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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Mini Drachin Do Aug 27 2015, 13:59

"Ich weiß es nicht sicher." beantwortete Saltatrix Bazilles frage "Aber es deutet einiges darauf hin." Sie dachte kurz nach, wie sie mit möglichst wenig Worten erklähren konnte was sie zu der vermutung brachte "Kurzzeitige geistige Abwesenheit. Eine unvollständige Beherrschung könnte die Erklährung sein. Jemand will nicht, dass wir etwas über den Verbündeten wissen." Sie schaute in der Runde umher "Um jemanden zu beherrschen gibt es viele Möglichkeiten. Aber ich schätze, dass es eine ist, die hohe Distanz erlaubt. Dagegen tun kann ich allerdings wenig. Ich bin keine Antimagierin." Das einzige was sie tun konnte wäre die Königin selbst zu beherrschen und zu sehen, ob sie in ihrem Kopf etwas brauchbares finden konnte. Allredings würde sie nicht mehr in ihren jetzigen Körper zurückkehren können. Mal ganz zu schweigen davon dass es in der Gruppe zu gewissen Spannungen führen würde und ihr Meister mit Sicherheit einiges dagegen hatte, wenn sie die Königin der Inselreiche als Wirt nutzte.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Jad Do Aug 27 2015, 14:53

Der Rabe nahm Neah Eldurs Zügel ab. Das Pferd war nach wie vor skeptisch, was die Aura der Königin anging und dem Instinkt von Tieren konnte man meistens trauen, so seine Erfahrungen. Er versuchte den Fuchs zu beruhigen, strich ihm über den Nasenrücken und den Hals. "Verludi'i nami ta'prinunen vedurnen noi. Noi'tara sa gelopi.", sprach er ihm auf Noimi gut zu. Was so viel heißt wie 'Hab keine Angst, ein Elf ist da. Die Elfen geben Pferden Schutz.' Tatsächlich funktionierte es und Eldur entspannte sich in unmittelbarer Nähe von Vacor. Der Elf sprach zwar die ‚Sprache der Alten‘ wie sie öfter unter den seinen hieß, wusste aber wenig über deren Wirkung auf Tiere. Seine Vermutung war, dass der Klang angenehmer war als die scharfe Sprache der Menschen und daher beruhigend auf Tiere wirkte. Doch das konnte der Kopfgeldjäger nicht belegen. Der Weiße kraulte den Hengst weiter als er das Wort an die Gruppe richtete. "Was immer wir tun, wir sollten uns ranhalten. Bei einer Kopfgeldjagt ist Zeit ein wichtiger Faktor, und je mehr wir davon hier vertrödeln, desto kalter wird die Spur. Generell bin ich jedoch dagegen eine Fremde auf den gleichen Sattel wie einen von uns zu setzen, noch dazu wenn sich die Anzeichen von Besessenheit erhärten, auch wenn sie eine Königin ist. Dämonen und dunkle Zauber unterscheiden nicht zwischen blauem und rotem Blut und wir bringen Samuel nur potenziell in Gefahr. Mein Vorschlag wäre daher sie hier zu lassen und einfach weiter zureiten."
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Darnamur Do Aug 27 2015, 16:38

Grundgütiger! Der Elf fing tatsächlich an etwas in seiner albernen Sprache herum zu seiern. Das hatte gerade noch gefehlt. Wenn diese Spitzohren sich schon unter die Menschen mischen mussten, sollten sie doch wenigstens in der Lage sein, ihre Sprache zu akzeptieren. Bazille hatte gehört, dass einige Menschenfrauen dieses unverständliche Kauderwelsch als romantisch empfanden. Das schlug seiner Meinung nach dem Fass den Boden aus. Die verstanden ja nicht mal, was da gesagt wurde!
Bazille wollte schon mürrisch seinen Blick abwenden, als der Rabe dann doch noch etwas Sinnvolles zur Situation sagen wollte. Doch bei dem, was er da ausspuckte, überkam den Söldner Brechreiz.
„Du bestätigst gerade meine Theorie, dass Elfen tatsächlich bei der Geburt der Hodensack abgeschnitten wird“, knurrte Bazille. „Mitsamt der daran baumelnden Eier. Ich bezweifle, dass sich Samuel im Angesicht einer ohnmächtigen Frau einnässen würde.“
Er blickte zu der Königin des Inselreichs herunter. Er war nicht unbedingt der Mensch, der sonderlich viel Mitgefühl gegenüber anderen hegte, aber sie hier einfach wehrlos zurückzulassen, wäre ihm nie in den Sinn gekommen. In der Senatssitzung war sie einer der wenigen Lichtblicke gewesen. Ihm war es insgesamt lieber sie als einen Verbündeten, als ein Stück Dreck zu behandeln.
Außerdem erfüllte sie auch einen praktischen Zweck. Wenn ihre Auftraggeber einfach so…besessen gemacht oder umgebracht werden konnten, dann hatten sie am Ende niemanden mehr, der ihnen das Geld auszahlen würde.
„Wir lassen sie auf keinen Fall hier“, meinte er an die ganze Gruppe, aber speziell den Elfen gewandt. Mittlerweile war er sich nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee war ihn mitzunehmen. Auch wenn er sich in Grat auskannte. Verdammt, ich habe gestern vielleicht doch zu viel gesoffen…
„Saltatrix hat es gesagt: Sie weiß es nicht sicher, ob Theresa tatsächlich besessen ist. Vielleicht ist sie auch einfach nur eine kranke, verwirrte Frau. Und selbst wenn sie es ist. Überlegt doch mal. Sie ist die Königin des Inselarchipels. Wenn sie kontrolliert werden kann, dann können wir das auch. Unsere einzige Spur, von der du gerade gesprochen hast, Rabe, ist die Nachricht des Nekromanten. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder er lügt und schickt uns in eine komplett falsche Richtung. Oder er ist so überheblich und sagt uns seinen Aufenthaltsort, weil er weiß, dass wir keine Chance gegen ihn haben.“
Er rüttelte an dem rechten Bein der Königin, das er immer noch in seiner Hand hielt, wie Neah es ihm aufgetragen hatte: „Weil er das hier mit uns machen kann! In dem Fall sollten wir uns erst mal überlegen, was wir überhaupt dagegen machen können, bevor wir es mit dem Kerl aufnehmen. Ich scheiße mir wegen dem Bastard nicht in die Hose, aber wenn ich willenlos durch die Gegend torkle, werde ich genauso wenig gegen ihn ausrichten können, wie jeder andere von euch.“
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Thorgrimm Do Aug 27 2015, 17:35

Weder über die Provokationen Basils, noch über die elfischen Worte des Rabens verlor Oorm ein Wort. Vielleicht brauchte Bazille einfach ab und zu ein bisschen Streit, um sich zu beruhigen. Ein fluchender Söldner war ihm lieber als einer, der irgendwann ausrastete, weil er sich nicht abreagieren konnte. Ändern würde er ihn sowieso nicht können - dafür war der hässliche Mann viel zu gestört. Irgendwie bemitleidete Oorm ihn in diesem Moment. Er hatte gedacht, dass es ihn schwer getroffen hatte, als er seine Familie und sein Leben verloren hatte aber das Leben Bazilles schien schon von Anfang an schlecht verlaufen zu sein. Worüber er allerdings einige Worte verlor, war das Thema Königin.
"Wir sollten sie schnell wieder los werden." meldete sich Oorm schließlich wieder zu Wort und ging dabei einen Schritt weiter auf die kleine Traube, die sich rund um die Königin herum gebildet hatte, zu. Er verlor die Herrscherin dabei nicht einen Moment aus den Augen und beobachtete auch genau die Vorgehensweise Neahs und Basils. Nur zur Sicherheit. Was genau er unter "Schnell los werden" verstand, erklärter er nicht genauer. "Wir wissen nicht, wie viel Kontrolle der Nekromant über sie hat. Sie ist Samuel vielleicht unterlegen aber ein Dolch im Hals bringt auch ihn um."
Oorm dachte einen Moment nach. Sie durften die Gefahr, die von der Frau ausging, nicht unterschätzen. Am liebsten hätte er sie einfach hier liegengelassen und wäre weitergereitet aber es gab immer noch die Möglichkeit, dass sie tatsächlich einfach nur krank war. In dem Fall wollte er sie nicht schutzlos hierlassen und dabei war ihm auch völlig egal, dass sie eine Königin war.
"Ich glaube nicht, dass der Nekromant uns alle kontrollieren kann. Wenn er es könnte, dann hätte er es doch bestimmt schon getan und sich diesen ganzen Ärger erspart. Statt Untote zu schicken, hätte er einfach Bazille, Samuel oder irgendjemand anderen uns im Schlaf töten lassen. Wäre doch viel einfacher gewesen." Vielleicht wollte der Nekromant aber auch nur Spaß haben. Schließlich gab es einen ganzen Haufen Tiere, die mit ihrer Beute spielten, bevor sie sie töteten und auffraßen aber diese Gedanken sprach der Gestaltwandler lieber nicht aus.
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Beitrag von Jad Do Aug 27 2015, 19:43

Vacor ließ Bazilles Kommentare wie dreckiges Wasser an ihm abperlen. Es interessierte ihn nicht sonderlich, was der hässliche, mitleiderregende Mann zu sagen hatte. Der Elf blickte ihn einfach nur monoton an, ja schaute förmlich durch ihn durch, als wäre er Luft. Seine Mundwinkel waren neutral nach außen wie ein Strich horizontal über dem makellosen Gesicht gemalt. Erst als Oorm seine Meinung äußerte um sinngemäß dem Elfen Recht zugeben bogen sich die Mundwinkel leicht nach oben. Dabei formten sich seine ovalen Augen zu angedeuteten Schlitzen. Doch er konnte nicht widerstehen und musste noch eins drauf setzen. "Wenn du wieder zu Sinnen gekommen bist Bazille, so klingt Menschenverstand. Könnten wir dann los? Die Sonne rastet ebenfalls nicht!", ergänzte er noch um zur Eile zu drängen.
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Beitrag von Leo Do Aug 27 2015, 19:52

Mike fühlte sich überfordert.
Die ganze Situation schien immer komplizierter zu werden, und seit jemand (er wusste gar nicht mehr, wer es gewesen war) das Thema Magie ins Spiel gebracht hatte, fühlte er sich ohnehin außen vor. Er wusste so gut wie nichts über Magie, außer dass er sie nicht verstand. In seinem Dorf hatte es keine Magier gegeben. Und schon gar keine Besessenen. Jedenfalls nicht, soweit er es bemerkt hatte.
Und jetzt lag da die Königin der Inseln vor ihnen, ohnmächtig, vielleicht gefährlich, vielleicht beherrscht.
So hatte er sich diese Reise beim besten Willen nicht vorgestellt. Warum konnten sie nicht einfach irgendeinen alten Mann jagen und ihn zu guter Letzt vor den Senat bringen, um dafür einen Haufen Geld zu bekommen und wieder nach Hause gehen? Warum musste das alles so ausufern?
Der Rabe redete irgendwas in einer Sprache, die Mike noch nie gehört hatte (auch Elfen hatte es im Dorf nur wenige gegeben), doch er ging nicht darauf ein. Stattdessen mühte er sich, den Oberkörper der Königin (seiner Königin!) so sanft wie möglich abzulegen. Er fühlte sich schlecht dabei, Theresa einfach in den Staub fallen zu lassen. Die Frau war das Oberhaupt seiner Heimat! Sie gehörte nicht auf schmutzige Feldwege gelegt. Fand er. Doch er beugte sich Neahs Urteil; wenn es Theresa guttun würde, mit hochgelegten Füßen zu liegen, dann sollte es eben so sein. Er konnte sich nicht vorstellen, warum, aber er war ja schließlich auch kein Arzt.
Nein, er war Imker. Und einen Imker brauchte hier niemand.
Mike schüttelte den Gedanken ab. Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Selbstmitleid. Er würde schon noch zeigen, dass er zu etwas nütze war. Er würde es Basil zeigen. Er würde es ihnen allen zeigen. Er war vielleicht zum Imker erzogen, doch zum Abenteurer geboren, das spürte er einfach.
Ich sehe das genauso wie der weiße Rabe“, redete er dazwischen, als Oorm gerade geendet hatte, und bemerkte dabei, dass er noch immer nicht den wahren Namen des Raben kannte.
Obwohl – vielleicht war das sogar sein wirklicher Name?
Wer wusste schon, wie die Leute im Süden ihre Kinder nannten …
Egal.
Ich meine, sie ist eine Königin, aber … wenn sie gefährlich sein könnte, sollten wir sie nicht mitnehmen.“ Es fiel ihm nicht leicht, das zu sagen, denn eigentlich wollte er Theresa mitnehmen. Musste sie nicht irgendjemand beschützen, wenn sie schon ganz allein reiste? Doch die Vernunft war stärker. „Wir könnten sie einfach im Eber abladen. Sie würde uns eh nur aufhalten, oder? Und der Nekromant hat geschrieben, dass er nicht lange warten will.
Wenn Neah vorher noch irgendwelchen Hokuspokus mit der Frau anstellen wollte, ihm sollte es recht sein, solange dabei niemand zu Schaden kam, doch beeilen sollten sie sich schon, oder? Und sei es nur, um diese Mission so schnell wie möglich abzuschließen.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Darnamur Fr Aug 28 2015, 01:02

Bazilles Augen wanderten vom einen zum anderen. Der Rabe, Oorm, Mike. Was für ein erbärmlicher Haufen. Wie viel Dämlichkeit und Feigheit konnte nur in diesen Gestalten stecken?
„Oh nein. Wir können nicht los.“, verkündete der Söldner mit finsterer Stimme. „Diese Situation ist für mich noch nicht geklärt.“
Es war unglaublich. Die anderen hörten einfach auf das, was diese elfische Missgeburt ihnen erzählte. Das der Imker keine eigene Meinung hatte, war ihm spätestens dann klar geworden, als er sich seinem Beispiel angeschlossen und einen Esel geklaut hatte. Aber von Oorm hatte er mehr erwartet gehabt.
„Ihr glaubt also wirklich allen Ernstes das diese bewusstlose Frau…“, er rüttelte ein weiteres Mal an dem Bein. „…eine Bedrohung für uns darstellt? Weißt du, was noch eine Bedrohung ist, Oorm? Der Baum, der da hinter dir steht. Er könnte umkippen und dich töten. Wäre doch möglich.“
Bazille konnte all diese Schwächlinge, um sich herum nicht mehr ertragen. Er hoffte, dass zumindest Samuel im Angesicht der Königin nicht gleich den Schwanz einziehen würde. Der Söldner verzog abfällig das Gesicht: „Sie trägt keinen Dolch bei sich, was dir vielleicht noch nicht aufgefallen ist. Und herbeizaubern wird sie auch keinen.“
Doch er sollte nicht all seinen Frust an Oorm auslassen. Der Rabe und Mike waren ja auch noch da. Er wandte sich an das Vögelchen: „Ihr Drei. Ihr widert mich echt an. Wirklich, mir kommt die Galle hoch. Ich hoffe für euch, dass ihr irgendwann einmal dasselbe Vergnügen erleben werdet, wie diese Frau. Das ihr irgendwann bewusstlos im Dreck herumliegen werdet und man glaubt, dass ihr besessen seid. Und dann werdet ihr darauf hoffen, dass es jemanden gibt, der euch hilft.“
Bazille lächelte kalt: „Aber da wird niemand sein. Schließlich seid ihr eine Gefahr. Ihr werdet wehrlos alleine gelassen. Vielleicht werdet ihr auch gleich umgebracht. Ohnmächtige Menschen und Elfen sind schließlich eine Gefahr.“
Wie dämlich. Zorn stieg in ihm auf. Genau das war sie. So lief diese abscheuliche Welt. Deshalb war er so geworden, wie er jetzt war. Aufgrund der Dämlichkeit und des Eigennutzes von einem Haufen Bastarde. Vielleicht wäre es das Beste sich einfach dem Nekromanten anzuschließen. Und dieser vermaledeite Welt dem Erdboden gleich zu machen. Mit all seinen Zwergen, Elfen und Imkern. Diese Scheißvölker. Dieses beschissene Leben. Niemand sollte sich wundern, warum er so war, wie er war. Er war nur die Ausgeburt, das Kind Torants. Er personifizierte nur das Wesen dieses verfluchten, dreckigen Kontinents.
Es gibt nur einen Unterschied zwischen uns. Torant ist hässlicher.
„Diese Frau wollte uns etwas mitteilen. Und das könnte wichtig sein. Ich möchte hören, was sie zu sagen hat. Bei klarem Verstand, nicht unter dem Einfluss von Magie. Sie ist wehrlos und keine Belastung. Schließlich haben wir ja noch einen freien Platz. Wir lassen sie auf keinen Fall hier zurück.“ Sein moosgrünes und sein triefendes Auge bohrten sich in die des Elfen. „Das akzeptiere ich nicht.“
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Elli Fr Aug 28 2015, 14:28

Samuel hatte sich etwas im Sattel vorgebeugt und beobachtete die Situation belustigt. Solche Streitigkeiten, sofern er nicht selbst darin verwickelt war, unterhielten ihn stets. Er konnte an einem ordentlichen Zoff mit möglichen Handgreiflichkeiten nichts finden. Absteigen wollte er noch immer nicht. Wer wusste schon ob er auf die alte Mähre wieder aufsteigen könne, ohne diesmal einen fiesen Tritt oder Biss abzubekommen. Nachdem Wortgefecht kam nun auch er endlich zu Wort.
"Ich denke ob sie mit in meinen Sattel nehme, liegt bei mir, Rabe. Es liegt nicht in deiner Hand, ob wir sie mitnehmen oder nicht. Basil, Mike und Oorm wollt ihr sie vielleicht aufs Pferd bringen?" er rutschte etwas nach hinten, damit der wohlgeformte Körper der Königin vor ihm Platz fand. "Abladen könnten wir sie dann noch immer im Eber...allerdings glaube ich, ist es keine so gute Idee, wenn ich dort wieder auftauche und da man euch mit mir gesehen hat, weiß ich nicht wie erfreut man sein wird euch dort zu sehen...Ich bin noch immer dafür, dass wir herausfinden, was sie uns sagen wollte. Dafür können wir sie aber mitnehmen. Ich habe keine Lust mitten in der Pampa zu warten, das Madame wieder aufwacht. Wenn sie unterwegs zu sich kommt - gut. Wenn nicht, kann Neah noch immer versuchen herauszufinden was Sache ist."
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Leo Fr Aug 28 2015, 17:12

Mike hatte schon kampfbereit den Mund geöffnet, um Basil die Stirn zu bieten, besann sich aber eines Besseren, als sich Samuel in den Streit einmischte.
Leider hatte er irgendwie Recht. Und wenn er sich schon freiwillig in Lebensgefahr bringen wollte … Mike gefiel der Gedanke zwar nicht – Sam war ihm irgendwie sympathisch, besonders seit er ihm sein Frühstück spendiert hatte – aber rein physisch betrachtet konnte er Samuel und Basil sicher nicht von ihrer Entscheidung abbringen. Es gefiel ihm auch nicht, dass er derart schnell einen Rückzieher machen musste, aber es war sicher nicht gut, schon wieder mit Basil zu streiten. Schließlich waren sie ein Team ... offiziell.
Na schön. Dann würden sie sie also mitnehmen. Mike konnte den Gedanken nicht abschütteln, dass es Samuel gefallen würde, eine Schönheit wie Theresa vor sich sitzen zu haben, ganz egal, ob sie bewusstlos war oder nicht.
Er seufzte ergeben und hob abwehrend die Hände, zum Zeichen, dass er sich geschlagen gab, dann beugte er sich wieder hinunter zur Inselkönigin. Basil hielt noch immer die Füße der Königin in die Höhe, also brauchte Mike nur den Oberkörper anzuheben …
Leichter gesagt als getan. Theresa war viel schwerer, als Mike es gedacht hätte, und ihre Bewusstlosigkeit war auch nicht gerade förderlich. Er schwankte ein wenig, als er mit den Händen unter ihre Achseln griff und sie dabei beinahe hätte fallen lassen.
Nein. Er würde jetzt keine Schwäche zeigen! Er würde Basil beweisen, dass er verdammt nochmal stark genug war, einen Frauenkörper zu tragen!
Er wechselte einen verbissenen Blick mit dem Söldner. „Na, dann los, oder?“ Es würde nicht einfach werden, Theresa auf das Pferd zu heben … aber ihnen blieb wohl kaum eine Wahl.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Thorgrimm Sa Aug 29 2015, 04:14

Ein leises Brummen war die erste Antwort, die Basil auf seine Worte erhielt. "Bäume fallen nicht einfach um." erklärte Oorm schließlich in völlig ernstem Tonfall. "Kennst du dich mit Magie aus? Ich nicht aber wenn der Nekromant Leichen beleben kann und Menschen kontrollieren kann, woher weißt du dann, dass er der Königin nicht einen Dolch herbeizaubern kann? Wir wissen nichts über den Nekromanten und seine Kräfte. Er schickt uns Briefe und nennt uns seinen Aufenthaltsort. Er spielt mit uns, so wie ein Luchs mit einer Maus spielt, bevor er ihr alle Knochen bricht und sie schließlich auffrisst." Oorm brummte wieder und fasste mit an, um die Königin auf Samuels Pferd zu hieven. Währenddessen sah er allerdings Basil an. "Wir dürfen den Nekromanten nicht unterschätzen. Du kannst vielleicht Untote aufschlitzen aber gegen Magie kannst du genau so wenig ausrichten wie ich. Außerdem habe ich nie gesagt, dass ich sie hier im Dreck liegen lasse. Wir bringen sie zum Eber aber nehmen sie nicht mit nach Grat." Nach diesem ungewöhnlichen Redeschwall verstummte Oorm wieder. Die Worte des hässlichen Söldners trafen ihn nicht wirklich. Er fand es lediglich erstaunlich, dass Basil sich plötzlich so sehr für die Königin einsetzte, wo ihm sonst doch jeder andere egal war. Wahrscheinlich erhoffte er sich einfach eine Belohnung von der Königin, wenn er sie rettete. Ja, das musste es sein.

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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Mini Drachin Sa Aug 29 2015, 12:19

Schweigend beobachtete Saltatrix die drei Männer die die Königin zu Samuel auf das Pferd hieften. Es wurde immer verlockender die Königin einfach zu kontrollieren. Die Frage war, ob sie selbst stärker war, als der andere, der die Königin beherrschte. Sie vermutete es. Zumindest wenn der andere sie über Distanz beherrschte war die Dämonin mit direktem Körperkontakt besser dran.
Aber sie würde - durfte - es nicht tun.
"Soweit ich weiß müsste es so gut wie unmöglich sein Magie durch ein besessenes Wesen zu wirken, außer das Wesen ist selbst magisch begabt. Aber bisher wirkte es auf mich auch eher so als hätte, wer auch immer sie beherrscht, schon leichte Probleme sie am sprechen zu hindern. Wenn wir sie also nicht völlig unbeobachtet lassen wird sie niemandem so schnell die Kehle aufschlitzen. Und Sam ist aufmerksam genug zu bemerken wenn die Dame wieder aufwacht."
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Darnamur So Aug 30 2015, 03:57

Bazille blickte zu Samuel auf, der relativ gelassen auf seinem Pferd saß. Wie erwartet. Er nässte sich nicht gleich ein. Bazille nickte dem anderen Söldner kurz bestätigend zu. Wenigstens einen Mann hatte er in der Gruppe, der noch ein vernünftiges Selbstbewusstsein besaß und nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit herum heulte.
Er selbst nahm schließlich auch Opfer auf sich. Wenn es um ihr Wohlbefinden ginge, so hätte er den Imker schon längst aus der Gruppe geschmissen. Der Gestank war wirklich abartig. Und auch ansonsten war der zwergwüchsige Kerl eher nutzlos. Kämpfen konnte er schon mal nicht. Mit Magie kannte er sich auch nicht aus. Und seine restliche Tätigkeit bestand im Grunde darin, ihm selbst in die Quere zu kommen.
„Kriegst du das auf die Reihe, ohne deine Hose voll zu scheißen?“, knurrte er diese feige Witzfigur mit ihrem Hut höhnisch an. Der Kerl schien im Augenblick gerade mächtige Probleme dabei zu haben, mit dem Gewicht der Königin klar zu kommen. Bazille griff kräftig zu. Die Insulanerin würde er wohl eigentlich auch alleine tragen können. War ja kein Schwergewicht. Gemeinsam luden sie die Frau vor Samuel auf den Gaul.
Der Söldner dachte, dass die Situation damit geklärt wäre, aber Oorm konnte sich natürlich nicht zurückhalten, weiter herum zu maulen. Was verstand der alte Sack an dem Plan nicht, dass sie die Königin mitnehmen würden?
Wenn das, was er sagte, zumindest einen Sinn ergeben würde. Aber so viel Scheiße, wie wieder mal aus dem Maul des Alten quoll, konnte man ihn glatt mit einem Zwerg verwechseln. Der Bart passte sogar, nur die Größe nicht.
„Wenn der Nekromant das herbeizaubern kann, dann kann er auch den Baum hinter dir verzaubern, dass er umfällt“, der Söldner funkelte den Gestaltwandler an. „Saltatrix hat es gesagt. Es besteht keine Gefahr. Und jetzt Schluss mit diesem Schwachsinn!“
Horatio hatte in der Zwischenzeit mit stoischer Gelassenheit auf ihn gewartet. Bazille klopfte ihm belohnend auf den Rücken und schwang sich sogleich auf selbigen.
„Eine Rückkehr zum Eber kommt nicht in Frage“, machte er es nochmal ruhig deutlich. „Wir haben dort zwei Esel gestohlen, wie du dich vielleicht noch erinnerst. Streng deinen Kopf an, is‘ noch gar nicht so lange her.“
Bazille ließ es sich nicht nehmen, sich an Oorm ein wenig auszulassen. Alles was er sagte, hatte diese Gestalt auch verdient. In einer Hinsicht musste er seinem Begleiter aber zustimmen.
„Du hast Recht damit, dass der Gute wahrscheinlich nur mit uns spielt. Warum sonst, würde er uns seinen Aufenthaltsort preisgeben? Aber gerade deswegen, sollten wir uns anhören, was diese Frau zu sagen hat. Sie könnte etwas Wichtiges wissen, was uns weiterhilft. Und deshalb nehmen wir sie auch mit und laden sie nicht hier im feuchten Dreck oder im Wirtshaus ab.“
Er musterte mit seinen verschiedenfarbigen Augen noch einmal kritisch die versammelte Truppe. Als Letztes fiel sein Blick auf den Raben: „Hat das nun jeder verstanden? Oder gibt es noch Einwände? Von deiner Seite vielleicht, Vögelchen?“
Von den drei Personen, die sich dafür ausgesprochen hatten, die Königin einfach liegen zu lassen, war bisher noch keine darauf eingegangen, was wohl mit ihnen passieren würde, wären sie in derselben Situation wie die Frau. Aber vermutlich besaßen sie ohnehin nicht das Rückgrat sich überhaupt damit auseinanderzusetzen. Insbesondere Mike, der seine Meinung jede Minute änderte. Es war wirklich an der Zeit weiter zu reiten.
Auch wenn es vielleicht so wirkte, als mache Bazille das gerne: Diese Diskussion empfand er mittlerweile nur noch als anwidernd und nervtötend.
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Jad So Aug 30 2015, 10:21

Vacor schüttelte nur leicht den Kopf, als Samuel sich dazu entschied die verhexte Königin mit auf seinen Sattel zu nehmen. Doch er schaute stumm zu und ließ es geschehen. Letzten Endes war es nicht seine Haut. Sollte der verlotterte Typ doch sein Leben riskieren. Trotz Oorms und seiner Warnung entschieden sich Bazille und Sam dafür und Mike sagte um des Friedens willen nichts mehr dagegen. So stieg der Rabe wieder auf Eldur, der die Situation inzwischen mit der Entspannung der Stärkeren zu sehen schien. Langsam ritt er zu Neah, wobei er Bazille auf seinem Esel passieren musste. "Ich kann euch nur sagen, wie ihr bei einer Kopfgeldjagd länger lebt", und bezog sich dabei auf Söldner und Hehler. "Ob ihr von meiner Berufserfahrung profitieren wollt überlasse ich euren Köpfen." Er musterte abfällig den Hässlichen und den Verlotterten und wandte sich dann nur an Ersteren. "Allerdings wenn ich mir die Entscheidungen der letzten Stunden so anschaue, ist sämtlichen Verstand von Alkohol und Trieben verdrängt worden." Ein eiskaltes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er Basil erneut musterte. "Vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt, wenn der Nekromant auch lebende verzaubern könnte. Du würdest ein prima Eselstute für dein Muli angeben! Du zeterst genauso viel wie sie." Er musste bei dem Gedanken laut in den Himmel lachen, wie Horatio Basil auf allen Vieren mit lauten Esellauten von hinten begattete. Was für ein amüsanter Gedanke. Damit ließ er den Hässlichen stehen und kam bei Neah an zu der er sich herunterbeugte und einen Arm als Aufstiegshilfe anbot. Sein kaltes Lächeln wandelte sich bei ihrem Anblick augenblicklich zu einem gütigen Schmunzeln. Der Anblick der Kitsune verschaffte ihm so schnell gute Laune, wie er den erneuten Ärger mit dem Söldner vergaß.
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Beitrag von Darnamur Mo Aug 31 2015, 05:30

Der Elf knickte endlich ein. Gut. Die Bemerkung, die ihm von dem Spitzohr im Vorbereiten an den Kopf geworfen wurde, beeindruckte ihn nicht sonderlich. Bei einem Mann, der drei Jahre im Grenzgebirge verbracht, fiel der Ratschlag einem fremden Urteilsvermögen zu vertrauen nicht unbedingt auf fruchtbaren Boden. Und wenn Bazille sterben sollte, dann würde es eben so sein. Immerhin würde er nicht wie ein Feigling in den Tod gehen, sondern aufrecht, auf seinen eigenen zwei Beinen.
Das, was der Elf aber danach von sich gab, war nichts anderes als eine grobe Beleidigung. Ob schlechter Verlierer oder nicht, normalerweise hätte Bazille versucht diesem Weichei ein paar Zahnlücken zu verpassen. Doch dann hätte er sich nur noch mehr Geheule und Gejammer von der Gruppe anhören müssen und davon hatte er nun wirklich erst mal genug. Er war froh, dass er seine Meinung hatte durchsetzen können und dabei sollte es auch erst mal bleiben. Sollte der Elf ruhig beleidigt sein, wenn er wollte.
„Halt Horatio aus der Angelegenheit heraus“, antworte er stattdessen einfach nur und kraulte seinen Esel mit ausdruckslosem Gesicht hinter dem rechten Ohr. „Der Arme hat damit nichts zu schaffen.“
Er ergriff seine Zügel. Da wohl niemand mehr einen Einspruch vorbringen würde, konnte es nun ja weitergehen. Bis Grat war es noch ein weiter Weg.
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Beitrag von Elli Mo Aug 31 2015, 11:55

Zufrieden stellte Samuel fest, kam man seiner Aufforderung nach und schon bald hatte er einen angenehm warmen Körper an seinen gedrückt. Dummerweise war der Körper in etwas so leicht aufrecht zu erhalten, wie ein Sack voll Reis und er hatte eine Schwierigkeiten die Königin in eine Position zu bringen, die es ihm erlaubte, weiterhin bequem zu sitzen und die es verhinderte, dass die zusätzliche Fracht versehentlich zu Boden rutschte. Dann müssten die anderen wieder helfen und es würde vermutlich wieder Diskussionen geben. Interessant war, dass das Pferd ruhig gehalten hatte und keine Anstalten machte die Königin zu beißen. Es hasste offenbar doch einfach und alleine Sam. Naja. Er war es gewohnt gehasst zu werden. Sein Vater hatte gleich damit begonnen, er kannte das Gefühl. Er schob noch einmal die Hüfte der Königin zu Recht und schnalzte leicht mit der Zunge. Das Tier setzte sich in Bewegung und schritt langsam und gemächlich los.
"Ich reite dann schon mal vor, bis ihr Mädels das geklärt habt." rief er über die Schulter zurück.
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Beitrag von Thorgrimm Di Sep 01 2015, 02:23

Während Oorm sich wieder in Richtung seines Pferdes begab, unterdrückte er das Verlangen, Basil einige Sätze an den Kopf zu werfen. Zum Einen hatte er es nicht nötig, sich auf die Machtspielchen des Söldners einzulassen und zum Anderen würde es sowieso nichts bringen. Außerdem hatte er zumindest zum Teil Recht. Saltatrix kannte sich wohl ziemlich gut mit Magie aus und wenn sie sagte, dass es unmöglich war, dass der Nekromant der Königin einen Dolch herbeizaubern konnte, dann glaubte er ihr. Das es noch einige andere Möglichkeiten gab, wie die Königin auch ohne Magie oder Waffen Samuel in Gefahr bringen konnte, erwähnte der alte Gestaltwandler nicht. Er hätte nur wie ein trotziges Kind geklungen.
Sie würden schon sehen, was sie von dieser Entscheidung hatten. Gestern hatten sie noch darüber geredet, dass sie eventuell einen Spion des Nekromanten in der Gruppe hatten und waren zu dem Schluss gekommen, dass dem nicht so war. Das Thema hatte sich nun sicherlich erledigt. Wenn die Königin besessen war, dann konnte es vielleicht auch sein, dass der Nekromant durch sie sehen oder hören konnte. Allerdings hatte Oorm keine Lust mehr, sich als Feigling bezeichnen zu lassen, also erwähnte er das nicht. Er war ein stolzer Jäger, ein mächtiger Bär, Wächter der Wälder und Auserwählter eines Gottes. Eigentlich hätte er Basil für seine Worte bestrafen sollen. Früher hätte er das auch getan aber heute war Oorm ein anderer Mann. Ohne also auch nur ein weiteres Wort zu sagen, stieg er wieder vorsichtig auf sein Pferd.
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Beitrag von Schattenmond Di Sep 01 2015, 09:08

Neah hatte alles aufmerksam mit angehört und sie konnte nicht behaupten, dass sie Streitereien mochte, vermutlich konnte das kein Kitsune.
Sie entschied sich, zur Abwechslung einfach mal wieder nichts zu sagen. Schließlich machte es sie böse genug, dabei wusste sie eigentlich nicht genau auf wen sie explizit böse gewesen wäre.
Natürlich war Basil alles andere als sympathisch geworden, aber dennoch versuichte sie jeden Standpunkt nachzuvollziehen und konnte keinen als einen wirrklich verwerflichen deuten. Die Situation war tatsächlich schwierig und die einzige Tatsache, die sie tatsächlich wütend machte, war jene, dass sie nicht in der Lage waren, eine solche Situation sachlich zu klären.
Während sie so da stend, steigerte sie sich fortwährend in ihre Wut hinein, so bemerkte sie erneut gar nicht recht, wie sich ihre Eckzähne verlängerten, sodass die oberen leicht über ihre Lippen heraus ragten und sich ihre Fingernägel Krallenartig verändert hatten.

Als ihr Pferdebesitzer schließlich zu ihr ritt, um ihr dann auch Hilfe beim aufsteigen zu geben, hatte sie sich noch immer nicht beruhigt, auch wenn der Streit vorerst beendet worden war. Erst als sie den Arm des Südländers ergriff und dabei selbst ihre übersteigerte Wut an ihren Händen bemerkte, befreite sie sich von der Beherrschung durch ihre Emotionen, mit einem leicht erschrockenen Gesichtsausdruck, der die Krallenartigen Nägel und die Zähne wieder verschwinden lies.
Sie stieg auf, jedoch nicht ohne erneut sehr gedankenversunken zu sein. Früher war ihr soetwas nie passiert, wenn sie ehrlich war, wusste sie nichteinmal dass sie es konnte, obwohl es Kitsunentypisch war eine Zwischenform anzunehmen. Zweifel stiegen in ihr auf, wer hatte nun eigentlich die größere Gefahr auf dem Pferd, Sam, dessen Begleitung sowieso misstrauisch beäugt wurde, oder doch eher der Kopfgeldjäger, dessen Begleitung sich nicht beherrschen konnte und nicht mitbekam, dass sie jemanden verletzen konnte. Es drang wie eine Ohrfeige auf sie ein. Sie hätte ihn verletzten können, versehentlich, nicht schwer, aber eine Verletzung.
Neah schluckte.
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Beitrag von Mini Drachin Di Sep 01 2015, 18:06

Als Oorm wieder auf dem Pferd saß machte Saltatrix sich daran ebenfalls wieder aufzusteigen. Sie würde die Königin im Auge behalten und sie notfalls vom Pferd schubsen, sollte sie auf irgendeine art und weise Samuel gefährlich werden.
Auch wenn sie gerade eben so geklungen hatte als wollte sie die Königin mitnehmen war das nicht ganz wahr. Sie hatte lediglich gesagt was sie über Magie wusste... Und irgendwie musste sie zugeben mochte sie Basil auf eine seltsame Art und Weise. Er hasste die Welt genauso wie sie und auch wenn er abstosend und hässlich war, so viel scheuslicher als die anderen Menschen, Zwerge und Elfen war er ihrer Meinung nach nicht.
Nicht, dass er ihr schöner erschien als damals, als sie sich zum ersten mal sahen, nein, sie fand nur mit jedem Tag körperliche Existenz an sich immer hässlicher.
Außerdem konnte sie nicht mit Vacor einer Meinung sein. Nutzlos. Dieses Wort nagte immernoch an ihren Gedanken und verfinsterten sie weiter. "Nutzlos, tss! Ich zeig dir schon noch wer hier nutzlos ist!"
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Beitrag von Leo Do Sep 03 2015, 18:45

Mike war froh, als Sam sich entschied, schon einmal voranzureiten – das gab ihm selbst nämlich auch Anlass, die Streithähne zu verlassen. Mit einem Seufzen zog er sich auf Bienes Rücken. Er mochte diese ganze Streiterei nicht, aber er wollte sich auch nicht einfach verkriechen, wenn Basil wieder rumstänkerte. Eine Zwickmühle vom Feinsten. Und noch ein Grund mehr, den Auftrag schnellstens zu beenden – dann musste er es nicht mehr allzu lange mit der Schreckensvisage aushalten …

Dank ihrer neuen Reittiere kamen sie zügig voran und erreichten das nächste Dorf südwestlich von Toria bereits am Abend. Es war kaum mehr als ein kleiner Weiler, der sich in eine Biegung das Silberstroms drängte; das auffälligste Bauwerk der Bauernschaft war vermutlich die Holzbohlenbrücke, die über den Fluss führte. Das Dorf bestand nur aus einem guten Dutzend Häuser, und ein Gasthaus oder eine Herberge waren nicht darunter. Sie begegneten nur wenigen Bewohnern, und die, denen sie begegneten, starrten ihnen mit einer Mischung aus Faszination und Misstrauen hinterher. Mike vermutete, dass in diesem abgelegenen Nest nicht allzu viele Gruppen von Reitern daherkamen.
Die Königin war nach wie vor nicht aufgewacht, ihr Zustand schien sich kaum gebessert zu haben. Mike hatte gehofft, sie würden Theresa in diesem Dorf abladen, doch diese Hoffnung zerstreute sich schnell; zudem lag die letztendliche Entscheidungsgewalt bei Sam, auf dessen jähzornigem Pferd die Königin nach wie vor saß, und so fiel schließlich die Entscheidung, Theresa bis nach Grat mitzunehmen, in der Hoffnung, wertvolle Informationen zu erhalten, sobald sie wieder erwachte. Mike gefiel diese Entscheidung nicht recht, und er hatte das Gefühl, dass es manchen anderen Missionsteilnehmern (allen voran dem Raben) ähnlich erging, doch er wollte nicht zum zweiten Mal an diesem Tag Streit provozieren und beugte sich daher schweigend dem Entschluss.
Außerdem könnte es tatsächlich interessant sein, was die Inselkönigin zu sagen hatte … vorausgesetzt, sie kam rechtzeitig wieder zu Sinnen.

Theresa erwachte am nächsten Morgen – doch es war nicht die Art Erwachen, die sich Mike gewünscht hätte.
Die Inselkönigin schien in noch schlechterem Zustand zu sein als am Tag zuvor. Sie war bleich und kalt, sagte kein Wort und starrte nur apathisch ins Leere. Mit viel Mühe konnte sie dazu überredet werden, ein wenig Nahrung und Wasser aufzunehmen, doch zu mehr war sie nicht zu bewegen. Sollte der Nekromant Theresa tatsächlich besitzen, dachte Mike im Stillen, so hatte er sie jedenfalls fest im Griff; die Inselkönigin wirkte beinahe wie eine leblose Hülle. Nur ab und zu zuckte etwas in ihrem Gesicht, als versuche sie immer wieder, gegen den Bann anzukommen (so es denn einer war), doch die ‚wahre‘ Theresa kam nicht mehr zum Vorschein.

Die Reise wurde derweil beschwerlicher, als sie die ersten Ausläufer des nördlichen Hochlandes erreichten. Mike wusste von Saltatrix‘ Karte, dass sich Grat im Westen dieses Hochlands befand, dort, wo das Meer begann; die Straße, die zur Stadt führte, führte daher geradewegs durch die letzten südlichen Ausläufer der Hügelregion. Als Inselbewohner war Mike Berge nicht gewöhnt; die Hauptinsel des Inselkönigreichs war so platt wie ein ausgerollter Brotteig.
Auch die Pferde hatten Probleme, der steilen Straße mit ihren vielen Bergen und Tälern zu folgen, und Mike war froh um seine Eselin, der das deutlich weniger ausmachte. Er selbst kämpfte mit dem Druck auf den Ohren und der dünnen Luft schon genug und von der steten Reiterei, die er ebenso wenig gewöhnt war, tat ihm alles vom Nacken abwärts weh, selbst Körperteile, die er sonst kaum bewusst spürte.

Sie erreichten Grat am Mittag des dritten Tages.
Die Stadt tauchte auf, als sie eine Hügelkuppe erreichten, und Mike blinzelte ein paar Mal verwundert, doch sie verschwand nicht wieder.
Grat sah auf den ersten Blick aus wie eine bizarre Felsformation, als wäre es von selbst mitten aus den graugrünen Bergen gewachsen. Zwischen den Felsplateaus, über die es sich erstreckte, spannten sich unzählige Brücken, aus der Ferne so zerbrechlich wie Spinnweben; die Grater hatten sich auf kein Material festgelegt, und so gesellten sich Hängebrücken zu Holzkonstruktionen und liebevoll verzierten Steinbogenbrücken. Überall wuselten Menschen umher, geschäftig wie ein Ameisenschwarm.
Grats Gebäude waren aus Holz und aus demselben grünlich grauen Fels der umliegenden Berge erbaut, standen dicht nebeneinander, schmiegten sich an Felswände oder stapelten sich zu abenteuerlichen Häusertürmen übereinander. Manche ragten sogar geradewegs aus der Felswand und hingen halb in der Luft wie Schwalbennester; dünne Holzstege, auf die Mike keinen Fuß gesetzt hätte, führten zu ihnen hinauf oder hinunter. Überall waren Steinbrüche und düstere Minen mit Laternen über dem Eingang zu sehen. Eine Stadtmauer gab es nicht, doch die war auch gar nicht nötig – an drei Seiten war Grat von natürlichen Gebirgsformationen abgeschirmt, auf der vierten führte es abwärts bis an einen felsigen Strand, an dem einige Anlegestege ins Meer hineinzeigten. Die Straße, auf der sie sich befanden, führte durch ein bewachtes Tor im Fels geradewegs in die Stadt hinein.

Alter Südländer“, murmelte Mike, während er den Blick über die Stadt schweifen ließ. Biene war auf der Hügelkuppe stehen geblieben, während ihr Reiter den Hals rechte und versuchte, so viele Details wie möglich sehen zu können. Mike war gegen seine Willen beeindruckt – obwohl Grat mitten in den unliebsamen Bergen lag und der Insulaner das Gefühl hatte, hier oben kaum atmen zu können, war die Stadt von hier oben wunderschön.
Ja, dafür war er auf diese Mission gegangen. Er wollte reisen, neue Orte sehen, fremde Städte und fremde Menschen. Nun lag eine solche Stadt vor ihm und löste in ihm ein Hochgefühl aus, das er das letzte Mal vor ein paar Tagen auf dem Schiff nach Toria gespürt hatte. Pure Abenteuerlust durchströmte ihn und malte ihm ein breites Grinsen aufs Gesicht.
Dann erinnerte er sich wieder, weshalb er hier war.
Der Nekromant erwartete sie. Er wusste, dass sie kommen würden.
Beobachtete er sie womöglich bereits?
Mike sah sich nach seinen Gefährten um, dann griff er wieder nach Bienes Zügeln. „Na, dann mal los, was?
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Beitrag von Schattenmond Fr Sep 04 2015, 11:13

Je länger sie unterwegs waren, desto schlechter schien Neah's Gemütszustand zu werden. Obwohl sie weiterhin höflich blieb und sich aus dem meisten herraus hielt, schien sie in alte Muster zu verfallen. Ihre Haltung war erneut zusammengesackt und sie korrigierte diese nur selten, um Selbstbewusstsein vor zu täuschen. Auch sprach sie bei der Ankunft in Grat nahezu gar nicht mehr, wenn sie nicht explizit angesprochen wurde und ihre Mine änderte sich nur dann, wenn sie einen blick auf die Königin richtete. Dann verfinsterte sich ihre Mine. Zum Glück, war das kaum zu erkennen, da ihre Kapuze wieder tief ins Gesicht viel.
Sie wusste nicht was sie davon halten sollte. Eine lebende, ja willenlose, vielleicht sogar eine Marionette ihres Feindes und eine Stadt, die ihre Chancen bei einer Auseinandersetzung rapide herab setzte.
Neah kämpfte ebenso wie Mike mit der dünnen Luft, die sie nicht gewöhnt war und man konnte meinen, sie wäre genauso verschüchtert und verängstigt wie am ersten Tag, als sie sich begegneten.
Auch während der Reise bis nach Grat hatte sie sich von den anderen distanziert und hatte ihre Zeit vorallem mit Eldur verbracht, wenn sie nicht gerade auf seinem Rücken saß.
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Beitrag von Jad Mo Sep 07 2015, 08:26

Der weiße Rabe hatte die meiste Zeit über geschwiegen. Nur ab und an, meldete er sich zu Wort als er mit seinem Wissen im Hochland aushelfen konnte. Doch hier in der Nähe von Grat gab es nicht wirklich oft eine Wahl. Steile Hänge und viele, schroffe Berge gaben fast immer einen Weg vor. An der einen oder anderen Stelle gab sein Wissen der Gruppe die Möglichkeit einen etwas gefahrloseren Weg zu wählen, wobei gefahrloser hier bedeutete nicht an einem von Geröll überwucherten, windigen Weg an einer 300 Meter tiefen Schlucht entlang zu reiten, sondern nur auf einem ebenso schmalen Weg, an einer 100 Meter tiefen Schlucht, ohne Geröll und Wind. Vacor achtete dabei darauf den Klepper mit Theresa und Sam immer vor sich und damit im Blick zu haben. Gern hätte er auch Basil immer vor sich gehabt, aber das hatte erstens nicht so viel Priorität und war auch nicht immer möglich.

Der Kopfgeldjäger wäre die besessene Königin (er war überzeugt, dass es ein Bann war) gerne vor dem Hochland losgeworden, aber wie es den Anschein hatte war dieses Thema vom Tisch und Vacor wollte keinen Streit losbrechen, als sie kurz vor dem Gebirge standen. So hielt er zähneknirschend inne und akzeptiere die Tatsache auch recht schnell. Viel mehr Sorgen machte er sich um Neah, welche dicht hinter ihm saß und so gut wie nie sprach. Nun hatte er die Kitsune nicht unbedingt als Plaudertasche kennen gelernt, er selbst sprach meistens wenig auf Reisen, doch irgendwie erschien es Vacor weniger als sonst. Er wusste nicht so recht wie er damit umgehen sollte, entschied sich jedoch sich auf die Zügel, den Weg und die König zu konzentrieren und mit Neah später zu reden, falls sich eine Gelegenheit ergeben würde.

Dann tauchte Grat endlich auf. Die Luft hier war so einmalig wie dünn. Nirgendwo sonst hatte Vacor den Duft von Wind, Fels und Moos in so einer außergewöhnlichen Kombination in der Nase wie hier. Es war länger her, dass er so weit im Norden war und freute sich innerlich diese Stadt mal wieder zu sehen. Mike drängte in die Stadt und Vacor konnte dieser Idee nur beipflichten. Die Nächte in diesen Höhen waren äußerst kalt und gerade in dem Armenviertel starben fast jede Woche Menschen durch Kälte oder Stürze. "Wir haben noch etwas Zeit bis wir beim Gasthaus 'Hängebrücke' auftauchen müssen. Daher würde ich zuerst vorschlagen, wir hören uns in der Stadt um was in letzter Zeit so vorgefallen ist. Wenn man die richtigen Leute fragt kann man in Grat fast alles erfahren. Einer dieser Personen ist Jebby. Der Kerl lebt schon seit seiner Geburt hier und auch, wenn das für einen so jungen Burschen noch nicht viel zu sein scheint ist es beachtlich, wenn man bedenkt, dass er immer auf der Straße gelebt hat... oder besser überlebt hat. Es geht keine Gaunerei oder Neuigkeit in Grat um, die für uns interessant sein könnte, von der Jebby nichts erfährt."

Vacor kratzte sich beiläufig am bartlosen Kinn. "Leider ist das auch der Nachteil an dem Kerl. Er ist immer überall und nirgendwo. Jebby zu befragen ist nicht schwer, denn er ist ein ebenso großer Schisser, wie er hager ist." Jebby war wirklich sehr dünn und Vacor war jedes Mal überrascht, wie der Körper dieser Bohnenstange mit den zerlumpten Kleidern bei den kalten Nächten überleben konnte. "Das Problem ist Jebby zu finden. Er rennt fast immer weg, wenn er seinen Namen hört und ich habe den Eindruck bei mir besonders schnell. Vermutlich befürchtet er, dass irgendwann mal ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wird, aber bisher war das noch nie der Fall. Jeder Hehler, Dieb oder Kaufmann weiß die Informationen des Burschen zu schätzen." Vacor musste leicht schmunzeln. "So scheint er in einem seltsamen Gleichgewicht zu schweben, was ihn am Leben hält. Doch bisher hat der Angsthase das nicht begriffen." Der Weiße ritt los. "Wir reiten zuerst bei einem Pfandleiher der seinen Laden ganz in der Nähe hat. 'Deltam's Gut und Billig', der Name ist Programm vor allem das 'Billig', aber der alte Deltam könnte wissen, wo wir Jebby finden."
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Beitrag von Mini Drachin Mo Sep 07 2015, 19:54

Da sie nicht Atmen musste machte ihr die dünne Luft nichts aus, aber sie war nicht minder erleichtert, als sie Grat endlich sehen konnte.
Das sitzen auf dem Pferd war für Saltatrix an der ganzen Reise das anstrengenste. Irgendwann war sie dazu übergegangen ihre Unterschenkelknochen und Füße in ihrem Bruskorb aufzubewahren und die Schuhe in ihre Tasche zu packen. Sie hielt sich dann einfach an Oorm fest.

So wenig sie Vacor leiden mochte, so sehr brauchten sie ihn hier offensichtlich. Er kannte sich aus. Oder kannte zumindest die, die sich wirklich auskannten.
Als sie sich schließlich der Stadt weiter näherten brachte sie ihre Knochen wieder alle in die richtige Position.
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Beitrag von Thorgrimm Di Sep 08 2015, 01:57

Auch Oorm hatte während der dreitägigen Reise nach Grat nicht viel gesprochen. Zum einen lag es daran, dass er generell nicht viel redete - vor allem dann nicht, wenn es um alltägliche Themen oder persönliches ging - und zum anderen an seiner miesen Laune. Die lag wiederum an der Tatsache, dass die Königin immer noch in ihrer Nähe war. Nach wie vor konnte der alte Gestaltwandler nicht verstehen, wieso sie die Frau mitgenommen hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Informationen besaß, war sehr gering und außerdem war es sowieso fraglich, ob die Frau jemals wieder aus eigener Kraft reden würde. Oorm hatte sie genauestens beobachtet und er war sich jetzt noch sicherer als zuvor - soweit das überhaupt möglich war, denn er hatte vorher auch nicht daran gezweifelt - dass sie besessen war oder kontrolliert wurde. Seiner Meinung nach war sie noch immer gefährlich. Wenn der Nekromant wusste, dass sie in Grat angekommen waren, dann sicherlich weil die Königin ihm diese Information mehr oder weniger unfreiwillig gegeben hatte.

Je mehr Oorm über den Tag nachdachte, an dem sie die Königin im Wald gefunden hatten, desto sicherer war er sich, dass er Bazille die Stirn hätte bieten sollen. Wenn sie den Söldner einfach für alle entscheiden ließen, dann konnte das nicht gut enden. Jemand musste anfangen dem hässlichen Mann Grenzen aufzuzeigen und wenn es niemand anderes tat, dann würde Oorm das eben tun. Vermutlich musste er Bazille zusammenschlagen, damit er endlich verstand. Es würde nicht einfach werden aber vielleicht hatte er Glück und der Söldner hielt ihn noch immer nur für einen schwachen, alten Mann.
Er seufzte und atmete die klare Bergluft ein. Er war zwar eher den Geruch verschiedener Wälder und seiner Bewohner gewöhnt aber freute sich, auch einen anderen Aspekt dieser Welt kennen zu lernen. In den Bergen war er noch nie gewesen und vor allem nicht in einer Stadt wie Grat. Die anderen mochten die Baukunst bestaunen und sich darauf freuen, wieder unter Menschen zu kommen aber Oorm wusste schon jetzt, dass es für ihn die Hölle sein würde. In dieser Stadt würde er vermutlich nicht mehr als wenige Stunden aushalten, bevor die Verwandlung zu schmerzhaft wurde. Allein bei dem Gedanken daran, kribbelte es an seinem gesamten Körper.
Langsam stieg er von seinem Pferd und nahm Saltatrix damit ihren Halt. Ihm hatte es nicht viel ausgemacht, dass sie sich an ihm festgehalten hatte und er hatte diese Tatsache noch nicht einmal kommentiert.

Oorm streckte sich ausgiebig, kratzte sich an seinem freien Oberkörper und sah dann den Kopfgeldjäger an. "Hört sich gut an." kommentierte er den Plan recht kurz. "Wir sollten die Königin jetzt so schnell wie möglich los werden. Vielleicht können wir sie zu einem Heiler bringen. Besser wäre ein Magier, der den Zauber vom Nekromanten auflösen kann. Gibts hier so jemanden?" An die ganze Gruppe gewandt, fuhr er fort. "Ich kann nicht lange in Grat bleiben. Es gibt hier einfach zu viele Menschen. Wenn ich irgendwo helfen soll, dann müssen wir das schnell erledigen." Schließlich zeigte er auf einen kleinen Wald, an dem sie einige Minuten zuvor vorbeigekommen waren. "Ich werde die Nacht dort schlafen. Morgen früh bin ich dann wieder vor der Stadt und warte da. Natürlich nur, wenn wir länger als einen Tag hier bleiben."
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Beitrag von Darnamur Di Sep 08 2015, 13:59

Menschen. Da waren sie wieder. In unzähligem Maße. Liefen herum, gingen ihrer Arbeit nach, versuchten ihren erbärmlichen Leben irgendeinen Sinn einzuhauchen. Mit Abscheu stierte Bazille zu Grat hinauf. Er hasste Städte. Zu viele Menschen, die ihn dämlich anstarrten. Aber dort mussten sie nun wohl hinein. Immerhin mit der Luft hatte der Söldner nicht solche Probleme wie die anderen. Diese Verhältnisse waren ihm aus dem Grenzgebirge nur zu gut bekannt. Damals, als er das Omyzandion verfolgt hatte, war er auch relativ weit oben gewesen…
Für die Schönheit der Brückenkonstruktionen hatte er auch nicht viel übrig. Aber sie könnten sich noch als praktisch erweisen. Wenn ihm jemand mal Probleme bereitete, gab es einfache Wege, einen Menschen schnell zu beseitigen. Es würde wie ein gewöhnlicher Sturz aussehen…so etwas kam hier sicher hin und wieder vor.
Bazille wandte den Blick von der Stadt ab und hörte sich erst einmal an, was seine „Gefährten“ so zu berichten hatten. Insgesamt fand er beide Vorschläge gut. Wenn sie Informationen von der Königin oder diesem Jebby erhalten könnten, würde das ihre Chancen in einer Auseinandersetzung erhöhen.
„Gute Ideen. Ich denke, wir sollten uns zuerst, um den Magier kümmern. Falls der Nekromant tatsächlich irgendeine Macht über die Königin hat, sollten wir uns um sie als Erste kümmern. Außerdem braucht sich dann keiner mehr wegen ihr einzunässen.“
Ein spöttisches Grinsen trat in sein Gesicht. Wie erwartet hatte die Frau während der Reise weder Dolche hervorgezaubert, noch hatte sie irgendjemanden gekratzt, gebissen oder auf andere Art und Weise verletzt. Zu reden begonnen, hatte sie allerdings auch nicht, was für die Theorie sprach, dass es sich bei Theresa nicht einfach nur um eine kranke Frau handelte.
Aber das sollte nicht mehr lange ein Problem darstellen. Wenn sie irgendwo einen Heiler oder Magier auftreiben konnten, der ihr würde helfen können, dann in einer großen Stadt wie Grat. Und dann würden sie vielleicht auch die Informationen bekommen, die sich der Söldner von ihr erhoffte. Je nachdem, was sie zu erzählen hatte, könnte ihnen das bei ihrer Auseinandersetzung bedeutend weiterhelfen.
Bis dahin war es natürlich noch ein wenig hin. Erst einmal galt es sich um Oorm zu kümmern. Bazille hatte eine Idee, was den alten Mann anging. Ob sie ihm gefallen würde, wäre die andere Frage. Aber so würde er zumindest bei der Gruppe bleiben können.
„He, Oorm, ich glaube, ich weiß, wie du doch mit uns in Grat herumlaufen könntest“, er grinste den Bärtigen geheimnisvoll an. „Wenn ich es richtig verstehe, kannst du dich nicht lange unter Menschen aufhalten, ohne zum Bären zu werden. Aber als Bär könntest du dich doch in unserer Gegenwart aufhalten, ohne jemandem gefährlich zu werden, richtig?“
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Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken - Seite 6 Empty Re: Die Toten von Torant, Kapitel 2 - Die Stadt der Brücken

Beitrag von Thorgrimm Mi Sep 09 2015, 04:55

Den Seitenhieb Bazilles überhörte Oorm einfach. Er war schon froh, dass sich der Söldner nicht wieder quer stellte, sondern dem Plan zustimmte und damit keine weiteren Probleme machte. Was den alten Mann allerdings wirklich aufhorchen und sich zum Söldner umdrehen ließ, waren seine weiteren Worte. Anscheinend hatte er einen Plan, was das Problem der Verwandlung betraf. Da war Oorm aber wirklich gespannt. Er strich sich durch seinen Vollbart und dachte nach. So ganz einfach war das natürlich nicht. Es war nicht nur das Problem, dass er zum Bär wurde. "Ja... und Nein. Es ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst. Die Verwandlung in der Nähe von Menschen ist extrem schmerzhaft. Selbst wenn ich euch in Bärengestalt folgen würde, wäre das nicht angenehm für mich."
Wenn Oorm ehrlich war, dann wusste er nicht einmal, was wirklich passieren würde, wenn er über eine lange Zeit in der Nähe von so vielen Menschen blieb. Bisher hatten ihn die Schmerzen immer daran gehindert über einen größeren Zeitraum in einer Siedlung zu bleiben. Es war nur ein einziges Mal vorgekommen, dass er etwas über einen Tag in einer Stadt verbracht hatte und das war jetzt mehrere Jahrzehnte her. Vor Schmerzen war er damals in Ohnmacht gefallen und als Bär wieder aufgewacht. Die Schmerzen und der Wunsch den Fluch des Waldgottes - wie er die Gabe damals gesehen hatte - rückgängig zu machen, hatten ihn wieder aus der Stadt getrieben.
Oorm wusste nicht, was nach zwei Tagen - oder noch längerer Zeit - in einer Stadt mit ihm passieren würde. Vielleicht würde nichts passieren aber vielleicht würden die Schmerzen auch immer stärker werden. Vielleicht würde er sterben. Der alte Mann hatte Angst davor, das herauszufinden aber das sollte niemand wissen.
"Ich glaube nicht, dass ich euch als Bär folgen kann aber ich bin neugierig. Was hast du für einen Plan?"
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