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DidS - Teil I: Grabschändung

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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 3 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Zauberlicht Sa Jul 05 2014, 00:57

Ärgerlich stand Giulia mit der Laterne in der Hand am Rand des Geschehens. Da hatte sie doch dieses Nervenbündel von Pater tatsächlich beinah von der Leiter gezerrt, nur um selbst genau das zu tun, was sie vor hatte. Nur hätte sie sich nicht so zimperlich gehabt, wie Girolamo. Beinah amüsiert beobachtete sie, wie der Pater näher an den Machiavelli heran trat, um den Versuch zu starten das Gesprochene von den Frauen abzuschirmen. Lächerlich! Wirklich lächerlich! Ich kann jedes Wort verstehen. Noch besser ist deine Körpersprache, mein lieber Pater. Du schlotterst vor Angst, dabei sind die Leichenteile im Sack tot und können dir nichts mehr anhaben.
Beinah schuldbewusst fühlte sie sich ertappt, als der Pater sie aufforderte ihm in die Kirche zu folgen und den Weg zu leuchten. Wieder lachte Giulia innerlich, denn der Mond schien inzwischen so hell, dass eigentlich keine Laterne nötig war. Kurz überlegte sie, ob sie der Aufforderung einfach folgen sollte, doch Giulia hatte genug von dieser Verspottung ihres Geistes. Der Pater war hier eindeutig das Weib, welches vor Furcht am allerliebsten weglaufen würde und sich hinter dicken Kirchentüren verstecken mochte. Und Salvatore mit seinem arroganten Gehabe machte es nicht besser. Oh, sie sah es förmlich vor ihren Augen. Drei Frauen, die auf die Betbank geschoben wurden, ohne ein heißes Getränk oder einen guten Tropfen Wein, den sich die Männer wahrscheinlich einverleiben würden, und darauf warten durften, dass die Wachleute das schwache Geschlecht nach Hause brachten. Nein, definitiv nein!
„Pater, ihr seid sehr zuvorkommend, doch ich muss ablehnen. Ich wolltet meine Hilfe hier draußen nicht und ich befürchte, ihr werdet sie auch in den heiligen Hallen verschmähen. Daher überlasse ich das Tragen der Laterne der guten Sarah oder der entzückenden Claudia und werde mich nun zu den Medicis zurück begeben und morgen zu unserem verabredeten Termin erscheinen.“ Mit diesen Worten reichte sie die Laterne an Sarah weiter und wand sich an Salvatore. Mit einem leichten Knicks sprach sie ihn direkt an und sah ihm unmittelbar in die Augen. „ Messer Machiavelli, euch möchte ich mitteilen, dass mein Bruder einige Studien betrieben hat, mein werter Ehegatte ebenfalls und das beide mich teilhaben ließen. Desweiteren bewegte ich mich in Florenz in den Kreisen der Medici und bin neben philosophischen und sprachlichen Studien auch vertraut mit der Anatomie des Menschen. Ich erkenne sehr genau, wie ein Mensch ums Leben kam. War es ein natürlicher Tod, ein Tod durch Krankheit, ein Tod durch Mord? Solltet ihr also auf mein Wissen zugreifen wollen, dann lasst einen Boten nach mir schicken und ich eile.“ Mit einem tiefen Knicks sprach sie die letzten Worte, um dann mit Schwung eine Drehung zu vollziehen, die ihre ausladenden Röcke kreisen ließen und marschierte in die Richtung des Ausgangs vom Friedhof. Noch immer mehr als ärgerlich, doch wenigstens befriedigt mit dem Wissen im Kopf, dass ihr vier Augenpaare folgten und wahrscheinlich momentan die Fähigkeit zu sprechen fehlte.
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Beitrag von Angela Dragon Mo Jul 07 2014, 17:03

Überrumpelt nahm Sarah die Lampe und hielt sie hoch genug um den beiden Männer leuchten zu können. Diesen Mut vor den Männern zu zeigen, wie gerne würde sie das auch wagen. Aber dann würde ihr schlechtes Benehmen auf ihren Vater zurück fallen. Es war so schon heikel, dass sie hiergeblieben war. Die Lippen aufeinander pressend, verharrte sie, darauf wartend das der Pater und Salvatore sich endlich auf dem Weg in Gotteshaus begaben.
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Beitrag von Lillybell Mo Jul 07 2014, 22:50

Auch Claudia war überrascht... naja, irgendwie nicht wirklich. Giulia wirkte von Anfang an schon so imposant. Ob das immer so vom Vorteil war? Sicher nicht. Sie sah kurz zu Sarah und fragte: "Geht es? Oder soll ich sie euch abnehmen?"
Sie wollte nur freundlich sein, immerhin sollten sie, laut des Paters Anweisungen, noch hier verweilen. Auch wenn ihr das nicht behagte, war es alle Male besser als auf Claudio zu treffen.
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Beitrag von Elli Di Jul 08 2014, 09:50

Die Dreistigkeit die dieses Weibsbild an den Tag legte, konnte Salvatore kaum begreifen. Was bildete sich diese Frau nur ein?? Sie war eine Frau! Sie hatte nicht einmal hier zu sein und führte sich nun auf, als gehöre sie selbst der heiligen Inquisition an. Lächerlich!
Ganz bestimmt würde er keine Hilfe von ihr benötigen! Er hatte mehr als fähige Männer in allen Herrenländern verteilt – natürlich auch hier in Venedig – als dass er es zugelassen hätte, dass eine Frau die Beweisstücke anfasste! Schon genug damit, dass sie vermutlich gesehen hatte, was er aus dem Grab geholt hatte! Der großgewachsene Mann bemerkte dass es in ihm brodelte, nur zu gerne hätte diese Unverschämtheit in Person in ihre Schranken gewiesen, doch das war weder der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort.
Die anderen beiden Damen verhielten sich immerhin wie es sich für eine Frau geziemte – sehr zu den Freuden des Mannes, denn beide waren recht hübsch anzusehen. Gerade die junge Bellini hatte seine Aufmerksamkeit erlangen können – nicht das Claudia nicht ebenso eine gewisse Eleganz an den Tag legte – aber diese Sarah! Hach eine wahre Augenweide – zudem die (unverheiratete!) Tochter eines alles Freundes, der ein bekannter Maler war und daher auch immer recht flüssig, auch keine schlechte Partie sein würde. Salvatore überlegte ob er morgen nicht einmal mit ihrem Vater sprechen sollte, sobald er sich wieder in einen gepflegten Menschen gewandelte hatte. Bei diesem Gedanken sah er an sich eherunter und entdeckte die Pfütze die sich um ihn herum bildete. Da der Pater bereits zugestimmt hatte nach drinnen zu gehen, wenn auch mit wenig Begeisterung, nahm Salvatore diesen Faden wieder auf. Da ihn aber dieses Weibsstück wirklich ärgerte und auch wenn sie gehen wollte, befürchtete er würde sie doch bleiben, änderte er sein Vorhaben. “Sorgt euch nicht Pater. Ich möchte euch nur einen kurzen Umriss des weiteren Vorgehenes nahe bringen, aber wie es scheint, legt ihr keinen allzu großen Wert darauf. Ich werde mich daher nun empfehlen und weitere Erforschungen ins Rollen bringen. Ihr werdet in Kürze ein Schreiben von mir erhalten mit dem Ergebnis der Untersuchung.“
Salvatore verbeugte sich vor dem Pater und ebenso vor den Damen. “Meine Damen. Nur zu gerne würde ich euch sicheres Geleit zu euren Heimen gewährleisten, doch wie ihr seht,“ dabei deutete er mit der linken freien Hand an sich herunter, “bin ich wohl momentan kaum dafür geeignet. Verzeiht!“
Mit ein paar kurzen Schritten hatte er sich seinen Mantel geangelt, darauf bedacht, diesen nicht zu verunreinigen und machte sich ans gehen. Der Jutesack fühlte sich unerträglich rau in seinen zarten Fingern an – doch machte es ihn schier rasend zu erfahren was der Leiche zugestoßen war (wenn es denn schon eine Leiche gewesen war – es war einfach so viel Blut im Wasser gewesen!).
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Beitrag von Angela Dragon Di Jul 08 2014, 18:03

Sarah hob nur kurz den Blick zu Claudia und senkte ihn sogleich wieder. Sorgt euch nicht, es ist keine große Belastung für mich. Sie schaffte es sogar ein zaghaftes Lächeln auf ihre Lippen auszubreiten.
Zu gern hätte sie ihr aber diese Laterne in die Hand gedrückt und wäre von dannen geeilt. Um so glücklicher war sie, als sich Salvatore verabschiedete. Aber weshalb weilte sein Blick länger auf sie, als es wirklich nötig war?
Leise wandte sie sich an den Pater. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit bei dem Gedanken in Begleitung von fremden Männern in ihr Heim zurück zukehren. "Ich möchte euch keine weiteren Umstände bereiten. Ich war bereits länger fort, als gut ist. Mein Vater wird sicher in Sorge um mich sein. Nein, so wie sie ihn kannte würde er sie eher mit Zorn erwarten. Mit einem Knicks drückte sie die Laterne Claudia in die Hände. "Verzeiht, aber ich muss mich beeilen."
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Beitrag von Lillybell Mi Jul 09 2014, 18:14

Nun verschwand auch noch der Herr Salvatore und Sarah nahm auch die Beine in die Hand. Claudia hielt nun doch die Laterne und sah den Pater an. "Nur wegen mir müssen sie keine Begleitung organisieren. Ich komme auch alleine zurecht."
Sie musste eben nur aufpassen. Und durch die Konzerte in denen sie Abends spielte, war sie es bereits gewohnt des Nachts allein nach Hause zu gehen. Wenn auch immer mit etwas unbehagen in der Magengegend. Aber um ehrlich zu sein, sie war nur noch Müde, von diesem langen Tag.
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Beitrag von Zauberlicht Mi Jul 09 2014, 20:27

Kaum hatte sich Giulia umgedreht und stampfte von dannen, vernahm sie gerade noch die Stimme Salvatores, der sich ebenfalls zu verabschieden schien. Als sie Schritte in ihrem Rücken wahrnahm, war sie sicher, dass auch er aufgebrochen war. Absichtlich trödelte sie ein wenig, in der Hoffnung, dass Salvatores Gang schneller als der ihre war und er sie einholte. Doch dies geschah nicht. Giulia spitzte ihre Ohren und als sie leise, trappelnde Fußbewegungen hörte, drehte sie sich um. Auch Sarah machte sich auf den Weg und Claudia stand unschlüssig neben dem noch immer verängstigten Pater, doch schien es, als würde auch sie sich nun verabschieden. Giulia schnaufte vor Wut. Soviel Dämlichkeit war ihr noch nicht unter gekommen. Hatte sie doch gehofft, dass die beiden braven Frauen die Herren in die Kirche geleiteten und sie diese am kommenden Tag mit einem Besuch überraschen könne, um sie auszuquetschen. Der Pater jedoch, ein Nervenbündel, welcher am liebsten sofort rennen wollte, ließ Salvatore tatsächlich von der Leine? Mit wenigen sehr großen Schritten eilte sie zurück und vernahm soeben Claudias Stimme. Giulia hatte also Recht, auch diese trat den Rückweg an, zumindest war im Begriff es zu tun. Noch waren alle nah beieinander, doch in wenigen Minuten würden sie sich in alle Himmelsrichtungen Venedigs verteilt haben. „Claudia, ihr habt Recht. Der Pater sollte sich nicht bemühen, ein Geleit zu organisieren. Ich werde euch sicher nach Hause geleiten.“ Um ihren Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen, zog sie ihren Kleiderärmel ein winziges Stück nach oben und offenbarte Claudia das kleine lederne Armband mit einer daran befestigten Scheide, in der ein kleiner, feiner, aber sehr scharfer Dolch steckte. Eigentlich und offiziell benutzte sie diesen für das Schneiden ihrer Kräuter, doch bei diversen Exkursionen der Vergangenheit führte sie ihn auf diese Art bei sich und mehr als einmal hielt sie sich unerwünschte Herren damit vom Leibe. Es war freilich nicht lang genug, um damit einen Mann zu töten, es würde lediglich ausreichen mit der Spitze das Herz zu kitzeln, doch noch nie war es Giulias Ziel gewesen, ein Leben zu nehmen. Nicht auf diese Art und Weise. Ein sauberer Stich in die Schlagader der Beinbeuge setzte ihr nicht freundlich gesinntes Gegenüber ausreichend außer Gefecht, um zu fliehen. Giulia wusste, dass diese Angreifer, würden sie nicht rechtzeitig Hilfe erhalten, verbluteten. Doch darüber machte sie sich keinerlei Gedanken, denn niemand näherte sich ihr ungestraft.
Diese Offenbarung galt nur Claudia, und Giulia war bestrebt, dass der Pater nicht hinsah. Nach einem kurzem Moment streifte sie ihren Ärmel wieder hinunter und reichte Claudia ihren Arm: „Wenn sie also mit mir kommen wollen?“ Wartend blickte sie zum Pater und zischte leise zu ihm herüber: “Es ist ihre Kirche Pater und ihr Friedhof! Ihr vermisst euren Kirchendiener und lasst Salvatore von dannen ziehen? Ihr werdet nie erfahren, was hier passiert ist, wenn ihr jetzt nicht einschreitet und werdet ewig mit dieser Angst aus Ungewissheit weiterleben müssen. Das kann niemals Gottes Wille für euch sein. Also tut was! “
Noch immer wartend, schaute sie auf ihren Arm und dann in Claudias Augen.
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Beitrag von Lillybell Do Jul 10 2014, 17:21

Dem Herren sei dank! ... fuhr es Claudia durch den Kopf, als Giulia zurück kam. Sie war also nicht dazu verdammt in der Kirche zu hocken, bis sich einer ihrer erbarmte. Und auch nicht, dass sie alleine, mit Krämpfen im Magen den Weg beschreiten musste. Sie knickste, auf Giulias Einladung hin und warf einen Blick auf die Stelle, die sie gerade freilegte. Damit fühlte sie sich doch sicherer, als von zwei fremden Männern geleitet zu werden, die eben auch andere Gedanken haben könnten. Männer waren doch alle gleich. "Sehr gerne! Habt dank, für dieses Angebot."
Sie hackte sich sogleich bei ihrer Begleitung ein und lächelte ihr kurz zu... doch dann vernahm die die Ansage an den Pater und Giulia war wahrlich ein besserer Geleit als ein Mann. Sie hatte sogar einen Dolch im Mund, wenn man es so sagen wollte.
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Beitrag von Umbra Mi Jul 16 2014, 14:09

Pater Girolamo war erneut unschlüssig, was er von der Situation halten sollte. Diese Leute waren zu sprunghaft für seinen aktuellen Gemütszustand. Gerade Giulia war ungewohnt  forsch für eine Frau. Dass Mütter, Schwestern, Cousinen und dergleichen mit Männern vom eigenen Blut nicht schüchtern umsprangen und diese zum scheinbaren Vergnügen herumscheuchten, während sie sonst normalerweise der Öffentlichkeit eher eine zurückhaltende Seite zeigten, war eigentlich das Übliche, mit dem man es zu tun bekam. Dem Pfarrer blieb nicht viel anderes übrig, als dies erst einmal zu verarbeiten, Giulia irritiert anzublinzeln und dann auch dem sich entfernenden Salvatore hinterherzublicken.
Die junge Frau hatte Recht: Er durfte Machiavelli nicht einfach ziehen lassen! Aber nicht, weil Girolamo dann möglicherweise nicht auf dem Laufenden gehalten werden würde, und auch nicht seiner persönlichen Befindlichkeit wegen, sondern gerade weil es in seine Zuständigkeit und Verantwortung fiel, was in seiner Gemeinde, ja, besonders auf seinem Friedhof geschah. Es war seine Pflicht seinem Gelübde und damit Gott, der Kirche und dem Kardinal gegenüber, dafür zu sorgen, dass alles mit rechten Dingen zuging… Oder Schadensbegrenzung zu betreiben, das weitere Geschehen zu überwachen für Aufklärung zu sorgen, wie es in diesem Fall nur noch möglich war.
Außerdem – und das spielte auch in des Pfarrers Entscheidung ein – wollte er nicht allein hier bleiben, da die Damen nun gedachten, eigenständig zu verschwinden. Er fühlte sich fast wieder wie ein kleiner Junge, der Angst vor der Dunkelheit hatte und deswegen tröstliche Gesellschaft suchte. Er kam sich lächerlich vor, immerhin trug er mehr als ein halbes Jahrhundert auf seinen Schultern mit herum. Aber auch ein Mann und zudem Priester durfte doch erschüttert sein, wenn er es mit Überfall, Mord und Totschlag zu tun bekam, oder etwa nicht? Eher wunderte es ihn, dass anderen der Anwesenden einen solch schrecklicher Fund nicht in geringster Weise nahe zu gehen schien
„Ich weiß nicht, was Gottes Plan für mich ist“, antwortete Girolamo Giulia gedankenversunken. „Ich bin nur sein demütiger Diener, der, wie wir alle, seine Fügung akzeptieren muss, auch wenn ich sie mir nicht immer sinnig erscheint. Doch verstehen Ameisen die menschliche Gedankenwelt? Ihr Horizont reicht nicht weit genug, und so reicht unserer gleichermaßen nicht, um das große Ganze zu durchschauen.“
Es mochte manchmal frustrierend sein, doch niemand konnte sich anmaßen, den Lauf der Welt in seiner Gänze zu verstehen. Sicher war nur, dass das, was sich in der letzten Nacht auf diesem Friedhof abgespielt haben musste, nicht Gottes Werk, sondern das des Teufels war. Bei dem Gedanken daran ergriff Girolamo wieder, Schutz suchend, das Kreuz, das vor seiner Brust baumelte.

Der Pater nahm daraufhin, auf seinen kurzen Beinen trippelnd, die Verfolgung des langschrittig voranschreitenden Salvatore auf, bis er den großgewachsenen Mann eingeholt hatte – aber immer noch zwei Schritte für jeden tun musste, den der Gesandte des Kardinals tat.
Leider hatte Girolamo das unablässige Gefühl, dass irgendetwas in seinem Rücken war, das darauf lauerte ihn anzufallen. Aber das hatte er schon den ganzen Tag.
„Ich werde Euch begleiten“, verkündete der Pfarrer, etwas schweratmig – aber er war auch nicht von bester Ausdauer, von dem Entsetzen das in seinen Knochen steckte, ganz zu schweigen. „Ich werde diese Nacht ohnehin kein Auge zutun können“, versuchte er, etwas humorvoll zu sein, lachte kurz nervös, bevor er schluckte und es dabei bewenden ließ.
„Es ist meine Pflicht, dieser Sache aktiv nachzugehen…“
Ja, die war es wohl. Leider.
„Und seine Eminenz wird nun sicherlich auch meinen Schilderungen zu diesem Thema hören wollen“, sagte Girolamo dann, da er davon ausging, dass Salvatores Weg nun direkt oder indirekt in Richtung des Patriarchen von Venedig führen würde.
„Sagt… äh… Was genau habt Ihr dort unten eigentlich vorgefunden?“
So richtig hatte der Pater auf die Schnelle nicht gesehen, was unten im Grab gewesen war. Dass Wasser dort gewesen war, war klar, aber so viel Wasser in einem Grab war sehr unüblich. Ohnehin hatte er auf nicht viel mehr geachtet als den Kopf, den Machiavelli in die Höhe gehalten hatte. Gott bewahre! Girolamo schwitzte.
„Und wollt Ihr nicht noch nach dem Blut sehen, dass die jungen Damen aufgeschreckt hat?“



Unabhängig von Salvatore und Pater hatten die drei Frauen einen anderen Weg eingeschlagen. Sarah war etwas vorausgegangen, weil sie den Zorn ihres Vaters fürchtete, der bestimmt nur schlimmer wurde, je länger sie ihn warten ließ. Dennoch waren Giulia und Claudia, welche sich in Begleitung einer durchsetzungsstarken Begleiterin gleich viel sicherer und besonders auch vor Claudio gefeit fühlte, sollte dieser ihr irgendwo auflauern. Dabei nahmen aber nun alle den Friedhofsweg und schlichen nicht mehr zwischen den Bäumen und dem Gebüsch herum. Dies war nun unnötig und in der wachsenden Dunkelheit sicher auch unbequem.
Seichter Wind strich durch die Bäume, die tagsüber ihren Schatten über die Gräber warfen, und brachten das Laubwerk schwach zum Rauschen. Ansonsten lag eine – atmosphärisch passende – Totenstille über dem Friedhof. Vorerst. Denn als sich die drei jungen Damen schließlich dem Tor näherten, das hinunter vom geweihten Boden führten, vernahmen sie nur wenige Schritte vom Weg entfernt Geraschel im Gebüsch, das nicht vom Wind herrühren konnte, sondern nur von etwas oder jemandem stammen konnte, der oder das sich gerade bewegt hatte. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.
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Beitrag von Elli Mi Jul 16 2014, 15:20

Mit großen Ärgernis vernahm Salvatore die Schritte hinter sich. Würde sich etwa eines der Weibsbilder erneut wagen, ihn zu stören? Ohne sich umzukehren, ging er einfach weiter. Vielleicht würden diese Hühner ihren Stand in der Gesellschaft ja noch erkennen, wenn er sie einfach ignorierte. Auch wenn er sich eingestehen musste, dass er über das Erscheinen einer der Frauen, hinter vorgehaltender Hand versteht sich, erfreut gewesen wäre. Doch statt der befürchteten Anwesenheit einer Frau, war es tatsächlich der Pater, der sich seinen Weg zu ihm bahnte. Nun plötzlich war er da! Als Salvatore ihn gebraucht hätte, war er eher damit beschäftigt gewesen nicht anwesend zu sein. Nun das! Am liebsten hätte er den Sack genommen und dem Gottesfürchtigen um die Ohren gehauen. Er war gestresst, nass und herrje DRECKIG! Er hielt die Überreste einer Leiche in der Hand, die er nun dringend zu einem SEINER Glaubensbrüder gebracht, statt sie sofort dem Kardinal zu bringen. Er überlegte, nun da er den Pater an der Backe hatte (er hoffte nicht einmal darauf dass er ihn loswerden würde, er war vom Pech verfolgt!), zu wem er konnte. Er brauchte jemanden der auch das Vertrauen seiner Eminenz genoss, aber hinter Salvatore stand. Die meistens Personen die ihm einfielen, waren dem Kardinal nicht einmal bekannt. Er blickte zu dem Pater herüber “Eure Anwesenheit wird vorerst nicht nötig sein. Seine Eminenz unterrichtete mich, dass ihr bereits vorgesprochen habt. Momentan ist es sicherlich von größerer Relevanz, was ich zu berichten habe, mit Verlaub.“ Er griff den Sack ein wenig fester und hob seinen Mantel ein Stück, damit dieser nicht im Dreck schliff. Langsam aber sicher wurden seine Arme müde, der linke wegen der ungewohnten Haltung mit der er den Mantel krampfhaft von sich weghielt, der rechte aufgrund des ungewöhnlichen Gewichtes welches er darin trug. Am liebsten hätte er den schweren Sack dem Pater überreicht, damit dieser sich seine Hände dreckig machte. Salvatore hatte genug Dreck für ein Leben an sich. Trotz alle dem, beschloss er zu antworten. “Zuerst einmal werden wir jemandem aufsuchen, der sich mit Leichen, oder das was davon übrig ist, auskennt und einen Blick auf diese arme geschundene Kreatur werfen kann. Eine Blutspur sagt ihr?“ Nun wurde er doch wieder hellhörig – andererseits “Führt sie irgendwo hin? Wenn nicht, brauche ich keinen Blick darauf zuwerfen, ich habe heute genug Blut gesehen und auch an mir.“
Er hatte seinen Gang mittlerweile gestoppt und meinte im Dunkeln auf dem Weg am Friedhof die Silhouetten von den Frauen erkennen zu können. “Was genau ich gefunden habe, kann ich euch gerne erklären sobald wir bei dem angesprochenen Sachkundigen angekommen sind, ich habe Bedenken, dass die Informationen die ich habe, an die falschen Ohren geraten könnten. Sie wissen selbst wie Frauen sind, das schwache Geschlecht. Ich glaube solch zarte Seelen können kaum damit umgehen, was ich zu sagen habe.“
Mittlerweile war ihm tatsächlich jemand eingefallen den man aufsuchen könnte, wenn man auch durch die halbe Stadt musste. Er seufzte hob den Sack wieder an, den er abgestellt hatte und wollte wieder los. Der Wasser hatte eine beachtliche Pfütze gebildet.
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Beitrag von Angela Dragon Do Jul 17 2014, 09:24

Die Arme um sich selbst geschlungen eilte Sarah dem Friedhoftor entgegen. Ein Bild in ihren Gedanken drängte sich immer stärker auf. Was auch immer diese Spuren an diesen Baum hinterlassen hatte, es faszinierte Sarah immer noch. Nein, sie durfte nicht daran denken. Nicht so lange sie nicht zuhause war und den Zorn ihres Vaters über sich erduldet hatte.
Vor sich konnte sie bereits das Kunstvoll geschmiedete Tor erblicken. Nur noch wenige Schritte und sie würde mit ihren zarten Händen es öffnen können. Aber da war etwas, was ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Mitten im Schritt erstarrte lauschte sie dem Geräusch das unmöglich der Wind sein konnte.
Ihr Herz schlug so heftig, dass es fast schmerzte, während sie langsam den Kopf zur Seite drehte. Ein Schatten zwischen den Bäumen ließ sie unwillkürlich einen Schritt zurück gehen. Oder war es nur Einbildung gewesen? Der Schatten und das Geräusch waren verschwunden. Dennoch konnte Sarah sich nicht dazu durchringen weiter zu gehen. Gelähmt von der Angst und zugleich der Fazination stand sie da und starrte auf den Fleck wo der Schatten war.
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Beitrag von Umbra Mi Jul 23 2014, 01:35

Der Schatten, den Sarah zu sehen geglaubt hatte, war nicht mehr da. Wahrscheinlich war es nur eine Sinnestäuschung gewesen, schließlich waren dort auch andere Schatten von Bäumen und Gebüsch – von der allgemein langsam, aber stetig voranschreitenden Abenddämmerung ganz zu schweigen. Jedoch glaubte Sarah, wie auch Giulia und Claudia wenige Meter hinter ihr, nicht daran, sich das Rascheln nur eingebildet zu haben. Hatten sie es nicht klar und deutlich gehört? Von Machiavelli und dem Pater konnte es jedenfalls nicht stammen, denn diese beiden Männer hatten eine andere Richtung eingeschlagen und waren schon längst verschwunden. Waren die drei Damen nicht allein? Claudia befürchtete schon fast, es könnte sich um Claudio handeln, der im Gebüsch lauerte, auch wenn er sie sonst eigentlich auf dem Friedhof in Ruhe ließ. Beunruhigend war diese Situation allemal. Sarah war bereits gelähmt vor Angst und sehnte sich nun vielleicht doch nach der Sicherheit ihres Heimes. Beinahe schien es so, als würde nichts weiter geschehen und das Rascheln wäre schlussendlich doch nur ein Streich ihres Verstandes gewesen, da war wieder etwas zu hören, diesmal auf der anderen Seite des Friedhofpfades. Dieses Mal war es ein lautes Schnaufen (das nicht wirklich menschlich klang oder von einem Pferd stammen könnte, denn auch so etwas hörte sich anders an und in Venedig gab es keine Pferde), gefolgt von weiterem Rascheln. Dieses Mal dauerte es allerdings nicht nur einen kurzen Moment, sondern war beständiger: Langsames Voranschreiten durch ein Gebüsch – vielleicht? Kam es etwa näher? Aufgrund des Lichtmangels sahen die Damen nicht wirklich, was vor sich ging – bis sich im blassen Licht des aufgehenden Mondes etwas spiegelte: Augen. Ein Paar dunkler, aufgrund der Lichtspiegelung fast komplett schwarz wirkender Augen, auf Manneshöhe in etwa, das sie aus dem Gebüsch heraus zu beobachten schien. Wieder war das Schnaufen zu hören, nun schien es eher wie schwerfälliges Atmen. Es bestand kaum ein Zweifel, dass es von diesem Beobachter stammen musste.




Auch wenn Salvatore versuchte, den Pater abzuwimmeln, wurde er diesen nicht so einfach los. Girolamo hatte sich in den Kopf gesetzt, dass es seine Pflicht war, den Fund nun nicht aus den Augen zu lassen. Nicht auszudenken, wenn er sich, nach solch einer frevlerischen Untat auf seinem Friedhof, auch noch zu Schulden kommen lassen müsste, dass es zu einem Leichenraub kam. Nicht, dass er Machiavelli solche Absichten unterstellen würde, nein, dennoch war es wichtig, dass der Inhalt des Sackes nicht irgendwie abhandenkam. Dabei fürchtete sich der Pater vor der Vorstellung, was sich nun genau in dem triefenden Sack befinden mochte (eine komplette Leiche konnte es schließlich kaum sein), und er wollte es eigentlich, ganz inoffiziell, nicht so genau wissen. Was Salvatore über das schwache Geschlecht sagte, konnte in diesem Fall vielleicht auch auf Girolamo zutreffen: Er wusste noch nicht, ob er mit der Wahrheit umgehen könnte. Dass Gott seinen Willen derart prüfte, war für Girolamo ein Graus. So etwas war ihm in seiner ganzen Zeit als Priester, nein, in seinem ganzen Leben noch nicht untergekommen. Ein abgetrennter Kopf! Da wurde einem ja ganz angst, bang und schwindelig.
Girolamo schluckte. „Äh… Ich weiß nicht, ob die Spur irgendwo hinführt, Messer Machiavelli“, antwortete er schließlich verunsichert. „Am Tage wäre dies wohl besser zu beurteilen.“
Damit war wohl entschieden, dass sie erst einmal nicht wieder zwischen Bäumen und Gräbern herumstaksen würden, sondern ihr Weg zu dem Fachmann führte, den Salvatore im Sinn hatte. Leider war der Gedanke nicht übertrieben gewesen, dass sie durch die halbe Stadt müssten, um zum derzeitigen Wohnsitz desselben zu gelangen.
Girolamo wich Salvatore nicht von der Seite, auch wenn er sich immer wieder nervös umsah, und stets einen Bogen um lichtfreie Bereiche, wie Häuser- und Gasseneingänge machte.
Schließlich waren sie jedoch am richtigen Haus angekommen. Salvatore wusste, dass sie durch den Innenhof des Gebäudes am schnellsten zum Ziel kam, denn darüber konnte man die Werkstatt direkt erreichen. Leonardo da Vinci, der Mann, dem Salvatore die Leichenteile zeigen wollte, war Künstler und besaß als solcher kein eigenes Haus in Venedig, sondern hatte seine Unterkunft von seinem derzeitigen Auftraggeber zur Verfügung gestellt bekommen. Salvatore wusste, dass dieser Mann äußerst begabt war in dem, was er tat. Und diese Tätigkeiten beschränkten sich bei Weitem nicht nur auf Malerei und Bildhaukunst. Leonardo da Vinci war einer der gebildetsten Männer, wenn nicht sogar der Gebildetste, den er kannte, wenn man dies auch einem recht armen Maler nicht zutrauen würde, der darüber hinaus hin und wieder mit seinen Aufträgen in Verzug geriet. Leonardo stand in der Gunst der Medici aus Florenz, war am Hof der Sforzas in Mailand angestellt gewesen – unter anderem –, war, wie Salvatore wusste, neben der Kunst auch in der Architektur bewandert, ein talentierter Mechaniker, erfinderischer Ingenieur, Naturphilosoph, aber auch, und darauf kam es in diesem Fall an, äußerst bewandert in menschlicher Anatomie. Man munkelte, er habe bereits etliche Leichen seziert – was die Kirche zwar nicht ausdrücklich unter Verbot gestellt hatte, aber dennoch bestand eine weit verbreitete Ablehnung gegen solche Praktiken. Erfahrungen in dieser Hinsicht machten Leonardo da Vinci aber wahrscheinlich zu dem geeignetsten und objektivsten Mann, den Salvatore auftreiben konnte. Leonardos Herz gehörte der Neugier und der Naturwissenschaft und war nicht eingepfercht von klerikalen Denkweisen.
Energisch klopfte Salvatore an.
„Ja, ja! Ich komme ja schon“, war daraufhin eine leicht genervt klingende Stimme hinter der Tür zu hören, die sich derselben näherte. Ein Riegel wurde zurückgeschoben und kurz darauf blickte Salvatore und dem Pater ein bärtiger Mann Mitte dreißig und von äußerst gepflegter Gestalt entgegen – denn, ähnlich wie Salvatore, war Leonardo da Vinci sehr reinlich, was jedoch weniger auf Eitelkeit zurückzuführen war, sondern auf den Umstand, dass der Künstler und Gelehrte zwischen Schmutz und Krankheiten einen Zusammenhang sah. Von Salvatores Erscheinung war er offensichtlich recht überrascht.
„Meine Güte!“, entfuhr es ihm nach einem ersten Moment, den er gebraucht hatte, den Mann vor sich in diesem Zustand überhaupt wiederzuerkennen, denn Salvatore musste wohl in den Augen seines Bekannten für seine Verhältnisse ein äußerst ungewöhnliches Bild abgeben. „Was ist Euch denn widerfahren?“
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 3 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Elli Mi Jul 23 2014, 11:18

Über die Begleitung des Paters war Salvatore alles andere als froh. Mit diesem Speichellecker der Kirche konnte er kaum offen mit seiner Bekanntschaft sprechen. Aber es half ja alles nichts, er ließ sich einfach nicht abschütteln. Vielleicht war der Pater gar nicht so verkehrt – im Grunde war er sicher ein ehrbarer Mann, nur mit zu viel Angst und gerade zu viel Ehrgefühl. Der großgewachsene Mann schritt ohne sich weiter umzusehen durch Venedig, während er den Sack immer wieder umgreifen musste, da die raue Jute in seiner Hand schmerzte. Mit Freunden und Erleichterung sah er endlich das Haus vor sich, welches er angesteuert hatte. Zum Glück öffnete sich die Tür auch sobald und das erstaunte Gesicht da Vincis wurde sichtbar.
“Ich möchte mich aufrichtig für meinen Aufzug entschuldigen. Glaubt mir, ich finde es gar schlimmer, als ihr euch vorstellen könnt! Ich hatte eine unliebsame Begegnung mit einem Wasserloch, als ich im Namen seiner Exzellenz unterwegs war. Erhalten wir Einlass?“
Etwas verdattert trat da Vinci zurück um Salvatore und den Pater einzulassen. Salvatore galt als äußerst reinlicher Mann, sogar als pingelig verschrien in manchen Kreisen. Manch einer munkelte böse Sachen hinter seinem Rücken, da er so penibel auf sein Erscheinungsbild achtete. Es war also kein Wunder das der Besuchte mehr als verwundert sah, die wenigstens Menschen konnten auch nur behaupten Salvatore mit verschmutzen Fingern angetroffen (wenn handelte es sich maximal um Tinte!) zu haben. So, dass es schien, es stünde ein völlig anderer Mensch vor der Tür.
Salvatore bedeutete mit einer Handbewegung dem Priester den Vortritt zu lassen. Nachdem die Türe wieder verschlossen war und auch der Riegel sorgsam verschlossen war, legte Salvatore seinen edlen Mantel über eine Stuhllehne und seufzte auf.
“Ich habe hier etwas das einer Untersuchung bedarf.“ Er hob den Sack leicht an. Da Girolamo bei ihnen war, musste Salvatore ein wenig um den heißen Brei reden. Gerne hätte er mit seinem Bekannten offen und ehrlich gesprochen, aber dies blieb ihm verwehrt. “Bevor die heiligen Männer der Inquisition einen Blick darauf werfen, suchte ich den Weg hierher. Der Fund ist noch frisch, je früher er anschaut wird, desto besser! Ich denke die Inquisitoren sind erst morgen wieder aufzusuchen.“ Er hievte den Sack auf einen Tisch, wobei er eine Zeichnung bemerkte, die über den Tisch geheftet war. Sie zeigte einen Menschen der in einem Kreis stand. Salvatore wollte sich dies gerne näher zu Gemüte führen, doch dazu war es wohl der falsche Zeitpunkt.
“Wie dem auch sei, Pater Donetti bemerkte auffälliges auf seinem Friedhof und wurde nieder gestreckt. Ich untersuchte die Stelle und fand das.“ Er öffnete den Sack, griff in die feuchten Substanzen und erfasste schließlich ein Haarbüschel. Mit einer zügigen Bewegung zog er den Kopf aus der Jute heraus. Der Mund der Leiche klappte auf – zusammen mit einem geöffneten Auge und einem geschlossenen „blickte“ dieser nun zu Giralomo hinüber und schien ihn schier anzuschreien.
Ungerührt hielt Salvatore den Kopf nach wie vor in die Höhe. “Dieser Bursche hier, oder besser gesagt, dass was davon übrig ist, ist der Grund meines Besuches und auch meines Aussehens. Ich brauche ein paar Informationen.“
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Beitrag von Lillybell Mi Jul 23 2014, 13:01

Claudia war nun also dabei mit Giulia den Weg zu beschreiten. Sie sah Sarah wenige Schritte vor sich, doch blieb diese stehen und lauschte irgendetwas. Da lauschte auch Claudia und bekam einen grausigen Gedanken. "Claudio"
Flüsterte sie ein wenig verängstigt und sah sich verwirrt um... wieso jetzt? wieso war er jetzt auf einmal hier? Wieso konnte er sie nicht einfach in ruhe lassen und sich ihrer Schwester widmen? Claudia griff nach Giulias Arm, um anscheinend Beistand zu suchen. Doch dann sah sie etwas, das ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Nach dem sie mit ihrem Blick dem rascheln der Büsche gefolgt war, sah sie nun diese Augen... nein... die Gestallt war größer als Claudio und die Augen nicht die seinen. Claudia schlug sich eine Hand vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken. Doch sie war wie gelähmt und starrte in diese entsetzlichen Augen. Dieses schnaufen oder schwere Atmen war wie eine Qual für ihre Seele, da sie glaubte, dass dieses Etwas gleich auf Sarah oder sie und Giulia los hechten würde. Es wirkte wie ein wildes Tier das seiner Beute auflauerte.
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Beitrag von Umbra So Jul 27 2014, 02:30

Als Leonardo da Vinci mit vor faszinierter Begeisterung glänzenden Augen zu einer Antwort ansetzen wollte, wurde er von einem dumpfen Klatschen unterbrochen, das daher rührte, dass Pater Donetti wie ein gefällter Baum hintenübergekippt und auf dem kopfsteingepflasterten Boden aufgekommen war. Die geschundene, rechte Hand des Paters, die zuvor noch vor Schreck und Grauen schnell das Kreuz um seinen Hals gesucht hatte, lag nun schlaff im Staub.
„Oh“, machte Leonardo überrascht und riskierte einen Blick auf den am Boden liegenden Mann, ohne sich die Mühe zu machen, sich hinabzubeugen oder gar hinzuknien.
„Euer Priester scheint sich nicht wohlzufühlen“, sprach er das Offensichtliche aus und zuckte dann darüber, dass Girolamo anscheinend ohnmächtig geworden war, mit den Schultern.
„Er atmet noch.“ Das war die Hauptsache. „Mmh, vielleicht hat er sich den Kopf angeschlagen. Nun ja, er wird schon wieder aufwachen.“
Dem Künstler, Erfinder und Wissenschaftler war der Inhalt des Sackes wichtiger als das zarte Gemüt eines Kirchendieners, der sich schon wieder einkriegen würde, ohne bemuttert zu werden.
„Legt Euren Fund am besten auf den Tisch“, kehrte Leonardo da Vinci zurück zum eigentlichen Thema, merkte aber dann, dass es Salvatore nicht wirklich möglich war, dieser Aufforderung nachzukommen.
Neben einigen vollendeten und viel mehr unvollendeten Gemälden und Portraits, war Leonardos Werkstatt ein schier heilloses Chaos aus Büchern, Schriftrollen, Holzkonstrukten und überall angehefteten Skizzen, Kritzeleien und Gedankenspielen. Der Tisch, den sich der Gesandte des ausgesucht hatte, bildete da keine Ausnahme.
„Herrje, lasst mich schnell etwas Platz schaffen“, beeilte sich Leonardo und lagerte unsortierte Papierstapel, Bücher, Federkiele und ledergebundene Bücher auf einen neuen Haufen auf seiner Werkbank um, wobei er den Pater einfach mit jeweils einem großzügigen Schritt überstieg, während er hin- und herlief.
„Na dann zeigt und berichtet mir mal, worauf ihr gestoßen seid“, bat er schließlich neugierig, als er den Tisch freigeräumt hatte und schaute Salvatore begierig über die Schulter.
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Beitrag von Angela Dragon So Jul 27 2014, 19:33

Was auch immer diese Kreatur war. Sie konnte nichts gutes sein. Wo Panik und Faszination sich noch im Gleichgewicht hielten, nahm die Panik ihren größten Platz ein. Sarah wich erst langsam und zitternd einen Schritt zurück. Dann noch einen, bis sie sich umdrehte und auf das Tor zu rannte. Schnell weg. Weg von diesen verwünschten Ort. Ihr Herz drohte aus der Brust zu springen, während ihr Atem immer heftiger wurde. Die Röcke raffend hastete sie weiter. Nur weg!
Erst als sie vor den Toren ihres Hauses stand, fand Sarah wieder zu sich. Zitternd stand sie da und wagte es nicht sich noch weiter zu bewegen. Immer wieder wanderte ihr Blick durch die Nacht. Aber nichts wies darauf hin, dass diese Kreatur der Hölle ihr gefolgt war. Oder doch?
Nein, das war nur der Wind der pfeifend durch die Gasse zog. Immer noch am ganzen Leib zitternd betrat sie den Hof. Auch hier empfing sie die Dunkelheit. Ihr Vater musste bereits zu Bett gegangen sein. Oder war er am Ende nicht zuhause? Nur mühselig konnte Sarah ihre Gedanken ordnen. Gerade so, dass sie den Weg in ihre Kammer fand und sich dort auf ihr Bett verkroch. Nie, niemals wieder würde sie diesen unseligen Ort betreten. Aber die Bilder die sich ihr in ihrem Geist aufdrängten wollten nicht verschwinden. Es trieb sie dazu, zitternd die Kerze zu entfachen und mit Pinsel und Farbe an ihre eigene Leinwand zu treten.
Besessen von den Bildern des Grauen fing sie an zu malen.
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Beitrag von Elli Mo Jul 28 2014, 10:37

Ein Seufzen entfuhr Salvatore, als er nach dem Geräusch begriff, dass der Pater umgefallen war. “Dieser Diener Gottes bringt mich noch um den Verstand!“ Er legte den schief schauendend Schädel wieder in den Sack zurück.
Nicht genug damit, dass er bereits harte körperliche Arbeit geleistet hatte (um genau zu sein, mehr als üblicherweise in einem ganzen Jahr!) nun musste er schon wieder anpacken und Donetti auf den Tisch hieven. Leonardo schien nicht besonders besorgt deswegen zu sein, Salvatore mochte diesen Charakterzug sehr an ihm, er beschränkte sich stets auf die wichtigen Punkte im Leben und das war gerade die Leiche. Nachdem der Künstler sein kreatives Chaos auf dem Tisch beseitigt hatte, hievte Salvatore den ohnmächtigen Pater auf den Tisch, dieser war etwas zu klein für die Gestalt des Paters, so dass die Füße im Leeren baumelten. Als der Körper eher unsanft auf dem Holz aufkam, entfuhr diesem ein Grunzen. Immerhin hatte Salvatore offenbar nicht das Problem dem Kardinal erklären zu müssen, warum es plötzlich eine vakante Stelle im Priesterbereich gab. Trotzdem ärgerte ihn das gerade maßlos, als er seine Hände begutachtete, bemerkte er, dass er bei der Umbettungsaktion seinen Fingernagel des rechten Zeigefingers eingerissen hatte. Das würde nicht einmal eine ordentliche Pediküre wieder in Ordnung bringen können! Und er musste sich waschen – meine Güte, wie sehr er sich waschen musste! Hoffentlich hatten ihn keine bekannten Gesichter gesehen, als er durch Venedig marschiert war. Nicht auszudenken! Wo er sich gerade Gedanken darüber gemacht hatte, eventuell wieder ehelichen zu wollen.
Er klopfte sich die Finger ab, als ob das irgendetwas bringen würde und seufzte erneut.
“Immerhin kann ich nun offen sprechen. Der Pater unterrichtete den Kardinal von ungeheuerlichen Dingen, die sich auf seinem Kirchengrund zutrugen. Ich wurde damit beauftragt, den Dingen auf den Grund zu gehen.“ Dennoch würde er nicht alles sagen, er wusste nicht wie sehr der Pater weggetreten war und ob er nicht doch Gesprächsfetzen mitbekam. Er griff in den Sack und hob den Kopf erneut hoch. “Das war was ich fand. Würdet ihr einen Blick darauf werfen? Ich glaube es gibt einige Ungereimtheiten, ich wohnte bereits der einen oder anderen Leichenuntersuchung bei.“ Er nickte gewichtig und legte den Kopf sanft neben dem Tisch ab und deutete nun mit beiden Händen auf die Fundstücke, die noch im Jutesack verstaut waren. “Bitte – sehr es euch an…und lasst mich an eurem Geist teilhaben!“
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Beitrag von Lillybell Mo Jul 28 2014, 11:52

Sarah rannte... das bekam Claudia mit und auch sie packte dieser Drang... wieso blieb Giulia nur so ruhig? Egal. Claudia hielt es nicht mehr aus. Es war dieses Gefühl, das sie dazu drang von diesem Friedhof zu verschwinden. Ein Gefühl dem Tot sehr nahe zu sein, ein Frösteln auf der Haut und ein erregtes Kribbeln, das ihr Blut in Wallung brachte. Sie löste sich von Giulia und rannte, ebenfalls zum Tor. Sie musste hier weg! Es war ihr Fluchtinstinkt der sie dazu veranlasste einfach los zu rennen. Jedoch rannte sie nicht zu sich Heim... sie hatte keinen klaren Kopf um gerade sich an den Weg zu orientieren.
Ihr Weg führte sie über die ein oder andere Brücke, bis sie bei einer Halt machte, um zu verschnaufen. Kurz holte sie tief Luft und blickte hinter sich... denn noch immer bekam sie diese Augen, diesen Blick nicht aus den Gedanken und fühlte sich noch immer Beobachtet. Sie zitterte am ganzen Leib und fühlte sich beinahe wie gelähmt. Claudia war nicht im Stande dazu, noch einen Schritt zu tun. Ihr Herz raste. Sie spürte regelrecht ihren Puls und das pochen ihres Herzens, das ihr bis zum Halse schlug.
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Beitrag von Umbra So Aug 03 2014, 13:42

Sarah war vertieft in ihre beinahe schon wahnhafte Malerei und merkte, wie der Pinsel in ihrer Hand und der Geruch der Farben zumindest etwas tröstlich auf sie einwirkten. Sie zitterte noch immer, was ihr die Pinselführung etwas erschwerte, dennoch war das Malen für sie ein notwendiges Ventil, um das Gesehene und Geschehene zu verarbeiten. Sie hatte Angst, oh ja, und das sogar sehr. Der Anblick dieser Kreatur auf dem Friedhof hatte in ihr unbeschreibbares Grauen hervorgerufen – unbeschreibbar mit Worten, doch nicht unbeschreibbar mit Pinseln. Die Malerei bot Wege, die sich viele Menschen noch nicht einmal vorstellen konnten. Pure Emotionen. Ihr Vater wusste das, aber mit ihrem Vater konnte Sarah nicht über solcherlei Dinge reden. Sie machte sich kaum Gedanken mehr um ihn, denn die Angst hatte die Befürchtung, er würde mit ihr zürnen, in den Hintergrund gerückt – bis sie Geräusche irgendwo im Haus (vielleicht aus der Küche) hörte, die sie erschrocken zusammenfahren ließén. Es waren nicht die gefürchteten, aber bekannten Schritte ihres Vaters auf der Treppe, der sich auf dem Weg zu Sarahs Kammer gemacht hatte, sondern Gepolter und Geklirr – wie, als wenn jemand unsanft ein Möbelstück verrückt hätte und dabei ein Tongefäß zu Boden gefallen war. Ihr Vater schien also vielleicht doch nicht schon schlafen gegangen sein. Allerdings musste Sarah auch unwillkürlich an die schauderhafte Kreatur denken. Konnte sie ihr gefolgt sein? Aber wie hätte sie dann ins Haus kommen können? Nein, vermutlich war es wirklich ihr Vater. Sollte sie wohl nachsehen, ob es ihm gut ging? Er würde dies wohl von ihr erwarten – allerdings hatte Sarah nicht unbedingt das Bedürfnis, ihm nun gegenüberzutreten.



Vollkommen erschöpft versuchte Claudia, wieder zu Atem zu kommen. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war, weil sie einfach wie mit Blindheit geschlagen durch die Gassen gerannt war, in der Hoffnung, dieses furchterregende Geschöpf würde ihr nicht folgen oder sie könne es zumindest abhängen. Die Nacht brach unaufhaltbar ein und es wurde zunehmend kühler. Hinzu kam der Wind. Von der Anstrengung durchschwitzt fror Claudia, doch allgemein fühlte sie sich nicht wohl. Sie war es nicht gewohnt, sich derart zu verausgaben, und ihr schwindelte es ein wenig, während sie sich umsah und versuchte, nach anderen Geräuschen zu lauschen als dem Rauschen in ihren Ohren und ihrem lauten Atem.
Sie schien allein zu sein, was sie sehr erleichterte, doch wenige Augenblicke darauf merkte sie, dass sie sich zu früh gefreut hatte. Sie traute ihren Augen kaum, als mit einem Mal Claudio an der Kreuzung auftauchte, die Claudia eben verlassen hatte. Er war selbst außer Atem, aber schon dieser Entfernung war zu erkennen, dass er ein breites Lächeln im Gesicht trug, als er Claudia an der Brücke entdeckte. Offenbar hatte er doch irgendwo beim Friedhof auf sie gelauert und hatte die Verfolgung aufgenommen, als sie die Flucht ergriffen hatte.
Langsam setzte er sich wieder in Bewegung und kam auf etwas unsicheren Beinen auf Claudia zu. Scheinbar war er betrunken, was sich auch in seiner Stimme wiederspiegelte.
„Ihr seid schnell, das muss ich Euch lassen!“, rief er Claudia mit vor Alkohol schwerer Zunge und keuchendem Atem entgegen. Sonst war es still um sie herum, nur er machte Lärm.
„Doch so einfach könnt Ihr mich nicht abschütteln“, meinte er kopfschüttelnd, grinsend, bevor er ernster wurde.
„Ich verstehe nicht, warum Ihr noch immer vor mir davonlauft! Ihr seid fast schon zu alt, um einen Mann zu finden, da solltet Ihr froh über mein Interesse sein. Ich verzehre mich nach Euch, Claudia! Und Ihr liebt mich, das weiß ich! Aber langsam habe ich genug davon, dass Ihr mich hinhaltet! Eure Spielchen mit mir waren eine Weile unterhaltsam, doch irgendwann werde ich mir nehmen, was ich begehre. Ihr werdet mir dankbar sein, wenn es so weit ist!“, behauptete er großspurig. Nun, da er immer näher kam, war die Gier in seinem glasigen, betrunkenen Blick deutlich zu erkennen. Dass Claudio nicht ganz bei Sinnen war, war offensichtlich. Lust und Frust, gepaart mit Alkohol, verstanden sich nicht gut.
„Vielleicht jetzt sofort“, schlug er vor, „– wieso nicht? Unsere kleine Jagd hat meine Leidenschaft angefacht, schöne Claudia, und da ich sie gewonnen habe, habe ich mir einen Preis verdient.“
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Beitrag von Umbra So Aug 03 2014, 17:40

Guilia hatte unterdessen auch die Flucht ergriffen. Zuerst war sie noch sehr fasziniert gewesen – eigentlich war sie das noch immer –, aber schlussendlich war die Kreatur dann doch nicht geheuer genug, um ihr eigenes Schicksal unnötig herauszufordern. Während Sarah und Claudia schneller die Flucht ergriffen hatten, als Giulia die beiden hätte aufhalten können, war Giulia noch einen Moment verblieben. Denn ihr Spürnase hatte sie nicht getäuscht gehabt: Tatsächlich war hier Übersinnliches im Spiel. Genug Übersinnliches, dass Giulia es hatte wahrnehmen können. Als sie versucht hatte, mithilfe ihrer besonderen Fähigkeiten Kontakt zu dem Wesen im Gebüsch aufzunehmen, war sie jedoch auf etwas gestoßen, dass sie zutiefst beunruhigte: Wirre, intensive Eindrücke von selbst leisesten Geräuschen und schwächsten Gerüchen, als würde sie diese mit den Sinnorganen des Wesens aufnehmen (sie roch sogar sich selbst, auf eine ganz unbekannte Art und Weise), aber sie spürte Gefühl von nagendem Hunger. Diese Kreatur war ein Jäger auf der Suche nach Beute. Dies hatte Giulia überzeugt, nicht länger zu verweilen, nachdem das Wesen hatte sie mit wachsendem Interesse angestarrt und dann auch ein grollendes Knurren von sich gegeben hatte.

Nun war sie sich nicht sicher, ob diese Kreatur die Verfolgung aufgenommen hatte. Wie Sarah und Claudia vor ist, rannte auch Giulia nun durch Straßen und Gassen – aber nicht kopflos und unvorsichtig. Nein, sie hatte den gleichen Weg genommen wie Machiavelli und der Pater mit dem triefenden Sack. Und tatsächlich, mit Glück, entdeckte sie die beiden sogar. Von da an hielt sie Abstand und verfolgte die Männer zu einem ihr unbekannten Ziel. Gewiss würden sie sich weigern, sie mitzunehmen, wenn sie sich ihnen offenbarte, also beschloss sie, erst zu ihnen zu stoßen, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten.

Schließlich verschwanden die beiden Männer auf einem Hof. Giulia wartete einen Moment, vergewisserte sich noch einmal, dass die Kreatur ihr nicht gefolgt war (doch sie sah und spürte nichts, was darauf hinwies), und ging dann auf die Tür zu, durch die Salvatore und Pater Donetti verschwunden waren, um daran zu klopfen.



„Ähm, nun gut“, sagte Leonardo da Vinci leicht irritiert, als Salvatore sich entschloss, den Pater umzubetten und nicht seine Fundstücke auf dem Tisch platzierte, wie der Künstler es eigentlich vorgesehen hatte. Aber das wurde sehr rasch von dem neugierigen Forscherdrang des vielseits talentierten Mannes überschattet, der sich sogleich daran machte, die Gegenstände aus dem nassen Sack zu ziehen, die er noch nicht zu Gesicht bekommen hatte.
Leonardo kannte da wenig Zimperlichkeit und ekel, obwohl alles nass und blutig und tot war.
„Faszinierend“, äußerte er, gutgelaunt und lächelnd, als er das Stück Holz erst einmal ablegte und sich den verstümmelten Arm genauer ansah. Und das bedeutete, dass er ihn mithilfe seiner beiden Hände recht dicht vor sein Gesicht führte sowie drehte und wendete. „Gewiss schon einige Tage tot. Aber das hier… So etwas habe ich schon öfters gesehen. Das sind Fraßspuren, kein Zweifel. Seht Ihr hier diese Kratzer?“, fragte er Salvatore und wies mit dem Finger auf das unregelmäßig abgetrennte Endstück des aus dem Stupf ragenden Oberarmknochens. „Sie müssen von Zähnen stammen. Der Knochen ist gebrochen, wie ihr leicht erkennen könnt. Dem kräftigen Biss eines starken Kiefers hält selbst der Humerus nicht stand. Ich würde auf einen Hund als Täter tippen, davon streunen ja reichlich herum… wären da nicht die anderen Bisspuren.“
Leonardo betrachtete eine der Stellen, an der Fleisch aus dem toten Arm gerissen worden war stirnrunzelnd und in Gedanken vertieft.
„Ungereimtheiten, fürwahr…“, murmelte er.
„Könnt Ihr mir…?“, setzte Leonardo zu einer Frage an, doch dann klopfte es an der Tür, was ihn unterbrach und seine Aufmerksamkeit vom Arm ablenkte. Allerdings nur kurz. Er war beschäftigt. Dennoch bat er Salvatore:
„Wäret ihr so nett, zu schauen, wer da ist?“
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Beitrag von Lillybell Mo Aug 04 2014, 14:14

Claudia war schon beinahe erschöpft und versuchte ihren Puls zu beruhigen... doch dann war da etwas... Schritte und kurz darauf folgte ein /„Ihr seid schnell, das muss ich Euch lassen!“/. Claudia wirbelte herum und erkannte Claudio sofort... und bemerkte auch, das er getrunken haben muss. Sie war vor Panik wie gelähmt ... hatte sie ihr Gefühl also doch nicht getäuscht. "Geht! Geht fort Claudio!"
Die junge Frau taumelte einige Schritte zurück und stieß mit dem Rücken gegen das Geländer der Brücke. Verängstigt klammerte sie sich an eben dieses und hörte ihm zu, doch ohne ihn an zu sehen... sie wollte weg. "Hört auf solche Lügen zu erzählen! Ich hatte Interesse, doch das ist Jahre her! Ihr seid nun der Mann meiner Schwester! Ihr habt Kinder! Ich will euer Interesse nicht!"
Was sagte er da? Er würde sich irgendwann nehmen, was er begehrte? Claudia ihre Hände wurden schwitzig und sie blass im Gesicht... Hatte er vor sie etwas gewaltsam zu nehmen? NEIN! schallte es in ihrem Kopf und sie sah sich wieder panisch um, als er sich auf sie zu bewegte /„Vielleicht jetzt sofort“/. Nein, das wollte Claudia nicht und wich am Geländer entlang. "Claudio! Ihr wisst nicht was ihr da tut! Lasst mich gehen! Ich flehe euch an, lasst mich in Ruhe!"
Sie wich weiter am Geländer entlang und drehte sich mit zwei schnellen Schritten herum und verlangte ihrem Körper noch einmal, solch einen Sprint ab und rannte um ihr Leben. Sie hatte Angst und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, doch diese verschwammen ihre Sicht und die junge Frau rannte weiter, blickte immer mal hinter sich um zu realisieren, ob er ihr folgte... doch als sie sich wieder einmal umdrehte, um zu schauen ob sie verfolgt wurde, da rannte sie auf das Ende eines Pfades zu, der an einem der Kanäle entlang ging und stürzte in das Wasser.
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Beitrag von Angela Dragon Mo Aug 04 2014, 16:31

Nur zögerlich trennte sich Sarah von ihrem Pinsel. Vielleicht war ihrem Vater wieder die Idee gekommen die Möbel umzustellen. Aber das mitten in der Nacht? Langsam, auf der Unterlippe kauend, trat sie an ihre Tür und lauschte. Klirrend ging etwas zu Bruch.
Mit angehaltenem Atem wich sie einen Schritt von der Tür zurück. War das wirklich ihr Vater? Was wenn es diese Kreatur vom Friedhof war? Nicht auszudenken wenn das Wesen hier im Haus war?!
Erneut nahm sie sich ihren Mut zusammen und ergriff die Türklinke. Behutsam ohne einen Laut zu verursachen, öffnete Sarah vorsichtig die Tür und lauschte angestrengt in die Dunkelheit. Beinahe, aber nur für einen kurzen Augenblick, wünschte sie einen Mann an ihrer Seite zu haben. Und wenn es Salvatore wäre, aber im nächsten Augenblick schritt sie langsam die Stufen runter und lauschte weiter angestrengt.
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Beitrag von Elli Di Aug 05 2014, 15:18

Einen Augenblick fragte sich Salvatore was den Künstler so verwirrt aussehen ließ, doch dann verstand er, dass er seine Worte falsch verstanden hatte. Leonardo hatte die Fundstücke auf den Tisch legen lassen wollen, nicht jedoch den Pater. Wäre die Situation nicht etwas skurril gewesen – Salvatore hätte vermutlich laut aufgelacht. So etwas Dummes! Heute war der Tag der Peinlichkeiten. Er vermied es daher das Missverständnis zu erklären und versuchte es zu überspielen, in dem er sich etwas nach vorne beugte und gebannt darauf wartete, was Leonardo zu sagen hatte.
Das was da Vinci sagte, versetzte Salvatore in eine leichte Unruhe. Es wurde wirklich spannend! So spannend sogar, dass er sich sogar einen Augenblick keine Gedanken darüber machte, wie er gerade aussah…und roch.
Gerade als es mehr als interessant wurde, klopfte es an der Tür. Salvatore hoffte, dass Leonardo nicht darauf eingehen würde, doch stattdessen bat er ihn die Tür zu öffnen. Da er hier Gast war und etwas von dem Künstler wollte, musste er dessen Wunsch wohl Folge leisten. Es war zum verrückt werden!
Er machte sich auf den Weg, aber einige Worte musste er loswerden.
“Ungereimtheiten? Erzählt mir mehr! Sagt wurde das Opfer bei lebendigem Leib so zugerichtet? Was könnte es gewesen sein?“
Er versuchte da Vinci so lange wie möglich im Auge zu behalten, als er schließlich vor der Türe stehen blieb. Doch er öffnete sie nicht – immerhin hatte sein Gastgeber einen ohnmächtigen Pater und einige Leichenteile in seiner Werkstatt – sondern rief durch das Holz. “Wer da?“
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Beitrag von Zauberlicht Di Aug 05 2014, 19:02

Giulia stand eine Weile regungslos vor der Tür, in der die beiden Männer verschwunden waren. Noch unsicher, ob sie klopfen sollte, oder nicht, horchte sie in ihr inneres Warnsystem. Es mochte sein, dass ihr ein Mensch gefolgt war, doch das war weniger ein Problem. Aber dieses Wesen vom Friedhof war ihr keinesfalls gefolgt. Sie hoffte, dass Sarah, wie auch Claudia unbeschadet zu Hause ankamen. Es nützte nichts. Sie musste die Herren noch einmal belästigen. Hilfe erhoffte sie sich weder von dem Angsthasen eines Paters, noch von diesem fürchterlichen, arroganten Salvatore. Doch eventuell lebte jemand in diesem Haus, der tatsächlich an Wissen interessiert war. Wissen, welches sie bieten konnte. Und dieser Jemand musste das Vertrauen Salvatores genießen, denn sonst wäre er wohl kaum als Erstes hierher geeilt. Also setzte sie alle Hoffnung auf den Bewohner des Hauses, vor dessen Tür sie stand. Außerdem wollte sie unbedingt beiden Frauen Hilfe hinterherschicken. Gerade Claudia schien sich enorm vor jemanden zu fürchten. Giulias Herz war zu mitfühlend, als wenn sie diesen Punkt vergessen konnte.
Sie holte tief Luft, wappnete sich und klopfte an die Pforte. Von innen vernahm sie Stimmen. Sehr leise eine ihr unbekannte Tonlage, und doch konnte sie Wortfetzen verstehen. Da war von Bissen die Rede und einem Hund. Unwahrscheinlich, dachte sie. Ich ahne, wer dafür verantwortlich ist. Salvatores Stimme näherte sich und war deutlich lauter zu verstehen. Aha, sie tappten also noch im Dunkeln. Nun, dann habe ich da die perfekte Eintrittskarte in dieses Haus. Nur ist es schade, dass mir wohl sogleich Salvatore gegenüber stehen wird. Von Frauen hält er verdammt wenig. Nun denn! Dies war das letzte, was Giulia dachte, als sie seine eingebildete Stimme vernahm „Wer da?
Großartig, nun muss ich durch die Tür mit ihm reden. Giulia verdrehte die Augen, straffte ihre Schultern und beugte sich nah an das Holz. „Giulia Ficino, mein Herr Machiavelli. Bitte öffnet! Ich fürchte wir sind unfreiwillig auf den Täter gestoßen. Mehr möchte ich hier draußen nicht sagen und Sarah, wie auch Claudia könnten Hilfe gebrauchen! Schnell!“ und ein wenig unwillig fügte sie hinzu: „Bitte!“
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DidS - Teil I: Grabschändung - Seite 3 Empty Re: DidS - Teil I: Grabschändung

Beitrag von Elli Do Aug 07 2014, 12:14

Salvatore war kurz davor seinen verschmutzen Hände, zusätzlich gegen das Türholz zu schlagen und sie damit noch weiter zu malträtieren. Was zur Hölle machte denn nun dieses Weibsstück hier? Es war zum verrückt werden! Wäre Salvatore nicht eine solche starke Persönlichkeit, wie er selbst fand, wäre er nun vermutlich kurz davor seine zerstörte Kleidung auszuziehen, nackt schreiend durch die Straßen von Venedig zu rennen und in einen Kanal zu springen um sich von Ratten durch das Wasser ziehen zu lassen. Stattdessen atmete er tief durch und überlegte einen Augenblick. Er wollte Leonardo nicht mit noch einer weiteren Person konfrontieren und diese ungefragt in sein Haus lassen. Aber draußen stehen lassen? Das konnte er mit seiner guten Erziehung nicht vereinbaren - sein Gewissen bereitete ihm hier weniger Probleme. Er entschied sich die Türe einen Spalt weit zu öffnen und so mit ihr zu sprechen. Die Türe aufstoßen und ungefragt hereinkommen, würde sie nicht können, dafür war er zu kräftig. Sicherheitshalber hob er geräuschlos einen Stuhl nach oben und stelle ihn als zusätzliche Absicherung hinter die Tür. Dieses Weibsbild sollte nichts sehen und schon gar nicht ungehindert in die Werkstatt eindringen. Auch wenn man erst ein paar Meter gehen musste um einen Blick auf da Vinci und die Fundstücke aus dem Grab erhaschen zu können – Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Den Täter gefunden – das er nicht lachte. Als ob einer Frau so etwas möglich wäre!
Er setzte ein einigermaßen neutrales Gesicht auf und öffnete die Tür einen Spalt weit. “Was macht ihr hier? Ihr habt hier nichts verloren. Keine Frau sollte nach Einbruch der Dunkelheit alleine durch Venedig irren! Euch könnte schreckliches zustoßen. Wenn ihr wollt könnt ihr hier im Flur warten und ich schicke einen Burschen, der euren Mann benachrichtigt wo ihr seid, damit ihr abgeholt werdet.“
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