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DidS - Teil I: Grabschändung

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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Zauberlicht Do Aug 07 2014, 13:00

Giulia entglitt ein kleiner Seufzer. Männer!, dachte sie. „Redet keinen Unsinn Messer Machivelli. Mein Mann..“, sie hob ihre Stimme ein wenig an, denn egal, wer in diesem Haus wohnte, ihr Mann, wie auch ihr Bruder waren bekannt, ebenso einflussreich und geschätzt und der Bewohner dieses Hauses horchte beim Erwähnen ihrer Namen eventuell auf und bat sie ins Haus. „..der werte Messer Ficino, ebenso wie mein Bruder Giovanni Pico della Mirandola weilen in Florenz. Ich wohne bei Freunden der Familie, den Medicis. Das ist euch bekannt. Und wie ich euch bereits mitteilte, sahen wir den eventuellen Täter nachdem ihr mit dem Pater den Friedhof verlassen habt. Ich benötige keinen gesonderten Schutz, denn ich kann sehr gut auf mich allein aufpassen. Ich fürchte jedoch, dass sich Sarah, wie auch Claudia in weitaus größerer Gefahr befinden, als ich jemals sein werde. Wenn ihr also so freundlich sein würdet, zu veranlassen, dass man nach ihnen sieht, wäre ich euch sehr verbunden.“ Giulia war inzwischen mehr als ungeduldig und genervt von diesem arroganten Gehabe des Mannes ihr gegenüber. Dass er sie behandelte, als wäre sie vollkommen blöd, machte es nicht besser. Mit Nachdruck sprach sie weiter: „Und nun bittet um Einlass für mich. Ich weiß, was ihr auf dem Friedhof gefunden habt. Ich war dabei, oder habt ihr dies schon vergessen? Es wirft mich nicht um, es ängstigt mich nicht, denn einzelne Leichenteile habe ich nicht das erste Mal gesehen. Ich biete euch erneut mein Wissen an, nicht nur mein ohnehin vorhandenes, sondern – und dies ist wichtiger, fürchte ich – mein soeben entdecktes. Ich werde jedoch nicht hier, wo unbekannte Ohren mithören könnten, weiter berichten. Kann euch jedoch sagen, dass ich sicher bin, dass ihr meine Informationen benötigt, um in diesem Fall voranzukommen.“ Für ihre letzte Information beugte sie sich sehr nah an das Holz der Tür und dämpfte ihre Stimme: „Was ich sah, was wir sahen, ist eindeutig NICHT menschlicher Natur gewesen. Und es hatte Hunger.Glaubt mir, mein Herr!“
Ungeduldig wartete Giulia auf eine Reaktion seitens Salvatore, oder aber vom Bewohner dieses Hauses, der sie gehört haben musste.
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Elli Do Aug 07 2014, 13:39

Das er gutes Stück größer war wie Guila, kam ihm gerade zu Gute. Er blickte auf sie herab, nachdem sie gesagt hatte, dass er Unsinn redete. Er war sich sicher, dass da Vinci, ihm eher die Treue halten würde, als einer Frau die plötzlich aus dem Nichts auftauchte und behauptete die Frau und die Schwester von jemand Bedeutsamen zu sein. Da könnte ja jeder kommen.
Salvatore spürte es in sich brodeln, am liebsten hätte er Guilia auf ganz weibische Art die Augen aus den Höhlen gerissen und sie gegessen! Dann hätte er wenigstens ein wenig Ruhe vor ihr.
"Wartet einen Augenblick." er schloß die Tür sorgsam und ging wieder zu da Vinci herüber, er achtete darauf seine Stimme zu senken und warf auch einen Blick auf den noch immer weggetretenen Pater.
"Verzeiht die Störung, die Dame ist dem Pater und mir offenbar gefolgt. Frauen heutzutage!" er lachte leise um Leonardo auf seiner Seite zu wissen. Dennoch machte er sich Sorgen um die beiden anderen, so viel ruhigern und angenehmeren Frauen, die sich ebenfalls auf dem Friedhof befunden hatten. Aber solange er nicht wusste, was das Opfer so zugerichtet hatte, musste er bleiben. "Könntet ihr vielleicht einen Burschen schicken? Ich müsste etwas in Erfahrung bringen lassen, ob es zwei Damen gut geht...?" Leonardo war oft sehr in sein Werk vertiet und dennoch hoffte Salvtore dass er ihn gehört hatte, in dem Herrenhaus zu dem die Werkstatt gehörte, gab es mit Sicherheit Laufburschen. Wer sich da Vinci leisten konnte, konnte sich eine ganze Herde von Handlangern leisten.
Dann ging er gemächlichen Schrittes zur Tür zurück und dachte noch einmal über die Worte von Guilia nach.
Das sie den Fund ansprach, irritierte ihn, er hätte nicht gedacht, dass sie diesen so gut gesehen habe, wie sie behauptete.
"Welchen Fund ich im Namen der Kirche gemacht habe, geht Euch, Bedaure, leider gar nichts an. Dies ist eine Sache seiner Eminenz - hier wird euch auch euer Mann, noch Euer Bruder weiterhelfen können. Es wäre ein Frevel würde ich die Erkenntnise die gezogen werden, mit Euch teilen! Ich genieße das Vertrauen des Kardinals und bin nicht bereits, dies für Euch aufs Spiel zu setzen. Alleine, dass ihr am Friedhof gewesen seid und die Untersuchungen gefährdet hab, könnte ich euch ankreiden.
Wie ich bereits sagte - Ihr könnt hier im Eingangsbereich warten, bis Euch jemand nach Hause geleitet - Zutritt zu der Werkstatt muss ich Euch leider verwehren."
Ziemlich zufrieden mit sich selbst, dass er nicht die Fassung verloren hatte und in aller Ruhe weitergesprochen hatte, nickte er zur Bekräftigung seiner Worte.
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Zauberlicht Do Aug 07 2014, 14:45

Äußerlich blieb Giulia ruhig und gefasst, innerlich bebte sie. „Wie ihr wünscht mein Herr.“ Bedacht und doch voller Impulsivität wählte sie ihre nächsten Worte: „Ich bedauer, dass ihr meine Dienste nach wie vor nicht wünscht.“ Sie trat so nah an ihn heran, wie es nur machbar war und sah ihm fest in die Augen. „Ich fürchte jedoch um euer Leben, wenn ihr eure Erhabenheit und Abneigung gegenüber weiblichen Wissens nicht ablegt. Seht euch vor! Dieses Wesen auf dem Friedhof war nicht menschlich! Das möchte ich euch ans Herz legen!“ Ihre letzten Worte wisperte sie, so dass ausschließlich Salvatore sie hören konnte. Dann trat sie zurück und bewahrte angemessene Distanz. „Ich lehne euer Angebot jedoch ab! Ich benötige keinen Schutz eines Burschen, ich kann auf mich selbst aufpassen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und stürmte mit gerafften Röcken vom Hof des Hauses. Aus dem Sichtfeld Salvatores trat sie wütend gegen einen Stein, der polternd die Straße hinab rollte. Giulia überlegte, was sie als nächstes tun sollte, da sie hier nicht weiterkam. Noch immer stand der Mond hoch am Himmel und der Morgen schien auf sich warten zu lassen. Sarah wird nach Hause gelaufen sein und in Sicherheit. Außerdem wird Salvatore ihr den Burschen zuerst schicken, der nach dem Rechten sieht. Gut so. Ist das Wesen ihrer Spur gefolgt, dann wird es ihn zerfetzen und Sarah Zeit verschaffen. Claudias Wohnort ist mir nicht bekannt. Doch die Richtung, in die sie rannte, bietet zu viele Möglichkeiten.
Giulia stand unschlüssig an der Hauswand und dachte nach.
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Elli Fr Aug 08 2014, 08:52

Verwirrt sah Salvatore Guilia nach, nachdem sie sich abgewandt hatte. Woher wollte sie wissen, was er gedacht hatte? Er hatte nie etwas davon gesagt, dass er eine Abneigung gegen weibliches Wissen hatte, auch wenn es stimmte - Frauen mit Wissen, dass er nicht lachte! Nur wenige, wie seine liebreizende Schwester waren damit gesegnet. Guilia hingegen wirkte auf ihn eher, als versuchte sie Unwissen durch lautes Auftreten und vorgetäuschtes Selbsbewusstsein vorzutäuschte. Er wusste was er gesagt hatte - und natürlich - hatte er einige Male darauf hin gewiesen, dass sie sich an Orten aufhielt, die nicht für Frauen bestimmt waren, aber was sollte das mit seiner persönlichen Abneigung zu tun haben? Er verstand nicht wie sie darauf kam, für ihn ergab es keinen Sinn. Aber Frauen waren vielleicht einfach so, sie redeten ohne nachzudenken, stellten Behauptungen auf, die sie nicht halten konnten oder sponnen Intrigen. Er seufzte und schloss die Türe, erleichtert darüber, dass sie sich endlich abgewandt hatte.
Fast schon dazu animiert zu pfeifen, kehrte er leichten Schrittes zurück zu Leonardo um sich endlich wieder wichtigen Dingen, und nicht eingeschnappten Frauen, zu widmen.
"Verzeiht! Ich bin ganz Ohr!" interessiert beugte er sich vor.
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Beitrag von Umbra Fr Aug 08 2014, 11:11

Sobald Sarah die Tür geöffnet hatte, schien es wieder still im Haus zu sein. Sie war sich allerdings ganz sicher, sich die Geräusche nicht eingebildet zu haben. Sie war vorsichtig, um selbst möglichst keine Geräusche verursachen zu können. Sie wollte auf keinen Fall Aufmerksamkeit auf sich lenken, denn wenn auch ein Teil von ihr fürchtete, ihr Vater könnte der Verursacher des Lärms sein, fürchtete ein anderer genau das Gegenteil. Sie kannte die Treppen in ihrem Elternhaus gut, weswegen sie genau wusste, welche Stufen sie auslassen oder nur an bestimmten Stellen betreten durfte, damit sie nicht knarzten. Doch dann ließ sie erneuter Krach, den sie nun eindeutig die Speisekammer neben der als Ursprungsort zuordnen konnte, innehalten. Nun war es beim besten Willen kein Möbelrücken mehr, dem Sarah lauschen konnte. Jemand schien die Vorratsschränke zu durchwühlen, ohne Rücksicht auf Verluste, denn beinahe stetig waren das Klirren von zerspringenden Krügen und Geschirr und dumpfe Geräusche von unzuordbaren Gegenständen, die wohl zu Boden fielen. Würde ihr Vater sich wohl derartig benehmen? Wenn er wütend war, vielleicht, er hatte schon des Öfteren mit Gegenständen um sich geworfen und Dinge vom Tisch gefegt. Wenn er sich gerade in diesem Zustand befand, war es eigentlich weniger ratsam, sich ihm zu nähern. Nun stellte sich die Frage, ob die Angst oder die Sorge und Neugier in Sarah überwog.



Claudia tauchte im kalten, salzigen Nass unter und in ihrem Körper schien sich alles zusammenzuziehen. Hatte der Sturz ihr schon einen Schreck eingejagt, so war das Wasser eine zusätzliche unerwartete Überraschung, die sie erst einmal verarbeiten musste. Irritiert strampelnd und um sich schlagend kam sie wieder an die Oberfläche. Genauer darüber nachzudenken, was mit ihr im Kanal schwamm, war vermutlich keine gute Idee, denn das Abwasser Venedigs wurde in die Kanäle der Stadt geleitet. Schlimmer war allerdings, dass Claudio nicht fern war. Nun stand er am Ende des Wegs, oben im trockenen und lachte amüsiert über Claudias Missgeschick.
„Und schon wieder habe ich gewonnen“, grinste er betrunken und gluckste. „Das muss ein Zeichen sein, meine Angebetete.“
Claudia war direkt durch einen Rundbogen ins Wasser gelaufen. Eigentlich war dies eine jener Stellen, an der eine Gondel direkt vom Gehweg aus bestiegen werden konnte. So hatten oft reiche Bewohner der Stadt einen Platz wie diesen, gelegen an einem der vielen schmalen Kanäle, an dem ihr privater Gondoliere sie abholte. Der Kanal, in dem Claudia unfreiwillig ein Bad nahm, war gerade so breit, dass sie die Mauern der Gebäude, die ihn säumten, mit ausgestreckten Armen nicht berühren könnte.
Der Weg aus dem Wasser hinaus würde für sie beschwerlich werden, denn die Kante zurück zum Weg war zwar für sie erreichbar, doch recht hoch. Doch Claudio stützte sich selbst mit einer Hand am Rundbogen ab und hielt die andere Claudia entgegen – bereit, ihr aus dem Wasser zu helfen.



Als Salvatore die Tür hinter sich ließ und wieder zu Leonardo trat, fand er Da Vinci so vor, wie er ihn verlassen hatte: Vertieft ihn sein Studienobjekt Arm. Ob der Gelehrte wirklich wahrgenommen hatte, dass Salvatore ihn schon zuvor wegen des Laufburschen angesprochen hatte, war nicht ganz klar. Zwar hatte der Künstler ein Handzeichen gegeben, anhand der die Kenntnisnahme festgemacht werden konnte, aber gerührt oder etwas in die Wege geleitet hatte Leonardo sich nicht. Vielleicht hatte er Salvatores Bitte sofort wieder vergessen. Auch nun schien er nahezu aufzuschrecken, als der Gesandte des Kardinals ihn ansprach.
Etwas irritiert sah Leonardo Salvatore an, fast als hätte dieser in einer fremden Sprache zu ihm gesprochen. Anscheinend hatte er den Künstler aus den tiefsten Überlegungen gerissen.
„Wo…?“, setzte der Mann dann allerdings zu einer Frage an, und blickte an Salvatore vorbei zur Tür.
„Ihr habt sie weggeschickt?“, wunderte Leonardo sich anschließend. „Nachdem sie draußen irgendetwas über Leichenteile herumposaunt hat? Und etwas über den Täter?“
Zumindest das hatte Da Vinci anscheinend mitbekommen.  Wenn dies die Anwohner mitgehört hatten… Aber darum schien es Leonardo nicht einmal zu gehen. Mit einem Mal ergriff den Mann eine gewisse Hektik.
Sich erst etwas ratlos umsehend, legte Leonardo den Arm kurzerhand einfach auf dem Pater ab, weil dieser, abgesehen vom Boden, die so ziemlich einzig freie Ablagefläche in Reichweite bot.
„Ich muss mir anhören, was sie zu berichten hat“, erklärte er, während er schon zur Tür geeilt war und die geöffnet hatte, noch die Klinke in der Hand. „Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es ist wirklich faszinierend. Diese Gebissform… sie…“
Er brachte seinen Gedanken nicht zuende, sondern schlüpfte auf den Hof, um der Frau zwei, drei Schritte nachzulaufen – bis er feststellen musste, dass sie sich nicht mehr in Sichtweite befand.
„Signora!“, rief Leonardo der Dame nach, wohl in der Hoffnung, sie würde ihn noch hören und zurückkehren. „Wartet, ich habe einige Fragen!“
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Beitrag von Elli Fr Aug 08 2014, 11:25

Leonardo ließ Guilia nun doch wirklich ein. War das zu fassen. Salvatore fasste sich ins Gesicht. Nein, es wurde ihm zu bunt. Er hatte vorgehabt wichtige Informationen zu erhalten, die die Kirche ihm womöglich verheimlichen wollte. Aber nun musste er sich wohl mit den Bruchstücken zufrieden geben, die da Vinci vor sich her gemurmelt hatte. Bevor sein Gastgeber mit dieser schrecklichen Frau zurückkehren konnte, packte Salvatore die Leichenteile so schnell es ging wieder in den Sack und hob ihn wieder an. Er seufzte und blickte zu dem Pater herüber, diesen würde es sicherlich nicht erfreuen, aber er nun würde er seinen Auftrag eben anders erledigen müssen und zum Kardinal gehen - schmutzig wie er war. Seine Eitelkeit war gekränkt, aber momentan siegte die Ungeduld und die Überanstrengung seiner Nerven. Er war es nicht gewohnt, dass man sich so viel heraus nahm wie Guilia. Er griff nach seinem Mantel und schlich in Richtung des Hintereinganges - dabei blickt er zu dem Pater und entschied noch etwas zu sagen. " Ich habe hier Eigentum der Kirche - ich muss es schleunigst übergeben. Solltet ihr nachkommen wollen Pater - ihr wisst wo ihr mich findet." er verneigte sich und hasste es auf diese Weise verschwinden zu müssen, er konnte sich nicht von Leonardo verabschieden, doch ihm ahnte Übles. Er schob sich durch die Tür nach außen, den Sack mit seinen Fundstücken fest umklammert und verschwand in die nächste dunkle Gasse, auf seinem Weg zum Kardinal.
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Beitrag von Umbra Sa Aug 09 2014, 18:20

Girolamo kam wieder zu sich, als er eine Berührung wahrnahm. Vermutlich war es ein Segen, dass er nicht wirklich realisierte, dass es sich dabei um Salvatore handelte, der den verstümmelten Arm von ihm herunternahm. Ohnehin war der Pater irritiert und fühlte sich desorientiert, da er nicht damit gerechnet hatte, zu liegen und an irgendeine unbekannte Decke zu starren. Reichte es nicht schon, dass er erst an diesem Morgen in seinem Bett aufgewacht war, vollkommen zerkratzt, und sich nicht genau hatte erinnern können, was zuvor alles passiert sein mochte? Wenn es Gottes Willen war, ihn derart zu prüfen, hatte der Herr eine Art von Humor, die Girolamo selbst nicht witzig fand.
Der Geistliche wusste nicht, wo er war, und es schwindelte ihm, als er brummend aufsetzte und sich erst einmal in die Nasenwurzel kniff, um die Sternchen zu vertreiben, die er sah. Sein Hinterkopf schmerzte pochend. Immer noch oder schon wieder? Irgendwie kam es Girolamo wieder schlimmer vor. Frischer.
Jemand begann zu sprechen. Girolamo zuckte erschrocken zusammen. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass er nicht allein war. Es handelte sich um Salvatore Machiavelli, dem Gesandten des Kardinals. Sie waren doch zusammen… Plötzlich erinnerte sich der Pater wieder. Eigentum der Kirche, ja. Die Fundstücke vom Friedhof! Sie hatten diesen einen Mann aufgesucht, dessen Namen Girolamo gerade nicht einfiel, aber sie mussten sich gerade noch in seiner Werkstatt befinden. Genau. Und Machiavelli war gerade dabei, abzuhauen. Mit dem Sack.
Noch mehr irritiert, weil der Pater feststellte, dass er auf einem Tisch saß, robbte er etwas schwerfällig von diesem hinunter und wankte (aufgrund des Schwindels, von dem ihm eine neue Welle erfasste) Salvatore schnellstmöglich hinterher – was dazu führte, dass er sich erst einmal an Gegenständen und Wänden entlanghangeln musste, an denen er Halt fand, doch sobald er auf die Straße trat, war er wieder einigermaßen sicher auf den Beinen.
„Wartet!“, rief er Salvatore halblaut hinterher und folgte ihm, denn der Pater hatte die Absicht, den Gesandten zu ihrem gemeinsamen Vorgesetzten zu begleiten. Es war seine Pflicht, die Vorgänge im Auge zu behalten.
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Beitrag von Zauberlicht So Aug 10 2014, 00:31

Giulia stand noch immer verärgert an der Hauswand, als die eine ihr fremde Stimme vernahm. Vorsichtig lugte sie um die Ecke des Eingangs zum eben verlassenen Hof und erblickte einen Mann, der scheinbar nach ihr rief. Giulia atmete erleichtert auf, denn sie hoffte, dass dies nicht der Bursche war, den Salvatore ihr möglicherweise hinterherjagte, sondern der Bewohner des Hauses in das Machiavelli sie nicht einlassen wollte.
Mit wenigen Schritten begab sie sich in das Sichtfeld des Herrn und wartete auf dessen Reaktion auf sie.
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Beitrag von Lillybell So Aug 10 2014, 20:22

Ihr Kleid sog sich mit dem Wasser voll und machte es schwerer. Selbst ihre Lunge bekam einen Schwall von diesem "Wasser" ab. Claudia brauchte einen Augenblick, um zu realisieren, wo sie gelandet war und tauchte hustend auf. Sie ruderte einen Augenblick lang mit den Armen, um ihr Gleichgewicht zu finden und gegen das schwere Kleid an zu kämpfen. Doch dann war sie wieder da, diese verhängnisvolle Stimme. Claudia hätte am liebsten geweint, sie sah nur einen Ausweg und an dem stand Claudio und reichte ihr die Hand. Sie sah sich um, doch der Kanal gab ihr keine Möglichkeit zur Flucht, bis auf Claudios Hilfe. Was sollte sie tun? "Nennt mich nicht so! Betet lieber meine Schwester an! HILFE!!!"
Rief sie das letztere besonders laut, wobei man meinen könnte, sie schreie sich die Seele aus dem Leib. Sie wollte sicherlich nicht Claudios Hand annehmen. Doch ewig würde sie so auch nicht mehr schwimmen können, da ihre Kleider immer schwerer wurden und sie mit der Zeit sicherlich immer Müder, da die Hetzjagd auch schon einiges an Kraft gekostet hatte. "HILFE! SO HILF MIR DOCH JEMAND!"
Mehr als das konnte sie nicht rufen... sie konnte nicht rufen, dass Claudio sie versuchen würde umzubringen oder gewaltsam zu nehmen, denn das würde ihr keiner glauben. Doch wenn wenigstens noch jemand käme, würde sie nicht mehr allein mit Claudio sein müssen und er würde seinen Plan nicht umsetzen können.
Langsam auch realisierte Claudia, dass sie im Kanal gelandet war, als sie mit einer Hand wieder einmal ruderte, um sich oben zu halten, und dabei etwas glitschiges berührte. Ein regelrechter Schauer aus Ekel und Angst durchlief ihren Körper und sie erinnerte sich sogleich, das Wasser eingeatmet zu haben. Kurz nach genau diesem Gedanken ging die gute kurz unter, da sie kurz die Kraft verließ, sich oben zu halten.
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Beitrag von Angela Dragon Mo Aug 11 2014, 07:42

Angespannt hielt Sarah den Atem an. Aus Angst er könnte sie verraten. Ja ihr Vater hatte schon mal so getobbt. Doch das was da unten passierte war anders. Es klang nach einer zerstörerischen Kraft. Und selbst wenn es ihr Vater ist, wie sollte sie ihm so gegenüber treten? Sein Hass war zwar spürbar, aber wenn er dann noch so aufgewühlt ihr gegenüberstand?
So leise wie sie die Treppe runter gekommen war, so leise schlich sie in ihr Zimmer zurück und wagte es erst dort wieder Luft zu holen.
Mit zittrigen Händen schob sie den Riegel vor ihre Tür. Ein kümmerlicher Versuch dem Etwas in der Kammer den Weg zu versperren. Aber was blieb auch anderes? Ein Stuhl!
Hastig erfasste sie den Stuhl und stellte ihn vor die Tür. Die Lehne unter den Riegel geklemmt. Aber es tat ihrer Angst nichts ab. Nein, sie wuchs noch mehr. An das andere Ende ihres Zimmer schleichend, drückte sie sich gegen die Wand und fing an zu beten. Wahrlich, in solchen Moment zu Gott zu finden, mochte erbärmlich sein. Ärgerlich über sich selbst biss sie sich auf die Unterlippe, bis sie ihr eigenes Blut schmeckte. Immer noch ertönten die Geräusche von unten und wurden nicht leiser. Bildete sie es sich ein oder kamen sie näher.
Die Hände an die Ohren pressend, versuchte sie sich selbst einzureden, dass das nicht stimmte. Keiner wußte dass sie hier oben war. Ein Gedanke an dem sie sich wie an einen retteten Strohhalm klammerte. Und wenn sie weiter auch daran glaubte, würde es auch so sein.
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Beitrag von Elli Mo Aug 11 2014, 11:48

Hinter sich hörte Salvatore eine Stimme nahen, doch zu seinem Glück war es keine weibliche, sondern eine männliche. Er drehte sich halb und erkannte den Pater. Das war immerhin besser als Guilia. Vielleicht. Mit einem Mitarbeiter der Kirche, konnte Salvatore ohnehin nicht offen reden und der Besuch bei Da Vinci, war ja leider unterbrochen worden. Es hätte sicherlich Informationen gegeben, die ihm hätten weiterhelfen können. Er blieb stehen, bis der Pater zu ihm aufschloss.
"Kommt. Wir wollen die Befugten nicht weiter warten lassen."
Weiter sagte er nichts, denn seine Gedanken schweiften zurück zu der weiblichen Störung. Wenn es etwas gab, was er nicht leiden konnte, waren es Einmischungen. Dieser Art besonders. Während er das Gewicht der Leichenteile schwer in seiner Hand spürte, überdachte er erneut, dass Guilia ihm unterstellt hatte, was sie nicht wissen konnte. Er hatte seine Verachtung ihr Gegenüber (und ihrem angeblichen Wissen) nicht deutlich gemacht, er hatte nur darüber nachgedacht. Konnte sie etwa Gedanken lesen? Salvatore erstarrte innerlich, während er äußerlich gefasst blieb und seinen Weg durch die dunklen Gassen stetig fortsetzte.
Ihm kam ein einzelnes Wort in den Sinn. Hexe. Guilia musste eine Hexe sein, konnte sie seine Gedanken lesen. Er beschleunigte seine Schritte etwas, ungeachtet der Tatsache, welchen Gewaltmarsch dies für den eben noch ohnmächtigen Pfarrer mit seinen erheblich kürzeren Beinen bedeuten musste. Die Inquistion würde sich nicht nur für Leichenteile interessieren - sondern auch für eine Hexe. Er musste dringend mit jemandem sprechen, der sich in diesem Gebiet besser auskannte als er. Und wer würde das besser, als jemand der Frauen auf Scheiterhaufen stellte?
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Beitrag von Umbra Mi Aug 13 2014, 22:32

Dass Claudia laut um Hilfe rief und Claudios Unterstützung damit abwies – trotz ihrer Notlage – schien dem trunkenen Mann nicht zu gefallen.
„Jetzt nimm schon meine Hand, du dumme Gans!“, äußerte er genervt, voller Unverständnis dafür, dass sie in ihrer Situation auch noch wählerisch war und ihn selbst nun verschmähte, wo er ihr doch anbot, ihr aus dem Kanal zu helfen, damit sie nicht noch am Ende ertrank. Claudio hatte sich den Abend wohl erheblich anders vorgestellt, als der der Schwester seiner Ehefrau nachgestellt hatte und sich dabei hatte volllaufen lassen.
Männer wie Claudio, Sprösse von Adeligen und selbst sehr angesehen und erfolgreich in dem, was sie taten, konnten nicht gut mir Zurückweisung leben. Sie waren gewohnt, das zu bekommen, wonach es ihnen verlangte, und dass das Objekt Claudios Begierde – Claudia – sich weigerte und weigerte, seinen Avanchen nachzugeben, machte ihn nun schlussendlich wütend. Er vergaß auch seine anerzogene Höflichkeit.
Claudio knurrte resignierend, als Claudia weiterhin lieber Wasser trat und auf einen Besseren als ihn wartete – scheinbar war er ihr nicht gut genug! –, und zog seine Hand zurück. Er schwankte, als er sich wieder aufrichtete und gestikulierte, alkoholbedingt, recht fahrig herum, währen er nun verbal seinen Unmut äußerte:
„Dann macht doch, was Ihr wollt und sauft ab! Ha! Ihr werdet meine Hilfe schon annehmen müssen. Hier ist sonst niema- …“
Mitten im Wort und als würde jemand oder etwas ihn eines Besseren belehren wollen, wurde seine Rede abgeschnitten. Claudia erkannte nicht viel, denn war geschah, geschah schnell… doch etwas Großes, ein schlaksiges Etwas war auf einmal hinter Claudio aufgetaucht und sprang ihn von hinten an. Von der Wucht des Aufpralls von den Füßen gerissen, stürzte Claudio, mitsamt der Kreatur aus schwarzem, struppigen Pelz, das Klauen und Zähne in seine Beute schlug, zu Claudia ins Wasser. Nach einem lauten Klatschen, schwappendem Wasser und nassen, sichtverschleiernden Spritzern, war an der Oberfläche des trüben Kanals nur noch Gurgeln zu vernehmen… aufsteigende Luftblasen und sich rot färbendes Wasser.



Leonardo da Vincis Miene erhellte sich, als er Giulia erblickte. Sie war also noch nicht verschwunden. Für den Künstler war es eine Freude, dass er sie erwischt hatte, denn er war für jede Information dankbar, die er bekommen war, und neugierig darauf, was sie zu sagen hätte.
„Ah, da seid Ihr ja. Verzeiht, dass Messer Machiavelli Euch fortgeschickt hat“, entschuldigte Leonardo das Verhalten seines Bekannten. Der Künstler war reinlicher Mann, ähnlich wie auch Salvatore, wenn er auch nicht derart groß gewachsen war wie Machiavelli. Sein Vollbart ließ ihn etwas älter wirken, als er wohl wirklich war. Mitte dreißig mochte er sein. Jedenfalls empfing er Giulia mit deutlich weniger Abweisung, als ihr zuvor zuteil geworden war.
„Ich kam nicht umhin zu hören, dass Ihr vielleicht Informationen habt, die mich interessieren können, Signora. Zudem seid Ihr eine Freundin der Medici?“, fragte er noch einmal nach, auch wenn man ihm anhörte, dass er sich sicher war, genau dies verstanden zu haben.
Er verbeugte sich höflich, um sich vorzustellen: „Mein Name ist Leonardo da Vinci.“
Anschließend führte der Künstler eine einladende Geste in Richtung der Tür aus, die zu seiner Werkstatt führte.
„Bitte tretet doch ein und teilt euer Wissen mit mir. Ich würde es in diesem Fall als äußerst nützlich erachten. Und hier draußen ist nicht der richtige Ort, um auch nur ein einziges Wort über diese Angelegenheit zu verlieren.“



Nach einem weiten Weg durch die Stadt hatten Salvatore Machiavelli und Pater Girolamo Donetti endlich den Palast des Patriarchen Venedigs erreicht. Dass Hochwürden überhaupt hatte mithalten können, grenzte an ein Wunder. Es mochte göttliche Führung gewesen sein, die ihm die Kraft gegeben hatte, bis hierhin durchgehalten zu haben. Nun stand der Pater allerdings recht neben sich – und wurde ebenso schief angesehen wie der vollkommen verdreckte Salvatore, als der einem der vielen Kirchendiener, die hier angestellt waren, Anweisung gab, ihn (und den Pater) sofort zu seiner Eminenz zu führen. Salvatore kannte den Mann, der sie schlussendlich zum Arbeitszimmer Kardinal Ercoles brachte: Einen sehr sonst kühl wirkenden Kerl namens Philippo, der bei Salvatores Anblick (und Geruch) kritisch und abwertend die Nase rümpfte, aber ansonsten keinen Kommentar abließ, sondern den zurückgekehrten Gesandten und seinen stark mitgenommen wirkenden Begleiter beim Kardinal ankündigte.
Als Salvatore und Pater Girolamo das Arbeitszimmer betraten, fanden sie sich in einem (Salvatore vertrauten) weitläufigen Raum wieder, der gesäumt von schweren Bücherregalen war. In der Mitte thronte an einem massigen, mit Akten und säuberlich gestapelten Schriftrollen übersäten Schreibtisch der Kardinal, vertieft in ein Schriftstück, dass er gerade verfasste. Die Feder lag wie ein natürliches Anhängsel in der fleischigen Hand des alten, wohlgenährten Kardinals und kratzte mit gleichmäßiger Bewegung über das Pergament. Ercole selbst blickte noch nicht einmal zu seinem Besuch auf, dem es wohl selbst überlassen war, den ersten Schritt zu tun.
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Lillybell Mi Aug 13 2014, 22:52

Claudia hatte so ihre Probleme, sich überhaupt noch über Wasser zu halten und sank immer mal wieder ab... doch gerade als Claudio sich umdrehte, wollte Claudia dessen Hilfe annehmen. Ihr blieb nichts anderes übrig. Doch was dann geschah, konnte sie nicht genau beschreiben. Alles ging viel zu schnell und Claudio und noch jemand, oder etwas? stürzten in den Kanal. Claudia sah es jedenfalls als ihre Chance an und schwamm eilig zu den Treppen, an denen sie sich hoch zog. Es war schwer, da ihr Kleid sie immer wieder hinunter zog, aber sie musste hier raus! Panik befiel die junge Dame als ihr Blick sich zum Kanal wandte, um noch einmal zu sehen, ob Claudio nicht gleich wieder auftauchte, um sie wieder ins Wasser zu ziehen. Doch selbst durch das seichte Mondlicht, konnte sie die Verfärbung des Wassers erkennen. Panisch und mit ihrer letzten Kraft zog sie sich die Stufen hinauf. Als sie endlich wieder stand, raffte sie den schweren und nassen Rock hoch und rannte. Dieses mal in die Richtung ihres Elternhauses. Da sie noch nicht verheiratet war, lebte sie noch bei ihrem Vater, doch dieser scherte sich kaum darum, was Claudia tat.
Sie schaffte es in das Haus zu kommen und schloss hektisch die Türen hinter sich, bis sie in ihrem Zimmer angekommen war. Sie sank an der Tür auf die Knie, da ihre Beine ihr den dienst aus Angst und Panik versagten. "Was zur... Hölle war das?"
Ihre Hand zitterte und sie konnte nichts mehr mit sich anfangen. Das ihr Kleid voll mit Blut war, war ihr in dem Moment nicht bewusst. Auch nicht, das sie vielleicht eine Spur aus Blut und Wasser hinterlassen haben könnte. Claudia war einfach fertig mit den Nerven und froh zugleich, zu Hause zu sein.
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Beitrag von Zauberlicht Do Aug 14 2014, 00:30

Schon nach den ersten Sätzen da Vinci´s atmete Giulia erleichtert auf, denn ihr war sofort klar, wen sie vor sich hatte. Endlich hatte sie einen Mann vor sich, der in ihr nicht nur eine Frau sah, sondern einen Menschen, der gegebenenfalls über Wissen verfügte, welches er nutzen konnte.
„Messer da Vinci! Vielen Dank. Ich bin erleichtert, dass ihr mich vernommen habt. Messer Machiavelli scheint mir gegenüber besonders ablehnend zu sein.“ Während sie der Geste entsprechend auf die Haustür zuschritt, redete sie weiter: „Mein Name ist Giulia Ficino. Mein Ehegatte Marsilio Ficino und mein Bruder Giovanni Pico della Mirandola gehören dem Kreis des Lorenzo I. de Medici an. Ich selbst wohne während meines Aufenthalts hier bei den Medicis. Sie sollten wissen, dass ich mit den Studien der Medicis vertraut bin und, wenn auch nur im Hintergrund, dazu beigetragen habe. Offiziell lief dies natürlich über meinen Bruder und meinen Ehegatten.“ Abrupt blieb Giulia stehen und drehte sich Leonardo zu. Mit sehr leiser Stimme bat sie: „Daher bitte ich euch, egal was ihr in eurem Haus habt, lasst mich teilhaben. Ich bin ebenso an der Wissenschaft interessiert, wie ihr. Bitte!“ Dann wand sie sich der Tür zu und ging mit zügigen Schritten in das Haus.
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Beitrag von Elli Do Aug 14 2014, 11:35

"Euer Eminenz. Verzeiht meinen Aufzug, aber es sind unvorhersehbare Dinge geschehen." Salvatore war es mehr als peinlich in diesem Aufzug vor dem Kardinal zu stehen. Hoffentlich würde das sein Ansehen bei Selbigem nicht schmälern! Nicht auszudenken. Nur zu gerne hätte er sich hingesetzt. Die letzten Stunden waren anstrengend gewesen und er war körperliche Anstrengungen dieser Art nicht gewöhnt und er war auch nicht erpicht darauf. Er atmete tief durch um nicht zu sehr hinter Atem zu stehen, blieb aber stehen um den Sitzplatz nicht zu verschmutzen. "Pater Donetti führte mich an den Ort, des Verbrechens von dem er Euch berichtete. Ich fand dort ungeheuerliche Dinge. Ich denke dies sollte sich auch ein Inquisator ansehen, wenn ihr erlaubt."
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Beitrag von Umbra So Aug 17 2014, 17:36

Leonardo da Vinci heftete sich an Giulias Fersen und folgte ihr.
„Ja, in der Tat, Il Magnifico hat viele Günstlinge“, sagte er lächelnd. „Italien ist zu klein, als dass sie sich nicht überall begegnen, wie es scheint. Ich fürchte, ich hatte nie das Vergnügen, Euren Gatten oder Bruder kennenlernen zu dürfen, Signora Ficino, aber ihre Namen sagen mir etwas. Ihr beschäftigt Euch also mit…“, er zögerte nachdenklich.
„Mmh. Der Philosophie?“, musste er raten.
„Verzeiht, manche Dinge entfallen mir hin und wieder.“ Leonardo machte eine wegwerfende Geste, bevor er sie Tür hinter sich schloss. „Aus den Augen, aus dem Sinn.“
Im Haus trat der Künstler an Giulia vorbei, um die Führung zu übernehmen.
„Nehmt Messer Machiavelli sein Misstrauen nicht übel“, kommentierte er dann, dass Giulia sich über das Verhalten des großgewachsenen Mannes wunderte. „Die Arbeit für die Kirche erfordert ein gewisses Maß an Verschwiegenheit. Besonders in einem Fall wie diesem ist dies sinnvoll. Ich aber muss mir ein umfassendes Bild machen, damit ich helfen kann. Deshalb interessiert mich sehr, was Ihr…“
Verwundert unterbrach er seinen Satz, als er schließlich ein paar Schritte in seine Werkstatt gemacht hatte und sie leer vorfand. Zumindest menschenleer, wenn man Giulia und ihn selbst nicht mitzählte. Denn sie allgemein als leer zu bezeichnen, wäre schon etwas gewagt gewesen. Der Raum war ein Sammelsurium von Schriftrollen, Papierstapeln, Zeichnungen, Büchern, Leinwänden, Farben, Werkzeug und Holzmodellen, die überall auf Arbeitsplätzen, Werkbänken und auf dem Boden angehäuft waren, sodass man sich teils schwer bewegen konnte. Nur ein Tisch, in der Mitte des Raumes – der, auf dem der Pater gelegen hatte – war freigeräumt.
Leonardo fuhr sich ratlos mit einer Hand durchs Haar.
„Sie sind fort“, sprach er das offensichtliche aus. Salvatore, der Pater… und der Sack.



Sarah, unterdessen, wartete und wartete darauf, dass die Geräusche verstummten, die sie nur noch gedämpft durch Tür und ihre Hände hörte, mit denen sie ihre Ohren bedeckte. Irgendwann – es kam ihr wie Stunden vor, die vergangen sein mussten – kehrte tatsächlich Stille im Haus ein, aber die junge Frau wagte trotzdem nicht, sich zu rühren, Geschweige denn, ihr Zimmer zu verlassen und nachzusehen, was genau es mit dem Lärm auf sich gehabt hatte. Vielleicht war der Verursacher noch da und würde sie bemerken, wenn sie sich vom Fleck rühren würde. Ängstlich betend, bangend und hoffend verbrachte Sarah deshalb den Rest des Abends auf dem Boden bis die Erschöpfung sie schlussendlich doch übermannte und sie sitzend an die Wand gelehnt einschlief.

Sie selbst dachte, sie hätte nur kurz die Augen geschlossen, als sie ein lauter, schockiert klingender Schrei, der wiederum Sarah alarmierte und aus dem Schlaf riss. Sofort schlug Sarahs Herz wild, dann realisierte sie erst, dass sie noch immer auf dem (unbequemen) Boden saß und ihr Blick fiel auf die Tür, die sie von Innen, so gut es ging, verschlossen und verrammelt hatte. Dieselbe Person, von der auch der vorherige Schrei stammen musste, fuhr nun damit fort, dass Haus (und zugleich vermutlich auch die ganze Nachbarschaft) aufzuschrecken, indem sie hysterisch nach einem Dottore rief. Es musste Francesca sein, eins der Dienstmädchen Sarahs Vater, die gerade, am Morgen, zur Arbeit gekommen sein musste – Sarah erkannte die Stimme genau. Viel bedeutender war jedoch, dass die Dienerin eine Situation angetroffen haben musste – im Erdgeschoss, und damit vielleicht in der Küche, fiel Sarah siedend heiß ein –, die einen Arzt benötigte. Oder vielleicht war es auch schon zu spät, als dass ein Doktor noch helfen könnte. Alles in Allem kein gutes Zeichen, bedachte man die Umstände, warum Sarah sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert hatte.



Der Kardinal sah erst von seinem Schriftstück auf, als Salvatore das Wort „Inquisitor“ in den Mund nahm – und lehnte sich beim Anblick der beiden Männer überrascht und weit in seinem Stuhl zurück. Wahrscheinlich auch, um vergeblich dem Geruch auszuweichen, der ihm entgegenwabern musste.
„Ihr wisst, dass es nicht in meiner alleinigen Macht steht, einen Inquisitor einzusetzen. Und auch, dass ich den Dogen mit keiner Anfrage behelligen werde, sofern sie nicht begründet ist“, sagte der Kardinal etwas schroff, aber diese Art war nichts Ungewöhnliches für den Patriarchen von Venedig und Salvatore wusste, dass man diesen Tonfall nicht zu persönlich nehmen sollte. Ercole war ein wichtiger Mann der Kirche und einer der wichtigsten Männer in Venedig. Er hatte viel Verantwortung, wenig Zeit und musste eine Autoritätsperson sein.
„Nun sagt mir nicht, Ihr habt wandelnde Tote oder die Vier Reiter gesehen, Machiavelli“, warnte er mahnend mit dem Finger und lehnte sich ein Stück vor.
„Oder Geister“, fügte er mit einem eindeutigen Blick in Pater Girolamos Richtung hinzu, dem es sichtlich peinlich war, dass das leidige Geisterthema angesprochen wurde, mit dem er sich schon einmal lächerlich gemacht hatte (er hatte wirklich Geister gesehen!).
„Ich mag es nicht, wenn man meine Zeit verschwendet“, stellte der Kardinal unmissverständlich klar und legte seine Feder beiseite, um seinen beiden Besuchern vollends seine Aufmerksamkeit zu schenken.
„Ihr seht aus, als wärt Ihr in einen Kanal gestürzt“, teilte Ercole seinem Gesandten in missbilligendem Ton mit. „Und so riecht Ihr auch.“
Und Pater Donetti sah, auf seine Weise, ebenfalls nicht besser aus.
Der Kardinal hörte sich dann aber an, was Salvatore oder Girolamo zu berichten hatten – und war nicht erfreut. Er schien nach anfänglichem Zweifel ernsthaft darüber nachzudenken, ob ein Einsatz eines Inquisitors nachzudenken. Übrigens wollte er selbst sich die Leichenteile nicht ansehen. Machiavellis Beschreibung und der Verwesungsgestank des Sackes reichten seiner Eminenz vollkommen aus. Schließlich schien Ercole überzeugt zu sein, dass dieser Fall ein Fall für die Inquisition war.
Als alles berichtet war, was es zu berichten gab, rief der Kardinal den Mann hinein, der Salvatore und Girolamo hineingeführt hatte.
„Philippo! Führt Hochwürden Donetti in eins der Gästezimmer – und schafft mir diesen widerwärtigen Sack aus den Augen“, fiel ihm ein und wies dabei auf das triefende Ding, das Salvatore mit sich führte. Philippo nahm Salvatore den Sack mit spitzen Fingern ab.
„Verwahrt ihn dort, wo ich ihn nicht riechen kann“, verfügte der Kardinal. Philippo nickte und verließ den Raum. Der Pater folgte ihm nach einem Moment des unschlüssigen Zögerns.
Ercole fixierte nun Salvatore.
„Ich werdet selbst den Weg in Eure Räumlichkeiten finden. Ich werde den Dogen kontaktieren. Trefft mich morgen früh, hier.“
Mit einem „Und nun hinfort“ und einer scheuchenden Handbewegung, entließ er Salvatore aus dem Gespräch.



Claudia wachte am nächsten Morgen in ihrem Bett auf, zusammengekauert und die Beine eng an ihren Körper gezogen. Anders als Sarah war es jedoch ein wenig sanfteres Erwachen. Jemand klopfte an ihre Tür.
„Claudia? Claudia, geht es Euch gut?“, fragte Maria, ebenfalls ein Dienstmädchen, besorgt. Claudias Blick fiel auf ihr noch immer recht nasses und teils rotverfärbtes Kleid, das irgendwie einen Weg auf die Lehne ihres Lesestuhls gefunden haben musste – genauso, wie sie selbst irgendwie einen Weg in ihr Bett gefunden haben musste. Die Erinnerungen an die letzte Nacht kehrten in Claudias Bewusstsein zurück. Claudio. War wirklich geschehen, was sie dachte, das geschehen war? Aber angesichts des nassen, blutigen Kleids und den Spuren, die Claudia überall – vermutlich von der Haustür, bis in ihr Zimmer – hinterlassen hatte, weswegen auch Maria nun hier aufgetaucht sein musste, war dem wohl so.



Umberto Argente war auf dem Weg zu Kardinal Ercole, dem Patriarchen von Venedig und seinem Arbeitgeber. Früh an diesem Morgen hatte war ein Bote gekommen, mit der Nachricht, dass seine Eminenz einen neuen Auftrag für ihn hätte – einen wichtigen Auftrag, bei dem Umbertos Können benötigt werde. Natürlich rief man ihn, wenn die Luft brannte. Wie sollte es auch anders sein?
Um was genau es ging, wusste Umberto noch nicht, das hatte er selbst aus dem bedauernswerten Boten nicht herausbringen können. Leider hatte der Kerl wohl keine Ahnung gehabt. Allerdings war es nichts Ungewöhnliches für den Kardinal, Informationen zurückzuhalten und sie lieber von Angesicht zu Angesicht mitzuteilen. Bei dem tratschenden Volk, was sich die Kirchendienerschaft von Venedig nannte, war dies eigentlich kaum ein Wunder. Allein, dass es wohl ein Mordfall war, mit dem er sich beschäftigen sollte, wusste Umberto. Dass dies nicht Sache der Stadtwache war, musste bedeuten, dass die Kirche oder Diener der Kirche in irgendeiner Form verwickelt sein musste. Selbstverständlich wollte der Kardinal mit so etwas nicht persönlich zu tun haben. Aber für die Drecksarbeit des hohen Herrn waren schließlich Männer wie Umberto war. Und Umberto war der beste – davon war zumindest er selbst überzeugt.
Der eher klein geratene Mann mit markantem Bart legte einen dramatischen Auftritt hin, als er den prächtigen Palast des Patriarchen betrat, indem er die Flügeltür im Durchschreiten mit ausladender Bewegung beider Arme aufstieß. Irgendein Wicht von vielen brachte ihn schließlich zum Arbeitszimmer Kardinal Ercoles. Umberto war sich sicher, dass er den Auftrag, wie auch immer dieser aussehen mochte, auf triumphale Weise erledigen würde.
Doch als die Tür zum Arbeitszimmer geöffnet wurde, glaubte er erst, sich zu versehen: Dort wartete bereits, beim Kardinal – ausgerechnet! – Salvatore Machiavelli, säuberlich gestriegelt wie immer (oder fast immer, glaubte man den Erzählungen, die bereits zu Umberto durchgedrungen waren und die Besagten, dass Machiavelli gestern vollkommen triefend und verdreckt beim Kardinal aufgekreuzt war), mit der üblich überheblichen Visage, die Umberto seit dem Tod seiner Schwester und Salvatores ehemaliger Ehefrau stets zur Weißglut treiben konnte.
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Beitrag von Fade So Aug 17 2014, 19:38

Die Sonne war gerade aufgegangen und warf ihr Licht in den kleinen, geschmackvoll eingerichteten Raum, welcher durch den unverhofften Schein in helle und dunkle Bereiche geteilt wurde.
Es war totenstill im Zimmer und keine Bewegung war auszumachen, bis  jäh eine schmale, altersgezehrte Hand mit den langen Fingern das Pergament berührte und die Seite umblätterte. Man hätte Cesare für eine Statue halten können, während er las. Der dürre Herr Mitte fünfzig saß auf seinem gewohnten Platz zentral im Raum hinter dem schweren, hölzernen Schreibtisch und die eisgrauen Augen schienen das Pergament eher durchdringen zu wollen, als die Zeilen zu lesen.

Sein Gesicht wirkte müde. Tiefe Furchen zogen sich durch die dicke, sonnengegerbte Haut und unterstrichen die strenge Mine des Mannes noch mehr. Das sauber geschnittene grauschwarze Haar hätte dem Herren auch ohne seine aufwändige Kleidung und die teuren Ringe eine gewisse Würde verliehen und seine schmalen Lippen, welche kein Lächeln zu kennen schienen und in ihrer natürlichen Form bereits in den Mundwinkeln leicht nach unten deuteten, schienen im Einklang zu seinem Blick jedes Glück in Reichweite gierig und unbarmherzig ersticken zu wollen.

Längst schon waren die beiden Kerzen in den goldenen Ständern hinunter gebrannt und erloschen, doch Cesare schien es überhaupt nicht zu stören, im Tageslicht oder im Dunkel zu lesen. Sein Gesicht lag noch immer im sonnengeschützten Bereich des Raumes und lediglich die Tischplatte vor ihm schien ihm nun warm und hell entgegen zu lächeln, doch auf die Laune des Herren Donati wirkte dieser Umstand eher noch wie Gift. Nur ein winziges Stück rückte sich der dürre, knorrige Zeigefinger, welcher ein wenig an einen kleinen toten Zweig erinnerte, in einer zuckenden Bewegung, während Cesare endlich den letzten Absatz des Protokolls von dem vortägigen Verfahren gegen die Heretiker, den er punktgenau und Wort für Wort kontrollierte, angelangt war.

Unverhofft für diese Tageszeit klopfte es zaghaft an der Tür und der Blick des Inquisitors erhob sich langsam, wie aufkommendes Unheil, vom Pergament. Mit leisem, herausfordernden Tonfall entfloh ein knappes „Herein“ seinen Lippen. Ein Diener Trat ein und überreichte nach einer unterwürfigen Verbeugung einen versiegelten Brief. Mit einer schwachen Handbewegung entließ Cesare den Diener, welcher eilig und so geräuschlos wie irgend möglich dem Raum entfloh.

Der silberne Brieföffner wirkte im Griff des Inquisitors, wie ein zum Stoß erhobener Dolch und mit einer einzigen, fließend schwungvollen Bewegung verschaffte er sich Zugang zu dem unerwarteten Schriftstück. Rasch überflog sein kühler Blick die Zeilen. Wie in Zeitlupe wanderten seine Hände vor sein Gesicht und die Spitzen seiner Spinnenbeinartigen Finger trafen zusammen, wie auf einer Spiegelfläche. Abermals erhob sich der Blick des Herren Donati, doch diesmal schien er geradewegs durch das schwere Holz der Türe in ungeahnte Ferne zu sehen.

Endlose Momente verstrichen, ehe sich eine Regung im Zimmer des Inquisitors tat. Cesare erhob sich langsam von seinem reichhaltig verzierten Stuhl und schritt langsam um den Tisch, während er einen Diener herein rief und ihm auftrug, heissen Tee zum Frühstück zu bringen und seinen Schüler herbeizuschicken.
Donati trat ans Fenster, während er mit begrenzter Geduld auf seinen Schüler wartete. Der Junge war flink, eine Gabe der Jugend, doch hatte er noch viel zu lernen, um eine echte Hilfe im dienst des Inquisitors zu sein und Cesare erwartete nicht weniger, als Perfektion.


Zuletzt von Fade am So Aug 17 2014, 21:27 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Lillybell So Aug 17 2014, 20:45

Claudia schreckte hoch, als jemand nach ihr rief und an der Tür pochte. Sie erkannte jedoch nach wenigen Augenblicken, dass diese Stimme Maria, einem Dienstmädchen des Hauses gehörte. Claudia sah zu dem Stuhl und erblickte das Kleid... langsam realisierte sie, was gestern Abend vor sich gegangen sein musste. Eilig stürzte sie zur Tür und sah Maria panisch an. "Mir geht es gut... ich bin gestern in irgendetwas gefallen... ich hab keine Ahnung mehr in was..."
Nun sah sie die Blutspur auch vor ihrem Zimmer und sah zu Maria. "Kein Wort zu meinem Vater davon! Versprich es mir!"
Sie sah kurz in ihr Zimmer zurück... sie musste wissen was mit Claudio passiert ist, weshalb sie eilig zu ihrer Schwester wollte. "Ich werde auf das Frühstück verzichten. Ich gehe meine Schwester besuchen."
Sie schloss die Tür wieder und zog sich eilig frische und trockene Kleider an ehe sie hinaus trat, um eilig das Haus ,samt Geige, zu verlassen.

Schnellen Schrittes ging sie die Gassen entlang und lief zu dem Haus ihrer Schwester. Sie klopfte an dessen Tür und rief. "Mein liebstes Schwesterchen! So öffne mir doch! Ich brauche einen Rat von deinem Mann!"
Sie schob die Oper und die Musik als ein Vorwand für ihren Besuch vor. Wenn er nicht hier war, würde sie noch einmal zur Brücke gehen.
Doch niemand öffnete ihr... weshalb Claudia gleich den Weg zur Brücke einschlug. ... Er kann nicht tot sein... ging es ihr durch den Kopf, beinahe Panisch rannte sie deshalb zu dem Ort von gestern Nacht... er darf es einfach nicht... Sie liebte ihn doch...
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Beitrag von Umbra So Aug 17 2014, 22:35

Adamo zuckte zusammen, als es mehrmals laut an die Tür zu seiner Kammer klopfte und ihn so aus tiefem Schlummer schreckte. Eine Stimme teilte ihm, durch das Holz gedämpft, mit, dass der Inquisitor nach ihm verlange. Dem Jungen war klar, dass er aufstehen musste. Er lag auf dem Bauch, schräg auf dem Bett – noch dazu hing seine linke Hand bis auf den Boden hinab. Erst etwas schwerfällig stemmte Adamo sich hoch, bis er bequemer in eine Sitzposition gelangen konnte. Der Steinboden war kalt unter seinen nackten Füßen. Der Junge wischte sich den Speichel vom Kinn, den er dort erst jetzt bemerkte. Schlaftrunken stand er auf, versuchte aber sich zu beeilen.
Er wusste: Sein Herr schätzte nicht, wenn man ihn warten ließ, so wie er so wenig schätzte, was nicht nach seinen Vorstellungen verlief. Adamo wollte nicht schon am frühen Morgen Ärger wecken (dass es früh am Morgen war, verriet ihm das dämmrige Licht, das durch sein schmales Fenster fiel), denn das müsste er dann vielleicht den ganzen Tag lang ausbaden. Aber nicht nur der Wunsch, nicht bestraft zu werden, trieb den Jungen dazu an, sich zu beeilen, sondern auch der Wille, ein guter Schüler zu sein und etwas zu lernen.
Hastig wusch er sich mit Wasser aus der Waschschale, die für diesen Zweck bereitstand und schlüpfte in seine schlichte, braune Kleidung. Anschließend versuchte Adamo noch sein Haar zu richten, damit es nicht vollkommen wirr zu allen Seiten abstand, aber um das ordentlich zu erledigen, hatte er keine Zeit. Priorität hatte, Cesare Donati, den Inquisitor und zugleich seinen Lehrmeister nicht warten zu lassen.
Adamo verließ seine Kammer, die karg und kahl war, außer einem Kreuz über seinem Bett, das allein schon fast die gesamte Fläche des Raumes ausfüllte, und eilte über den Flur zum Raum, in dem sein Herr vermutlich schon ungeduldig auf ihn wartete – obwohl nur wenig Zeit vergangen war, seitdem er nach Adamo hatte rufen lassen. Der Junge hielt vor der Tür an und klopfte – es wäre es Fehler gewesen, einfach so hineinzurennen –, und trat erst ein, als der Inquisitor ihm erlaubte, dies zu tun.
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Beitrag von Fade So Aug 17 2014, 23:33

Während er auf seinen Zögling wartete, hatte Cesare Zeit, sich über den Brief Gedanken zu machen. Weniger der Inhalt, als vielmehr die Umstände der Zustellung und die so knappe Terminierung der Befragung unterstrichen die Brisanz des neuen Falles.
Donati traute in ganz Venedig nur einer Hand voll Leuten zu, Situationen, welche sein unmittelbares Einschreiten erforderten, überhaupt kompetent zu beurteilen. Die Chance war groß, dass bei der ganzen Angelegenheit viel Rauch um nichts gemacht wurde und sich die Lage im Nachhinein als bedeutungslos herausstellen würde.

Der Platz vor seinem Fenster begann sich allmählich mit Leben zu füllen und sein Blick wirkte auf irgendeine Weise geringschätzend über das Alltagstreiben der Bürger. Wie wenig wussten sie schon über die Bedeutung ihres Daseins und die Kämpfe, welche ohne jegliche Gewahr dieser Menschen um ihr Seelenheil ausgefochten wurden.
Ein zögerliches Klopfen unterbrach den Inquisitor bei den wenig fruchtbaren Gedankengängen und holte ihn zurück in die Gegenwart und zum aktuellen Problem.
Er ließ Adamo eintreten und wies ihn an, vor dem Tisch stehenzubleiben, während er selbst sich wieder an seinen Platz niederließ und eine Hand auf das Schriftstück legte, dessen Inhalt er bereits kannte.

„Es gibt Arbeit.“ waren die ersten knappen Worte des Herren zu seinem Schüler, um ihn zu erklären, warum er ihn außerhalb der normalen Unterrichts- und Arbeitszeiten zu sich gerufen hatte. „Ein Fall mit Autorisierung des Dogen und einer unverzüglichen Priorität gegenüber unserer gegenwärtigen Arbeit.“ Führte Donati die Erklärung weiter aus und machte eine kurze Pause, um die Augen Adamos mit seinem durchdringenden Blick zu fokussieren. „Wir erwarten die Zeugen in etwa einer Stunde zum Verhör. Veranlasse, dass die Diener die zu befragenden einlassen und für die Zeit Tee vorbereiten. Du wirst bei dem Verhör Protokoll führen. Notiere jedes Wort und achte auch darauf, was unausgesprochen bleibt.“ Bei den letzten Worten wanderte Donatis Blick abermals suchend in den Augen seines Schülers. Er hatte Adamo bereits Grundzüge, analytischer Beobachtung vermittelt und war über deren ständige Schulung bestrebt. Besonders bei Menschen musste er zwischen den Zeilen zu lesen lernen, wenn er die niederen Täuschungsversuche finsterer Brut jemals zu erkennen vermögen sollte. Der kleine Schreibtisch im Eck, welcher der Protokollaufnahme diente, war bereits mit allem nötigen versorgt. Federkiel, Tinte und genügend Pergament lagen bereit, darauf achtete die Dienerschaft unter der strengen Aufsicht Cesares peinlich genau.

„Geh, richte dich ordentlich her und sei rechtzeitig zugegen, ehe unsere Gäste eintreffen.“
verabschiedete Cesare seinen Schützling vorläufig aus seiner Pflicht. Die Beschreibungen im Brief selbst waren ungenügend und zu unpräzise, um sich schon im Vorfeld ein Bild über die Angelegenheit zu machen und so lehnte der Inquisitor sich in seinem Stuhl zurück und rief sich die vergangenen Angelegenheiten innerhalb der Stadt ins Gedächtnis, als könne unvollendete Arbeit einen Schlüsselhinweis auf das neu aufgekommene Problem liefern.
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Angela Dragon Mo Aug 18 2014, 09:36

Wie betäubt erhob sie sich langsam vom Boden. Das ihr Körper sie mit Schmerzen für diese unbequeme Nacht strafte, ignorierte sie. Immer noch an die Wand gelehnt, rang Sarah mit sich diese Tür vor sich zu öffnen. War am Ende dem Geschöpf der Nacht ihr Vater zu Opfer gefallen. Erneut von Angst gepackt, schlug sie die Hände vor den Mund. Bitte nicht. So sehr ihr Vater sie auch hassen vermochte, diesen Tod wünschte sie ihm beileibe nicht!
Endlich brachte sie die Kraft auf, sich von der Wand zu lösen und die Barikade vor ihrer Tür zu entfernen. Immer mehr Stimmen drangen zu ihr durch. Vermutlich war bereits die gesamte Nachbarschaft anwesend. Ihr Herz drohte ihr aus der Brust zu springen, während sie die Stufen runter ging. Was würde sie wohl erwarten?
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Beitrag von Darnamur Mo Aug 18 2014, 09:39

Umberto erstarrte in der Bewegung. Zuerst erfasste er nicht gleich, was eigentlich Sache war. Ist das denn die Möglichkeit? Sucht der Kardinal etwa mit mir Streit? Mir diesen Köter vorzusetzen…kaum etwas kann mich mehr entsetzen. Mit gerunzelter Stirn, aber nicht ohne ein gewisses Interesse zu entbehren, musterte er den neben ihm Stehenden aus kühlen, blauen Augen. Was seine Augen anging, so waren es nicht jene blauen Augen, mit denen man einer Frau den Kopf verdrehen konnte. Nein, seine waren von einem gräulicheren Blau und Ihnen haftete etwas Schmutziges an. Die Farbe seiner Augäpfel könnte man wohl am Besten mit dem Kanalwasser Venedigs vergleichen, welches die ganze Stadt in wirren Labyrinthen gefangen hielt. Jetzt galt die volle Aufmerksamkeit ebendieser nützlichen Sehwerkzeuge Salvatore Machiavelli.
Oh ja, Salvatore, dir allein schenke ich meine volle Beachtung. So, als ob du es verdient hättest, du mickriges, kleines Krebsgetier. In meiner Gegenwart solltest du dich lieber zurück in den Kanal verkriechen, aus dem du gekommen bist. Vermutlich konnte man es seinem Gesicht ablesen, was Umberto Argente in diesem Augenblick dachte; denn das Augenmerk, das er auf seinen Erzfeind und Rivalen richtete, konnte man nicht als freundlich bezeichnen. Düstere Schatten hatten sich in seinen Blick gelegt und er selbst konnte das Knirschen seiner Zähne laut und deutlich vernehmen. Oh ja, Salvatore- pass nur auf. Sonst kommt ein Adler angeflogen, der deine rote Schale im Nu aufbeißt, deinen Krebskörper zerreißt und frisst.
Aber was vergeudete er nur seine Gedanken? Kam es ihm in den Sinn über dieses elende Geschöpf neben ihm zu dichten und zu philosophieren? Er sollte seine Fantasie lieber dazu aufwenden, das Problem zu lösen, dass ihm bevorstand. Und ein solches gab es, dass war ihm seit dem Zeitpunkt klar, als er diesen, ihm verhassten Mann im Raum erblickt hatte. Denn das konnte im Grunde nur bedeuten, dass jener ebenfalls etwas mit diesem Mordfall zu tun hatte, wegen dem man ihn hieher bestellte. Was für eine gewiefte Ratte! Seine Augen wandten sich dem Kardinal zu. Er sollte wissen, dass zwischen uns kein gutes Blut herrscht. Will er, dass wir zusammenarbeiten? Soll das etwa ein Ansporn, eine Motivation sein?
Wäre das der Fall, konnte es Umberto nicht verstehen. Er erledigte seine Aufträge im Grunde immer sehr sorgfältig und zur Zufriedenheit seiner Eminenz. Und in letzter Zeit war ihm kein einziger, großer Patzer unterlaufen. Er brauchte niemanden an seiner Seite und erst Recht nicht diese eine Person auf der Weltkugel, die er sich in ein kühles Grab wünschte. Und von dort direkt ins heiße Feuer der Hölle, wo er in brodelndem Blut den Rest seiner Existenz verbringen sollte. Natürlich landeten auch die Choleriker in der Hölle, wenn man Dante Glauben schenkte. Aber ihm blieb kaum eine andere Wahl als Machiavelli zu hassen- diesen Mann, der alles darstellte, was er selbst verabscheute.
Nun ja, noch konnte er sich nicht sicher sein, welche Aufgabe der Kardinal Salvatore zugedachte. Allein das er hier war, musste nicht unbedingt gleich eine Zusammenarbeit verheißen. Ercole würde ihn schon aufklären, was zu tun war und warum diese Kreatur dort drüben, neben ihm ihrem Dasein fristete.
Sein bisheriger Informationsstand war gering, um es freundlich auszudrücken. Es hatte einen Mordfall gegeben und es musste etwas mit der Kirche zu tun haben. Zudem war ihm zu Ohren gekommen, dass neben Salvatore auch der alte Pater Donetti gestern einen Besuch bei ihrer Eminenz hatte. Dieser schien wohl auch in diese Angelegenheit involviert zu sein. Um den Pater machte er sich keine Sorgen. Er hatte ihn schon ein paar Mal angetroffen und der Eindruck, den er auf Argente hinterlassen hatte, war nicht sonderlich beeindruckend gewesen. Ein einfach zu manipulierender Mann. Mit der richtigen Herangehensweise würde er von dem senilen Geistlichen Alles erfahren, was er wissen musste. Falls dies nötig wäre natürlich.
Umberto deutete eine Verbeugung vor dem Kardinal an. Es war an der Zeit zu erfahren, was Sache war. „Eure Eminenz“, begrüßte er seinen Vorgesetzten. „Ihr habt mich rufen lassen?“
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Elli Mo Aug 18 2014, 12:03

Mit einer Verbeugung hatte sich Salvtore empfohlen und das Zimmer des Kardinals verlassen. Er war ganz und gar nicht erfreut wie die Begegnung gelaufen war, hatte den Würdenträger jedoch davon überzeugen können, dass er keine Geister gesehen hatte. Ein Geist wäre ihm vielleicht sogar lieber gewesen, als ein paar Leichenteile ohne Anhaltspunkte. Der Gedanke wie schrecklich schmutzig er vor dem Kardinal gestanden hatte, ließ ihn noch immer zittern. Das war ganz und gar schrecklich gewesen. Er seufzte während er sich schweren Schrittes auf den Weg zu seinem Arbeits- und Schlafbereich aufmachte. Als er die Türe hinter sich geschlossen hatte, schälte er sich zuallerst aus seiner Kleidung – nein, selbst gewaschen wollte er diese nicht mehr tragen. Er würde sie am Besten im Kamin verbrennen. Er rief in den langen, dunklen Flur nach einem Dienstjungen, welcher auch zügig erschien. Er ließ den Burschen die Kleidung mitnehmen und heißes Wasser bringen. Nach einem ausgiebigen Bad stieg er nackt und dampfend aus dem Badezuber und ging zu seinem Schreibtisch herüber. Er holte seine Noitzen aus der Ledertasche, die er am Gürtel zu tragen pflegte und sah nach, ob noch einige seiner Ideen zu gebrauchen waren. Die meisten waren so schrecklich verschmutzt, dass er gar nichts mehr erkennen konnte, nur auf wenigen war die Tinte nicht so sehr verschwommen, dass man zumindest noch erahnen konnte, was auf dem Papier gestanden hatte. Salvatore nahm einige neue Zettel aus der Schreibtischschublade und ließ seine Feder über das Papier kratzen. Betrübt betrachtete er die Schriften die nicht mehr zu entziffern waren und begab sich daran das Papier zu verbrennen. Schließlich schrieb er noch auf, welche Unkosten sich heute für ihn ergeben hatten (nicht zu vergessen, der edle Stoff!) und einen kurzen Abriss der Geschehnisse des Tages und der Fundstücke natürlich. Draußen in der Nacht läutete eine Kirchenglocke, doch der hochgewachsene Mann war zu müde um die Schläge der Uhr zu zählen. Er löschte die Kerze, in dessen Schein er Notizen gemacht hatte und ging nach einem kurzen Gebet ins Bett.
Am nächsten Morgen erwachte er von einem Klopfen an der Türe. “Messer Machiavelli – die Glocke hat sieben Mal geschlagen.“
Salvatore erhob sich seufzend von seiner Nachtstätte und wankte ins Bad, er warf einen abfälligen Blick auf das erkaltete Wasser im Waschzuber und wusch sich mit frischem, kaltem Wasser, das bereits gestern bereit gestellt worden sein musste. Er brauchte etwas Zeit um sich fertig herzurichten, ein ziehender Schmerz im Oberschenkel und im rechten Arm, deuteten auf eine Überanstrengung der Muskulatur hin. Dennoch sank er, nachdem er sich angekleidet hatte und seine Haare endlich wieder die Haare aussahen und nicht wie das Fell einer toten Ratte, die schon drei Tage in einem Kanal schwimmt, auf die Knie und begann ein langes Gebet. Er schickte danach nach einem Burschen, der das Wasser entfernte und einem Frühstück. Die beiden jungen Männer, die den Waschzuber entfernten schienen nicht besonders froh über die Aufgabe zu sein, nicht nur wegen des Gewichtes das sie schleppen mussten, sondern auch wegen der Farbe und des Geruchs von Wasser. Ein jeder wusste wie Blut aussah und roch und der feine Herr schien keine Schrammen oder schlimmen Verletzungen zu haben. Die beiden warfen sich einen langen Blick zu, bevor sie die schwere Last hochhoben und aus den Räumlichkeiten trugen. Dies nahm Salvatore zwar wahr, ignorierte es jedoch. Nach dem Frühstück zog er sich seinen neuen Gürtel an (bloß gut, dass er sich zufällig einen gekauft hatte!) und ebenso eine neue Tasche in die er seine üblichen Utensilien verwahrte.
Er hörte das die Glocke erneut schlug – acht Schläge – Zeit den Kardinal aufzusuchen.
Nach einer leichten Spur von Lavendel riechend ging Salvatore zurück aus dem Zimmer, aus dem er gestern geschickt worden war. Was wohl mit den Leichenteilen geschehen war? Wo war Donetti? Er musste dringend seinen Verdacht der Hexerei anbringen (hierzu hatte er sich beim Frühstücken einige Gedanken aufgeschrieben, die er zwar dem Inquisitor, aber auch seinem Ordnen erläutern müsste).
Vor der schweren Holztür blieb er stehen und klopfte kräftig an. Er wurde hereingebeten und Ecrole ließ verlauten, dass man noch auf jemanden wartet. Geduldig stand Salvatore mit ineinandergelegten Händen in der Nähe des Schreibtisches und wartet ab. Schließlich kam der Angekündigte und Salvatore spürte förmlich wie die Temperatur im Raum sank. Dort stand sein Schwager -Umberto Argente.
Das kann ja heiter werden! dachte er sich, wobei er ein Lächeln unterdrücken musste. Das könnte sogar sehr erheiternd werden. Viele seiner komödiantischen Schriften handelten von eben diesem Mann und es sah gerade so aus, als würde er neuen Stoff geliefert bekommen würde.
“Argente! Schwager – welch Freude Euch zu sehen. Wir haben uns das letztemal bei der Bestattung Eurer hochverehrten Schwester gesehen. Ich hoffe es ist euch gut ergangen in der Zwischenzeit!“



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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Umbra So Aug 24 2014, 16:14

Ängstlich und besorgt verließ Sarah ihre Zimmer und machte sich den Weg die schmale Treppe hinab ins Erdgeschoss. Nur langsam traute sie sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen, denn so sehr sie sofort wissen wollte, was vorgefallen sein mochte, so sehr fürchtete sie, dass ihr Vater der Kreatur vom Friedhof zum Opfer gefallen und tot sein könnte. Das Geschrei des Dienstmädchens Francesca hatte tatsächlich für Aufsehen gesorgt und schon einige Leute angelockt, die Sarah schon unten erwarteten. Eigentlich standen  die meisten von ihnen – es waren alles Nachbarn und Anwohner – im Flur und begafften durch die geöffnete Tür die Situation in der Küche, als Sarah überhaupt Beachtung zu schenken, sodass die junge Frau, noch immer wie benommen, sich durch die Menge hindurch drängen musste.
In der Küche selbst erwartete sie ein Anblick der Verwüstung: alle Schranktüren waren geöffnet, hingen schief in den Angeln oder lagen gleich, halb zersplittert und zusammen mit einzelnen Schubladen, ganzen Regalböden, zertrümmerten Stühlen, Geschirr und Kochgeräten sowie zertretenen Speiseresten, am Boden. Und Blut. Überall war Blut. In Summe vielleicht nicht sonderlich viel, aber rote Spritzer, getrocknete Klekse, kleine Lachen und Schlieren waren überall im Raum, besonders nahe der Tür verteilt.
Allein der Küchentisch schien heil geblieben zu sein, zusammen mit einem Stuhl, auf dem, umgeben von noch mehr Menschen (und unter anderem Francesca), Sarahs Vater, der berühmte Maler Giovanni Bellini. Er lebte, tatsächlich, obwohl er die auf ihn einplappernden Leute entweder nicht wahrnahm oder schlichtweg ignorierte, wie es eigentlich typisch für ihn war, wenn Wut in ihm brodelte und sie kurz davor war, aus ihm hinauszubrechen. Allerdings konnte das Sarah auf den ersten Blick nicht genau einschätzen, auch wenn die Hände ihres Vaters auf dem Tisch lagen und er sie zu Fäusten geballt hatte. Jedenfalls schien er, wenn auch nicht tot, verletzt zu sein, was die Vermutung nahe legte, dass das im Raum verteilte Blut von ihm stammen musste.  Auch das Blut, das an ihm klebte, schien bereits getrocknet zu sein. Sein Haar war davon ganz strähnig, sein Gesicht, sein Nacken und seine Kleidung waren besudelt. Es war offensichtlich, dass er mit oberflächlichen Schnittverletzungen übersät war, ganz ähnlich, wie Pater Donetti am gestrigen Abend, wie Sarah sich erinnerte. Bedeutete das tatsächlich, dass sie die Kreatur vom Friedhof hierhergeführt hatte und das Biest ins Haus eingedrungen war?



Claudia kehrte voller Sorge zur Brücke zurück, in deren Nähe sie gestern Abend ins Wasser gefallen war – und in deren Nähe sie Claudio das letzte Mal gesehen hatte. Das Wasser des Kanals war brackig-braun, so wie üblich in vielen Wasserstraßen der Stadt. Nichts schien ungewöhnlich. Das Blut, dass Claudia gestern im Wasser gesehen hatte und dass sie auch mit in ihr Heim getragen hatte, hatte sich längst verflüchtigt.
Es kam nicht selten vor, dass Leichen im Kanal schwammen. In Venedig war die Wahrscheinlichkeit, auf dem Wasser zu sterben oder zu sterben und ins Wasser zu fallen (oder geworfen zu werden) wohl genauso hoch, wie in einem der Häuser oder auf den gepflasterten Wegen ein Ende zu finden. Doch nun konnte Claudia nichts erkennen, dass auf eine Person hindeuten könnte, die im Wasser trieb. Sie wusste nicht, ob sie das beruhigend finden sollte. Dieses seltsame Wesen hatte Claudio angefallen und war mit ihm untergetaucht. Viel mehr hatte Claudia nicht sehen können – sie war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, zu fliehen und das Geschehen zu realisieren.
Sie war vor Claudio geflohen.
Er war betrunken gewesen und hatte versucht, sich ihr aufzudrängen.
Sie hatte um Hilfe gerufen.
Hilfe hatte sie bekommen – nur vielleicht nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte.
Claudia hatte nicht gewollt, dass Claudio etwas zustieß.
Nun war er tot, vielleicht. Zerrissen von Zähnen und Klauen. Ertrunken. Das Blut im Wasser war keine Einbildung gewesen. Aber Claudia hegte Hoffnung. Vielleicht hatte Claudio sich retten können. Oder es hatte doch noch jemand auf ihre eigenen Hilferufe gehört, hatte Claudio im Wasser treiben sehen und ihn rechtzeitig herausgezogen. Vielleicht hatte man ihn zu einem Arzt gebracht.



Kardinal Ercole wechselte den Blick zwischen Umberto und Ercole. Der eine ging nicht auf den anderen ein, der andere war beinahe schon überschwänglich.
„Genug jetzt davon“, unterbrach der Kardinal das Gespräch zwischen den beiden vorsorglich, bevor es überhaupt aufkommen konnte – wenn es denn überhaupt dazu gekommen wäre. „Ihr seid nicht zum Schwätzen hier. Ein wenig mehr Ernsthaftigkeit, Machiavelli. Ihr wisst, worum es geht.“
Der leicht dickliche Patriarch von Venedig verschränkte seine ringbesetzten Finger ineinander und legte seine Hände vor sich auf dem Schreibtisch ab, während er die beiden stehenden Männer betrachtete, dann aber Umberto fixierte.
„Ihr aber wahrscheinlich noch nicht genau, nehme ich an. Machiavelli ist gestern den Hilferuf von Pater Donetti nachgegangen, der auf seinem Friedhof bei San Trovaso verdächtige Aktivität wahrgenommen haben will. Wie es sich herausstellte, wurde ein Grab und eine Leiche geschändet. Und der Totengräber ist verschwunden. Machiavelli hielt mich dazu an, die Inquisition einzuschalten… Und das habe ich getan.“
Er lehnte sich in seinem thronartigen Stuhl zurück.
„Normalerweise schickt der Doge seine eigenen Beobachter, wenn es um Verfahren der Inquisition geht, wie Ihr wisst. Hier jedoch ist es noch nicht absehbar, ob es überhaupt zu einem Prozess kommen wird. Bis Inquisitor Donati zu einem Urteil gelangt ist, möchte ich, dass Ihr beide die Untersuchungen verfolgt, unterstützend eingreift und mir berichtet. Ihr, Machiavelli, weil Ihr bereits im Bilde seid, und Ihr, Argente, weil ich einen zweiten fähigen, aber unabhängigen Mann dabei haben möchte. Pater Donetti befindet sich noch hier in meinem Palast. Bringt ihn zur Befragung zur Inquisition – und, sobald Inquisitor Donati ihn nicht mehr benötigt, zu seiner Familie. Mein Palast ist kein Krankenlager“, kommentierte er seine Anweisung ungerührt, „und meine Dienerschaft hat anderes zu tun, als sich um Hochwürden zu kümmern. Ich werde einen anderen Mann als Ersatz nach San Trovaso schicken, bis Donetti sich wieder erholt hat. Bestehen noch Fragen?“
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 4 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Darnamur So Aug 24 2014, 17:49

Umberto verharrte regungslos, als der Kardinal seine Stimme erhob und schloss seine Lider. So konnte er vollkommen konzentriert die Worte des Mannes aufnehmen und sie in sein Gedächtnis einspeichern. Die Stimme des älteren Geistlichen war nicht unbedingt melodisch und keine Wohltat für seine Ohrmuscheln, aber damit musste man leben. Sein Interesse schien eher darin zu liegen, seine Befehle schnell und verständlich loszuwerden.
Umso mehr erfreute ihn die kleine Maßregelung Machiavellis. Ja, auch diese kleinen Erfolge verschafften ihm Genuss. Solange Salvatore in irgendeiner Weise gedemütigt wurde, konnte er es auskosten. Es war wie der Biss in einen süßen Apfel oder in die Zitze einer Jungfrau.
In der Tat hatte Argente seine Laster, wie andere Menschen. Und der Kardinal wusste vielleicht sogar über das eine oder andere Bescheid. Doch er tolerierte es, weil Umberto seine Arbeit immer sorgfältig zu Ende brachte und außerdem war er zu intelligent, um sich erwischen zu lassen. Was seinen speziellen Keller anging- das war eine andere Geschichte.
Auch weiterhin hörte er aufmerksam zu. Er kannte diese Kirche und diesen Friedhof. Der Totengräber war also verschwunden. Auch an diesen erinnerte er sich. Der Mann hatte nicht unbedingt ein sündenloses Leben geführt. Genau wusste er es nicht mehr. Es war schon zu lange her, dass er dem Kerl begegnet war. Vielleicht hatte er eine passende Akte für ihn in seinem Keller. Eine Ratte? Ja eine Ratte…
Insgesamt äußerst interessant. Seltsame Vorfälle auf einem Friedhof…ein wenig unheimlich, offene Gräber- herrlich. Welch‘ wunderbarer Fall! Er unterdrückte seinen Wunsch genießerisch mit der Zunge zu schnalzen.
Inquisition…hmmhmm...fähiger Mann…hmmhmm…Donetti. Jaja, wie schön.
Obwohl Machiavelli ihn immer noch mit Wut erfüllte, spürte er langsam wie die Freude in ihm übernahm. Er schlug sein blaugrauen Augen auf und lächelte den Kardinal an: „Nicht von meiner Seite, eure Eminenz. Wie heißt es so schön: Chi dorme non piglia pesce.1 Meinetwegen können wir sofort loslegen. Und keine Sorge: Ich bin mir sicher, diesen Fall in Kürze mit Exzellenz gelöst zu haben.“
Diesesmal hatte er nicht wir gesagt. Warum auch? Machiavelli würde ihm nur im Wege stehen. Er würde selbst triumphieren und den ganzen Ruhm einheimsen. Und was diesen Inquisitor anging- Umberto kannte diese emotionslosen Kirchenwerkzeuge. Meist waren sie eher daran interessiert einen Schuldigen zu finden, anstatt einen Vorfall wirklich aufzuklären. Er rieb begeistert Daumen- und Zeigerfingerkuppen aneinander. Das würde sich großartig entwickeln. Und mit etwas Glück konnte er Salavatores armselige Existenz auch noch beseitigen. Die Existenz des Mannes, den er so sehr hasste, wie nichts anderes.
Wir werden zusammenarbeiten, geliebter Schwager. Und ich werde dich ganz liebevoll umbringen. Am Ende bist du nur ein Versager. Über deiner verwesenden Leiche werde ich tanzen und singen.
Du denkst mir kann das nicht gelingen? Nun, ich kann dich nicht zwingen. Sollst du doch den Rest deines Lebens am Grund eines Kanals…verbringen.



[1] "Wer schläft, fängt keine Fische."
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