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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Elli Mi Nov 25 2015, 16:49

Langsam schüttelte Dayton den Kopf. Er hatte bereits alles zu Grabe getragen, was für ihn wichtig gewesen wäre. Er sah es nicht ein, sich Blasen an die Hände zu arbeiten für einen Niemand. "Hätte er begraben werden wollen, hätte er eben nicht hier, sondern in einem Loch sterben sollen." Früher einmal hätte er sicher mit angefasst und hätte alles getan um dem Unbekannten ein Begräbnis zu sichern, dass er verdient hätte, doch früher - das war lange her.
Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch jäh auf etwas anderes gelenkt, als er bemerkte das Snow anfing unruhig zu werden und wiehrte und es war kein normales Geräusch, welches sie da von sich gab. Auch Frost warf den Kopf nach hinten und wich einige Schritte zurück.
Bevor Dayton richtig darauf zu reagieren flippte der Maisfresser aus und rannte dem Kojoten hinter her.
"Scheiße Mann, hier stimmt was nicht. Kommt!" rief er. Schnell fasste er Frost und warf sich auf den Rücken des Tieres.
"Greenhorn nimm meine Stute." ein solches Angebot, hätte die wenigen Menschen die Dayton noch gut kannten sehr stutzig gemacht. Seine Pferde waren ihm heilig. Jemandem den Rücken eines der Pferde anzubieten, zeigte deutlich, dass ihm die Unruhe seiner Tiere sehr zu schaffen machte. Sicher Pferde, waren Fluchttiere, aber Snow und Frost waren Pferde von deren Rücken man schießen konnte, ohne das sie scheuten. Das war nicht normal.
In einigem Abstand entdeckte er das Mädchen, welches sich eben davon hatte machen wollen. Auch wenn Frost ihm ganz und gar vertraute, gerade schien er von der Idee seines Reiters nicht augenblicklich das Weite zu suchen, nicht viel. Dem Zungeschnalzen leiste das Tier dann aber doch Folge und das Tier erreichte schnell an Tempo, so dass er Abstand zu dem Mädchen schnell verringte.
"Hey!" brüllte Dayton. Er hatte die rechte Hand weit ausgestreckt. Sein Plan war, dass das Mädchen diese ergriff und sich hinter ihm auf das Pferd schwang. Es blieb abzuwarten, wie es weiter gehen würde.
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Darnamur Mi Nov 25 2015, 22:24

Noemis Finger glitten über den Gewehrlauf. Unter dem Ruß offenbarte sich das in der Sonne glänzende Metallrohr. Jetzt, mit einer vernünftigen Waffe an ihrer Seite, fühlte sie sich schon viel wohler. Probehalber legte sie ihren Zeigefinger an den Abzug und zielte in die Ferne. Im Hintergrund konnte sie hören, wie die Männer immer noch diskutierten. Das ging sie nichts mehr an. Sie hatte mit diesen Kerlen nichts zu schaffen. Und nachdem, was sie bisher gesehen hatte, wollte sie das auch gar nicht. Ein Priester mit Kanone, ein gewaltbereiter Mexikaner und ein junger Kerl, der sich selbst nicht vernünftig unter Kontrolle hatte. Diese Kombination roch geradezu nach explosivem Ärger.
Noemis Augenlid hatte sich weit geöffnet, der dunkelbraune Augapfel glitt angestrengt in der Höhle umher. Auf der anderen Seite war nichts. Alles war finster. Egal wie sehr sie ihren Kopf drehte und wendete, diese Finsternis würde nie verschwinden. Sie würde nie sehen, was zu ihrer Linken vor sich ging. Doch sie konnte sehen, was sich vor ihr abspielte. Sehr gut sogar.
Was sich ihr zeigte war ein Bild der Verwüstung. Das Bild das der Sturm hinterlassen hatte. Und wenn sie genau hinsah, konnte sie noch etwas erkennen. Dort, am Boden. Der Staub schien leicht aufgewirbelt zu werden, wie von einer sachten Böe. Im nächsten Augenblick spürte sie selbst, wie ein anderer leichter Windzug ihr Gesicht und ihre Haare streichelte.
Noemis Herz begann schneller zu schlagen und sie spürte die Schmerzen in ihrem Rücken wieder deutlicher. Nein, das ist dieses Mal nur ein leichter Wind. Das Ganze konnte sich unmöglich schon wieder wiederholen.
Alles wiederholt sich, Kleine, meinte Tommy.
Die Tür flog auf. Eine schwarze Silhouette. Sie wurde aufs Bett gedrückt. Der Mond tanzte vor ihrem Fenster und verschwamm.
Sie warf einen Blick zu der Gruppe zurück. Sie schienen noch zu diskutieren und nichts gemerkt zu haben. Verdammt. Noemi bemerkte, wie langsam mehr Staub weggetragen wurde. Zu Fuß würde sie das niemals rechtzeitig schaffen. Sie drehte sich auf dem Absatz um und lief in Richtung der anderen. Mittlerweile schienen auch sie zu bemerken, was vor sich ging. Zumindest diejenigen, die wussten, was Sache war. Der Mexikaner begann lauthals zu fluchen und davonzustürmen. Kacke!
Der Wind begann heftiger zu peitschen. Staub zischte unheilverkündend um ihre Stiefel. Ihr Auge flackerte durch die Umgebung und erstarrte dann, als es den Toten erblickte. Was…?
Sie hatte etwas Distanz zu Newson überbrückt, sonst wäre es ihr nicht aufgefallen. Doch irgendetwas schien mit seiner Haut zu passieren. Gesicht und Hände wirkten plötzlich verwittert und alt. Dünne Linien zogen sich hindurch, die langsam mehr und größer zu werden begannen. Dann sackte der Körper in sich zusammen, wie ein Blasebalg aus dem man die Luft herausgepresst hatte. Risse zerfraßen den Körper jetzt rasend, zerspalteten ihn immer schneller, bis er mit einem dumpfen Knall zu einer Wolke aus Staub zerriss. Noemi stockte der Atem. Ihre Schritte wurden langsamer. Der Wind trug Newsons Überreste davon. Noch immer starrte sie ungläubig auf die Stelle, wo eben noch der tote Mann gelegen hatte, aber dort lagen nur noch seine Kleidung und seine Habseligkeiten. Er war völlig eins mit dem Staub geworden.
Scheiße. Sie hatte keine Zeit sich nun lange darüber Gedanken zu machen. Der Wind wurde immer dichter und tosender. Sie blickte hinter sich und konnte seine braune Masse auf sich zu und um sich herumwirbeln sehen. „Verpiss dich“, brüllte sie dem Sturm entgegen. Aber eine Antwort bekam Noemi nicht.
Stattdessen schwankte plötzlich ein Arm in ihr Sichtfeld. Sie sah auf und erkannte den Begleiter des Priesters, der ihr von den Männern noch am Vernünftigsten vorgekommen ist. Ohne lange zu zögern, packte sie die ihr gereichte Hand und schwang sich mit einem Ächzen hinter dem Mann aufs Pferd.
„Vielen Dank“, meinte sie trocken zu ihrem Retter. „Heute muss mein Glückstag sein.“
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Leo Fr Nov 27 2015, 00:03

… oder wir finden die Überreste …
Terry scharrte mit dem Fuß im Sand und sagte nichts. Ihm wurde schon schlecht von der Vorstellung, Alma könnte tot sein. Nein. Das war sie nicht. Das durfte sie nicht! Sie war doch sein Pferd, seine beste Freundin! Mit niemandem verstand er sich besser, als mit diesem Pferd. Wenn es tot war …
Dann würde er denjenigen, der diesen Sturm geschickt hatte, bis ans Ende der Welt jagen.
Er antwortete dem Vollbart nicht, aber er nahm die Hände wieder herunter, als der Mann sich zu beruhigen schien. Im Grunde wirkte er wie ein netter Kerl. Ein bisschen misstrauisch vielleicht. Aber Misstrauen war vielleicht nicht immer nur eine schlechte Eigenschaft, oder?
Er hörte nicht so recht auf das, was der Priester sagte, und es kümmerte ihn auch nicht, ob die den Mann nun bestatteten, oder nicht. Der Kerl war tot. Darauf kam es nun auch nicht mehr an, oder? Außerdem hatte Terry in all den Jahren seine Bindung zu Pfarrern und Predigern etwas verloren – auch, wenn er sich Mühe gab, so richtig konnte er den Mann mit dem lustigen Akzent nicht ernstnehmen. Seine Flinte noch eher als ihn selbst.

Was sollte er jetzt tun? Mit diesem seltsamen Pack weiterreisen? Es schien, als teilten sie zumindest ein gemeinsames Ziel, und in der Gruppe war man immer besser dran, als allein. Außer, wenn in jener Gruppe auch zwielichtige Mexikaner ihr Unwesen trieben …
Terry griff gerade in seine Tasche, um eine Zigarette herauszufischen, als es passierte.
Der Sturm war zurück.
Verfickte Scheiße. Was war das nur für ein beschissener Alptraum, in den er da geraten war?! Wäre er doch nur nie in diesen teuflischen Saloon gegangen!
Er wollte weglaufen, aber er wusste nicht, wohin. Weg. Nur weg. Ganz egal, wo lang. Ein zögerlicher Schritt zur Seite. Wind fuhr ihm um die Beine, schlug ihm die flatternden Enden seiner Jeans um die Waden. Sand kratzte ihm auf der Haut. In seinem Kopf tobten die Gedanken ebenso, wie der Wind um ihn herum. Nur Fragmente bekam er zu greifen, Bilder, wie er in der Gasse neben dem Saloon hockte, wie die Menschen zu Staub zerfielen, der Wirt, der Suppenesser von seinem Tisch.
Der Begleiter des Priesters rief etwas, und Terry brauchte einen Moment, um zu begreifen, was er wollte.
Nimm meine Stute.
Flucht. Das klang gut.
Äh … danke dir! Ihnen!“ Keine Zeit für Höflichkeiten. Der Mann hatte Recht – sie mussten hier weg, und zwar schnell. Und am schnellsten war man zu Pferd.
Die helle Stute, zu der Terry lief, war unruhig – logisch. Terry nahm sich trotz allem die Zeit, ruhig und vorsichtig auf sie zuzutreten, um sie nicht noch mehr zu verunsichern, dann schwang er sich auf den Rücken des Pferdes, ungestümer als gewollt, doch das Tier schien ihn nicht abwerfen zu wollen. Ein Glück. Von oben warf er einen neuerlichen Blick auf das Geschehen. Der Wind wurde stärker, als wolle er ihnen drohen. Weiter hinten sah er, wie der Pferdemann Noemi zu sich auf das Pferd holte. Sehr erleichternd. Das Mädchen war von allen hier Anwesenden wohl diejenige, der Terry am meisten traute. Er erinnerte sich an ihr Gespräch im Saloon. Da war etwas gewesen, zwischen ihnen. Misstrauen, klar. Aber gleichzeitig das seltsame Gefühl von … Verbundenheit. Sie waren beide Opfer derselben seltsamen Situation. Und sie würden beide versuchen, ihr zu entkommen.
Jetzt war es dasselbe. Noemi und er – sie waren auf derselben Seite. Leidensgenossen.
Er sah sich weiter um. Der Priester hatte seinen Wagen fast erreicht. Von der Töle war nichts zu sehen, aber das gescheckte Pferd stand noch vor dem Wagen; wenn der Kerl nur ein bisschen Grips besaß, würde er das Vieh abspannen und Reißaus nehmen.
Und dann war da noch der Mexikaner. Der, der ihn geschlagen hatte. Unbeholfen wie ein Kind rannte er davon, längst überholt vom Kojoten und dem Mann mit Pferd. Er war zu Fuß. Und er würde zu langsam sein.
Er hatte ihn geschlagen. Er sah aus wie ein Mistkerl. Vermutlich war er auch einer.
Terry seufzte schwer. Dann preschte er los.
Neben dem Mexikaner kam er zum Stehen.
Der andere Mann hatte Noemi gerettet. Und jetzt war er an der Reihe … Sie würden alle hier herauskommen.
Terry hielt seinen Arm vom Pferd herunter, um dem Mexikaner den Aufstieg zu ermöglichen. Eine dumme Idee war das. Der Kerl ist ein Feind, schrie es in seinem Kopf, ein Feind! Wahrscheinlich würde diese massige Gestalt ihm den Arm abreißen.
Na los! Mach schon, ich will hier weg!
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Fade Sa Nov 28 2015, 17:04

Diego resignierte beim Anblick des Greenhorns vor der Situation, als dieser hoch zu Ross die Hand zur Rettung streckte. Natürlich schienen sich die Pferde in Windes eile beruhigt zu haben, was aber auch bedeuten musste, dass die Bedrohung ebenso plötzlich geschwunden war, denn gestern hatte der Cowboy kaum sein eigenes Tier unter Kontrolle halten können und selbst der Ackergaul von El Pezosa war über sich hinausgewachsen.
Er hätte größte Lust gehabt, den Typ einfach vom Pferd zu schießen, alleine nur um diesem Irrsinn hier seinen Stempel aufzudrücken. Andererseits hatte der Kerl, welcher ihm gerade noch eine Pistole ins Gesicht gehalten hatte nun offenbar die Absicht, ihn mit einem frischen Gaul und etwas Ausrüstung zu beschenken. Warum also nicht?

Der Mexikaner griff wortlos nach der Hand des Cowboys, etwas fester als notwendig gewesen wäre und schwang sich hinter ihm auf das Reittier. Von hier aus konnte er sich dem Greenhorn jederzeit einfach entledigen, je nachdem wie die 'Flucht' noch verlaufen sollte und wenn das Pferd auf die Idee Kam erneut zu rebellieren, würde er ihn mit sich Reißen und so für ein menschliches Polster für den unvermeidlichen Sturz zu sorgen.
Letztendlich war damit allen geholfen denn der Bursche war ohne jeden Zweifel völlig verrückt und der bärtige Kumpel des Padres hatte schließlich noch ein eigenes Pferd.
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Beitrag von Umbra Mo Dez 21 2015, 20:07

Father O’Reillys Blick wurde noch eine Nuance finsterer, als der Mexikaner ablehnte, bei der Bestattung des Toten hier an Ort und Stelle zu helfen und auch Dayton sich dagegen aussprach. Dabei waren es die Worte Priests jedoch, die eine deutliche Weigerung beinhalteten, und deshalb größeren Unmut verursachten, während der Schurke seine Ablehnung wenigstens als Gegenangebot formulierte, in dem er sich mit dem Wort „wir“ als Helfer beim Leichentransport einschloss. Allerdings befand es Jim für unnötig, dass Letzterer seinen Vorschlag damit argumentierte, dass böse Geister hier am Werk seien. Jim hatte fest vor, dem Verstorbenen ein anständiges Begräbnis zu geben, wenn es natürlich hier draußen weitaus improvisierter ausfallen würde, als auf einem Friedhof. Allerdings behagte es dem Priester nicht, möglicherweise noch tagelang mit einem Toten in der gleißenden Sonne umherzufahren. Hier draußen in der Wildnis musste man Probleme anders angehen als in besiedelter Umgebung. Aber nicht wegen „Geistern“… Jim war nicht abergläubisch. Das verbaten sein gesunder Menschenverstand und, nicht minder, seine Berufung.
Jedoch war Jim ebenfalls der Meinung, dass hier etwas nicht stimmte. Auf Geister schob er es nicht, aber dass die leichte Brise sich mehr und mehr in einen kräftigen Orkan verwandelte, und dass die anderen, gerade die Tiere, in Panik verfielen, war kein gutes Zeichen.
Während alle anderen auf Priests Pferden davonpreschten, blieb Jim zurück – doch er gedachte, ebenfalls das Weite zu suchen. Gerade wurde es hier etwas ungemütlich. Er eilte die letzten Meter zu seinem Karren zurück, wobei er sich schon gegen den Wind stemmen musste, und versuchte erst einmal, sein Pferd Apple zu beruhigen. Zum Glück war der dumme Gaul mit dem Wagen nicht bereits über Stock und Stein davongaloppiert. Im Gegenteil: Apple ließ sich von Jim nicht dazu motivieren, sich von der Stelle zu rühren. Der Höhepunkt des Sturms schien noch nicht erreicht. Jim musste resignieren, weil ihm jede Bewegung durch den dreckschwangeren Wind, der an ihm riss, schwer fiel. Alles andere fiel ihm auch schwer. Seine Sinne waren gerade kaum zu gebrauchen, so sehr beeinträchtigte der Sturm ihn. Jim sah ein, dass es keinen Sinn hatte zu versuchen, das Pferd zu etwas zu zwingen. Er beschloss, auf dem Karren unter die befestigte Plane Schutz zu suchen, entschied sich jedoch schnell um, als ihn ein riesiges Stück eines herumfliegenden Holzbretts erschreckte, als es ihn nur knapp verfehlte und gegen die Ladung krachte – zumindest vermutete Jim dieses Geräusch, er hörte nur das Tosen des Windes. Schnell ließ der Priester sich auf den Boden nieder und kroch ungläubig schnaufend unter den Wagen. So ein Wetter wie dieses hatte er noch nie erlebt! Hier unten war er zwar nicht völlig geschützt vor dem Staub, aber er hoffte, nicht überraschend von Objekten erschlagen zu werden, sondern sie wenigstens vorher zu sehen und vielleicht abwehren zu können. Er klammerte sich an seinem Hut fest, damit dieser nicht auf Nimmerwiedersehen verschwand. Doch dies war gerade sein geringstes Problem. Er fischte in seiner Soutane nach dem Flachmann und hoffte, die Lage bald ausgesessen zu haben.



Noemi, Diego, Dayton und Terry, unterdessen, sahen wenig davon, wo sie eigentlich hinritten. Der Sturm raubte die Sicht schon nach wenigen Metern und selbst diese wenigen Meter waren diffus, weil der Dreck auch in die Augen schlug und diese tränen ließ. Grob waren sie alle in die Richtung unterwegs, aus der sie ursprünglich gekommen waren, doch dies war erst einmal Nebensache: Aus dem Staubgestöber herauszukommen, hatte Priorität. Allerdings schien und schien das Sturmgebiet kein Ende zu haben. Gefühlt galoppierten sie schon Minuten und die Pferde schnaubten und schwitzten bereits stark, als mit einem Mal, von jetzt auf gleich, kein Wind mehr zu spüren war und der Staub vom Himmel rieselte. Als sich die Sicht klärte, fanden sich die vier mitten zwischen den Ruinen wieder, die sie soeben versucht hatten, hinter sich zu lassen. Alle Überreste vom Verstorbenen waren verschwunden (die Kleidung und auch die anderen Habseligkeiten des Mannes waren vermutlich fortgeweht worden, wusste Noemi, die gesehen hatte, wie sich die Leiche selbst in Staub aufgelöst hatte) – dafür lag der Priester an dieser Stelle, gerade auf dem Rücken mit eng anliegenden Armen und scheinbar schlafend, so wie Dayton und Jim schon zuvor die anderen vorgefunden hatten. Der Wagen des Gottesmannes, mit samt dessen Pferd, hatten sich hingegen nicht von der Stelle gerührt.
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Fade Di Dez 22 2015, 18:31

Der Mexikaner war für den ersten Moment sprachlos, ehe er die Situation erfasste. Dann fing er lauthals an zu lachen und schwang sich vom kaum minder irritierten Gaul des Greenhorns. „Ahora estamos sentados en la mierda probablemente correcta. Jetzt sitzen wir wohl richtig in der Scheisse.“ Ohne zu zögern schritt Pezosa auf den Padre zu und rüttelte ihn an der Schulter. In der Momentanen Situation war ein heiliger Mann vielleicht der einzige Weg nach draußen und daher erschien es unangebracht, ihn mit dem Stiefel zu wecken. „Eh. Eh! Pequeno siervo de Dios. Padre. Wach auf!“
Im Grunde genommen war Diego weit davon entfernt zu verstehen, was hier eigentlich los war und doch führten alle Spekulationen in die gleiche Richtung. Sie saßen in einer Falle und mit Fallen kannte er sich aus. Womöglich waren sie auch bereits in der Hölle, was keinen großen Unterschied machte, wenn sie diesem Ort offenbar mit Gewalt nicht entkommen konnten. Ein rasche Blick zum Himmel versicherte ihm, dass offenbar dieses mal nicht viele Stunden vergangen waren, wie in der vergangenen Nacht. Die Regeln, mit denen der Wind aufkam, kannte wohl nur der Teufel. Womöglich entstand er von alleine, sobald jemand versuchte dem Ort zu entkommen. Wie lange es wohl dauern würde, bis sich die Stadt wieder zu ihrem vorherigen trügerischen Leben aufbaute? Vielleicht mussten sie bis zum Abend warten, aber das ließ sich nur schwer bestimmen, da die verbliebenen Galgenvögel der letzten Nacht ja alle erst kurz vor dem ersten Sturm eingetroffen waren. Der Alte war wohl schon länger da gewesen, doch nichts sprach dagegen, dass er schon lange einer dieser Geister gewesen war, die ja bis zum versanden äußerst real gewirkt hatten.

Wenn dies die Hölle war, so konnte sich Pezosa bei weitem schlimmere Szenarien ausmalen. Immerhin gab es wohl allabendlich Weiber und Alkohol zu genüge, selbst wenn man dafür immer wieder Sand spucken musste. Er drehte sich den anderen zu. „Und? Irgend welche schlauen Ideen?“ Eigentlich hätte er vielleicht Angst oder Unbehagen empfinden müssen, doch war er im Moment im Grunde weit darüber hinaus. Auf eine schwerbeschreibliche Weise war diese 'Hölle' faszinierend und nicht ganz gegen seinen leicht düsteren Geschmack. Nur die Regeln sollte man vernünftig kennen lernen, ehe man begann die Karten möglichst gezinkt zu Spielen, die einem hier in die Hände gedrückt worden waren.
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Beitrag von Elli Mi Dez 23 2015, 14:25

Verwirrt blickte sich Dayton um, als sich der Sturm senkte. Wie war denn das nun möglich? Der Mexikaner war der Erste der etwas tat und zu den anderen sprach. Die beiden Pferde von Dayton waren noch immer nervös, schienen sich aber mit der Situation weitestgehend abzufinden. "TeufelTittenThunfisch." Mehr brachte er gerade nicht zu Stande, während er zu den anderen sah. Alle schienen unverletzt, das war auf den ersten Blick ein gutes Zeichen. Abgesehen von Jim, waren auch alle bei Bewusstsein. Vielleicht wäre es nicht schelcht den Pater erst einmal in dieser Verfassung zu belassen. Dann konnte er nicht rumstänkern und versuchen wieder alle zu Aufgaben zu bewegen, wie Gräber auszuheben.
"Lasst uns den Paffen auf seinen Wagen werfen. Es ist doch sicher jemand in der Lage dazu das Ding zu lenken, oder? Wir sollten hier weg kommen."
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Beitrag von Fade Mi Dez 23 2015, 19:47

El Pezosas Aufmerksamkeit richtete sich auf den Bärtigen. Er hatte bisher noch am wenigsten Wahnsinn in seinem Handeln erkennen lassen und war daher geeignet eine realistische Lösung zu finden.
Auf Daytons Worte hin hob Diego die Schultern und brummte. „Versuchen kannst dus ja, aber glaubst du ein Ort, der das kann was du gerade und wir anderen schon zweimal erlebt haben, lässt uns beim dritten Versuch einfach laufen? Gestern Nacht ging es so richtig los, als wir dabei waren aufzubrechen und gerade eben schon wieder, als die Kleine und der heilige Mann hier sich zu entfernen versucht haben. Ich wette bei seinem Leben,“ El Pezosa nickte in Richtung von Terry. „dass du keine Hundert Fuß weit kommst, ehe wir alle wieder Sand in der Fresse haben und wohl heute Abend neben dem Padre hier aufwachen, wenn die Stadt wieder steht. Bin gespannt wer dann mit Blutspucken am Zug ist. Das hier ist eine Todesfalle und uns ist ganz offenbar nicht gestattet zu gehen. Der heilige Mann hier könnte die einzig wirksame Medizin gegen den Spuk sein, wenn er denn nun gewillt ist, dem ehrenhaften Diego Pezosa zu glauben.“

El Pezosa war klar, dass seine Behauptung an den Haaren herbeigezogen war, aber nur so ergab es für ihn Sinn, dass der Sturm so Gezielt eintrat, um sie an der Flucht von hier zu hindern. Den Wind im Saloon erklärte es nicht wirklich, aber womöglich hatte die Kleine ihn ja provoziert, als sie kurz zuvor das Gebäude verließ. Vielleicht war ja aus den Geistern etwas heraus zu bekommen wenn das ganze von Vorne begann. Im Grunde konnte es ja jeden Moment soweit sein, dass hier alles wieder Stand. Sofern der Zauber sich täglich wiederholte zumindest.
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Beitrag von Leo Di Dez 29 2015, 01:17

Terry bekam nicht mehr viel vom Sturm mit. Der Sand flog ihm überall hin, unter die Kleidung, ins Gesicht, in die Augen, obwohl er sie so fest zusammenpresste, wie er konnte. Er sah nicht mehr, wo sie hin ritten, es war ihm auch egal. Hauptsache weg von diesem scheußlichen Ort …
Irgendwann lehnte er sich so tief über das Pferd des Bärtigen, dass er ihm die Mähne hätte küssen können, versuchte zu vergessen, dass es nicht Alma war, versuchte zu vergessen, dass ihm ein schmutziger Mexikaner im Nacken saß und dass dessen Schenkel gegen seine eigenen drückten. Sein Kopf war leer, seine Gedanken wie gelöscht vom Wind, der von allen Seiten an ihm zog – und schließlich aufhörte!
Als Terry aufsah, war ihm elend zumute. Nur kurz. Zum Glück.
Sie standen wieder zwischen den Ruinen. Und der irische Pater lag lang ausgestreckt auf dem staubigen Boden.
Wortlos wischte er sich den Sand aus den Wimpern, dann sprang er von dem geliehenen Pferd. Waren sie im Kreis geritten? Er wusste es nicht. Lustlos stieß er mit der Stiefelspitze in den Sand und sah zu, wie der Mexikaner versuchte, den Pater zu wecken. Ob der noch lebte? Oder hatte er auch Scherben geschluckt, wie der arme Schnauzbart?
Ich kann kein Wagen fahren“, kommentierte er, während er nach seinen Zigaretten und den Zündhölzern fischte. Sogar der Rauch schmeckte sandig. Dass der Mexikaner sein Leben verwettete, ignorierte er. „Aber ich glaub auch nicht, dass wir hier einfach rausspazieren können. Ich mein, klar, auf den Versuch käm es an …“ Er ließ den Satz unvollendet. War das eine gute Idee? War der Sturm nur zufällig gekommen, als sie geflüchtet waren, oder war es ein Fluch, der sie nicht mehr von hier fort ließ? Wenn er das wüsste …
Terry zog an seiner Zigarette, während er weiter die Weckversuche des Mexikaners beobachtete. Vermutlich würde der Pater gleich aufwachen – er schien sich in der gleichen Situation zu befinden, wie er selbst noch Minuten zuvor. Als wäre er in die Mitte des Sturms gespült worden … ins Auge, sozusagen. Er stieß noch einmal mit der Fußspitze in den Sand, dann ging er selbst zum Pater hinüber, während sich der Mexikaner dem Bart zuwandte, ging in die Hocke und rüttelte den Iren seinerseits an der Schulter. „Hey, heiliger Mann, aufstehen! Schlafenszeit is noch nicht!“ Er versuchte, seiner Stimme den normalen, fröhlichen Ton zu geben, doch es wollte nicht so recht gelingen. Verdammt nochmal. Was war das hier nur für ein Drecksloch …?
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Darnamur Do Dez 31 2015, 15:01

Noemi hatte sich an Daytons Schulter festgeklammert, während ihr Pferd davonstob. Sie schloss ihr verbliebenes Auge, als der Sturm ihr immer heftiger entgegenschlug. Mit peitschenden Hieben trug er die Asche des Schmiedeofens davon, entriss sie ihren Haaren und ihrer Kleidung. Zurück blieb nur eine schwarze Fahne, die hinter ihnen in der Ferne verschwand und sich zerstreute.
In Noemis Schädel pochte es. Diese ganze Situation war surreal. Die Stadt war surreal. Träumte sie gerade? War das die Realität? War sie vorher wirklich auf dem staubigen Boden von dem Priester geweckt worden? Oder fiel sie nur in immer tieferen Schlaf, aus dem sie nie wieder erwachen würde? Und Tommy schien nicht mehr hier zu sein. Sie konnte seine Präsenz nicht mehr spüren. Sie war allein.
Das Pferd wurde langsamer und Noemis Augenlid faltete sich zögernd auf. Ihre nachtschwarze Pupille weitete sich bei dem Anblick, der ihr geboten wurde. Sie waren wieder zurück. Zurück in der verfluchten Stadt, von der sie nicht wusste, ob sie jemals existiert hatte. Und nun war es der Mann in der Soutane, den sie vor sich liegen sahen.
Noemi ließ sich vom Pferd fallen und blickte sich fassungslos um. Sie war keine ängstliche Frau. Sie hatte gelernt ihre Angst und ihren Schmerz zu bekämpfen und war daran gewachsen. Sie war kurz davor gewesen unter all dem Druck zusammenzubrechen, doch letzten Endes hatten die Erlebnisse in ihrem Zuhause und in Fletchers Farm sie gehärtet. Wie ein Stück Stahl das angeheizt und dann in einen kalten Bottich getaucht wurde.
Was hier geschah machte ihr Angst. Nicht, weil sie die Situation als derart bedrohlich empfand. Wieder einmal hatte ihnen der Sturm nichts anhaben können. Nur von Newson, einem der fremden Männer war nun nichts mehr zu sehen. Er hatte sich in Staub verwandelt. Wen würde es wohl als Nächstes treffen, den Mexikaner?
Was ihr wirkliche Angst bereitete, war die Tatsache, wie merkwürdig diese Lage war. Sie hatte Angst ihren Verstand zu verlieren. Als sie über den staubigen Boden dahinschritt fühlten sich ihre Beine seltsam taub an, als würden keine Knochen, sondern Bleistäbe darin sitzen. Ihr Auge durchstreifte die Gegend, doch es war nichts zu sehen. Nichts, nichts, nichts. Wie zuvor. Sie waren gefangen an einem Ort im Nichts. Oder sie war gefangen in einem Ort in ihrem Geist. Vielleicht saß sie noch immer in der Fletcher-Farm, war nie entkommen, hatte sich nur tiefer und tiefer in ihre Gedankenwelt geflüchtet. Konnte das alles irreal sein? War sie durchgedreht?
Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als sie daran dachte zurückzukehren an diesen Ort. An einen Ort mit einem lebendigen Fletcher, dem nicht das Blut aus dem zerschnittenen Hals spritzte und der nicht mit gebrochenen Augen an der Wand herabsank. Wenn alles nur ein Traum war…
Noemi befühlte mit zitternden Fingern ihren Bauch, ihre Fingernägel hatten sich gekümmert. Sie ignorierte die anderen Männer und den vermeintlichen Priester. Ihr Auge erstarrte. Da, auf dem Wagen. Etwas glänzte im Sonnenlicht. Konnte es sein…?
Noemi biss die Zähne zusammen und erklomm den Wagen. Dort in einer Kiste wurde die Sonne an zwei Whiskeyflaschen reflektiert, deren Inhalt goldbraun schimmerte. Ohne auf die anderen zu achten, packte sie die Flasche, die ihr am nächsten Stand, entfernte den Korken mit ihren Zähnen und begann zu trinken, ihren Wahnsinn durch Flüssigkeit zu ertränken.
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Umbra Fr Jan 01 2016, 19:47

Tiefe Dunkelheit wich mit einem Mal Lärm, Berührung und einer Gestalt, die durch das grelle Licht, das sich in Jims Augen biss, nicht wirklich zu erkennen war. Father O’Reilly schaltete schnell: Er wusste nicht, was das alles bedeuten mochte, aber es kam ihm bedrohlich vor. Adrenalin. Seine rechte Faust schnellte mit ganzer Wucht hinauf und schaffte die Pickelfresse beiseite (die er gerade noch wahrnahm, bevor sie vom harten Zusammenprall mit Jims Fingerknöcheln aus seinem direkten Sichtfeld gestoßen wurde).[1]
„Go hlfreann leat agus gabh trasna ort fhéin, a bhastaird lofa!“,[2] schimpfte der Priester, ganz losgelöst von seiner sonstigen Beherrschtheit (was die Wortwahl betraf), während er hastig versuchte, sich aus dem Staub aufzurappeln – was erst beim zweiten Ansatz komplett gelang, da er sich zunächst fast wieder auf dem Boden wiederfand, den Sturz aber noch mit den Händen abfangen konnte und weiterstolperte, bis er sicher auf beiden Beinen stand und einen adäquaten Abstand zu seinem Angreifer aufgebaut hatte.
Finster betrachtete er den getroffenen Schurken, während er seine Soutane zurechtrückte, sich aber erst einmal nicht den Dreck abklopfte, sondern mahnend den Finger gegen Terry richtete.
„Bleib fern von mir, du Strauchdieb!“, fauchte Jim wütend. In was für eine Situation war er nun schon wieder geraten? Inzwischen hatte er den Idioten wiedererkannt, wie auch den Mexikaner und Dayton Priest… Doch Jim war sich nicht sicher, wie er selbst dazu gekommen war, am Boden zu liegen. Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war, dass er vor einem plötzlich aufkommenden Orkan unter seinem Wagen Schutz gesucht hatte. Die anderen waren abgehauen. Und nun waren sie wieder hier. Der Sturm war wohl und vorbei und sie waren wiedergekommen. Was war wohl in der Zwischenzeit passiert? Und wo war das hässliche Frauenzim…?
Jim erblickte sie auf seinem Wagen und erschrak über das, was sie dort trieb. Sie soff seinen – SEINEN! – Whisky! Sofort war Terry unwichtig.
„He!“, schnauzte Jim das einäugige Mädel an und stapfte ungelenk auf sie zu.
„He! Hör sofort auf, das zu trinken!“
Wut und Verzweiflung nahmen ihn ein… Diese Halunken, diese Gauner, diese Schurken!
Gott sei Dank, war er kein Dorfpfarrerchen, das den Kopf einzog, wenn es Ärger gab! Jim ließ sich so eine Unverschämtheit nicht einfach gefallen. Er klaubte sein Gewehr vom Boden auf, das in der Nähe des Wagens lag, und richtete es auf die halbblinde Diebin. Laut klackend lud die Kugel in den Lauf, als er den Hebel des Unterhebelrepetierers bediente.
„Glaubt nicht, dass ich mich überfallen lassen, elendes Banditenpack!“
Diese miesen Langfinger mussten ordentlich den Kopf gewaschen bekommen! Was eignete sich dazu (zusätzlich zur Waffe) besser als die zehn Gebote? … Allerdings nur die relevanten:
„Du sollst nicht stehlen!“, rezitierte Jim aufgebracht. „Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört! Und das heißt: Du sollst nicht trinken meinen Schnaps!“
Jim schnaubte wütend, ohne die Waffe sinken zu lassen.
„Du wirst mir die Flasche ersetzen, hörst du? Leg sie sofort wieder in die Kiste!“
Sein schönes, flüssiges, betäubendes Gold… Es war ohnehin schon knapp gewesen.


[1]10 körperliche Belastungspunkte Schaden (kritischer Treffer) -> leichte Konsequenz
[2] In etwa: „Fahr zur Hölle und fick dich seitwärts, du gammliger Bastard!“
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Beitrag von Darnamur Sa Jan 02 2016, 06:46

Die beruhigende Wirkung des Alkohols stellte sich augenblicklich ein, als ihr der kalte Whiskey geschmeidig und golden die Kehle hinabrann. Die Welt blieb verlassen, doch ihre Trostlosigkeit schwand. Wenn ihr nicht mal Tommy beistand, dann zumindest der Whiskey. Auf den Whiskey war Verlass.
Gierig nahm sie einen weiteren Schluck, zwei Schlücke, drei Schlücke. Sie setzte die Flasche kurz ab. Wenn sie in diesem Tempo weitermachte, war sie in fünf Minuten sturzbesoffen. Wollte sie das wirklich? Ihr Auge schweifte über die Prärie und blieb an dem warmen, blendenden Licht der Sonne hängen, das tief in ihre Iris vordrang und ihre Sicht in blankes, befreiendes Weiß blendete. Vielleicht wäre es das Beste. Ob sie diesem Ort jemals entkommen würden, stand in den Sternen. So hatte sie wenigstens noch einmal die Gelegenheit einen Whiskey-Rausch zu genießen.
In diesem Moment donnerte der eingeschlafene Kerl in der Soutane Terry seine Faust mit voller Wucht ins picklige Antlitz. Den jungen, blonden Kerl hatte es ordentlich erwischt. Noemi wusste nicht, warum sich der irische Priestermann, sofern er denn überhaupt einer war, so aufregte. Er war doch nur geweckt worden. Jedenfalls roch die Situation nach Ärger. Sie nahm einen weiteren Schluck von der sich langsam, aber stetig leerenden Flasche und legte sich den Lauf ihres Gewehrs über den Schneidersitz. Es konnte nicht schaden ihre Waffe bereit zu halten. Für den Fall der Fälle. Interessiert beobachtete sie das Gehabe des Mannes.
Jetzt fluchte er auf Irisch herum. Dann redete er mahnend auf Terry ein, der ihm ja eigentlich nur helfen wollte. Noemi zog die Augenbrauen zusammen. Sie würde sich nicht einmischen. Terry hatte sich bereits zuvor als unberechenbar erwiesen und jetzt rastete der nächste Kerl aus. Am Besten war es vermutlich keine Partei zu ergreifen. Terry würde über den Schlag schon hinweg kommen. Sie hatte Schlimmeres überstanden. Interessant würde es nun nur werden, wenn er wieder zum Revolver griff.
Doch stattdessen wandte sich der Priester nun plötzlich ihr zu. Vermutlich hatte er sie zuvor nicht entdeckt. Als sie sah, dass er sein Gewehr auf sie zu richten begann, riss sie ihres sofort hoch und spannte den Hebel. Noch redete der Kerl auf sie ein, was natürlich auch Taktik sein konnte. Aber das war der einzige Grund, warum sie noch nicht sofort abgedrückt hatte. Sie ließ ihn reden.
Und mit jedem Wort das der Priester ausstieß und ihr entgegen spie, verfinsterte sich ihre Miene. Das Gewehr des Kerls zeigte noch immer direkt auf ihren Leib und anscheinend empfand er auch keinerlei Scham, wegen einer Flasche billigen Whiskeys ihr Leben zu bedrohen. Sie erinnerte sich zurück an ihre Kindheit und den Mann, der sie an Fletcher verkauft hatte. Auch er hatte sich als Mann Gottes ausgegeben.
„Ich kenne die zehn Gebote“, erwiderte sie stur und kalt. „Meine Mutter hat sie mir vorgelesen und beigebracht, als ich noch ein kleines Kind war. Sie war sehr religiös. Eines der Gebote hieß auch: Du sollst nicht morden.“
Sie beobachtete den Fremden genau. Sie würde ihm eine Chance geben, aber sie würde sich auch bereithalten dem Wichser Blei in die Fresse zu schießen. Noemi begann weiterzureden. Und je länger sie redete, desto tiefer steigerte sie sich in ihren Hass und ihre Abscheu hinein.
„Du hast dem Kerl, der dich aufgeweckt hat, gerade brutal ins Gesicht geboxt und auch bei mir warst du schnell bei der Waffe. Wegen einer Scheiß-Flasche Whiskey würdest du mich umlegen, nicht wahr? Du bist genau so ein falscher Kuttenträger, wie der, der mich an dieses Kinderbordell verkauft hat. Ich lasse mich von euch Bastarden nicht mehr ficken. Nie wieder. Und auch du wirst mich nicht ficken, du irischer Bastard. Ich gebe dir eine Chance die Kanone runter zu nehmen, anderenfalls ficke ich dein trübes, irisches Hirn mit meinem Gewehr.“
Seltsamerweise war nun ihre gesamte Angst verflogen, was natürlich auch am Alkohol liegen könnte. Aber auch ihr Hass und kalter Zorn trugen dazu bei. Das was sie zu dem Mann in der Soutane gesagt hatte, hatte sie sich damals, nach dem Massaker in der Fletcher-Farm geschworen. Sie würde sich nicht mehr ficken lassen. Und dieser Bastard hatte es im Grunde nicht anders verdient, als den Schädel weggepustet zu bekommen. Vielleicht würde er sie erwischen. Aber wenn er es schaffte, würde dieser Bastard sie zumindest mit ins Grab begleiten. Und niemand würde sich darum scheren, seinen Körper zu salben. Zumindest dieser Gedanke bereitete ihr eine grimmige Genugtuung.
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Beitrag von Fade Sa Jan 02 2016, 14:07

Was El Pezosa beobachtete, erfüllte ihn gleichermaßen mit Erstaunen wie Enttäuschung. Die kleine Hexe hatte nichts besseres zu tun, als sich unvermittelt an den verbliebenen Alkoholvorräten des Padres zu bedienen. Weiber?! Nie wussten sie, wann es die richtige Zeit war zu feiern und wann es besser war, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Auch die Meinung über den Priester musste der Mexikaner nach unten Korrigieren. Der war wohl nur ein grober Säufer, der mit wichtig klingenden Worten um sich warf. Natürlich lagen die Nerven bei allen blank, aber diese Menschen benahmen sich Kopfloser, als die armen Seelen, welche Diego damals in Mexiko herumkommandiert hatte.

Es wäre das vernünftigste gewesen, diesen Leuten einfach den Rücken zu kehren und der natürlichen Selektion ihren Lauf zu lassen, welche bisher wohl bodenlos versagt hatte. Allein das zwickende Bauchgefühl, dass eines dieser Leben später an seiner Stelle über die Klinge springen könnte, wenn es galt, diesem Höllenloch zu entkommen, ließ den Mexikaner zögern.
Wenn niemand wusste was zu tun war, war es häufig das Beste, selbst den Ton anzugeben, auch wenn man ebenfalls keinen Plan hatte. Beim Reden kamen dann ja doch ab und an brauchbare Wege zustande und noch verrückter konnte die Lage ohnehin nicht mehr werden.

Kurz entschlossen zog El Pezosa einen seiner Colts und schoss damit, ohne ihn überhaupt weiter zu heben, zweimal in den sandigen Boden. Die Aufmerksamkeit seiner Leidensgenossen, sowie ihrer Waffen sollte ihm damit zumindest kurzfristig gesichert sein. Während er nun selbst auf den Wagen des Padres zuschritt und dabei seinen Revolver gespielt gelassen wieder in den Halfter steckte, versuchte er zu wirken, als könnte ihm nichts an der angespannten Lage egaler sein. „Wie habt ihr es so weit geschafft, wenn ihr bei jeder Gelegenheit anderen Leuten euer Eisen in die Fresse drückt anstatt zu denken? Falls ihr es noch nicht bemerkt habt, sind all unsere Tage gezählt, wenn wir keinen Weg an diesem Höllenwind vorbei finden. Wenn ihr euch nun nur fünf Minuten konzentriert, anstatt euch gegenseitig voll Blei und Alkohol zu pumpen, werden wir alle noch viele Jahre auf dieses irrsinnige Abenteuer anstoßen können. Padre, ihr müsst wissen wie man mit Höllenkräften umgeht, also besinnt euch. Und du kleine Trapperin, wenn du keinen Schlussstrich hinter deine Vergangenheit ziehst, wirst du deinem Bordell nicht entkommen sein wenn du einst alt und grau bist.“ Diego war klar, dass er mit jedem Wort um eine Kugel spielte, doch erschienen ihm die Gringos inzwischen viel zu eingeschüchtert, als dass sie eine vermeintliche Lösung aus dieser Lage nicht zumindest in Erwägung ziehen würden.

Die kleine Hexe hatte also eine grausame Kindheit überlebt und der Padre war von der Flasche mehr besessen als von seinem Verstand? Es lag El Pezosa fern, Mitleid zu empfinden. Was grausam war, musste man ihm nicht in Bildern erklären. Er wusste aus erster Hand, was die Starken mit den Schwachen machten. Alles was sie wollten. Schon seit dem ersten Tag und es würde auch immer so bleiben. Demonstrativ langsam drehte er sich wieder zu den anderen um. „Lasst uns die Ruinen durchsuchen nach allem, was uns hier raus helfen kann.“
Dass er bis jetzt noch keinen weiteren Schuss gehört hatte war schon mal ein gutes Zeichen und auf den Hinweis, dass der Finder einen Ritt auf dem vernarbten Frauenzimmer haben könnte schenkte er sich zu Gunsten eines womöglich langen und erfüllten Lebens.
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Beitrag von Leo Sa Jan 02 2016, 14:46

Terry hätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Ihm blieb gerade noch Zeit, überrascht die Augen zu weiten, dann schlugen seine Zähne von dem Schlag so heftig aufeinander, dass er Sorge hatte, sie würden ihm ausfallen.
Ein schlagender Pater?!
Von dem Schlag vollkommen überrascht, taumelte Terry rückwärts und schlug der Länge nach hin. Vor seinen Augen tanzten Flecken und ließen den Kirchenmann verschwimmen, als er sich über ihm auftürmte, wohl ganz von dem fälschlichen Wunsch besessen, einen armen Sünder zu bekehren. Spinner! Was war er denn, ein Boxsack?! Wo nahmen die Leute nur ständig den Wunsch her, ihm die Fresse zu polieren?!
Kannst mich mal, du Prügelpriester“, murmelte er, sobald der Ire abgezogen war, jedoch so leise, dass es niemand hörte, und rieb sich das schmerzende Kinn. Wenn das so weiterging würde sein Schädel noch ernsthaften Schaden davontragen. Auf was für Spinner war er hier nur geraten? Jetzt war er an diesem Tag tatsächlich zweimal geschlagen und zweimal mit einer Waffe bedroht worden? Einsamer Rekord. Ganz abgesehen davon, dass er im Inneren eines magisch-verfluchten Sturmgürtels hockte und sein Pferd weit und breit nicht zu sehen war, natürlich.
Die nächste, auf die der verrückte Ire losging, war das Mädchen, doch dass die sich zu wehren wusste, hatte Terry ja bereits erlebt; es wunderte ihn also kaum, dass kurz darauf ein zweites Gewehr in die Luft zeigte. Idioten … aber sollten sie sich doch alle erschießen. Er wollte nur hier raus! Natürlich stand er eindeutig auf Noemis Seite, aber sich einmischen wollte er nun wirklich nicht. Stattdessen blieb er ruhig am Boden liegen und betrachtete das Geschehen.
Der Mexikaner hingegen schien sich nicht heraushalten zu wollen, und Terry war ehrlich überrascht, dass er es auf die diplomatische Weise versuchte. Der Mistkerl als Friedensstifter? Waren hier etwa alle außer ihm betrunken, und er hatte es nur noch nicht gemerkt? Unrecht hatte der Mann jedenfalls nicht – hier herrschte eindeutig ein bisschen zu viel Gewalt. Aber gleichzeitig regte sich Trotz in Terry, ganz egal, wie kindisch das sein mochte – warum sollte er dem Mexikaner folgen? Immerhin hatte der ja selbst erst am Vorabend zugehauen, da konnte er jetzt so viele Moralpredigten erzählen, wie er wollte.
Aber was dann? Einfach hier im Sand liegen bleiben und verschimmeln war auch keine Option.
Terry zog die Nase hoch, dann sah er in die Runde und rieb sich erneut den schmerzenden Kiefer. Erst einmal abzuwarten würde sicherlich das Beste sein.
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Beitrag von Elli Di Jan 05 2016, 11:42

Dayton war wieder einmal auf der Beobachterposition. Was eine irre Gruppe!
Zuerst einmal beachtete er den Schlag den Terry einstecken musste mit etwas Belustigung. Dem Greenhorn musste dringend noch das ein oder andere Horn gestutzt werden. Der Priester kümmerte sich gerade sehr eindrucksvoll darum. Anerkennend nickte er, als er sah wie der Schlag saß und Terry wieder zu Boden warf. Der Grund war zwar nicht wirklich gegeben gewesen, aber da sich die Pickelfresse von Anfang an nicht besonders klug verhalten. Dummheit tat eben weh.
Bestürzt vernahm er die Geschichte von der jungen Frau, dass sie ihre Kindheit in einem Kinderbordell verbracht hatte. Welch schreckliche Vorstellung! Er konnte nur erahnen, wie er sich fühlen würde, wenn dies einem seiner Kinder...ihm stockte der Atem...seine Jüngste! Was wenn...? Während er geschockt in die Leere starrte, riefen ihn zwei Schüsse wieder in die Gegenwart zurück.
Der Westen war ein großer dampfender, brodelnder Haufen Scheiße! Früher, da war es hier gut gewesen, bis all diese Pisser hier hingekommen waren, Frauen und Kinder abgeschlachtet hatten und Menschen wie Vieh an andere verkauften, damit diese ihre abartigen Phantasien an ihnen auslassen konnten. Er schüttelte den Kopf.
"Kommt schon Leute, reißen wir uns zusammen. Wir sollten erstmal hier verschwinden oder es zumindest noch mal versuchen! Danach könnt ihr euch immer noch die Fresse einschlagen.'Liebe deinen Nächsten.' "Und stell dich nicht wegen ner Flasche Whiskey so an, Padre. Du bekommst schon wieder neuen Stoff."
Dayton spuckte auf den Boden aus. Spinner.
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Beitrag von Umbra Di Jan 12 2016, 23:04

Die Situation war äußerst angespannt – und dass der verdammte Mexikaner herumballerte und damit alle aufschreckte, machte es nicht besser. Jim verlor jedoch nicht insofern die Beherrschung, dass er aufgrund der bereits fliegenden Kugeln oder der Beleidigungen (die dennoch an ihm nagten) sein Gewehr abfeuerte.
„Es geht mir nicht um den Whisky…“, knurrte er allen als Antwort entgegen. Na gut, vielleicht ein bisschen.
„Es geht mir ums Prinzip.“
Nun bemühte Jim sich, wieder ruhiger zu werden, obwohl er durch die Worte der anderen nicht minder wütend war. Das Gewehr ließ er sinken und behielt es locker in einer Hand.
„Ich wache am Boden auf, warum auch immer“, schnaubte er, „und merke, dass dieser Flegel“, er nickte seitlich in Terrys Richtung, „meine Taschen durchwühlt… und dann bist auch noch du dort“, nun nickte er in Noemis Richtung, „die mich schamlos ausraubt.“
Jim machte keinen Hehl daraus, dass er das Verhalten der anderen für ziemlich unverschämt hielt.
„Es steht geschrieben: ‚Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.‘ Das bedeutet, das Unrecht, das einem widerfährt, in Demut zu ertragen, oh ja, und sich von Beleidigungen nicht treffen zu lassen. Ein Schlag auf die rechte Wange, ein Schlag mit dem Handrücken ist gemeint – eine Provokation und Demütigung. So eine wie eure Dreistigkeit, einen Diener des Herrn zu überfallen! Die Beleidigung meiner Wurzeln!“, zischte Father O’Reilly. Besonders Letzteres regte ihn nun mehr auf als der Diebstahl seines Whiskys.
„Was nützt hier all die Demut?“, fragte er, mehr desillusioniert denn gereizt. „Oder sanfte Worte? Was nützt es, von Nächstenliebe zu predigen in einer Welt, die nur die Sprache der Gewalt versteht? In einer Welt, in der man herumballern muss, um sich Gehör zu verschaffen? In einer Welt, die dazu fähig ist, Kindern unvorstellbares Leid zuzufügen?“
Jim kannte die Antwort: „Es nützt überhaupt nichts. Waffen und Spott sind das einzige, was Schurken wie ihr versteht. Seht euch nur an: Von mir erwartet ihr, dass ich mir alles Gefallen lasse, euch auch noch die linke Wange hinhalte, weil ich ein frommer Mann bin, während ihr euch noch einen Spaß daraus macht und auf mir herumzuhackt. Aber nein, ich mag selbst kein Heiliger sein, aber werde dich nicht erschießen. Oder dich ficken. Auch wenn meine Kutte, wie du sie nennst, für dich keine Bedeutung hat, halte ich sie und meinen Bund mit Gott in Ehren. Ich weiß um meine Sünden, beichte sie und bete um Vergebung. Ihr solltet selbst einmal darüber nachdenken, wie es um euer Seelenheil steht.“
Warum verschwendete er überhaupt den Atem? Genauso gut konnte Jim Moses ein Ohr abkauen, von dem wäre genauso viel Sündenverständnis zu erwarten, wie von dieser Banditenbande. Wo war dieser Nichtsnutz von einem Köter überhaupt?
„Es ist grauenvoll, was dir angetan wurde“, glaubte Jim noch, zu Noemi sagen zu müssen. „Aber ich bin nicht dafür verantwortlich, genauso wenig, wie es dich zu einem besseren Menschen macht, deine Taten mit dem Unrecht, das dir widerfahren ist, zu rechtfertigen.“
Genug Worte waren gesprochen. Jims Kehle fühlte sich davon bereits unangenehm trocken an. Warum nur hatte sich diese Mistgöre ausgerechnet am Whisky bedient?
„Ich werde nun weiterziehen. Allein“, verkündete Jim murrend.
„Runter von meinem Wagen, Mädchen. Und kümmert euch selbst um eure Geister. Ich bin ein Prediger, kein Irrenarzt. Pógaigí mo thóin na hÉireann…[1], murmelte er brummend an niemanden Bestimmten und alle gerichtet.



[1] „Küsst meinen irischen Arsch!“
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Fade Mi Jan 13 2016, 18:32

El Pezosa fühlte die Wut im Bauch ansteigen, als Jim sprach. Ihm war dieser Grad an Ignoranz wohlbekannt, jedoch nicht in einer Situation wie der diesen. Der Gedanke an ein letztes klassisches Massaker weckte wohlige Gefühle im Bauch des Mexikaners. Allein standen die Karten nicht auf Vergnügen, denn die Kanonen auf der falschen Seite der Beteiligten ließen keine Hoffnung auf Erfolg. Seine ambitionierte Ansprache war jedenfalls buchstäblich im Sand verlaufen und während der Padre versuchte, sich blauäugig aus der Affäre zu schleichen, sah sich El Pezosa auch von den Anderen nicht gerade unterstützt. Vielleicht waren sie ja Teil des Fluchs, wieso auch nicht?
Die kräftige Rechte des Mexikaners ballte sich einen Augenblick zur Faust, ehe sie sich wieder entspannte und er das Wort an Jim ergriff.
„Eh. Padre? Du bist hier also nicht zuständig? Sieh dich doch um. Ich kenne das Heilige Buch nicht so gut wie du und kann keine Sprüche zitieren, aber Rennt dir dein Kojote sonst auch bei jedem Windhauch davon? Macht auch nur einer hier den Eindruck, als wäre er freiwillig hier alsTeil dieser bunten Gesellschaft?“ Pezosa holte dabei mit den Armen aus um jar keinen Anwesenden nicht mit einzubeziehen. „Wie viele plötzliche Stürme haben dich bisher schon ins Land der Träume befördert, um an einer anderen Stelle wieder zu erwachen? Du scheinst Teufelswerk nicht zu erkennen, selbst wenn es dir ins Gesicht spuckt. Wäre ich Priester, ich würde Purzelbäume schlagen, aus Freude vom Schicksal an die rechte Stelle geführt worden zu sein, um auch einmal etwas nützliches zu tun, anstelle den Leuten nur von Dingen zu erzählen, die sie nicht hören wollen.“

„Das hier...“ Erneut fuhr Pezosa mit den Armen durch die Luft um die Umgebung zu beschreiben. „... ist eine Falle. Dein Flohsack war schlau genug, rechtzeitig das Weite zu suchen, aber auf Tiere hat es dieser Ort wohl auch nicht abgesehen. Fahre los mit deinem Wagen und wir haben alle wieder Sand in der Fresse. Ich bin in euren Augen vielleicht nur ein stinkender Mexikaner, aber ein drittes mal muss ich mir nicht den Dreck aus meinem Gesicht wischen, um das Prinzip dieser Falle zu kapieren.“

El Pezosa spuckte zur Seite auf den Boden und wendete sich in Richtung der Gebäudeüberbleibsel, um im Sand und Dreck nach irgendetwas nützlichen zu suchen. Natürlich war es eine Falle und eine verdammt gute noch dazu. Ob die anderen sich nun besannen oder nicht, scherte ihn im Moment wirklich nicht mehr. Sollte er sie einzeln erschießen, wenn sie versuchen würden, einfach blind wieder davon zu reiten? Sie würden es wieder versuchen und das wohl auch schon sehr bald, denn schließlich schienen sie lernresistent gegen ihre eigene Wahrnehmung zu sein.

Während er langsam Schritt für Schritt, wie auf der Fährtensuche, zwischen die Fundamente lief, fingen Zweifel zu nagen an. Was wenn es nur ein dummer Zufall gewesen war, dass der Sturm sie zweimalig am fortkommen gehindert hatte? Das Greenhorn würde vielleicht pfeifend aus der Stadt spazieren können, da der Teufel von Leuten wie ihm sowieso schon zu viele beherbergte. Wenn er so darüber nachdachte, war die Einäugige ein sehr viel wahrscheinlicher Auslöser für den Sturm, denn sie hatte sowohl beim ersten mal, als sie den Saloon verließ, als wohl auch beim Zweiten mal, als sie sich anschickte, von den übrigen fort zu kommen, die erste Handlung begangen, die mit dem Wind in Verbindung zu bringen war. Diego hielt an und sah mit düsterer Mine über die Schulter nach dem Verbleib der kleinen. Sollte der Wind ein drittes mal zurückkehren, wollte er genau wissen, wer den ersten Schritt dazu tat.
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Beitrag von Leo Mo Jan 18 2016, 00:16

Taschen durchwühlt?! Bist du bescheuert, oder was?!“, rief Terry.

Okay. Er hätte er gern gerufen.
Tatsächlich murmelte er es so leise, dass der Pater es sicher nicht hören konnte. Aber ehrlich mal! Der Mann hatte doch echt nicht mehr alle Kugeln in der Trommel! Hielt ihn für einen Taschendieb, dabei hatte er nur nett sein wollen! Undank ist der Welten Lohn, hatte seine Mutter oft gesagt. Und auch, wenn er nicht ganz sicher war, ob Undank das war, was er dachte, das es war – stimmte wohl. Scheiß Undank.
Er saß weiterhin im Sand, die Beine angewinkelt, die Arme nach hinten ausgestreckt, und wartete darauf, dass das nervige Pochen in seinem Kopf wieder aufhörte. Der Pater redete und redete, und Terry gab sich alle Mühe, hinzuhören, aber das meiste war nur belangloses Geschwafel. Wie immer bei Kirchenmännern. Und ohnehin hatte er viel eher Mitleid mit der armen Noemi, als mit dem selbstgerecht daherquakenden Prügelpriester. Das arme Mädchen … von einem Priester verkauft, dann missbraucht … ob sie dabei auch ihr Auge verloren hatte? Oder vielleicht war die Wahrheit auch noch schlimmer … lieber nicht darüber nachdenken. Manche Sachen ließ man besser in Ruhe.
Dann kam auch noch der mexikanische Mistkerl dazu, und Terry musste für einen Moment überlegen, wen er nun weniger mochte – den Mexikaner oder den saufenden Pater. Er hörte eine Weile zu, dann wusste er es – den Pater, denn der Mexikaner hatte wenigstens recht mit dem, was er sagte. Es war dämlich, einen dritten Versuch zu starten, hier rauszukommen, das würde eh nicht funktionieren.
Aber sein Gegenvorschlag … beten? Puh … das klang irgendwie auch dämlich, nur dass Terry sich – mal wieder – nicht traute, das laut zu sagen. Schläge hatte er vorerst genug bekommen.
Trotzdem … gegen einen Sturm zu beten, das war Bullshit, nichts weiter, davon ging der auch nicht weg. Erst recht mit solchen Leuten in ihrer Mitte – ein Mexikaner, der garantiert zwielichtiges Krams veranstaltete, ein missbrauchtes Mädchen, dazu noch einen, der auf Kerle stand … Gott würde sie auslachen und ihnen den Stinkefinger zeigen.
Unschlüssig sah er zwischen den Leuten umher, mit denen er sich diese sandige Zelle teilte, vom Bärtigen zu Noemi und dem Priester, dann zum Mexikaner, der zwischen den Ruinen verschwand. Pest oder Cholera … Nach einem letzten Blick auf den Pater und sein Gewehr entschied er sich dann doch für Cholera und folgte dem Mexikaner zwischen die Häuserüberreste. Auch, wenn er den Typen nicht mochte, vielleicht hatte er ja doch noch eine bessere Idee, wie sie hier herauskamen … denn er selbst hatte leider gar keine.
Mit gebührendem Sicherheitsabstand beobachtete er das scheinbar erfolglose Treiben des Mannes und zuckte zusammen, als der über die Schulter genau in seine Richtung sah. Irgendwie fühlte er sich ertappt. „Was … machst du da?
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Darnamur Mo Jan 18 2016, 20:09

„„Schon witzig“, meinte Noemi. In ihrer Stimme lag unverkennbarer Zynismus. „Erst vor kurzem bin ich selbst auf diesem Boden aufgewacht. Und das Erste, was ich gesehen habe, war dein Schießeisen in meiner Fresse. Dich hingegen hat Terry nur freundlich aufwecken wollen. Ich persönlich hätte dich ja liegen gelassen, wie man sieht, zahlt sich solche Gutmütigkeit bei Menschen wie dir nicht aus. Predige nur weiterhin von der Sprache der Gewalt. Aber in Wirklichkeit bist du hier derjenige, der sich am Wenigsten unter Kontrolle hat, Priester.“
Das letzte Wort betonte sie spöttisch.
Noemi ließ die Gestalt in der Soutane nicht aus dem Auge. Von diesem Pisser würde sie sich nicht veralbern lassen. Wer auch immer der Kerl war, ein Priester war er nicht, dass stand fest. Und wenn er einer war, dann war er in seinem Beruf in etwa so nützlich wie ein zusätzliches Arschloch. Er stieß Flüche aus, er soff, er prügelte und er bedrohte unablässig jemandem mit seinem Gewehr. Wie er an die Soutane und den Rest seiner Kleidung gekommen war, wollte sie vermutlich gar nicht erst wissen. Ja, anscheinend hatte er einige Bibelpassagen auswendig gelernt, aber vom Prinzip der Nächstenliebe schien der Ire nichts begriffen zu haben.
Zugegeben, es war etwas unbedacht gewesen, sich den Whiskey des Mannes einzuflößen, aber wie es aussah würden sie diesem Höllenloch ohnehin nicht mehr entkommen können. Bei jedem Fluchtversuch schien ein weiterer Sturm aufzukommen, der sie am Ende hierher zurückführte. Ob in schlafendem oder wachem Zustand. Bisher hatten sie natürlich erst zwei Versuche unternommen, aber Noemi bezweifelte, dass Kommende von mehr Glück gezeichnet sein würden. Auch ob es etwas brachte in den Trümmern herum zu wühlen, wie es Terry und Diego, der Mexikaner nun taten, war fraglich.
Immerhin entschied sich der Mann in der Soutane dazu sein Gewehr herunterzunehmen, was Noemi als Erfolg betrachtete. Immerhin. Sie würde sich nicht von dem in Schwarz gewandten Mann erpressen lassen, aber zu einem Kompromiss war sie bereit. Der Wagen gehörte dem Kerl, auch wenn sie natürlich nicht überprüfen konnte, ob er ihn am Ende derselben Gestalt abgenommen hatte, wie seine Priester-Verkleidung. Ihre von Narben zerfressene Hand schloss sich hart um das dunkle Holz des Kolbengriffs, dann senkte auch sie den Gewehrlauf und sprang anschließend vom Wagen herab auf staubigen Boden.
„Nun denn. Ich wünsche euch eine erfreuliche Weiterreise und das wir uns nie wiedersehen müssen. Leider glaube ich nicht daran. Aber versucht ruhig euer Glück.“
Unter Blinden ist der Einäugige König.
Dieses Sprichwort fiel ihr in diesem Moment spontan ein. Tatsächlich schienen mindestens Dayton und der Kuttenträger noch daran zu glauben, diesem Ort entkommen zu können und der Mexikaner, suchte mit Terry nach irgendetwas, das ihnen helfen könnte.
Sie vermutete etwas anderes. Solange dieser Ort nicht wollte, dass sie ihn verließen, würde ihnen das nicht gelingen. Noemi schlenderte zurück zu dem Schmiedeofen, der als Einziges, dem Sturm halbwegs überstanden zu haben schien. Wenn es wieder anfing, würde sie sich wieder hier zurückziehen. Sie lehnte sich gegen das, von Sonnenlicht erhitzte Gestein. Dieses Mal würde sie um jeden Preis versuchen wach zu bleiben. Vielleicht würde das etwas Neues ans Tageslicht bringen. Das letzte Mal war sie an völlig anderer Stelle aufgewacht, als sie eingeschlafen war. Irgendetwas musste also in der Zwischenzeit mit ihr gemacht worden sein. Vielleicht könnte sie es herausfinden. Wenn sie sich gegen die Müdigkeit wehrte.
Sie vermutete dass dieser Schlafzwang nicht nur durch Erschöpfung hervorgerufen worden war. Schließlich hatten sie alle geschlafen. Jeder Einzelne. Inmitten eines tobenden Sturms. Irgendetwas hatte sie vermutlich dazu gezwungen zu schlafen. Sie mit Müdigkeit eingelullt, bis ihre Geister aufgegeben hatten. Aber dieses Mal würde sie sich wehren und zumindest versuchen wach zu bleiben.
Mit allen Mitteln, die ihr möglich waren.


Zuletzt von Darnamur am Mo Jan 18 2016, 23:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Fade Mo Jan 18 2016, 22:46

Das ausgerechnet das Backpfeiffengesicht sich anstrengte ihn zu Unterstützen, kam für Pezosa überraschend, aber nicht ungelegen. Lieber einen schwachen Verbündeten, als gar keinen und man konnte dem Jungen wohl anrechnen, dass er im Gegensatz zu den anderen bemüht war eine Lösung zu finden. „Etwas hält uns hier fest, was anders ist, als alles, was ich bisher erlebt habe und ich habe schon dinge gesehen, die deine schlimmsten Alpträume blass aussehen lassen würden." Das El Pezosa dabei mit unter über dinge Sprach, die er selbst verrichtet hatte, gehörte für ihn hier nicht zum Thema. "Was auch immer dieser Wind hier treibt, geschieht nicht völlig willkürlich und wenn wir hier weg wollen, müssen wir herausfinden, wie die Regeln hier laufen. Den ersten Wind hatten wir gestern, als die Kleine aus der Taverne ist. Richtig los ging es aber erst, als wir versuchten, von hier weg zu kommen. Auch heute hat die Kleine sich als erste entfernt und uns damit den Sturm beschert wenn du mich fragst. Irgendwann müssten diese Ruinen sich eigentlich wieder aufbauen und auch die Geisterhaften Bewohner des Ortes zurückkehren.“

Die letzten Worte sinnierte der Mexikaner eher vor sich hin, als sie direkt an Terry zu richten, denn die Spurensuche erschien ihm wichtiger. Nicht wahrscheinlich, dass durch die Trümmer und den Staub überall etwas bestimmtes auszumachen war, jedoch den Ort an sich galt es besser kennen zu lernen, um seinem Geheimnis irgendwie auf die Schliche zu kommen. Das 'Die Kleine' inzwischen wieder zu ihrem Lieblingsversteck aufgebrochen war und es sich dort bequem machte, anstatt sich nützlich zu machen, störte ihn nicht wirklich. „Hoffentlich hält der Spuk das nächste mal lang genug, dass wir wenigstens etwas von dem Essen verdauen können, ehe wir wieder Sand um die Ohren bekommen. Vielleicht genügt es ja, brav in der Taverne zu bleiben, anstatt unseren nervösen, windigen Wächter aufzuscheuchen.“
Pezosa ließ die Worte wirken und wartete, wie sie bei den übrigen ankommen würden. Bisher hatten sie ihn ja größtenteils hochmütig ignoriert, ohne dabei etwas besseres vorzubringen. Wenn sie sich zusammenraufen wollten, musste es rasch gehen, denn, wenn erst Durst, Müdigkeit und Schwäche einsetzten, würden sie sich gegenseitig an die Kehlen gehen. Die Galgenvögel waren zu schwer einzuschätzen, um Prognosen abzugeben, aber spätestens zum nächsten Morgen waren ihre Chancen auf einen glimpflichen Ausgang wohl geringer, als die eines Tropfens Wasser in der Wüste.
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Beitrag von Leo Di Jan 19 2016, 23:23

Terry runzelte die Stirn. Hatte der Mexikaner jetzt eigentlich auf seine Frage geantwortet? Nö, irgendwie nicht … Stattdessen redete er über sich selbst bauende Ruinen und eine Menge Kram, bei dem Terry nur halbwegs mitkam. Er selbst hatte vor allem eines verstanden: sie saßen hier fest, und das war scheiße. Welche Regeln für diesen Sturm nun galten, ging ihm sonstwo vorbei, solange sie hier irgendwann wieder herauskamen.
Er antwortete mit einem zustimmenden „Hmm“, obwohl er gar nicht richtig zugehört hatte, dann beobachtete er, wie der Mann den Boden und die Ruinen absuchte. Nach was, Essensresten? Lustlos türmte er mit der Stiefelspitze einen Sandhaufen auf, unter dem sich natürlich rein gar nichts fand. Die ganze Situation überforderte Terry. Was sollten sie jetzt schon großartig anstellen? Vielleicht war der, der diesen Fluch geschickt hatte, ja noch lange nicht fertig … womöglich kam er irgendwann persönlich vorbei. Ein Dämon oder so … Aber irgendwie hatte er nicht das Gefühl, großartig etwas ändern zu können, solange dieses unbekannte Viech das nicht wollte.
Aber was dann? In der Sonne hocken bis sie alle vertrockneten, das konnte doch auch nicht die Lösung sein.
Gut, der Mexikaner war also ein Flop gewesen. Was machte Noemi? Abhauen? Schade … fiel also auch raus. Kurz überlegte er, ob er nun dem Mädchen folgen sollte, ließ sie jedoch besser allein. Die kam schon zurecht.
Was blieb also noch? Vielleicht hatte ja der Bart eine gute Idee … oder der Prügelpriester, auch wenn Terry nicht vorhatte, sich dem Mann protestlos anzuschließen.
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Elli Mi Jan 27 2016, 15:13

Dayton schnaufte. Früher hatte er es gemocht, wenn Menschen miteinander sprachen, auch wenn es mal hitziger herhing. Dann spürte er die förmlich die Konversation im Raum. Oder eben in der Wüste. Gerade fand er das nur ermüdend. Der Priester regte sich wegen nichts auf, der Maisfresser und Pickelgesicht waren verschwunden, das Mädchen hatte sich auch entfernt. Dayton ließ seinen Blick schweifen. Er konnte nichts erkennen, was hier ungewöhnlicher aussehen würde, als sonst ein Fleck gottverdammte Prärie. Aber was wusste er schon? Er hatte es ja auch nicht kommen sehen, dass irgendein bepisster Kerl seine Familie umbringen wollte und es auch getan hatte. Was blieb ihm nun übrig? Sich auf sein Gepür verlassen. Da würde er nur über sich selbst lachen können. Seltsam war es schon. Momentan schienen seine Pferde nicht unbedingt beunruhigt zu sein. Was war das hier für eine Scheiße?
"Können wir uns alle zusammenreißen? Scheiß auf den Whiskey, nochmal. Wenn du unbedingt was gelbes zu trinken willst, kann ich dir Pferdepisse anbieten. Wir sollten uns GEMEINSAM überlegen wie wir hier wegkommen. Also, Pfaffe, zeige uns doch mal deine Fähigkeiten, woher dieses Teufelswerk kommt. Sprüh ein bisschen Weihwasser, mal ein Kreuz. Los."
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Umbra Mo Feb 15 2016, 19:45

Jim blickte Noemi weiterhin finster an, während sie mit ihm sprach. Kein Muskel in seinem Gesicht bewegte sich, als sie ihn anfeindete. Ihre offensichtliche Lüge, Terry (so hieß wohl die diebische Pickelfresse) habe ihn nur wecken wollen, war keinen weiteren Kommentar wert. Der hässliche Bursche hatte eindeutig Jims Taschen durchwühlt, während das hässliche Mädel seinen Wagen durchwühlt und sich mit Freuden über den Whiskey hergemacht hatte. Father James O’Reilly wusste genau, mit was für einem Schlag Menschen er es hier zu tun hatte. Es mochte stimmen, dass es wenig friedfertig gewesen war, sich ihnen mit gezogener Waffe zu nähern, und auch, dass es nicht gerade priesterlich gewesen war, Gewalt gegen den Dieb anzuwenden. Diese Situationen hatten sich ergeben, er hatte instinktiv gehandelt, nicht bedacht. Er war auch nur ein Mensch. Auf dem Boden aufzuwachen, hatte ihm Angst gemacht, und dieser Terry hatte ihn erschreckt. Und sein Gewehr hatte Jim nie einsetzen wollen. Dennoch würde er dafür Buße tun. Allerdings ging dies diese Räuber nichts an. Jim wusste, dass er sich nicht vor ihnen zu rechtfertigen hatte, sondern vor sich selbst und Gott.
Er wusste also, dass er sich tatsächlich nicht von seiner besten Seite gezeigt hatte. Aber was spielte es schon für eine Rolle, was ein paar verrückte oder dümmliche Leute von ihm dachten? Was von beiden sie waren oder ob sogar beides zutraf, konnte er nicht sagen. Eigentlich spielte es eine Rolle. Die Kleine hatte zumindest zum Teil Recht: Er sollte sich darauf besinnen, selbstkontrollierter zu handeln. Professioneller. Wenn man viel Zeit allein, mit niemanden als seinen tierischen Gefährten und seinen Gedanken als Begleiter reiste, mit zudem zu viel Whiskey im Gepäck, war es leicht, den Faden zu verlieren. Dann musste man sich erst wieder an Gesellschaft gewöhnen. Zumindest ging es Jim derzeit so.
Er hatte Kopfschmerzen. Diese biestige Göre!
Wenigstens ließ sie nun von seinen Habseligkeiten ab. Und auch der Mexikaner und der Pickeldieb schienen kein Interesse (mehr) daran zu haben, einen Priester zu piesacken. Die beiden waren offenbar damit beschäftigt, die Ruinen der Gebäude zu plündern. Jim spürte nicht das Verlangen, sie davon abzuhalten. Bei allen hier waren Hopfen und Malz verloren. Es wäre zu viel Arbeit, ihnen den Kopf zu waschen. Diese Schurken nahmen ihn nicht ernst.
Aber auch Dayton Priest gönnte Jim keine Ruhe. Kaum war der Prediger das Mädchen los, stänkerte der Nächste herum und griff das Geistergefasel auf.
„Nun fängst du auch damit an“, knurrte Jim genervt – nicht nur von dem Aberglauben dieser Leute, sondern auch von der fortwährenden Provokation, mit der man seine Gutmütigkeit auf die Probe stellte. Pferdepisse?!
„Hör zu, mein Sohn: Erstens geht es mir nicht um den Whiskey“, betonte Father O’Reilly, obwohl er durchaus darum trauerte, „und zweitens wundert es mich, dass ihr euch alle von diesem Unsinn verrücktmachen lasst. Denkt ihr wirklich, ich würde an Geistergeschichten glauben?“
Diese Naivität verleitete Jim dazu, den Kopf zu schütteln. Er war katholischer Pfarrer, kein indianischer Medizinmann!
„Was soll ich denn weihen?“, fragte er nun und wurde dabei sarkastisch. „Das Fundament dort drüben? Oder dieses Grasbüschel hier?“
Er stampfte abschätzig auf die klägliche Häufung pflanzlichen Materials zu seinen Füßen.
„Mein Bischof würde sich sicher freuen, wenn ich Hinterwäldler wie euch auch noch in eurem Aberglauben unterstützen würde.“
Er schnarrte resignierend und warf sein Gewehr auf die Sitzbank seines Wagens. Eigentlich war es es nicht wert, sich aufzuregen. Jims Blick glitt suchend über die sanften Hügel in der Umgebung.
„Moses!“, rief Jim laut. Wo steckte dieser nichtsnutzige Fellball?
„Moses!“
Vielleicht hatte der Kojote ihn gehört und würde nun kommen. Dann konnten sie bald aufbrechen.
Unterdessen wandte Jim sich wieder Dayton zu:
„Macht euch alle nicht lächerlich“, versuchte er nun, grimmige Vernunft sprechen zu lassen, „auf freier Fläche kann es durchaus schnell zu starken Winden kommen. In dieser Hinsicht ist die Prärie nicht viel anders als ein Ozean. Gott hat selbst diese raue Landschaft nach seinem Willen geformt. Das hat nichts mit Geistern zu tun.“
Er musste mit ihnen sprechen wie mit Kindern. Wie mit den Lakota. Der Vorteil bei erwachsenen weißen Siedlern (und Mexikanern) war immerhin, dass ihnen das Christentum nicht vollkommen fremd war und er von gewissen Vorkenntnissen ausgehen konnte.
„Ich könnte euch das Wort des Herrn näherbringen“, bot Jim an, „sobald ich den Leichnam des armen Mannes bestattet habe, den irgendwer von euch auf dem Gewissen hat – Beichten nehme ich übrigens auch ab, wenn ihr Buße tun wollt“, fügte er hinzu.
„Aber dann werde ich weiterziehen.“
Von dem Kojoten war immer noch nichts zu sehen. Vermutlich jagte er da draußen Präriehunde und ließ sich nicht so schnell davon loseisen.
„He, Moses!“, rief Jim noch einmal, diesmal streng.
Dann fiel ihm etwas auf. Nicht nur Moses fehlte.
Jims Augen verengten sich leicht.
„Wo ist der Verstorbene überhaupt?“, erkundigte er sich misstrauisch.
„Was habt ihr mit ihm angestellt?“
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Elli Di Feb 16 2016, 10:14

Dayton lachte. "Was sollen wir mit ihm angestellt haben? Ich sag doch hier geht ne gottverdammte Scheiße ab! Hat sich aufgelöst wie Tumbleweed, dass über einen Abhang rollt. Würde mich nicht wundern, wenn der Kerl als Leiche gleich wieder auftaucht und deinen letzten Schluck Whiskey trinkt."
Vielleicht war der Gedanke zusammen zu reisen nicht gut gewesen. Vielleicht war er zulange alleine gewesen um in Gesellschaft, sei es auch nur solche wie der Priester klar zu kommen. Er war einfach nicht mehr dafür gemacht mit Menschen unterwegs zu sein. Der Gedanke sich den Lauf seiner Pistole in den Kopf zu stecken und einfach abzudrücken kam ihm wieder einmal in den Sinn, doch er würde sein lächerliches Leben nicht beenden, bevor er wusste wer seine Familie gelyncht hatte, seine Tochter entführt hatte und an einem Baum hängen würde. Was nun also anstellen? Er hatte kaum noch finanzielle Mittel, hier draußen in der Prärie rumzuhängen würde seinen Geldbeutel auch nicht weiter füllen. Er griff zu seinem Trinksack und nahm ein paar Schlucke Wasser.
"Wie dem auch sei, ich hab genug von der Scheiße hier." Er hob seine Stimme etwas. "Ich mach mich vom Acker, will jemand mit?" er schnalzte mit der Zunge und seine Pferde setzten sich langsam in Bewegung.
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No Man's Land - Teil I: Der raue Westen - Seite 5 Empty Re: No Man's Land - Teil I: Der raue Westen

Beitrag von Fade Di Feb 16 2016, 21:08

Die Worte des Padres, welche Diego nur mit einem Ohr verfolgte, legten nahe, dass er ihn völlig ignoriert hatte. Es sprach rein gar nichts dagegen, dass alle anderen hier Geister waren oder das alles ein verrückter Traum, selbst wenn es eigentlich zu echt erschien.
Pezosa zog sein Messer, und begann an einem Eckpfeiler des ehemaligen Saloons zu schaben, nachdem die sprichwörtliche Suche nach einem guten Hinweis wie erwartet nicht von Erfolg gekrönt worden war. Wenn der Wind hier öfter durchzog müsste dieser Ort inzwischen eigentlich restlos abgeschliffen worden sein, also konnte sich dieser ganze Spuk noch nicht Allzu oft oder zumindest nicht in dieser Stärke abgespielt haben und nach dem Zustand der Pfeiler gab es wohl Orte hier am Platz, welche weniger Stark heimgesucht worden waren, als die Straße und das offene Gebiet um das Städtchen.

Was Holz anging war El Pezosa natürlich kein Profi, doch waren es eher Jahrzehnte, als Jahre, die dieser Ort wohl auf dem Buckel hatte und sicherlich war er nicht erst vor kurzen zu einer Geisterstadt mutiert, wenn man an die Menge der Personen im Saloon dachte. Er versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, wie alt die Knarren der Gäste gewesen waren. Wenn er sich mit einem auskannte, dann mit den Waffen der Leute. Das einzige Indiz wohl, was gegen die Verbliebenen als Geister sprach, da ihre Waffen relativ modern waren. Die Ausnahme bildete dabei, wie es ihn nun nicht mehr wirklich überraschte, die Flinte der kleinen Hexe.

Forschend wanderte sein Blick nach dem unzerstörtesten Plätzchen bei den Ruinen, als der Bärtige erklärte aufzubrechen. So ein Trottel. Es würde wieder losgehen aber diesmal würde Diego den Beweis finden, dass die Falle einem System folgte und wenn er recht behielt und nur der Bärtige diesmal ein Nickerchen gewann, würden die anderen ihm aus der Hand fressen.
Vorsichtig kletterte er das offenliegende Hauseck ein Stück weit hinauf um nach einem unversehrten Plätzchen zu spähen, nicht ohne kurz der kleinen Hexe einen misstrauischen Seitenblick zu schenken. Wenn sie wirklich für dieses Teufelswerk verantwortlich war, würde sie ihn zu hindern suchen, sobald sie erkannte, dass er ihr Spiel durchschaut hatte.
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