, dass sein Aufprall vom armen Terry abgefangen wurde, als er auf diesem landete. Die ganze Gruppe hatte teils noch nicht einmal begriffen, was ihnen gerade widerfahren war, Geschweige denn, dass sie beim Versuch zu atmen wieder Luft schnappen konnten, da löste sich das sandige Chaos in Musik, Gelächter und laute Stimmen auf, und sie befanden sich mitten in dem stickigen, stark bevölkerten Saloon, den drei von ihnen schon bei ihrer Ankunft in diesem Höllenkaff vorgefunden hatten.
Wir alle bekommen körperliche Schadenspunkte, die sich berechnen aus der Differenz zwischen dem Vorgabewurf (+4+2) und unseren Würfen mal 2/3. Es wird aufgerundet. Alle außer Pezosa hat außerdem der kritische Treffer erwischt (+3). Daraus ergeben sich folgende Schadenspunkte:
Pezosa: 2 (0)
Terry: 6 (5) + 3
Noemi: 4 (2) + 3
Dayton: 4 (2) + 3
Jim: 5 (4) + 3
In den Klammern findet ihr den (Teil-)Schaden, den ihr erhaltet, wenn ihr die Ausnutzung der Konsequenz „Mitgenommen“ kontert. Das kostet einen Schicksalspunkt. Wenn ihr den Wert davor ohne Klammer akzeptiert, bekommt ihr einen Schicksalspunkt. Der kritische Schaden (je 3, wenn ihr betroffen seid) lässt sich ebenfalls durch einen (zusätzlichen) Schicksalspunkt abwenden. Allein Pezosa kann seinen Schaden auf 0 reduzieren. Den Rest hat es etwas übler erwischt. Autsch. Denkt daran: Wenn ihr eine Konsequenz erntet, könnt ihr deren Ausmaß/Benennung selbst bestimmen.
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Dayton hatte nicht einmal die Chance laut zu fluchen und auszuspucken, als es ihn vom Boden hob. Er strampelte mit den Füßen in der Luft merkte jedoch, dass er nicht den Hauch einer Möglichkeit hatte, wieder den Boden zu erreichen. Das einäugie Mädchen wirbelte an ihm vorbei und im nächsten Moment sah er einen Holzbalken auf sich zurasen. Er riss zwar noch die Arme nach oben, wurde jedoch seitlich am Kopf von dem Holz getroffen. Zu den Sandkörnern, die ihm fast gänzlich die Sicht nahmen, wirbelten nun noch weiße Lichtpunkte vor seinen Augen umher. Bevor er nun aber wusste wie ihm geschah, spürte er plötzlich das er auf etwas hartem lag. Er hielt noch immer die Hände an seinen Kopf, bevor er sich langsam wagte, die Augen zu öffnen. Er lag auf einem Fußboden. Aus Holz. Und gleich neben ihm liefen ein paar Stiefel her.
Was zur Hölle?" Er blinzelte angestrengt und nahm den Geruch von Saloon. Nichts roch so wie ein Saloon. Der Geruch von abgestandenem Bier, Rauch, altem Blut und Spucke schien sich in die Einrichtungen von solchen Gaststätten zu fressen. Als es Dayton gelang sich vorsichtig aufzusetzen, spürte er einen stechenden Kopfschmerz an seiner Schläfe, er fuhr mit seinen Fingern über den Schmerz und zuckte zurück. Was ein Stöhnen von ihm zur Folge hatte. Er betrachtete seinen Finger durch eine Art Schleier, Blut rann offenbar an seinem Kopf herab.
"Fuck."
Strauchelnd kam Dayton auf die Beine, wobei er sich fast übergeben musste. Was für eine kranke Scheiße passierte hier eigentlich?
Warum zur Hölle war er einem Saloon? Eben hatte er noch mitten in der Prärie gesessen. Fuck!
Schwer atmend fuhr er sich mit dem Ärmel an der Seite entlang um das Blut wegzuwischen. Wo waren die anderen?
Er sah sich um, soweit seine Augen es zuließen. Er ging zur Seite und griff mit der rechten Hand nach dem Tresen um sich festzuhalten.
Was zur Hölle?" Er blinzelte angestrengt und nahm den Geruch von Saloon. Nichts roch so wie ein Saloon. Der Geruch von abgestandenem Bier, Rauch, altem Blut und Spucke schien sich in die Einrichtungen von solchen Gaststätten zu fressen. Als es Dayton gelang sich vorsichtig aufzusetzen, spürte er einen stechenden Kopfschmerz an seiner Schläfe, er fuhr mit seinen Fingern über den Schmerz und zuckte zurück. Was ein Stöhnen von ihm zur Folge hatte. Er betrachtete seinen Finger durch eine Art Schleier, Blut rann offenbar an seinem Kopf herab.
"Fuck."
Strauchelnd kam Dayton auf die Beine, wobei er sich fast übergeben musste. Was für eine kranke Scheiße passierte hier eigentlich?
Warum zur Hölle war er einem Saloon? Eben hatte er noch mitten in der Prärie gesessen. Fuck!
Schwer atmend fuhr er sich mit dem Ärmel an der Seite entlang um das Blut wegzuwischen. Wo waren die anderen?
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Elli- Piratenpinguin
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Wie auch der Padre verstand Diego die Laute des Kojoten als Warnung. Er musste schließlich nicht brav zur Schule gegangen sein um die Instinkte der Tiere gegenüber der Geisterkräfte hier registriert zu haben. Fast zeitgleich, wie Jim sank der Mexikaner zu Boden, wobei er dies vielmehr durch plötzlichen Kugelhagel gewohnt war, als dass ihn bisher ein Lüftchen in Angst versetzt hätte. Es dauerte auch nur Momente, ehe ihn ein herumwirbelndes Holzstück schmerzhaft in die Seite traf, wobei sein dicker Mantel dabei noch das schlimmste vom Schlag abfing.
Da zog es ihn aber auch schon in die Höhe und durch die Luft, was nach einem jähen Ende für densympatischen mexikanischen Ehrenmann Halunken aussah, ehe der Sog nun Richtung Holz und geisterhaft wiedererstehenden Gebäude führte.
Abermals erwies sich das Greenhorn unerwartet als nützlich, indem es seinen Fall weich abfing, wie Augenblicke vorher sein Mantel das Stück Holz. Nicht das El Pezosa dem Sturz hilflos gegenübergestanden hätte. Er war schon aus so manchem Fenster gesprungen um dem Schicksal zu entgehen und das nicht nur aus den Erdgeschössern der Häuser. Richtiges Fallen wollte gelernt sein als erfolgreicher Lump aber eine günstige Gelegenheit auszuschlagen, wie den hilflosen Körper eines Leidensgenossen zur eigenen Schadensvermeidung zu benutzen, wäre schließlich nicht weise gewesen.
Pezosa war nicht sonderlich überrascht vom Geschehen, denn so ungefähr hatte er es erwartet, seit sie der Sturm ein zweites Mal überwältigt hatte. Die frage war eigentlich vielmehr, was ihre Falle erneut auslösen würde, nachdem sie sich gerade neu gespannt hatte. Soweit er die Lage zunächst erfasste, hatte keiner der Geister hier sonderliche Notiz von ihrem Fall genommen, was wiederum wohl teil der Falle darstellen musste. Er war außer Stande zu sagen, ob und wie die Geister hier überhaupt reagierten. Gestern hatten sie ja völlig normal gewirkt, doch wie ging es weiter, wenn die Opfer, in diesem Fall ihre kleine Gruppe von überlebenden Pechvögeln, sich ihrer Lage bewusst waren?
Er zog Terry, welcher immer noch mit dem Sturz zu kämpfen schien, mehr schlecht als recht auf die Beine und machte sich daran die anderen zusammenzusuchen, wobei er Terry zunächst stützen musste. Der Junge hielt offensichtlich nicht besonders viel aus.
Trotz der dichten Auslastung des Saloons schaffte sich die kleine Gruppe platz am Tresen, wo sich bereits Dayton zurückgezogen hatte. El Pezosa blickte finster und mit denkbar ernstem Blick in die Runde. „Keiner verlässt den Saloon! Damit hat der ganze Spuk letzte Nacht begonnen und vielleicht verschafft uns das Zeit. Es ist deutlich früher als gestern und so haben wir vielleicht zumindest Gelegenheit zu trinken und zu essen, ehe alles wieder zu Staub wird. Die Suppe gestern hat mich zumindest nicht umgebracht. Wenn jemand von euch eine Idee hat, wie wir diesem Teufelskreis ein Ende machen, ist jetzt die Gelegenheit ein Held zu sein.“
Misstrausisch blickte der Mexikaner in die Runde. Sie alle waren angeschlagen und noch einen Tag voller Stürme und Hexenspuk würden die meisten von ihnen wohl nicht überstehen. Einzig schien die Falle, so es denn überhaupt eine war, diesmal nicht für Sie gespannt worden zu sein, denn ihnen war der Lug dieses Ortes ja inzwischen bekannt.
Da zog es ihn aber auch schon in die Höhe und durch die Luft, was nach einem jähen Ende für den
Abermals erwies sich das Greenhorn unerwartet als nützlich, indem es seinen Fall weich abfing, wie Augenblicke vorher sein Mantel das Stück Holz. Nicht das El Pezosa dem Sturz hilflos gegenübergestanden hätte. Er war schon aus so manchem Fenster gesprungen um dem Schicksal zu entgehen und das nicht nur aus den Erdgeschössern der Häuser. Richtiges Fallen wollte gelernt sein als erfolgreicher Lump aber eine günstige Gelegenheit auszuschlagen, wie den hilflosen Körper eines Leidensgenossen zur eigenen Schadensvermeidung zu benutzen, wäre schließlich nicht weise gewesen.
Pezosa war nicht sonderlich überrascht vom Geschehen, denn so ungefähr hatte er es erwartet, seit sie der Sturm ein zweites Mal überwältigt hatte. Die frage war eigentlich vielmehr, was ihre Falle erneut auslösen würde, nachdem sie sich gerade neu gespannt hatte. Soweit er die Lage zunächst erfasste, hatte keiner der Geister hier sonderliche Notiz von ihrem Fall genommen, was wiederum wohl teil der Falle darstellen musste. Er war außer Stande zu sagen, ob und wie die Geister hier überhaupt reagierten. Gestern hatten sie ja völlig normal gewirkt, doch wie ging es weiter, wenn die Opfer, in diesem Fall ihre kleine Gruppe von überlebenden Pechvögeln, sich ihrer Lage bewusst waren?
Er zog Terry, welcher immer noch mit dem Sturz zu kämpfen schien, mehr schlecht als recht auf die Beine und machte sich daran die anderen zusammenzusuchen, wobei er Terry zunächst stützen musste. Der Junge hielt offensichtlich nicht besonders viel aus.
Trotz der dichten Auslastung des Saloons schaffte sich die kleine Gruppe platz am Tresen, wo sich bereits Dayton zurückgezogen hatte. El Pezosa blickte finster und mit denkbar ernstem Blick in die Runde. „Keiner verlässt den Saloon! Damit hat der ganze Spuk letzte Nacht begonnen und vielleicht verschafft uns das Zeit. Es ist deutlich früher als gestern und so haben wir vielleicht zumindest Gelegenheit zu trinken und zu essen, ehe alles wieder zu Staub wird. Die Suppe gestern hat mich zumindest nicht umgebracht. Wenn jemand von euch eine Idee hat, wie wir diesem Teufelskreis ein Ende machen, ist jetzt die Gelegenheit ein Held zu sein.“
Misstrausisch blickte der Mexikaner in die Runde. Sie alle waren angeschlagen und noch einen Tag voller Stürme und Hexenspuk würden die meisten von ihnen wohl nicht überstehen. Einzig schien die Falle, so es denn überhaupt eine war, diesmal nicht für Sie gespannt worden zu sein, denn ihnen war der Lug dieses Ortes ja inzwischen bekannt.
Fade-
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Dayton kam nicht dazu zu ihnen herüber zu kommen. Terry kam nicht dazu ihr zu antworten. Sie konnte Beiden keinen Vorwurf machen, bei der Naturgewalt, die zornig und brüllend über sie hereinbrach.
Verfickte Scheiße! Entsetzt sah sie, wie Terry einfach von den Füßen mitten ins Auge des Hurrikans gerissen wurde. Nein! Sie drückte sich zu Boden, versuchte sich irgendwo festzuklammern, doch es nützte nichts…schreiend zogen ihre Fingernägel Furchen durch Schrott und Sand, während sie aufwärts gerissen wurde und so heftig durchgeschüttelt wurde, dass sie meinte, jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren zu müssen.
Der Aufprall kam genauso hart, wie unerwartet. Heftig schlug sie mit der Schulter gegen den Bartresen und stellte entgeistert fest, wo sie gelandet war. Mit zusammengequetschten Brustkorb rappelte sie sich auf und musste Staub husten.
Noemis Sicht war noch schwammig, als sie sich bückte, um ihr Gewehr aufzuheben. Neben sich wurde sie Dayton gewahr, den wohl dasselbe Schicksal ereilt hatte. Scheiße…was passiert hier? Noemi drehte sich entgeistert im Raum und konnte überall Menschen sehen. Die Menschen aus dem Saloon, die hier lachten, tranken, aßen, um Karten spielten und sich angeregt unterhalten. Alles war so, wie zu dem Zeitpunkt, als sie ihren Fuß in dieses vermaledeite Etablissement gesetzt hatte. Und trotz allem, lebte sie noch immer. Ob es dieser Ort oder die Geister waren, die er beheimatete, man wollte sie nicht töten. Aber was wollte man dann? Nur üble Scherze mit ihr treiben? Sie in den Wahnsinn treiben? Sie dazu treiben durchzudrehen und den beschissenen Priester einfach abzuschießen, weil er nicht die Fresse halten konnte?
Sie atmete tief durch. Versuchte sich zu beruhigen. Und ja. Langsam, aber sicher, begann ihr Herzschlag wieder regelmäßiger zu werden. Dann hörte sie hinter sich eine harte Stimme mit ihr vertrautem mexikanischen Akzent. Der hatte also auch überlebt.
Sie legte sich den Lauf des Gewehrs über die Schulter und drehte sich dann zu ihm: „Wenn ich mich recht erinnere, begann alles mit eurer Schlägerei, muchacho. Vielleicht sollten wir das dieses Mal auch auslassen, hmm? Aber gut gesprochen, das muss ich dir lassen.“
Ihr Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Vielleicht würde ich mir die Scheiße sogar von dir sagen lassen, wenn ich nicht wüsste, dass du ein Drecksmexikaner bist, der mir, sobald der ganze Mist vorbei ist, mit Freude in den Rücken schießen wird.“
Ihr Auge ruhte noch ein paar Sekunden auf der ungepflegten, sonnengegerbten Gestalt, bis sie sich versuchte im Raum zu orientieren.
„Wie wir die Sache beenden, willst du wissen? Vielleicht fragen wir doch einfach mal die netten Einwohner dieses beschaulichen Kaffs.“
Sie wandte sich zum Barkeeper, der hinter dem Tresen gerade ein paar Gläser polierte: „He, guter Mann. Wären sie so freundlich und würden uns mal aufklären, was der ganze Mist hier zu bedeuten hat? Falls das eine Art Test ist, wäre es zumindest mal gut zu wissen, was sie eigentlich von uns wollen…capito?“
Verfickte Scheiße! Entsetzt sah sie, wie Terry einfach von den Füßen mitten ins Auge des Hurrikans gerissen wurde. Nein! Sie drückte sich zu Boden, versuchte sich irgendwo festzuklammern, doch es nützte nichts…schreiend zogen ihre Fingernägel Furchen durch Schrott und Sand, während sie aufwärts gerissen wurde und so heftig durchgeschüttelt wurde, dass sie meinte, jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren zu müssen.
Der Aufprall kam genauso hart, wie unerwartet. Heftig schlug sie mit der Schulter gegen den Bartresen und stellte entgeistert fest, wo sie gelandet war. Mit zusammengequetschten Brustkorb rappelte sie sich auf und musste Staub husten.
Noemis Sicht war noch schwammig, als sie sich bückte, um ihr Gewehr aufzuheben. Neben sich wurde sie Dayton gewahr, den wohl dasselbe Schicksal ereilt hatte. Scheiße…was passiert hier? Noemi drehte sich entgeistert im Raum und konnte überall Menschen sehen. Die Menschen aus dem Saloon, die hier lachten, tranken, aßen, um Karten spielten und sich angeregt unterhalten. Alles war so, wie zu dem Zeitpunkt, als sie ihren Fuß in dieses vermaledeite Etablissement gesetzt hatte. Und trotz allem, lebte sie noch immer. Ob es dieser Ort oder die Geister waren, die er beheimatete, man wollte sie nicht töten. Aber was wollte man dann? Nur üble Scherze mit ihr treiben? Sie in den Wahnsinn treiben? Sie dazu treiben durchzudrehen und den beschissenen Priester einfach abzuschießen, weil er nicht die Fresse halten konnte?
Sie atmete tief durch. Versuchte sich zu beruhigen. Und ja. Langsam, aber sicher, begann ihr Herzschlag wieder regelmäßiger zu werden. Dann hörte sie hinter sich eine harte Stimme mit ihr vertrautem mexikanischen Akzent. Der hatte also auch überlebt.
Sie legte sich den Lauf des Gewehrs über die Schulter und drehte sich dann zu ihm: „Wenn ich mich recht erinnere, begann alles mit eurer Schlägerei, muchacho. Vielleicht sollten wir das dieses Mal auch auslassen, hmm? Aber gut gesprochen, das muss ich dir lassen.“
Ihr Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Vielleicht würde ich mir die Scheiße sogar von dir sagen lassen, wenn ich nicht wüsste, dass du ein Drecksmexikaner bist, der mir, sobald der ganze Mist vorbei ist, mit Freude in den Rücken schießen wird.“
Ihr Auge ruhte noch ein paar Sekunden auf der ungepflegten, sonnengegerbten Gestalt, bis sie sich versuchte im Raum zu orientieren.
„Wie wir die Sache beenden, willst du wissen? Vielleicht fragen wir doch einfach mal die netten Einwohner dieses beschaulichen Kaffs.“
Sie wandte sich zum Barkeeper, der hinter dem Tresen gerade ein paar Gläser polierte: „He, guter Mann. Wären sie so freundlich und würden uns mal aufklären, was der ganze Mist hier zu bedeuten hat? Falls das eine Art Test ist, wäre es zumindest mal gut zu wissen, was sie eigentlich von uns wollen…capito?“
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen
Terry unterbrach sein kleines Schauspiel, als Noemi ihn ansprach. Er runzelte nachdenklich die Stirn. „Im Saloon? Öhm …“
Er kam nicht dazu, den Gedanken zu beenden, denn im nächsten Moment stand die Welt Kopf. Der Sturm war wieder da, doch mit einer Heftigkeit, die alle vorigen Male locker in den Schatten stellte. Sand fuhr Terry in die Nase, doch er hatte nicht den Atem, um zu niesen; die Luft bestand nur noch aus Sand. Seine Haut juckte, seine Augen tränten so sehr, dass er sie zukneifen musste. Der Wind zog an seinen Kleidern, als hätte er Hände, stieß ihn in diese und jene Richtung, als wöge er nicht mehr als eines der Sandkörner. Er stieß einen heiseren Schrei aus, als seine Füße sich vom Boden hoben – keine gute Idee, denn sofort flog ihm Sand in den Hals. Er strampelte hilflos herum, suchte nach Halt, doch der Sturm hatte kein Erbarmen, warf ihn hin und her wie eine Feder. Terry wurde übel, zu dem staubigen Geschmack in seinem Hals mischte sich scharfe Galle. Dann ließ ihn der Sturm wieder runter – und warf ihn geradewegs auf etwas hartes, Kantiges, das er in all dem Chaos gar nicht richtig erkannte, das ihm aber vor Schmerz den Atem nahm und ihn nahe an die Bewusstlosigkeit brachte.
Terry ging zu Boden. Roter Schmerz explodierte in seinem Kopf, seine Hände fuhren reflexartig an seine Schulter. Schemen tanzten vor seinen Augen, von denen er nicht sagen konnte, ob sie wahr waren oder nicht; inmitten dieses Höllensturms schien ihm plötzlich alles möglich. Schmerz. Lichterne Sterne flackerten zwischen all dem Sand herum wie wahnsinnige Irrlichter. Er tastete nach dem hölzernen Etwas in seinem Rücken wollte sich daran hochziehen – und wurde jäh unterbrochen, als 85 Kilo Mexiko über ihn hereinbrachen.
Als Terry erwachte, wünschte er sich, seine Bewusstlosigkeit hätte länger gedauert. Der Schmerz war immer noch da, und er wurde nicht besser dadurch, dass der Mexikaner ihn empor zog. Terry ließ es willenlos geschehen und kommentierte das Ganze nur mit einem Stöhnen. Alles, wirklich alles tat ihm weh, seine Schulter pochte in regelmäßigen Schüben, als hätte sich beim Sturz sein Herz verschoben. Davon, dass es einem in die Hose rutschen konnte, hatte man ja schon gehört.
Er hörte Leute reden, meinte, Noemis Stimme zu erkennen, doch was sie sagte verstand er nicht. In seinen Ohren brauste noch immer der Sturm. Mit einem weiteren Stöhnen machte Terry sich von dem Mexikaner los, was jedoch keine gute Idee war; sofort gaben seine Beine nach, und nur durch einen beherzten Griff nach der Saloontheke konnte er verhindern, abermals zu stürzen. Mit der anderen Hand tastete er erst nach seiner puckernden Stirn, dann nach seinem Ohrring: Glück gehabt, das Schmuckstück war nicht ausgerissen, sein Ohr noch ganz. Dafür fühlte sich seine Schulter an, als hätte sich Alma daraufgelegt. Er befühlte sie, musste jedoch sofort die Zähne zusammenbeißen um nicht zu schreien. Nicht gut.
Alma. Wie hatte er das vergessen können … Ein schneller Blick stellte klar, dass das hier der alte Saloon von vorhin war. Alles war genauso, wie vor dem verfluchten Sturm. Alles …? „Alma?“ Sofort ging sein Blick zum Fenster, von dem aus man die Pferdetränken sehen konnte. Ob sie wohl auch wieder da war?
Er kam nicht dazu, den Gedanken zu beenden, denn im nächsten Moment stand die Welt Kopf. Der Sturm war wieder da, doch mit einer Heftigkeit, die alle vorigen Male locker in den Schatten stellte. Sand fuhr Terry in die Nase, doch er hatte nicht den Atem, um zu niesen; die Luft bestand nur noch aus Sand. Seine Haut juckte, seine Augen tränten so sehr, dass er sie zukneifen musste. Der Wind zog an seinen Kleidern, als hätte er Hände, stieß ihn in diese und jene Richtung, als wöge er nicht mehr als eines der Sandkörner. Er stieß einen heiseren Schrei aus, als seine Füße sich vom Boden hoben – keine gute Idee, denn sofort flog ihm Sand in den Hals. Er strampelte hilflos herum, suchte nach Halt, doch der Sturm hatte kein Erbarmen, warf ihn hin und her wie eine Feder. Terry wurde übel, zu dem staubigen Geschmack in seinem Hals mischte sich scharfe Galle. Dann ließ ihn der Sturm wieder runter – und warf ihn geradewegs auf etwas hartes, Kantiges, das er in all dem Chaos gar nicht richtig erkannte, das ihm aber vor Schmerz den Atem nahm und ihn nahe an die Bewusstlosigkeit brachte.
Terry ging zu Boden. Roter Schmerz explodierte in seinem Kopf, seine Hände fuhren reflexartig an seine Schulter. Schemen tanzten vor seinen Augen, von denen er nicht sagen konnte, ob sie wahr waren oder nicht; inmitten dieses Höllensturms schien ihm plötzlich alles möglich. Schmerz. Lichterne Sterne flackerten zwischen all dem Sand herum wie wahnsinnige Irrlichter. Er tastete nach dem hölzernen Etwas in seinem Rücken wollte sich daran hochziehen – und wurde jäh unterbrochen, als 85 Kilo Mexiko über ihn hereinbrachen.
Als Terry erwachte, wünschte er sich, seine Bewusstlosigkeit hätte länger gedauert. Der Schmerz war immer noch da, und er wurde nicht besser dadurch, dass der Mexikaner ihn empor zog. Terry ließ es willenlos geschehen und kommentierte das Ganze nur mit einem Stöhnen. Alles, wirklich alles tat ihm weh, seine Schulter pochte in regelmäßigen Schüben, als hätte sich beim Sturz sein Herz verschoben. Davon, dass es einem in die Hose rutschen konnte, hatte man ja schon gehört.
Er hörte Leute reden, meinte, Noemis Stimme zu erkennen, doch was sie sagte verstand er nicht. In seinen Ohren brauste noch immer der Sturm. Mit einem weiteren Stöhnen machte Terry sich von dem Mexikaner los, was jedoch keine gute Idee war; sofort gaben seine Beine nach, und nur durch einen beherzten Griff nach der Saloontheke konnte er verhindern, abermals zu stürzen. Mit der anderen Hand tastete er erst nach seiner puckernden Stirn, dann nach seinem Ohrring: Glück gehabt, das Schmuckstück war nicht ausgerissen, sein Ohr noch ganz. Dafür fühlte sich seine Schulter an, als hätte sich Alma daraufgelegt. Er befühlte sie, musste jedoch sofort die Zähne zusammenbeißen um nicht zu schreien. Nicht gut.
Alma. Wie hatte er das vergessen können … Ein schneller Blick stellte klar, dass das hier der alte Saloon von vorhin war. Alles war genauso, wie vor dem verfluchten Sturm. Alles …? „Alma?“ Sofort ging sein Blick zum Fenster, von dem aus man die Pferdetränken sehen konnte. Ob sie wohl auch wieder da war?
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