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DidS - Teil I: Grabschändung
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Angela Dragon
Elli
Umbra
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Ein wenig verdattert, war Salvatore wegen der Reaktion des Kardinals alle Mal. Er hatte bisher immer ein gutes Verhältnis zu ihm gehabt und eine derartige Unterbindung seiner Meinungsäußerung hatte er nie erlebt. Dabei hatte er nur eine Begrüßung ausgesprochen. Es ärgerte ihn, dass er nicht zu seiner Tasche greifen konnte um einen schlimmen Kommentar über den Kardinal zu schreiben, der ihm durch den Kopf schoss. Hoffentlich erinnerte er sich später noch daran und konnte ihn noch auf Papier bringen. Seine Ordensbrüder würde diese Äußerung mindestens zu einem Lachen hinreißen, wenn nicht noch mehr.
Fragen stellten sich nach der restlichen Worte des Kardinals nicht, ebenso wenig wie nach den Worten von Umberto. Er spürte förmlich die Eiseskälte die im entgegen gebracht wurde. Das würde ein Spaß werden – Salvatore freute sich darauf.
Er verbeugte sich leicht. “Auch ich habe nichts weiter zu fragen. Ich werden den Pater aufsuchen und mich dann zu Donati begeben. Ich erwarte das Treffen sehnlichst, ich muss dringend einige Dinge hinterfragen.“
Er nickte Umberto zu und verließ die Räumlichkeiten. Nach einigen Fragen erreichte er das Zimmer, in dem der Pater untergebracht war. Er klopfte an. “Pater. Machiavelli hier. Würden sie mich bitte begleiten?“
Sobald der Pfaffe Aufbruch bereit war, wollte er ohne Umschweife zu Donati aufbrechen.
Fragen stellten sich nach der restlichen Worte des Kardinals nicht, ebenso wenig wie nach den Worten von Umberto. Er spürte förmlich die Eiseskälte die im entgegen gebracht wurde. Das würde ein Spaß werden – Salvatore freute sich darauf.
Er verbeugte sich leicht. “Auch ich habe nichts weiter zu fragen. Ich werden den Pater aufsuchen und mich dann zu Donati begeben. Ich erwarte das Treffen sehnlichst, ich muss dringend einige Dinge hinterfragen.“
Er nickte Umberto zu und verließ die Räumlichkeiten. Nach einigen Fragen erreichte er das Zimmer, in dem der Pater untergebracht war. Er klopfte an. “Pater. Machiavelli hier. Würden sie mich bitte begleiten?“
Sobald der Pfaffe Aufbruch bereit war, wollte er ohne Umschweife zu Donati aufbrechen.
Elli- Piratenpinguin
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Was sollte sie jetzt tun? Auch wenn ihr Vater verletzt war, so stand er kurz vor seinem Ausbruch und diese plappernde Gesellschaft half nicht gerade für eine ruhigere Stimmung.
Geschweige denn, dass der Arzt hier vernünftig arbeiten konnte. Immer lauter wurde die Meute bis es Sarah einfach nicht mehr ertrug.
"Hinaus!" Binnen eines Herzschlags kehrte stille ein. Jeder im Raum bis auf ihren Vater starrte sie an, als ob sie etwas unerhörtes gemacht hatte. Ja sie hatte es gewagt ihre Stimme zu erheben. Wie auf dem Markt. Denn in anbedracht der Dinge, sollte nicht jeder Wissen welcher Schatten in der Nacht wandelte.
Ihr eigenes Gemälde im Zimmer schrie es ihr entgegen. Aber andere würden es nicht verstehen. Leiser deutete sie auf die Tür.
"Geht. Mein Vater braucht den Arzt und keine aufgebrachte Meute. Ihr werdet bei Zeiten erfahren was geschehen ist. Aber nun geht!"
Zu langsam leerte sich der Raum und nur langsam nahm der Lärm im Haus ab, bis nur noch Francesca da war, die immer noch völlig aufgebracht war. Aber bereits im gleichen Moment kehrte die Angst in ihr zurück. Ihre zitternden Hände in einerander schlingend, trat sie vorsichtig an den Tisch. "Vater?"
Geschweige denn, dass der Arzt hier vernünftig arbeiten konnte. Immer lauter wurde die Meute bis es Sarah einfach nicht mehr ertrug.
"Hinaus!" Binnen eines Herzschlags kehrte stille ein. Jeder im Raum bis auf ihren Vater starrte sie an, als ob sie etwas unerhörtes gemacht hatte. Ja sie hatte es gewagt ihre Stimme zu erheben. Wie auf dem Markt. Denn in anbedracht der Dinge, sollte nicht jeder Wissen welcher Schatten in der Nacht wandelte.
Ihr eigenes Gemälde im Zimmer schrie es ihr entgegen. Aber andere würden es nicht verstehen. Leiser deutete sie auf die Tür.
"Geht. Mein Vater braucht den Arzt und keine aufgebrachte Meute. Ihr werdet bei Zeiten erfahren was geschehen ist. Aber nun geht!"
Zu langsam leerte sich der Raum und nur langsam nahm der Lärm im Haus ab, bis nur noch Francesca da war, die immer noch völlig aufgebracht war. Aber bereits im gleichen Moment kehrte die Angst in ihr zurück. Ihre zitternden Hände in einerander schlingend, trat sie vorsichtig an den Tisch. "Vater?"
Angela Dragon- Gastadmin
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Umberto senkte leicht den Kopf: „Eure Eminenz“ Dann schritt er leise aus dem Audienzzimmer des Kardinals heraus auf den Gang. Wie es aussah, waren seine Möglichkeiten für den Moment noch begrenzt, doch das machte ihm nichts aus. Pater Donetti war ohnehin ein wichtiger Zeuge in diesem Fall, wie es aussah. Er würde dem älteren Herrn gerne ein paar Fragen stellen. Machiavelli, dieser Stümper hatte mit Sicherheit noch nicht alles aus dem Pater herausgeholt. Und selbst wenn- vermutlich würde er es ihm nicht einmal mitteilen.
Er schloss sanft die Tür hinter sich und folgte dann seinem geschätzten Arbeitskollegen. Die Worte mit denen er vorher von ihm begrüßt worden waren, waren wieder einmal reines Gift für ihn gewesen. Doch Umberto würde ihm schon bald all dies heimzahlen. Auge um Auge. Zahn um Zahn.
Mit leisen Schritten ging er hinter Machiavelli her. Er hatte nie sonderlich viel Sinn darin gesehen, herumzutrampeln wie ein barbarisches Tier. Nein, viel mehr wartete er darauf, dass sich eine passende Gelegenheit ergab und er dann mit kraftvollen Schritten überraschen und Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Für wahr: Es waren eben diese kleinen Dinge, die einen Künstler auszeichneten.
Während er mit seinen blauen Augen den Rücken seines Widersachers durchbohrte, nahm in seinem Kopf schon ein neues Hassgedicht Form an.
Er sprach über die Beerdigung meiner Schwester, als wäre es irgendeine langweilige Festlichkeit gewesen. Als wäre sie eine dreckige Schankmaid aus der Unterschicht.
Als polierte sie jeden Tag Gläser hinter ihrem Tresen und besorge es Tagelöhnern mit ihrem Gesicht.
Irgendwann wirst du für alle deine kleinen Gemeinheiten büßen, mein Freund.
Irgendwann wird ein Teufel dir erscheinen. Der dir alles nimmt, was dir lieb ist.
Vor seinen Füßen wirst du betteln und weinen und um Hilfe greinen. Während er deine Frau und Freunde frisst.
An deiner Kleidung wird er sich laben und zerstören, dein hübsches Gesicht. Deine Rechnung sollst du haben und nimmermehr sehen, das Tageslicht.
Sie erreichten das Zimmer des Paters. Während Machiavelli anklopfte, wartete er selbst in gebührendem Abstand und verhakte hinter seinem Rücken seine kalten Finger ineinander.
Er schloss sanft die Tür hinter sich und folgte dann seinem geschätzten Arbeitskollegen. Die Worte mit denen er vorher von ihm begrüßt worden waren, waren wieder einmal reines Gift für ihn gewesen. Doch Umberto würde ihm schon bald all dies heimzahlen. Auge um Auge. Zahn um Zahn.
Mit leisen Schritten ging er hinter Machiavelli her. Er hatte nie sonderlich viel Sinn darin gesehen, herumzutrampeln wie ein barbarisches Tier. Nein, viel mehr wartete er darauf, dass sich eine passende Gelegenheit ergab und er dann mit kraftvollen Schritten überraschen und Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Für wahr: Es waren eben diese kleinen Dinge, die einen Künstler auszeichneten.
Während er mit seinen blauen Augen den Rücken seines Widersachers durchbohrte, nahm in seinem Kopf schon ein neues Hassgedicht Form an.
Er sprach über die Beerdigung meiner Schwester, als wäre es irgendeine langweilige Festlichkeit gewesen. Als wäre sie eine dreckige Schankmaid aus der Unterschicht.
Als polierte sie jeden Tag Gläser hinter ihrem Tresen und besorge es Tagelöhnern mit ihrem Gesicht.
Irgendwann wirst du für alle deine kleinen Gemeinheiten büßen, mein Freund.
Irgendwann wird ein Teufel dir erscheinen. Der dir alles nimmt, was dir lieb ist.
Vor seinen Füßen wirst du betteln und weinen und um Hilfe greinen. Während er deine Frau und Freunde frisst.
An deiner Kleidung wird er sich laben und zerstören, dein hübsches Gesicht. Deine Rechnung sollst du haben und nimmermehr sehen, das Tageslicht.
Sie erreichten das Zimmer des Paters. Während Machiavelli anklopfte, wartete er selbst in gebührendem Abstand und verhakte hinter seinem Rücken seine kalten Finger ineinander.
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Laune : katastrophal destruktiv
Re: DidS - Teil I: Grabschändung
In Claudia kamen die Erinnerungen wieder auf, als sie so in das Wasser starrte. Verzweiflung und Hoffnung drängten sich im Wechsel in ihrem Kopf. Wenn er nun Tot ist? Hat sie wirklich den einzigen Mann verloren der sie liebte? Aber vielleicht war er bei einem Arzt, wenn er schon nicht Daheim gewesen war. Der Gedanke mit dem Arzt ließ sie nicht mehr los, aber wo sollte sie anfangen? Sie kannte nur einen guten Arzt, aber ob Claudio bei ihm wäre? Es blieb ihr nichts anderes übrig... also würde sie jeden Arzt oder Heil kundigen aufsuchen wollen. Viele sprachen über ihre Patienten, und vielleicht wusste einer von Claudios Wunden und könnte ihr weiter helfen, wo sie ihn finden könnte? Doch Claudia wurde bewusst, dass das ein unterfangen werden würde, wonach sie ewig suchen könnte. Also... wo anfangen? Die junge Frau sah sich um, mit der Geige in ihrer Hand. Vielleicht wusste jemand etwas im Orchester? Nein...dort würde sie nicht fragen gehen... man würde bei ihrer Frage dann doch sicherlich sie für die Täterin halten. Vielleicht sollte sie es doch einmal bei Meister Da Vinci versuchen? er wusste vieles...
Also ging sie diesem Gedanken nach und machte sich auf den Weg zu dessen Haus.
Also ging sie diesem Gedanken nach und machte sich auf den Weg zu dessen Haus.
Lillybell-
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Nach einigen verstrichenen Momenten öffnete Pater Donetti die Tür des Gästezimmers, in dem er die Nacht verbracht hatte. Zunächst war es nur ein misstrauisch schmaler Spalt, der sich zwischen Türblatt und Rahmen auftat, doch danach zeigte sich der Geistliche den beiden Gesandten des Kardinals, die ihn in dessen Auftrag aufsuchten. Müde Augen fixierten zunächst den überdurchschnittlich großen Salvatore und dann, nach einem trägen Blinzeln, machten sie auch Umberto aus, der im Hintergrund wartete. Pater Donetti war ein recht kleiner, mäßig übergewichtiger Mann, dem man seine einundfünfzig Jahre leicht an den durchfurchten Gesichtszügen, aber auch am teils ergrauten Vollbart und am lichter werdenden Haar ansah. Sonst. Heute, allerdings, wirkte Girolamo viel älter, was nicht zuletzt damit zusammenhing, dass er vollkommen übernächtigt – oder verkatert – wirkte. Jedoch war keine Spur von Alkohol zu erahnen, als der Pater zu sprechen begann.
„Ihr habt mich beim Gebet gestört, Messer Machiavelli“, sagte er, allerdings klang es nicht nach einem Vorwurf, eher wie eine Feststellung, die Girolamo selbst gerade erst in diesem Moment machte. Ihm fiel ein, dass er etwas vergessen hatte. „Seid gegrüßt, mein Sohn“, fuhr er mit einer leichten Verbeugung fort, bevor er, Umberto gegenüber, eine zweite vollzog. „Ihr ebenso, Messer Argente.“
Auch wenn Pater Umberto wiedererkannte, hatte dieser der zwei Gesandten des Kardinals Donetti in weniger schlechtem Zustand in Erinnerung. Wohl trug Donetti ordentliche, frisch gewaschene, schlicht-schwarze Priesterkleidung, die ihm anscheinend zur Verfügung gestellt worden war, doch verdeckte dieses nicht die vielen, bereits verkrusteten Kratzer, mit denen er übersät war, genauso wenig wie seine aufgeschürften Handflächen, die auffielen, weil sie nach oben wiesen, als er seine Finger etwas gezwungen vor dem Körper verschränkte, um damit nicht das Kreuz zu befühlen, dass er um den Hals trug.
Zu dritt machten sich Salvatore, Umberto und Girolamo schließlich auf den Weg zum Inquisitor – ganz so, wie es der Kardinal gewünscht hatte. Nicht aber ohne den Sack, in dem sich immer noch ein Kopf, ein Arm und ein Stück Sargdeckel befanden. Der Diener des Kardinals, der den dreien das nach Blut und Tod stinkende Ding in die Hand gedrückt hatte, war sichtlich froh darüber gewesen, es loszuwerden. Und auch Pater Girolamo weigerte sich, dem Sack zu nahe zu kommen und hielt auf dem Weg zum Inquisitor gebührenden Abstand davon.
Der Wohnort und (in organisatorischer Sicht) Arbeitsplatz des Inquisitor Cesare Donati war ein Palazzo im Herzen Venedigs. Die drei Kirchenmänner, wobei von ihnen eigentlich nur Girolamo ein Geistlicher war, wurden bereits erwartet und von einem recht stummen Diener zu einer reich verzierten, schweren Tür am Ende eines Flurs geführt, an der der Diener anklopfte. Schließlich hielt, nachdem hineingebeteten würde, der Diener den Gästen die Tür auf und verblieb selbst außerhalb des Zimmers, während er die Tür hinter ihnen wieder schloss.
Es war ein weitläufiger Raum, dessen auffälligste Einrichtung ein massiger Schreibtisch war, an dem bereits der Inquisitor saß und seine Gäste erwartete. Auch ein Junge war anwesend, unauffällig wie die braunen Gewänder, die er trug, und ihn somit wie einen Mönchsnovizen wirken ließen.
„Ihr habt mich beim Gebet gestört, Messer Machiavelli“, sagte er, allerdings klang es nicht nach einem Vorwurf, eher wie eine Feststellung, die Girolamo selbst gerade erst in diesem Moment machte. Ihm fiel ein, dass er etwas vergessen hatte. „Seid gegrüßt, mein Sohn“, fuhr er mit einer leichten Verbeugung fort, bevor er, Umberto gegenüber, eine zweite vollzog. „Ihr ebenso, Messer Argente.“
Auch wenn Pater Umberto wiedererkannte, hatte dieser der zwei Gesandten des Kardinals Donetti in weniger schlechtem Zustand in Erinnerung. Wohl trug Donetti ordentliche, frisch gewaschene, schlicht-schwarze Priesterkleidung, die ihm anscheinend zur Verfügung gestellt worden war, doch verdeckte dieses nicht die vielen, bereits verkrusteten Kratzer, mit denen er übersät war, genauso wenig wie seine aufgeschürften Handflächen, die auffielen, weil sie nach oben wiesen, als er seine Finger etwas gezwungen vor dem Körper verschränkte, um damit nicht das Kreuz zu befühlen, dass er um den Hals trug.
Zu dritt machten sich Salvatore, Umberto und Girolamo schließlich auf den Weg zum Inquisitor – ganz so, wie es der Kardinal gewünscht hatte. Nicht aber ohne den Sack, in dem sich immer noch ein Kopf, ein Arm und ein Stück Sargdeckel befanden. Der Diener des Kardinals, der den dreien das nach Blut und Tod stinkende Ding in die Hand gedrückt hatte, war sichtlich froh darüber gewesen, es loszuwerden. Und auch Pater Girolamo weigerte sich, dem Sack zu nahe zu kommen und hielt auf dem Weg zum Inquisitor gebührenden Abstand davon.
Der Wohnort und (in organisatorischer Sicht) Arbeitsplatz des Inquisitor Cesare Donati war ein Palazzo im Herzen Venedigs. Die drei Kirchenmänner, wobei von ihnen eigentlich nur Girolamo ein Geistlicher war, wurden bereits erwartet und von einem recht stummen Diener zu einer reich verzierten, schweren Tür am Ende eines Flurs geführt, an der der Diener anklopfte. Schließlich hielt, nachdem hineingebeteten würde, der Diener den Gästen die Tür auf und verblieb selbst außerhalb des Zimmers, während er die Tür hinter ihnen wieder schloss.
Es war ein weitläufiger Raum, dessen auffälligste Einrichtung ein massiger Schreibtisch war, an dem bereits der Inquisitor saß und seine Gäste erwartete. Auch ein Junge war anwesend, unauffällig wie die braunen Gewänder, die er trug, und ihn somit wie einen Mönchsnovizen wirken ließen.
Umbra- Tiefseemonster
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Auch wenn Ungeduld keine Schwäche des Inquisitors darstellte, so beschäftigten ihn die Gedanken um den Vorfall, während er stumm und reglos auf die Zeugen wartete. Leise Geräusche aus der Ecke von seitens seines jungen Gehilfens durchbrachen dabei alleine und verloren die todesartige Atmosphäre im Raum.
Dringlich musste es sein, wenn man so kurzfristig und unter Missachtung des Protokolls eine Audienz ersuchte. Alleine es fehlten die Fakten und machten jeden Gedanken von vornherein sinnlos und so schien sein Blick wie so häufig das schwere Holz der Türe schier zu durchbohren, bis endlich die Gäste zum Verhör erschienen.
Cesare erhob sich und grüßte förmlich und in neutralen Tonfall, ehe er den dreien die bereitgestellten schmalen Stühle mit den hohen verzierten Lehnen und der einfachen Polsterung vor seinem Schreibtisch zuwies. Heisser Tee stand für die Gäste bereit vor ihren jeweiligen Sitzplätzen.
Donati war nicht gerade ein herzlicher Gastgeber, doch machte es für ihn immer noch einen Unterschied, ob die Auskunftspersonen auch freien Stücken, oder in Riemen gelegt zu ihm kamen. Seine kalten Augen musterten die Herren genau, wobei es jene, welche wenig Umgang mit seinesgleichen erfahren hatten dabei nicht gewundert hätte, wären die Augen dabei zu engen Schlitzen geworden, wie bei einem angriffsbereiten Raubtier.
Für die Lakaien des Kardinals hatte Donati nicht besonders viel übrig, waren jene in der Regel doch vor allem um ihr eigenes Wohl bemüht und auch diese Beiden erweckten auf den ersten Moment keinen abweichenden Eindruck auf den Inquisitor. So wendete Cesare, nachdem sie alle Saßen und er geduldig darauf gewartet hatte, dass die Herrschaften sich am Tee bedienten, sein Wort zunächst nur an den Priester, wobei er sich um eine etwas versöhnlichere und weniger lauernde Stimmlage bemühte, was ihm wohl ähnliches Unbehagen bereitete, wie ein Lächeln zu erzwingen.
„Ihr habt meine volle Aufmerksamkeit Pater Donetti. Da mir zu den Geschehnissen leider noch kein Protokoll vorliegt, schildert bitte den Hergang des Vorfalls, so gut ihr euch erinnern könnt. Spart nicht an Details, gebt aber bitte auch eure Eindrücke wieder, welches Gefühl die Begegnung in euch auslöste.“
Cesare ergriff bei den Worten seinerseits einen spitzen Federkiel vor sich, welcher neben dem bereitgehaltenen Pergament gelegen hatte. Seine Finger hielten die dünne Feder, wie eine Spinne das erbeutete Insekt und das Kratzen der Spitze auf dem Pergament, als er ein paar erste vermerke für seine Notizen machte, klang dem Schaben von Krallen auf steinernen Untergrund gleich.
Dringlich musste es sein, wenn man so kurzfristig und unter Missachtung des Protokolls eine Audienz ersuchte. Alleine es fehlten die Fakten und machten jeden Gedanken von vornherein sinnlos und so schien sein Blick wie so häufig das schwere Holz der Türe schier zu durchbohren, bis endlich die Gäste zum Verhör erschienen.
Cesare erhob sich und grüßte förmlich und in neutralen Tonfall, ehe er den dreien die bereitgestellten schmalen Stühle mit den hohen verzierten Lehnen und der einfachen Polsterung vor seinem Schreibtisch zuwies. Heisser Tee stand für die Gäste bereit vor ihren jeweiligen Sitzplätzen.
Donati war nicht gerade ein herzlicher Gastgeber, doch machte es für ihn immer noch einen Unterschied, ob die Auskunftspersonen auch freien Stücken, oder in Riemen gelegt zu ihm kamen. Seine kalten Augen musterten die Herren genau, wobei es jene, welche wenig Umgang mit seinesgleichen erfahren hatten dabei nicht gewundert hätte, wären die Augen dabei zu engen Schlitzen geworden, wie bei einem angriffsbereiten Raubtier.
Für die Lakaien des Kardinals hatte Donati nicht besonders viel übrig, waren jene in der Regel doch vor allem um ihr eigenes Wohl bemüht und auch diese Beiden erweckten auf den ersten Moment keinen abweichenden Eindruck auf den Inquisitor. So wendete Cesare, nachdem sie alle Saßen und er geduldig darauf gewartet hatte, dass die Herrschaften sich am Tee bedienten, sein Wort zunächst nur an den Priester, wobei er sich um eine etwas versöhnlichere und weniger lauernde Stimmlage bemühte, was ihm wohl ähnliches Unbehagen bereitete, wie ein Lächeln zu erzwingen.
„Ihr habt meine volle Aufmerksamkeit Pater Donetti. Da mir zu den Geschehnissen leider noch kein Protokoll vorliegt, schildert bitte den Hergang des Vorfalls, so gut ihr euch erinnern könnt. Spart nicht an Details, gebt aber bitte auch eure Eindrücke wieder, welches Gefühl die Begegnung in euch auslöste.“
Cesare ergriff bei den Worten seinerseits einen spitzen Federkiel vor sich, welcher neben dem bereitgehaltenen Pergament gelegen hatte. Seine Finger hielten die dünne Feder, wie eine Spinne das erbeutete Insekt und das Kratzen der Spitze auf dem Pergament, als er ein paar erste vermerke für seine Notizen machte, klang dem Schaben von Krallen auf steinernen Untergrund gleich.
Fade-
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Ärgerlicherweise hatte Messer Da Vinci Recht, wie Giulia feststellen musste: Machiavelli und der Pater waren mitsamt des Sackes verschwunden. Der Gesandte des Kardinals war ihr wohl schlussendlich doch erwischt. Dennoch war Giulia begierig darauf zu erfahren, was Da Vinci wusste. Mit diesen Informationen wäre dieser Ausflug keine vollkommende Katastrophe gewesen. Der Gelehrte erzählte ihr tatsächlich, was ihm aufgefallen war und was besonders er faszinierend an dem Fund gewesen war.
Nach ihrem Gespräch kehrte Giulia allerdings zu ihren Gastgebern, den Medici, zurück. Das Angebot des Künstlers, ihr tatsächlich jemanden zu suchen, der sie begleitete, lehnte sie jedoch ab.
Die Gaffer verschwanden schließlich murrend und ließen Sarah, aber auch ihrem Vater, wieder Platz zum Atmen. Giovanni Bellini hatte sich bisher nicht gerührt, sondern stumm an die gegenüberliegende Wand gestarrt. Das Blut, das an ihm klebte, war zwar bereits getrocknet, doch der Anblick wirkte trotzdem besorgniserregend. Der berühmte Künstler mochte Schmerzen haben, anders konnte es gar nicht sein, wenn man sich seinen geschundenen Körper und seine rot befleckte Kleidung betrachtete.
Erst als einigermaßen wieder Stille im Haus eingekehrt war, und Sarah ihren Vater ängstlich ansprach, kam wieder etwas Bewegung. Er wandte den Kopf seiner Tochter zu und blickte von seinem Stuhl zu ihr hinauf.
„Du bist gestern spät heimgekommen“, sagte er. Sein Tonfall ließ es erstaunlicherweise nicht wie einen Vorwurf, sondern wie eine Feststellung klingen. „Oder warst du erst in den Morgenstunden hier?“, wollte er wissen.
Für Sarah, die erwartet hatte, dass ihr Vater ohnehin schon kurz davor gestanden, angestauter Wut freien Lauf zu lassen, war der ruhige Ton, in der er mit ihr sprach, mindestens genauso irritierend wie sein Blick, der tatsächlich etwas verstört anmutete.
„Ich habe dir verboten, im Dunklen draußen herumzustreunen. Wenn sich das herumspricht, wird dich niemand mehr zur Frau nehmen wollen. Mein Name hat hier in der Stadt etwas zu bedeuten. Ich werde nicht zulassen, dass du dein Leben wegwirfst, mitsamt meinem Ruf, nur weil es dir so schwer fällt, mir zu gehorchen.“
Giovanni Bellini erhob sich, sich an der Tischkante mit den Händen abstützend, von seinem Platz und stieß den Stuhl dabei einfach um. Diesen beachtete er gar nicht. Vielleicht, weil die Küche ohnehin bereits verwüstet war.
„Ich will keinen Arzt sehen“, äußerte er dann, noch immer unheimlich gelassen, aber nun auch wieder in etwas strengerem Ton. „Das ist nicht nötig.“
Scheinbar hatte Giovanni kein Interesse daran, gerade Francesca die Fragen zu beantworten, die auf ihrem verdatterten Gesicht standen. Stattdessen begann er, an seiner Kleidung herumzuzupfen, um sie wieder zu richten – eigentlich sinnlos, durch das Blut war sie ruiniert, aber Sarah war es nun so, als würde ihr Vater ihrem Blick bewusst ausweichen wollen.
Da Claudia im Moment wenig Anhaltspunkte hatte, wo sie Claudio finden könnte, denn es gab vermutlich zu viele Möglichkeiten, versuchte sie, möglichst effizient vorzugehen. Leonardo da Vinci wusste vieles, das mochte stimmen, und er verbrachte die meiste Zeit des Tages in seiner Werkstatt, womit es wahrscheinlich war, ihn dort anzutreffen. Allerdings war der Umstand, dass der Künstler selten wirklich unter Leute kam, vielleicht nicht gut in der Hinsicht auf Claudio. Claudia gab die Hoffnung nicht auf, ihren Geliebten zu finden. Leonardo da Vinci war die beste Idee, die sie im Moment hatte. Und wenn der Gelehrte schon nicht über Claudio zu berichten wüsste, könnte er vielleicht allgemein etwas Klarheit in die Geschehnisse des gestrigen Abends bringen. Claudia, jedenfalls, konnte sich keinen wirklichen Reim daraus machen, was geschehen war. Was dies für eine Kreatur gewesen war. Etwas Derartiges hatte sie noch nie zu Gesicht bekommen.
Schließlich war Claudia an dem Haus angekommen, in dem Leonardo da Vinci derzeit wohnte, und lief über dem Hof, um zur Werkstatt zu gelangen. Das Glück schien ihr zumindest in diesem Fall hold zu sein, denn als sie klopfte, hörte sie, dass jemand anwesend war.
„Die Tür ist offen!“, rief Leonardo von Innen. „Tretet nur ein!“
Als Claudia dem nachkam, fand sie den vollbärtigen Mittdreißiger inmitten seiner Sammlung von angehäuften Papieren und Zeichnungen, Bücherstapeln, halb fertigen Gemälden und Holzkonstrukten. Ein kreatives Chaos. Leonardo hatte sich scheinbar ein wenig Platz freigemacht und stand gerade mit gezückter Farbpalette vor einer Leinwand, die er erst vor wenigen Minuten begonnen haben musste, mit Farbe zu versehen. Er war in seine Malerei vertieft und ließ sich auch davon, dass gerade Besuch angekommen war, nicht davon abhalten, damit fortzufahren.
So dankbar Pater Donetti auch war, dass sich die Inquisition endlich den Geschehnissen auf seinem Friedhof kümmerte, so unbehaglich fühlte er sich im Arbeitszimmer des Mannes, von dessen Augen er sich durchbohrt gefühlt hatte, als sie ihn angesehen hatten. Inquisitoren waren ein ganz besonderer Schlag Menschen. Vielleicht war es nur natürlich, dass man sich in ihrer Anwesenheit nicht wohl fühlte, obwohl sie das Werk Gottes vollbrachten. Girolamo hatte nur entfernt Ahnung davon, wie genau ein Inquisitor vorging, um das zu erfahren, was er wollte, aber selbstverständlich hatte er davon gehört und sah sich nun selbst einer Befragung ausgesetzt. Selbstverständlich hatte der Pater im Sinn, alles zu erzählen, was er wusste.
Etwas nervös, der Höflichkeit wegen, nippte er an der dargebotenen Tasse Tee, die er aufgrund seiner schmerzenden, aufgeschürften Finger nur schlecht greifen konnte.
Girolamo musste sich zwingen, nicht auf die Worte zu starren, die der Inquisitor niederschrieb, und zu versuchen, die auf dem Kopf stehenden Buchstaben zu entziffern.
„N-Natürlich“, antwortete der Pater, als Inquisitor Donati ihn bat, Bericht zu erstatten. Tatsächlich: Die Situation konnte noch unangenehmer werden. Von seinen Gefühlen sollte er auch noch berichten! Gerade in diesem Moment fühlte sich Girolamo jedenfalls eingepfercht und in die Ecke gedrängt. Auch das Kratzen der Feder war für ihn sehr beängstigend. Es erinnerte ihn an das Kratzen, dass er aus dem eingegrabenen Sarg vernommen hatte.
„In… In der vorletzten Nacht“, begann er zu erzählen, „weckte…“, er warf kurz einen verunsicherten Blick zu dem Jungen in der Ecke des Raumes, dessen frisch angespitzte Feder nun ebenfalls fleißig über Papier kratzte. Doch Girolamo fing sich langsam.
„… weckte mich ein Geräusch draußen auf dem Friedhof. Ich schlafe meist in meiner Kammer direkt am Kirchgebäude, müsst ihr wissen. Ich meinte in diesem Moment, es wäre ein Schrei gewesen, was Anbetracht der darauffolgenden Geschehnisse durchaus sein kann. Ich ging mit einer Laterne nach draußen, um nach dem Rechten zu sehen. Ich vernahm Klopfgeräusche, denen ich nachging, und stieß dabei auf ein geöffnetes Grab. Eine Schaufel lag noch daneben und eine Leiter stand darin. Der Täter war offenbar geflohen. I-Ich wollte mir den Schaden ansehen, also trat ich an das Grab heran.“
Girolamo schluckte und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Eher unbewusst suchte er in der Tasche seines Priestergewands nach seinem Rosenkranz, den er mit der linken Hand so fest umklammerte, dass ihn seine Schürfwunden stark schmerzten. Sein Mund war so furchtbar trocken.
„Ein Blick hinab verriet mir, dass der Sarg noch unangetastet geblieben sein musste. Er war, obwohl fast erreicht, noch mit Erde bedeckt. D-Da hörte ich wieder dieses Klopfen, zusammen mit einem kratzenden Geräusch. Es kam aus dem Grab; ich sah, wie die Erde rissig wurde und sich hob und senkte.“
Der Pater schluckte wieder.
„I-Ich kann es bezeugen: Der Tote wollte sich aus seinem Grab erheben!“
Schnell bekreuzigte er sich.
„Mit dieser Erkenntnis, wollte ich… wollte ich schnell zur Kirche zurück, denn mir war klar, dass ich dieses unheilige Treiben nicht mit leeren Händen beenden konnte.“
Es war die halbe Wahrheit. Ja, er hatte den Schutz der geweihten Gegenstände und heiligen Reliquien gesucht. Aber diese hätte er noch einsetzen können, wenn er dazu die Gelegenheit gehabt hätte.
„Doch mich… mich fiel etwas an, bevor ich den Altarraum erreichen konnte… Etwas Großes. I-Ich kann mich leider nicht erinnern. Es war dunkel. Ich weiß nicht. Groß und schwarz war es. Mindestens so groß wie Messer Machiavelli, wenn nicht größer.“
Dabei blickte er den erwähnten Gesandten des Kardinals kurz an.
Girolamo pausierte kurz, atmete durch.
„I-Ich erwachte am nächsten Morgen in meinem Bett. Übersät mit diesen“, er machte hilflose Gesten, mit denen er zitternd zumindest seine verkrusteten Wunden an seinen Armen präsentierte, obwohl auch die am Kopf nicht zu übersehen war, „Kratzern überall. Und mit furchtbaren Kopfschmerzen. Bitte, Hochwürden, ich wünschte, ich könnte Euch mehr berichten. D-Die Erinnerungen, sie kehrten zurück, und so ging ich auf den Friedhof, wo ich das Grab so vorfand wie am Abend zuvor. Nur rührte sich nichts. Der Sarg war noch mit Erde bedeckt. Aber Federico… Federico, mein Totengräber. Ich konnte ihn nicht finden, ich… ich legte Bretter über das Loch, damit niemand hineinfallen konnte und machte mich sofort auf den Weg zu seiner Eminenz, dem Kardinal, dem ich das berichtete, was ich nun Euch berichte.“
Erneut atmete der Pater durch, denn er hatte gemerkt, dass seine Redegeschwindigkeit sich merklich erhöht hatte während der letzten Sätze.
„Messer Machiavelli kam erst am Abend, um sich den Ort des Frevels anzusehen. Er stützte in ein Loch unterhalb des Sarges, das ich mir nicht erklären kann. Doch fand er auch, was hier in diesem Sack bei uns ist.“
In diesem stinkenden Ding, das vermutlich für alle Nasen im Raum bereits eine Belästigung darstellte.
Nach ihrem Gespräch kehrte Giulia allerdings zu ihren Gastgebern, den Medici, zurück. Das Angebot des Künstlers, ihr tatsächlich jemanden zu suchen, der sie begleitete, lehnte sie jedoch ab.
Die Gaffer verschwanden schließlich murrend und ließen Sarah, aber auch ihrem Vater, wieder Platz zum Atmen. Giovanni Bellini hatte sich bisher nicht gerührt, sondern stumm an die gegenüberliegende Wand gestarrt. Das Blut, das an ihm klebte, war zwar bereits getrocknet, doch der Anblick wirkte trotzdem besorgniserregend. Der berühmte Künstler mochte Schmerzen haben, anders konnte es gar nicht sein, wenn man sich seinen geschundenen Körper und seine rot befleckte Kleidung betrachtete.
Erst als einigermaßen wieder Stille im Haus eingekehrt war, und Sarah ihren Vater ängstlich ansprach, kam wieder etwas Bewegung. Er wandte den Kopf seiner Tochter zu und blickte von seinem Stuhl zu ihr hinauf.
„Du bist gestern spät heimgekommen“, sagte er. Sein Tonfall ließ es erstaunlicherweise nicht wie einen Vorwurf, sondern wie eine Feststellung klingen. „Oder warst du erst in den Morgenstunden hier?“, wollte er wissen.
Für Sarah, die erwartet hatte, dass ihr Vater ohnehin schon kurz davor gestanden, angestauter Wut freien Lauf zu lassen, war der ruhige Ton, in der er mit ihr sprach, mindestens genauso irritierend wie sein Blick, der tatsächlich etwas verstört anmutete.
„Ich habe dir verboten, im Dunklen draußen herumzustreunen. Wenn sich das herumspricht, wird dich niemand mehr zur Frau nehmen wollen. Mein Name hat hier in der Stadt etwas zu bedeuten. Ich werde nicht zulassen, dass du dein Leben wegwirfst, mitsamt meinem Ruf, nur weil es dir so schwer fällt, mir zu gehorchen.“
Giovanni Bellini erhob sich, sich an der Tischkante mit den Händen abstützend, von seinem Platz und stieß den Stuhl dabei einfach um. Diesen beachtete er gar nicht. Vielleicht, weil die Küche ohnehin bereits verwüstet war.
„Ich will keinen Arzt sehen“, äußerte er dann, noch immer unheimlich gelassen, aber nun auch wieder in etwas strengerem Ton. „Das ist nicht nötig.“
Scheinbar hatte Giovanni kein Interesse daran, gerade Francesca die Fragen zu beantworten, die auf ihrem verdatterten Gesicht standen. Stattdessen begann er, an seiner Kleidung herumzuzupfen, um sie wieder zu richten – eigentlich sinnlos, durch das Blut war sie ruiniert, aber Sarah war es nun so, als würde ihr Vater ihrem Blick bewusst ausweichen wollen.
Da Claudia im Moment wenig Anhaltspunkte hatte, wo sie Claudio finden könnte, denn es gab vermutlich zu viele Möglichkeiten, versuchte sie, möglichst effizient vorzugehen. Leonardo da Vinci wusste vieles, das mochte stimmen, und er verbrachte die meiste Zeit des Tages in seiner Werkstatt, womit es wahrscheinlich war, ihn dort anzutreffen. Allerdings war der Umstand, dass der Künstler selten wirklich unter Leute kam, vielleicht nicht gut in der Hinsicht auf Claudio. Claudia gab die Hoffnung nicht auf, ihren Geliebten zu finden. Leonardo da Vinci war die beste Idee, die sie im Moment hatte. Und wenn der Gelehrte schon nicht über Claudio zu berichten wüsste, könnte er vielleicht allgemein etwas Klarheit in die Geschehnisse des gestrigen Abends bringen. Claudia, jedenfalls, konnte sich keinen wirklichen Reim daraus machen, was geschehen war. Was dies für eine Kreatur gewesen war. Etwas Derartiges hatte sie noch nie zu Gesicht bekommen.
Schließlich war Claudia an dem Haus angekommen, in dem Leonardo da Vinci derzeit wohnte, und lief über dem Hof, um zur Werkstatt zu gelangen. Das Glück schien ihr zumindest in diesem Fall hold zu sein, denn als sie klopfte, hörte sie, dass jemand anwesend war.
„Die Tür ist offen!“, rief Leonardo von Innen. „Tretet nur ein!“
Als Claudia dem nachkam, fand sie den vollbärtigen Mittdreißiger inmitten seiner Sammlung von angehäuften Papieren und Zeichnungen, Bücherstapeln, halb fertigen Gemälden und Holzkonstrukten. Ein kreatives Chaos. Leonardo hatte sich scheinbar ein wenig Platz freigemacht und stand gerade mit gezückter Farbpalette vor einer Leinwand, die er erst vor wenigen Minuten begonnen haben musste, mit Farbe zu versehen. Er war in seine Malerei vertieft und ließ sich auch davon, dass gerade Besuch angekommen war, nicht davon abhalten, damit fortzufahren.
So dankbar Pater Donetti auch war, dass sich die Inquisition endlich den Geschehnissen auf seinem Friedhof kümmerte, so unbehaglich fühlte er sich im Arbeitszimmer des Mannes, von dessen Augen er sich durchbohrt gefühlt hatte, als sie ihn angesehen hatten. Inquisitoren waren ein ganz besonderer Schlag Menschen. Vielleicht war es nur natürlich, dass man sich in ihrer Anwesenheit nicht wohl fühlte, obwohl sie das Werk Gottes vollbrachten. Girolamo hatte nur entfernt Ahnung davon, wie genau ein Inquisitor vorging, um das zu erfahren, was er wollte, aber selbstverständlich hatte er davon gehört und sah sich nun selbst einer Befragung ausgesetzt. Selbstverständlich hatte der Pater im Sinn, alles zu erzählen, was er wusste.
Etwas nervös, der Höflichkeit wegen, nippte er an der dargebotenen Tasse Tee, die er aufgrund seiner schmerzenden, aufgeschürften Finger nur schlecht greifen konnte.
Girolamo musste sich zwingen, nicht auf die Worte zu starren, die der Inquisitor niederschrieb, und zu versuchen, die auf dem Kopf stehenden Buchstaben zu entziffern.
„N-Natürlich“, antwortete der Pater, als Inquisitor Donati ihn bat, Bericht zu erstatten. Tatsächlich: Die Situation konnte noch unangenehmer werden. Von seinen Gefühlen sollte er auch noch berichten! Gerade in diesem Moment fühlte sich Girolamo jedenfalls eingepfercht und in die Ecke gedrängt. Auch das Kratzen der Feder war für ihn sehr beängstigend. Es erinnerte ihn an das Kratzen, dass er aus dem eingegrabenen Sarg vernommen hatte.
„In… In der vorletzten Nacht“, begann er zu erzählen, „weckte…“, er warf kurz einen verunsicherten Blick zu dem Jungen in der Ecke des Raumes, dessen frisch angespitzte Feder nun ebenfalls fleißig über Papier kratzte. Doch Girolamo fing sich langsam.
„… weckte mich ein Geräusch draußen auf dem Friedhof. Ich schlafe meist in meiner Kammer direkt am Kirchgebäude, müsst ihr wissen. Ich meinte in diesem Moment, es wäre ein Schrei gewesen, was Anbetracht der darauffolgenden Geschehnisse durchaus sein kann. Ich ging mit einer Laterne nach draußen, um nach dem Rechten zu sehen. Ich vernahm Klopfgeräusche, denen ich nachging, und stieß dabei auf ein geöffnetes Grab. Eine Schaufel lag noch daneben und eine Leiter stand darin. Der Täter war offenbar geflohen. I-Ich wollte mir den Schaden ansehen, also trat ich an das Grab heran.“
Girolamo schluckte und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Eher unbewusst suchte er in der Tasche seines Priestergewands nach seinem Rosenkranz, den er mit der linken Hand so fest umklammerte, dass ihn seine Schürfwunden stark schmerzten. Sein Mund war so furchtbar trocken.
„Ein Blick hinab verriet mir, dass der Sarg noch unangetastet geblieben sein musste. Er war, obwohl fast erreicht, noch mit Erde bedeckt. D-Da hörte ich wieder dieses Klopfen, zusammen mit einem kratzenden Geräusch. Es kam aus dem Grab; ich sah, wie die Erde rissig wurde und sich hob und senkte.“
Der Pater schluckte wieder.
„I-Ich kann es bezeugen: Der Tote wollte sich aus seinem Grab erheben!“
Schnell bekreuzigte er sich.
„Mit dieser Erkenntnis, wollte ich… wollte ich schnell zur Kirche zurück, denn mir war klar, dass ich dieses unheilige Treiben nicht mit leeren Händen beenden konnte.“
Es war die halbe Wahrheit. Ja, er hatte den Schutz der geweihten Gegenstände und heiligen Reliquien gesucht. Aber diese hätte er noch einsetzen können, wenn er dazu die Gelegenheit gehabt hätte.
„Doch mich… mich fiel etwas an, bevor ich den Altarraum erreichen konnte… Etwas Großes. I-Ich kann mich leider nicht erinnern. Es war dunkel. Ich weiß nicht. Groß und schwarz war es. Mindestens so groß wie Messer Machiavelli, wenn nicht größer.“
Dabei blickte er den erwähnten Gesandten des Kardinals kurz an.
Girolamo pausierte kurz, atmete durch.
„I-Ich erwachte am nächsten Morgen in meinem Bett. Übersät mit diesen“, er machte hilflose Gesten, mit denen er zitternd zumindest seine verkrusteten Wunden an seinen Armen präsentierte, obwohl auch die am Kopf nicht zu übersehen war, „Kratzern überall. Und mit furchtbaren Kopfschmerzen. Bitte, Hochwürden, ich wünschte, ich könnte Euch mehr berichten. D-Die Erinnerungen, sie kehrten zurück, und so ging ich auf den Friedhof, wo ich das Grab so vorfand wie am Abend zuvor. Nur rührte sich nichts. Der Sarg war noch mit Erde bedeckt. Aber Federico… Federico, mein Totengräber. Ich konnte ihn nicht finden, ich… ich legte Bretter über das Loch, damit niemand hineinfallen konnte und machte mich sofort auf den Weg zu seiner Eminenz, dem Kardinal, dem ich das berichtete, was ich nun Euch berichte.“
Erneut atmete der Pater durch, denn er hatte gemerkt, dass seine Redegeschwindigkeit sich merklich erhöht hatte während der letzten Sätze.
„Messer Machiavelli kam erst am Abend, um sich den Ort des Frevels anzusehen. Er stützte in ein Loch unterhalb des Sarges, das ich mir nicht erklären kann. Doch fand er auch, was hier in diesem Sack bei uns ist.“
In diesem stinkenden Ding, das vermutlich für alle Nasen im Raum bereits eine Belästigung darstellte.
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Cesare hatte ruhig den Worten des Paters gelauscht. Ein großer, schwarzer Angreifer hatte den Pater also mitten in der Nacht überfallen. Grabraub war leider nicht selten genug in der Stadt, doch ging es dabei meist um die Plünderung eventueller Grabbeigaben und Besitztümer, anstatt ketzerischer oder unheiliger Motive.
Was der Pater berichtete mochte der Wahrheit entsprechen, oder ihm durch Furcht oder falsches Spiel suggeriert worden sein, doch waren seine Verletzungen und sein mitleiderregender Zustand Fakt. Jemand hatte den Pater überwältigt. Das der Pater es irgendwie in sein Bett zurück schaffte und sich an den weiteren Verlauf der Nacht nicht erinnern konnte erschien bedenklich, jedoch zweifelte Cesare nicht an der Beteuerung des Paters, dass er nicht mehr darüber wusste.
Der Inquisitor notierte ein einziges Wort. „Ich danke euch Pater. Ich muss euch bitten, nochmals in euch zu gehen, da dieses Detail sehr wichtig sein kann. Ehe ihr auf die große, dunkle Gestalt traft, konntet ihr ungewöhnliche Kälte fühlen oder einen stechenden oder zumindest auffälligen Geruch wahrnehmen?“
Donati rechnete nicht mit einer positiven, glaubhaften Antwort des Paters, da solche Details einem Mann der Kirche wohl nicht so leicht entgangen wären.
Tatsächlich erschien der Fall im Moment noch rätselhafter Natur zu sein, doch hatte die Kirche in den vergangenen Jahrhunderten erfolgreiche Methoden zur Wahrheitsfindung gegenüber vielerlei rätselumwobener Gegebenheiten entwickelt.
Donati wartete die Antwort des Paters ab und antwortete daraufhin mit gezwungen freundlicher Stimme. „Danke Pater das genügt mir für den Moment. Messer Machiavelli.. “ Wiederholte Cesare mit fragendem Blick an die beiden Kardinalsdiener, da einer von ihnen ja vermutlich die betreffende Person sein sollte. Als er an der Körperregung den Genannten erkannte, wendete er seinen Blick nun forschend auf ihn.
„Ihr habt also mit den Ermittlungen in dieser Sache begonnen. Bitte schildert mir doch ebenfalls den Hergang und die Ergebnisse eurer Arbeit.“
Die Worte an Salvatore waren um einen feinen, aber dennoch bemerkbaren Unterton kälter, als noch dem Pater gegenüber. Cesare hatte es nicht gern, wenn Amateure einen Tatort verwüsteten, ehe er Gelegenheit bekam, die Spuren zu sichten. Sein Blick forschte in den Augen des Kardinalsmannes nach verwertbaren Regungen während er sich anstellte, dessen Stimme zu lauschen.
Was der Pater berichtete mochte der Wahrheit entsprechen, oder ihm durch Furcht oder falsches Spiel suggeriert worden sein, doch waren seine Verletzungen und sein mitleiderregender Zustand Fakt. Jemand hatte den Pater überwältigt. Das der Pater es irgendwie in sein Bett zurück schaffte und sich an den weiteren Verlauf der Nacht nicht erinnern konnte erschien bedenklich, jedoch zweifelte Cesare nicht an der Beteuerung des Paters, dass er nicht mehr darüber wusste.
Der Inquisitor notierte ein einziges Wort. „Ich danke euch Pater. Ich muss euch bitten, nochmals in euch zu gehen, da dieses Detail sehr wichtig sein kann. Ehe ihr auf die große, dunkle Gestalt traft, konntet ihr ungewöhnliche Kälte fühlen oder einen stechenden oder zumindest auffälligen Geruch wahrnehmen?“
Donati rechnete nicht mit einer positiven, glaubhaften Antwort des Paters, da solche Details einem Mann der Kirche wohl nicht so leicht entgangen wären.
Tatsächlich erschien der Fall im Moment noch rätselhafter Natur zu sein, doch hatte die Kirche in den vergangenen Jahrhunderten erfolgreiche Methoden zur Wahrheitsfindung gegenüber vielerlei rätselumwobener Gegebenheiten entwickelt.
Donati wartete die Antwort des Paters ab und antwortete daraufhin mit gezwungen freundlicher Stimme. „Danke Pater das genügt mir für den Moment. Messer Machiavelli.. “ Wiederholte Cesare mit fragendem Blick an die beiden Kardinalsdiener, da einer von ihnen ja vermutlich die betreffende Person sein sollte. Als er an der Körperregung den Genannten erkannte, wendete er seinen Blick nun forschend auf ihn.
„Ihr habt also mit den Ermittlungen in dieser Sache begonnen. Bitte schildert mir doch ebenfalls den Hergang und die Ergebnisse eurer Arbeit.“
Die Worte an Salvatore waren um einen feinen, aber dennoch bemerkbaren Unterton kälter, als noch dem Pater gegenüber. Cesare hatte es nicht gern, wenn Amateure einen Tatort verwüsteten, ehe er Gelegenheit bekam, die Spuren zu sichten. Sein Blick forschte in den Augen des Kardinalsmannes nach verwertbaren Regungen während er sich anstellte, dessen Stimme zu lauschen.
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Der Pater überlegte noch einmal scharf, ob ihm irgendetwas aufgefallen war. Er war völlig panisch vom Grab geflohen. Eigentlich konnte er sich nicht wirklich daran erinnern, wie er von dort zur Kirchentür gekommen war. Zumindest nicht an Details. Daran, aufmerksam zu sein, hatte er zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht. Er hatte einfach nur seine eigene Haut retten wollen, im Glauben, das Jüngste Gericht sei gekommen.
„K-Kälte? Ähm, nein, Hochwürden, mir ist nichts dergleichen aufgefallen.“
Kälte? Was meinte der Inquisitor nur damit? War das wieder eine Anspielung auf Girolamos Geistersichtung vor einiger Zeit, die ihm großes Gespött eingeheimst hatte und ihn deswegen seitdem verfolgte?
Aber ein stechender Geruch… Mmh… Ihm war vielleicht tatsächlich etwas aufgefallen. Gerade stieg es ihm wieder in die Nase. Nein, das war nicht der Leichensack. Girolamo zuckte unwillkürlich zusammen.
„Nasser Hund? Es hat nach nassem Hund gestunken. Denke ich.“
„K-Kälte? Ähm, nein, Hochwürden, mir ist nichts dergleichen aufgefallen.“
Kälte? Was meinte der Inquisitor nur damit? War das wieder eine Anspielung auf Girolamos Geistersichtung vor einiger Zeit, die ihm großes Gespött eingeheimst hatte und ihn deswegen seitdem verfolgte?
Aber ein stechender Geruch… Mmh… Ihm war vielleicht tatsächlich etwas aufgefallen. Gerade stieg es ihm wieder in die Nase. Nein, das war nicht der Leichensack. Girolamo zuckte unwillkürlich zusammen.
„Nasser Hund? Es hat nach nassem Hund gestunken. Denke ich.“
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und dennoch konnte sie sich kaum vom Fleck rühren. So wie sich ihr Vater verhielt, fürchtete sie ihn noch mehr.
Was war um Himmelswillen in der letzten Nacht passiert? Ihm jetzt Widerworte zu leisten wäre nicht ratsam. Schwerschluckend senkte sie den Kopf. In dem Fall wäre es besser sich wieder zurück zu ziehen. Vorsichtig wich sie einen Schritt zurück und wandte ihre Worte an Francesca. "Bitte bereitet ein Bad für meinen Vater vor. Er möchte sich sicher waschen und frische Kleidung.
Mit einem leichten Knicks wandte sie sich wieder ihren Vater zu.
"Wenn ihr erlaubt, werde ich mich in mein Zimmer zurück ziehen. Dort werde ich euch keine Schande bereiten." Viel zu hastig verließ sie den Raum, während ein dicker Kloß in ihrer Kehle sich breit machte. Erst als sie das Zimmer erreichte, erlaubte sie den Tränen freien Lauf. Verwirrt über die letzten Geschenisse, sank sie auf die Knie vor ihrem Bett und faltete die Hände zum Beten. Was auch immer da passiert war. Ihr Vater war noch mehr zum fürchten. Nein, das war nicht mehr der selbe Mann, den sie als kleines Mädchen in erinnerung hatte.
Zu gern hätte sie ihre Ängste und Sorgen mit jemanden geteilt. Aber sie konnte sich weder dem Dienstmädchen anvertrauen oder sonst jemanden ohne das Haus zu verlassen. Vielleicht würde der Pater ihr helfen. Von einer Idee beflügelt eilte sie an ihrem Schreibtisch und kritzelte hastig eine Botschaft für den Pater. Eine worin sie ihm bat er möge aufsuchen, seltsame Dinge wären in der letzten Nacht passiert.
Wie auf Wunsch pochte es an der Tür und die Stimme von Francesca ertönte. Herrin? Seid ihr Wohl auf?
Hastig rollte Sarah das Pergament zusammen und öffnete die Tür. Flehend ergriff sie die Hände der jungen Frau.
"Bitte bringt diese Nachricht zu Pater Donetti. Es ist wichtig." Verwirrt wechselte Francescas Blick zwischen den Papier in ihrer Hand und Sarah, ehe sie ein zögerliches Nicken zustande brachte. Erleichtert lächelnd schloss Sarah einfach die Tür wieder. Aus Angst ihr Vater könnte auftauchen. Hoffentlich erhörte der Pater ihr flehen.
Was war um Himmelswillen in der letzten Nacht passiert? Ihm jetzt Widerworte zu leisten wäre nicht ratsam. Schwerschluckend senkte sie den Kopf. In dem Fall wäre es besser sich wieder zurück zu ziehen. Vorsichtig wich sie einen Schritt zurück und wandte ihre Worte an Francesca. "Bitte bereitet ein Bad für meinen Vater vor. Er möchte sich sicher waschen und frische Kleidung.
Mit einem leichten Knicks wandte sie sich wieder ihren Vater zu.
"Wenn ihr erlaubt, werde ich mich in mein Zimmer zurück ziehen. Dort werde ich euch keine Schande bereiten." Viel zu hastig verließ sie den Raum, während ein dicker Kloß in ihrer Kehle sich breit machte. Erst als sie das Zimmer erreichte, erlaubte sie den Tränen freien Lauf. Verwirrt über die letzten Geschenisse, sank sie auf die Knie vor ihrem Bett und faltete die Hände zum Beten. Was auch immer da passiert war. Ihr Vater war noch mehr zum fürchten. Nein, das war nicht mehr der selbe Mann, den sie als kleines Mädchen in erinnerung hatte.
Zu gern hätte sie ihre Ängste und Sorgen mit jemanden geteilt. Aber sie konnte sich weder dem Dienstmädchen anvertrauen oder sonst jemanden ohne das Haus zu verlassen. Vielleicht würde der Pater ihr helfen. Von einer Idee beflügelt eilte sie an ihrem Schreibtisch und kritzelte hastig eine Botschaft für den Pater. Eine worin sie ihm bat er möge aufsuchen, seltsame Dinge wären in der letzten Nacht passiert.
Wie auf Wunsch pochte es an der Tür und die Stimme von Francesca ertönte. Herrin? Seid ihr Wohl auf?
Hastig rollte Sarah das Pergament zusammen und öffnete die Tür. Flehend ergriff sie die Hände der jungen Frau.
"Bitte bringt diese Nachricht zu Pater Donetti. Es ist wichtig." Verwirrt wechselte Francescas Blick zwischen den Papier in ihrer Hand und Sarah, ehe sie ein zögerliches Nicken zustande brachte. Erleichtert lächelnd schloss Sarah einfach die Tür wieder. Aus Angst ihr Vater könnte auftauchen. Hoffentlich erhörte der Pater ihr flehen.
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Ruhig und mit ausdrucksloser Miene hörte sich Salvatore die Schilderung des Paters an, ohne einzugreifen. Der Inquisitor schien sehr reserviert und er hatte keine große Lust, sich diesen als Feind zu machen. Er erinnerte ihn an ein dünnes Insekt, vielleicht eine dieser Spinnen mit den kleinen runden Körper und den langen dünnen Beinen oder vielleicht eine Heuschrecke? IN seinem Kopf nahm eine Geschichte Gestalt an, in der der Inquisitor in eine Spinne verwandelt würde – die Geschichte würde sicherlich einige Abnehmer finden und Salvatore bedauerte es, dass er gerade nicht die Möglichkeit hatte, zu Stift und Papier zu greifen um den Gedanken festzuhalten und vielleicht auch eine kleine amüsante Zeichnung zu verewigen. Dennoch schaffte er es seinem Gesicht das Grinsen zu verwehren. Auch wenn er spürte, dass ihm eine gewissen Gleichgültigkeit und auch Skepsis entgegen gebracht wurde, fühlte er sich auf gewisse Art und Weise wohl, er war immerhin im Auftrag des Kardinals hier und war frisch gebadet und verströmte den leichten Geruch seines Lieblingsduftes, nicht ein Fleckchen war auf seiner Kleidung zu sehen und das unerträgliche Gefühl, welches ihn gestern noch befallen hatte, schien wie ein weit entfernter Alptraum.
Als er schließlich angesprochen wurde, deutete er erneute eine leichte Verneigung an und sprach mit fester Stimme. “Messer Donati, Seine Eminenz Kardinal Ecrole, beauftragte mich damit, zu Pater Donetti zu gehen um mir eine außergewöhnliche Sichtung anzusehen. Als ich am Ort des Geschehens ankam, war das besagte Grab, abgedeckt. Ich habe mir die Umgebung angeschaut und bin schließlich ins Grab hinabgestiegen, der Pater bat mich inständig darum. Ich stürzte leider in dem Grab und fand mich einer Menge Wasser mit Blut wieder. Der Sarg war leer, bis auf einige Leichenteile, die ich in der Grube finden konnte. Es handelte sich um einen Arm mit Hand und um den Kopf, des Begrabenen. Die Fundstücke habe ich mitgebracht, dieses sollten sich bereits zur Sichtung bereit befinden. Gleich nach dem Fund eilte ich hierher um Bericht zu erstatten.“
Er verschwieg selbstverständlich den Besuch bei da Vinci, auch wenn er mit dem Gedanken spielte, diesen alsbald, würde sich die Gelegenheit ergeben aufzusuchen und zu erfragen, was er noch hatte sagen wollen. Doch seinen Bekannten damit in Probleme zu bringen, wollte er natürlich nicht. Ebenso verschwieg er, dass ihn das viele Blut im Wasser als seltsam vorkam, denn immerhin musste der Inquisitor nicht gleich wissen, in weit Salvatore informiert war, über Dinge solcher Art.
Als er schließlich angesprochen wurde, deutete er erneute eine leichte Verneigung an und sprach mit fester Stimme. “Messer Donati, Seine Eminenz Kardinal Ecrole, beauftragte mich damit, zu Pater Donetti zu gehen um mir eine außergewöhnliche Sichtung anzusehen. Als ich am Ort des Geschehens ankam, war das besagte Grab, abgedeckt. Ich habe mir die Umgebung angeschaut und bin schließlich ins Grab hinabgestiegen, der Pater bat mich inständig darum. Ich stürzte leider in dem Grab und fand mich einer Menge Wasser mit Blut wieder. Der Sarg war leer, bis auf einige Leichenteile, die ich in der Grube finden konnte. Es handelte sich um einen Arm mit Hand und um den Kopf, des Begrabenen. Die Fundstücke habe ich mitgebracht, dieses sollten sich bereits zur Sichtung bereit befinden. Gleich nach dem Fund eilte ich hierher um Bericht zu erstatten.“
Er verschwieg selbstverständlich den Besuch bei da Vinci, auch wenn er mit dem Gedanken spielte, diesen alsbald, würde sich die Gelegenheit ergeben aufzusuchen und zu erfragen, was er noch hatte sagen wollen. Doch seinen Bekannten damit in Probleme zu bringen, wollte er natürlich nicht. Ebenso verschwieg er, dass ihn das viele Blut im Wasser als seltsam vorkam, denn immerhin musste der Inquisitor nicht gleich wissen, in weit Salvatore informiert war, über Dinge solcher Art.
Elli- Piratenpinguin
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Seit dem Aufbruch von den Räumlichkeiten des Kardinals hatte Argente nicht mehr gesprochen. Nur den Pater hatte er kurz begrüßt. Was für ein Häufchen Elend der Kerl doch war. Er wirkte insgesamt wirr und unbeholfen, als wäre er nun seltsamerweise das verlorene Schaf und nicht ein Hirte seiner treuen Herde an Kirchenbesuchern. Alt sah er aus und schwach. Ein leicht zu brechender Geist, wie es ihm erschien. Aber natürlich waren seinen scharfen Augen die Kratzer im Gesichte des Geistlichen nicht engangen, die nun wie ein Schleiher über seinem Antlitz hangen. Es schien also tatsächlich etwas vorgefallen zu sein. Unglaublich. Bei dem alten Geisterseher hätte er das nicht erwartet. Aber wahrscheinlich war es nur ein Tier gewesen, was ihn angefallen hatte- oder ein verzweifelter Grabräuber.
Der Weg gestaltete sich für ihn durchaus angenehm, mal abgesehen von Machiavellis Anwesenheit die ihm zuwider war. Aber man konnte nicht alles haben. Immerhin konnte er sich an dem Wind, der durch seine dunklen Locken fuhr laben. Es war ein wunderbares Gefühl für ihn, wie er diese sanfte Prise spürte, während ihr Weg das Trio zu dem Inquisitor führte.
Als sie drinnen waren und er den Inquistor knapp begrüßt hatte, ließ er sich auf einem der Stühle nieder. Den Tee rührte er allerdings nicht an, sondern zog bei den Worten des Mannes gleich einen Notizzettel aus seinem Fundus hervor. Außerdem entnahm er vorsichtig Tinte und Feder aus seiner Tasche. Während er der nervös klingenden Stimme des Paters lauschte, fixierten seine Augen hin und wieder immer wieder den Inquisitor. Diesen Cesare Donati. Ein sehr wohlklingender Name. Ein wahrer Genuss in seinem Gaumen, fürwahr.
Was für eine Schande, dass er einer solch widerlichen Kreatur verschwendet war. Der Inquistor wirkte auf ihn eher wie ein ausgezehrter Maulwurf. Ein knochiger Kerl, die Augen lagen in kleinen Höhlen. Dürr war er und mit von Furchen übersähter Haut. Als er sie anlächelte und versuchte sich um Freundlichkeit zu bemühen, stellte seine Fratze eher eine Grimasse dar. Sonderlich geübt schien er wohl nicht darin zu sein.
Nun ja, Inquisitoren waren wohl eher mit dem Quälen und Martern ihrer Opfer beschäftigt, als mit den übrigen Vorzügen des Lebens. Der hier erschien ihm auch wie so ein kleiner Sadist, der gerne seine Opfer piekste und malträtierte. Natürlich verbarg er es hinter seiner harten Schale, aber Umberto hatte sich im Laufe der Jahre sich selbst ein Bild gemacht, was Inquisitoren anging. Zum Glück hatten sie hier in Venedig nicht so viel Macht, wie in anderen Regionen. Er konnte diese perversen Kreaturen nicht ausstehen.
Insgesamt kannte er ohnehin nur zwei gute Gründe sie einzusetzen: Erstens, um Geständnisse aus jemandem herauszuholen. Zweitens, wenn es um Übernatürliches ging. Und daran glaubte er im Moment noch gar nicht so sehr. Der Pater war wieder einmal durchgedreht- es war ja nicht das erste Mal. Das Erstaunlichste an der Geschichte war, dass sich Salvatore Machiavelli, sein geliebter Schwager, tatsächlich befleckt hatte. Er konnte ein kleines genüssliches Lächeln nicht unterdrücken, als Girolamo auf diesen Punkt zu sprechen kam.
Die Fragen des Inquisitors verwirrten ihn ein wenig. Aber nun gut, diese Gestalten wirkten ohnehin auch immer etwas wunderlich auf ihn. Bei der Antwort des Pfarrers musste er hingegen ein Schnauben unterdrücken. Genau, das war es gewesen. Ein nasser Hund. Und er hatte einen Werwolf darin gesehen oder irgendeinen anderen märchenhaften Unfug.
Schließlich lauschte er noch Machiavelli. Als dieser auf seinen „Unfall“ zu sprechen begann, musste er sich zurückhalten, um nicht los zu kichern. Zu köstlich war die Vorstellung, wie sich sein Kollege angeekelt in dem Dreckwasser und Blut wiederfand und sich seine hübsche Kleidung und Haut langsam damit vollsog. Der Arme musste richtig in Panik verfallen sein…
Umberto hatte sich bereits einige Notizen gemacht und jetzt wandte er sich dem Priester zu, der genauso wie er selbst etwas irritiert von den Worten Donatis gewesen zu sein schien.
„Es tut mir Leid, Pater, dass ich sie schon wieder plage. Aber ich hätte auch einmal eine Frage. Sie sagten, sie hörten einen Schrei- doch als sie draußen waren, waren die Geräusche vorbei. Könnte es denn der von Frederico sein, der dort draußen herumlungerte, ganz allein? Und suchten sie später auf dem Friedhof nach seiner Leiche? Vielleicht liegt er dort ja noch irgendwo herum- in Totenbleiche.“
Ein toter Totengräber wäre jetzt genau das Richtige. Dann würden sie wirklich wissen, wer dort draußen sein Unwesen trieb. Ob Mensch, Tier oder Monstrum. Wobei man bei Betrachtung seiner Mitmenschen auch manchmal eben diese beiden Begriffe ebenfalls anwenden konnte. Der dicke Girolamo glich damit, dass er sich so voll schlug, wohl einem Tier. Und wer das Monstrum war? Nun ja, dass war leicht zu erraten.
Der Weg gestaltete sich für ihn durchaus angenehm, mal abgesehen von Machiavellis Anwesenheit die ihm zuwider war. Aber man konnte nicht alles haben. Immerhin konnte er sich an dem Wind, der durch seine dunklen Locken fuhr laben. Es war ein wunderbares Gefühl für ihn, wie er diese sanfte Prise spürte, während ihr Weg das Trio zu dem Inquisitor führte.
Als sie drinnen waren und er den Inquistor knapp begrüßt hatte, ließ er sich auf einem der Stühle nieder. Den Tee rührte er allerdings nicht an, sondern zog bei den Worten des Mannes gleich einen Notizzettel aus seinem Fundus hervor. Außerdem entnahm er vorsichtig Tinte und Feder aus seiner Tasche. Während er der nervös klingenden Stimme des Paters lauschte, fixierten seine Augen hin und wieder immer wieder den Inquisitor. Diesen Cesare Donati. Ein sehr wohlklingender Name. Ein wahrer Genuss in seinem Gaumen, fürwahr.
Was für eine Schande, dass er einer solch widerlichen Kreatur verschwendet war. Der Inquistor wirkte auf ihn eher wie ein ausgezehrter Maulwurf. Ein knochiger Kerl, die Augen lagen in kleinen Höhlen. Dürr war er und mit von Furchen übersähter Haut. Als er sie anlächelte und versuchte sich um Freundlichkeit zu bemühen, stellte seine Fratze eher eine Grimasse dar. Sonderlich geübt schien er wohl nicht darin zu sein.
Nun ja, Inquisitoren waren wohl eher mit dem Quälen und Martern ihrer Opfer beschäftigt, als mit den übrigen Vorzügen des Lebens. Der hier erschien ihm auch wie so ein kleiner Sadist, der gerne seine Opfer piekste und malträtierte. Natürlich verbarg er es hinter seiner harten Schale, aber Umberto hatte sich im Laufe der Jahre sich selbst ein Bild gemacht, was Inquisitoren anging. Zum Glück hatten sie hier in Venedig nicht so viel Macht, wie in anderen Regionen. Er konnte diese perversen Kreaturen nicht ausstehen.
Insgesamt kannte er ohnehin nur zwei gute Gründe sie einzusetzen: Erstens, um Geständnisse aus jemandem herauszuholen. Zweitens, wenn es um Übernatürliches ging. Und daran glaubte er im Moment noch gar nicht so sehr. Der Pater war wieder einmal durchgedreht- es war ja nicht das erste Mal. Das Erstaunlichste an der Geschichte war, dass sich Salvatore Machiavelli, sein geliebter Schwager, tatsächlich befleckt hatte. Er konnte ein kleines genüssliches Lächeln nicht unterdrücken, als Girolamo auf diesen Punkt zu sprechen kam.
Die Fragen des Inquisitors verwirrten ihn ein wenig. Aber nun gut, diese Gestalten wirkten ohnehin auch immer etwas wunderlich auf ihn. Bei der Antwort des Pfarrers musste er hingegen ein Schnauben unterdrücken. Genau, das war es gewesen. Ein nasser Hund. Und er hatte einen Werwolf darin gesehen oder irgendeinen anderen märchenhaften Unfug.
Schließlich lauschte er noch Machiavelli. Als dieser auf seinen „Unfall“ zu sprechen begann, musste er sich zurückhalten, um nicht los zu kichern. Zu köstlich war die Vorstellung, wie sich sein Kollege angeekelt in dem Dreckwasser und Blut wiederfand und sich seine hübsche Kleidung und Haut langsam damit vollsog. Der Arme musste richtig in Panik verfallen sein…
Umberto hatte sich bereits einige Notizen gemacht und jetzt wandte er sich dem Priester zu, der genauso wie er selbst etwas irritiert von den Worten Donatis gewesen zu sein schien.
„Es tut mir Leid, Pater, dass ich sie schon wieder plage. Aber ich hätte auch einmal eine Frage. Sie sagten, sie hörten einen Schrei- doch als sie draußen waren, waren die Geräusche vorbei. Könnte es denn der von Frederico sein, der dort draußen herumlungerte, ganz allein? Und suchten sie später auf dem Friedhof nach seiner Leiche? Vielleicht liegt er dort ja noch irgendwo herum- in Totenbleiche.“
Ein toter Totengräber wäre jetzt genau das Richtige. Dann würden sie wirklich wissen, wer dort draußen sein Unwesen trieb. Ob Mensch, Tier oder Monstrum. Wobei man bei Betrachtung seiner Mitmenschen auch manchmal eben diese beiden Begriffe ebenfalls anwenden konnte. Der dicke Girolamo glich damit, dass er sich so voll schlug, wohl einem Tier. Und wer das Monstrum war? Nun ja, dass war leicht zu erraten.
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Wasser. Das erklärte wohl das beschriebene Aufbäumen des Sarges und vielleicht auch die klopfenden Geräusche, doch das Blut? Es schien, dass die Leute des Kardinals wie erwartet schlampige Arbeit geleistet hatten und dabei wohl mehr Spuren vernichtet, als geborgen worden waren. Was der Salvatore für Cesares Geschmack zu wenig, oder zu platt daherredete, dass sprach sein Nachbar nun plötzlich und ungefragt zu viel. Der Inquisitor hob eine Braue an, was gegenüber jedem der ihn kannte, eine mehr als deutliche Warnung gewesen wäre, sein Territorium nicht zu betreten.
Mit so gelassen klingender Stimmlage, dass es einfach auffallen musste, bohrte der Inquisitor seinen Blick in die sorglos dreinblickenden Augen von Umberto, als er anstelle des Paters Antwortete. „Mit Verlaub Messer Argente. Heute Abend in der Gastschenke eures Herzens mögt ihr euch bei einem Glas eures Lieblingsweines gerne anmaßen, das Amt des Inquisitors zu begleiten. In diesem Raum jedoch, gestattet es mir, die Fragen zu stellen. Wir jagen hier nicht die Geister der Vergangenheit Namens Hätte, Wäre, Wenn. Sie wurden zu mir geschickt, damit ich Fakten über den Vorgang erfahre und Glauben Sie mir,“ Die Stimme Donatis nahm einen schneidenden, bedrohlichen Klang an. „ich bekomme die Fakten die ich Suche.“
Wieder zu Salvatore zugewandt, normalisierte sich der Ausdruck des Inquisitors. „Ich danke ihnen für diesen kurzen Umriss, ihrer Tätigkeiten zu dem Fall. Die Fundstücke werde ich im Nachgang kurz Inspizieren und im Anschluss geschulten Leuten zur genauen Untersuchung überlassen. Weitere Fragen werden wir wohl vor Ort noch erörtern können, da die bisherigen Informationen noch kein Urteil in irgendeine Richtung zulassen. Über das geöffnete Grab wünsche ich die Kerndaten zu erhalten. Name und Herkunft des Bestatteten, das Datum der Beisetzung, die Namen der vorherigen Beigesetzten an dieser Stelle. Zudem alle verfügbaren Informationen über den Totengräber und sonstiges Kirchenpersonal.
Ich gehe davon aus, dass der Zutritt zum Gottesacker seit Entdeckung der Tat für die Öffentlichkeit gesperrt wurde. Da ich mich um notwendige Utensilien kümmern muss und noch die Fundstücke Inspizieren werde, würde ich sagen, Sie Beide, treffen mich in einer Stunde vor dem Kirchenportal.“ Bei den letzten Worten Sah Cesare zu Umberto und Salvatore ehe er zu Donetti blickte und fortfuhr.
„Sie Pater melden sich bitte im zweiten Zimmer auf der Linken Seite von hier. Ein geschulter Kirchendiener wird sich um Ihre Wunden kümmern und Ihnen eine Arznei gegen die Schmerzen verabreichen. Man wird Sie nach Hause begleiten, wo Sie sich von der Attacke erholen können. Wenn sie sich wieder besser fühlen, würde ich es begrüßen, mich mit den bis dahin gewonnenen Erkenntnissen noch einmal mit Ihnen auszutauschen.
Dem Ursprung des Wassereinbruchs werden wir wohl vor Ort nachgehen müssen, so werde ich ein Paar Diener mitbringen.“
Cesare widmete sich seinem Pergament und schenkte den Herren vor sich keine weitere Beachtung mehr. Für ihn war der erste Teil der Ermittlungen erledigt.
Mit so gelassen klingender Stimmlage, dass es einfach auffallen musste, bohrte der Inquisitor seinen Blick in die sorglos dreinblickenden Augen von Umberto, als er anstelle des Paters Antwortete. „Mit Verlaub Messer Argente. Heute Abend in der Gastschenke eures Herzens mögt ihr euch bei einem Glas eures Lieblingsweines gerne anmaßen, das Amt des Inquisitors zu begleiten. In diesem Raum jedoch, gestattet es mir, die Fragen zu stellen. Wir jagen hier nicht die Geister der Vergangenheit Namens Hätte, Wäre, Wenn. Sie wurden zu mir geschickt, damit ich Fakten über den Vorgang erfahre und Glauben Sie mir,“ Die Stimme Donatis nahm einen schneidenden, bedrohlichen Klang an. „ich bekomme die Fakten die ich Suche.“
Wieder zu Salvatore zugewandt, normalisierte sich der Ausdruck des Inquisitors. „Ich danke ihnen für diesen kurzen Umriss, ihrer Tätigkeiten zu dem Fall. Die Fundstücke werde ich im Nachgang kurz Inspizieren und im Anschluss geschulten Leuten zur genauen Untersuchung überlassen. Weitere Fragen werden wir wohl vor Ort noch erörtern können, da die bisherigen Informationen noch kein Urteil in irgendeine Richtung zulassen. Über das geöffnete Grab wünsche ich die Kerndaten zu erhalten. Name und Herkunft des Bestatteten, das Datum der Beisetzung, die Namen der vorherigen Beigesetzten an dieser Stelle. Zudem alle verfügbaren Informationen über den Totengräber und sonstiges Kirchenpersonal.
Ich gehe davon aus, dass der Zutritt zum Gottesacker seit Entdeckung der Tat für die Öffentlichkeit gesperrt wurde. Da ich mich um notwendige Utensilien kümmern muss und noch die Fundstücke Inspizieren werde, würde ich sagen, Sie Beide, treffen mich in einer Stunde vor dem Kirchenportal.“ Bei den letzten Worten Sah Cesare zu Umberto und Salvatore ehe er zu Donetti blickte und fortfuhr.
„Sie Pater melden sich bitte im zweiten Zimmer auf der Linken Seite von hier. Ein geschulter Kirchendiener wird sich um Ihre Wunden kümmern und Ihnen eine Arznei gegen die Schmerzen verabreichen. Man wird Sie nach Hause begleiten, wo Sie sich von der Attacke erholen können. Wenn sie sich wieder besser fühlen, würde ich es begrüßen, mich mit den bis dahin gewonnenen Erkenntnissen noch einmal mit Ihnen auszutauschen.
Dem Ursprung des Wassereinbruchs werden wir wohl vor Ort nachgehen müssen, so werde ich ein Paar Diener mitbringen.“
Cesare widmete sich seinem Pergament und schenkte den Herren vor sich keine weitere Beachtung mehr. Für ihn war der erste Teil der Ermittlungen erledigt.
Fade-
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Claudia war bei Leonardo angekommen und hatte an dessen Tür geklopft, als dieser sie auch schon herein bat. Sie folgte der Aufforderung auch gleich und öffnete die Türe, welche sie auch gleich hinter sich wieder schloss und kurz darauf knickste. "Seid gegrüßt Meister Da Vinci, verzeiht wenn ich euch Störe... aber ich benötige eure Hilfe und Unterstützung."
Sie sah ihn mehr oder weniger verzweifelt an... denn sie wusste nicht weiter, oder an wen sie sich wenden könnte... sie wollte einfach Klarheit haben. "Ihr seid meine einzige Hoffnung... wisst ihr zufällig etwas darüber, wo Hofkapellmeister Claudio ab geblieben ist? ich habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen und zu Haus war er heute morgen auch nicht."
Das musste wirklich verwirrend klingen, das sie ausgerechnet ihn danach fragte, wo jemand ab geblieben ist... aber sie konnte mit niemand anderem Reden, vielleicht würde das Master Da Vinci klar werden, jetzt wo er sie so reden hörte... vielleicht.
Sie sah ihn mehr oder weniger verzweifelt an... denn sie wusste nicht weiter, oder an wen sie sich wenden könnte... sie wollte einfach Klarheit haben. "Ihr seid meine einzige Hoffnung... wisst ihr zufällig etwas darüber, wo Hofkapellmeister Claudio ab geblieben ist? ich habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen und zu Haus war er heute morgen auch nicht."
Das musste wirklich verwirrend klingen, das sie ausgerechnet ihn danach fragte, wo jemand ab geblieben ist... aber sie konnte mit niemand anderem Reden, vielleicht würde das Master Da Vinci klar werden, jetzt wo er sie so reden hörte... vielleicht.
Lillybell-
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Umbertos Gesicht verbreitete sich zu einem Lächeln, mit dem er die widerwärtige Kreatur vor ihm bedachte. Dessen Worte hatten ihm sehr missfallen, dennoch ließ er sich nicht zu einer Äußerung dazu herab, sondern beendete die Konversation, indem er den Inquisitor anlachte. Arschloch. Wie konnte es nur sein, dass der Kardinal solchen Geschöpfen in die Ärsche kroch?
Assistierend eingreifen sollten sie also. Zu Dienern dieses unseligen Wesens waren sie degradiert worden, welches seinen Worten nur Missbilligung entgegenbrachte. Soll man ihm womöglich noch die Pobacken bepudern und ihm mit Palmwedeln zufächern? Ein schaler, ekliger Geschmack lag auf Umbertos Zunge, als er sich vor dem Mann verbeugte und aus dem Raum stolzierte.
Sieh dich vor, Inquisitor. Sieh dich vor. Ich werde mich nicht ewig zum Narren halten lassen. Nein, Umberto hatte nicht vor nur das Schößhündchen dieses Donati zu spielen. Er würde die Angelegenheit selbst am Schopf fassen. Chi semina vento raccoglie tempesta![1]
Er würde selbstverständlich den Anordnungen dieses Cesare folgen, aber nebenbei würde er selbst Nachforschungen beginnen. Wer hinterher hinkt, wird nie gewinnen. Das war einer seiner Grundsätze. Er würde so hart wie nur möglich daran arbeiten, diesen Fall abzuschließen.Und er würde seine begonnene Arbeit auch zu Ende führen. Wie jedes Mal.
Auch als er das Gebäude schon eine Weile hinter sich gelassen hatte, pochte noch der Ärger hinter seiner Stirn. Wie kann dieser scheißespuckende Aasgeier nur so ignorant sein? Die Befragung war ja mal ein Witz gewesen. Er selbst hätte sicher noch ein Dutzend Antworten verlangt, aber dieses Arschloch war nicht gewillt ihm freie Hand zu lassen.
Er verabscheute es. Vor anderen Menschen zu katzbuckeln. Bisher war er bei seinen Ermittlungen unabhängig und allein gewesen. Fern von abartigen Inquisitorenwesen. Doch nun war er aufgrund des Kardinals gezwungen nicht nur mit einem solchen, sondern auch noch mit Machiavelli gemeinsame Sache zu machen. All dies trug dazu bei, dass Feuer, dass in ihm loderte anzufachen.
Die Frage war, was nun der nächstbeste Schritt war. Eines war klar, dieser ganze Fall wirkte auf ihn sonderbar. Ein mysteriöses Grab, welches Geräusche von sich gab? Ein Totengräber der verschwand und niemand seine Leiche fand? Er musste dieser Spur nachgehen….
Allerdings: In nicht allzu ferner Zeit würde er wieder von Cesare erwartet werden. Vermutlich war es das Beste für ihn sich sofort zum Friedhof zu begeben und dort nach dem Rechten zu sehen. Vielleicht ließ sich das ein oder andere ja schon bis zur Ankunft der anderen herausfinden.
Schließlich gefiel es ihm so sehr, vor Cesare zu katzbuckeln und ihn mit Informationen zu speisen. Es gefiel ihm außerordentlich!
[1] "Wer Wind sät, wird Sturm ernten."
Assistierend eingreifen sollten sie also. Zu Dienern dieses unseligen Wesens waren sie degradiert worden, welches seinen Worten nur Missbilligung entgegenbrachte. Soll man ihm womöglich noch die Pobacken bepudern und ihm mit Palmwedeln zufächern? Ein schaler, ekliger Geschmack lag auf Umbertos Zunge, als er sich vor dem Mann verbeugte und aus dem Raum stolzierte.
Sieh dich vor, Inquisitor. Sieh dich vor. Ich werde mich nicht ewig zum Narren halten lassen. Nein, Umberto hatte nicht vor nur das Schößhündchen dieses Donati zu spielen. Er würde die Angelegenheit selbst am Schopf fassen. Chi semina vento raccoglie tempesta![1]
Er würde selbstverständlich den Anordnungen dieses Cesare folgen, aber nebenbei würde er selbst Nachforschungen beginnen. Wer hinterher hinkt, wird nie gewinnen. Das war einer seiner Grundsätze. Er würde so hart wie nur möglich daran arbeiten, diesen Fall abzuschließen.Und er würde seine begonnene Arbeit auch zu Ende führen. Wie jedes Mal.
Auch als er das Gebäude schon eine Weile hinter sich gelassen hatte, pochte noch der Ärger hinter seiner Stirn. Wie kann dieser scheißespuckende Aasgeier nur so ignorant sein? Die Befragung war ja mal ein Witz gewesen. Er selbst hätte sicher noch ein Dutzend Antworten verlangt, aber dieses Arschloch war nicht gewillt ihm freie Hand zu lassen.
Er verabscheute es. Vor anderen Menschen zu katzbuckeln. Bisher war er bei seinen Ermittlungen unabhängig und allein gewesen. Fern von abartigen Inquisitorenwesen. Doch nun war er aufgrund des Kardinals gezwungen nicht nur mit einem solchen, sondern auch noch mit Machiavelli gemeinsame Sache zu machen. All dies trug dazu bei, dass Feuer, dass in ihm loderte anzufachen.
Die Frage war, was nun der nächstbeste Schritt war. Eines war klar, dieser ganze Fall wirkte auf ihn sonderbar. Ein mysteriöses Grab, welches Geräusche von sich gab? Ein Totengräber der verschwand und niemand seine Leiche fand? Er musste dieser Spur nachgehen….
Allerdings: In nicht allzu ferner Zeit würde er wieder von Cesare erwartet werden. Vermutlich war es das Beste für ihn sich sofort zum Friedhof zu begeben und dort nach dem Rechten zu sehen. Vielleicht ließ sich das ein oder andere ja schon bis zur Ankunft der anderen herausfinden.
Schließlich gefiel es ihm so sehr, vor Cesare zu katzbuckeln und ihn mit Informationen zu speisen. Es gefiel ihm außerordentlich!
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Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Nachdem Francesca mit der Nachricht für den Pater das Haus verlassen hatte, kehrte Stille ein. Stille, wie sie auch in der letzten Nacht geherrscht hatte, bevor das Gepolter unten in der Küche begonnen hatte. Giovanni Bellini war für seine Tochter ein Rätsel, denn er verhielt sich äußerst seltsam. Anscheinend hatte er nicht über die Geschehnisse reden wollen und vielleicht versuchte er, da er nicht wollte, dass ein Arzt sich seine Wunden ansah, die Sache unter den Teppich zu kehren. Wenn es wirklich so war, war seiner Tochter der Grund dafür nicht eindeutig ersichtlich. Vielleicht würde er ihr Antwort darauf geben, wenn sie ihn danach fragte. Oder Pater Donetti würde sich darum kümmern und sie müsste nur zusehen, anstatt selbst an ihren Vater heranzutreten.
Der eigentliche Plan, ihrem Vater etwas aus dem Weg zu gehen, ging jedoch nur solange auf, bis Giovanni Bellini nach ihr rief. Er war anscheinend wieder in der Küche.
„Hilf mir bitte, hier Ordnung zu schaffen“, sprach er zu Sarah, als sie seinem Ruf Folge leistete. Er hatte sich gewaschen und frische Kleidung angezogen. Sein Haar war noch nass. Gesäubert, ohne das viele Blut, sah sein Zustand gar nicht mehr zu schlimm aus. Nur noch die verkrusteten, länglichen Wunden prägten seine Haut.
Der Künstler schien bereits damit angefangen zu haben, das Chaos zu beseitigen. Seine Bewegungen wirkten etwas ungelenk, da er vermutlich Schmerzen litt, doch davon ließ er sich nicht abhalten.
„Wir werden einige Möbel neu in Auftrag geben lassen müssen“, redete er währenddessen weiter. Seine Stimme klang recht neutral. Nicht wütend, nicht traurig, nicht mehr enttäuscht… Aber auch nicht fröhlich.
„Alles wird sich nicht reparieren lassen. Außerdem benötigen wir neue Vorräte“, informierte er Sarah. Vielleicht war das der Versuch, ein Gespräch zu führen. „Das meiste ist fort oder unbrauchbar.“
Leonardo unterbrach seine Malerei, während Claudia sprach und fasste sie in dem Blick. Auch wenn er aufmerksam zuzuhören schien, schien er doch sichtlich irritiert, dass sich die junge Frau gerade an ihn wandte.
„Mmh, nein, dazu kann ich Euch nichts sagen“, beantwortete er ihre Frage, ob er wüsste, wo Hofkapellmeister Claudio abgeblieben war. Er legte Pinsel und seine Farbpalette beiseite und griff nach einem zerschlissenen, farbverschmierten Lappen, mit denen er sich feuchte Spuren seiner jüngsten Arbeit, so gut es ging, von seinen Fingern zu wischen.
„Ich wüsste auch nicht, dass er mich schon einmal hier besucht hat. Tut mir leid.“
Leonardo lächelte Claudia an und trat nun, über sein selbstgeschaffenes Chaos hinweg, auf sie zu, um ihr seine volle Aufmerksamkeit zu widmen.
„Mit Sicherheit gibt es noch andere Orte, an denen er sein könnte – und das zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, nehme ich an“, versuchte er, ihr ein wenig Mut zuzusprechen, da er offenbar ihre Verunsicherung bemerkt hatte.
„Dass er nicht daheim ist, ist doch sicher nichts Ungewöhnliches“, vermutete er.
„Oder habt Ihr den Verdacht, ihm könnte etwas zugestoßen sein?“
Der eigentliche Plan, ihrem Vater etwas aus dem Weg zu gehen, ging jedoch nur solange auf, bis Giovanni Bellini nach ihr rief. Er war anscheinend wieder in der Küche.
„Hilf mir bitte, hier Ordnung zu schaffen“, sprach er zu Sarah, als sie seinem Ruf Folge leistete. Er hatte sich gewaschen und frische Kleidung angezogen. Sein Haar war noch nass. Gesäubert, ohne das viele Blut, sah sein Zustand gar nicht mehr zu schlimm aus. Nur noch die verkrusteten, länglichen Wunden prägten seine Haut.
Der Künstler schien bereits damit angefangen zu haben, das Chaos zu beseitigen. Seine Bewegungen wirkten etwas ungelenk, da er vermutlich Schmerzen litt, doch davon ließ er sich nicht abhalten.
„Wir werden einige Möbel neu in Auftrag geben lassen müssen“, redete er währenddessen weiter. Seine Stimme klang recht neutral. Nicht wütend, nicht traurig, nicht mehr enttäuscht… Aber auch nicht fröhlich.
„Alles wird sich nicht reparieren lassen. Außerdem benötigen wir neue Vorräte“, informierte er Sarah. Vielleicht war das der Versuch, ein Gespräch zu führen. „Das meiste ist fort oder unbrauchbar.“
Leonardo unterbrach seine Malerei, während Claudia sprach und fasste sie in dem Blick. Auch wenn er aufmerksam zuzuhören schien, schien er doch sichtlich irritiert, dass sich die junge Frau gerade an ihn wandte.
„Mmh, nein, dazu kann ich Euch nichts sagen“, beantwortete er ihre Frage, ob er wüsste, wo Hofkapellmeister Claudio abgeblieben war. Er legte Pinsel und seine Farbpalette beiseite und griff nach einem zerschlissenen, farbverschmierten Lappen, mit denen er sich feuchte Spuren seiner jüngsten Arbeit, so gut es ging, von seinen Fingern zu wischen.
„Ich wüsste auch nicht, dass er mich schon einmal hier besucht hat. Tut mir leid.“
Leonardo lächelte Claudia an und trat nun, über sein selbstgeschaffenes Chaos hinweg, auf sie zu, um ihr seine volle Aufmerksamkeit zu widmen.
„Mit Sicherheit gibt es noch andere Orte, an denen er sein könnte – und das zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, nehme ich an“, versuchte er, ihr ein wenig Mut zuzusprechen, da er offenbar ihre Verunsicherung bemerkt hatte.
„Dass er nicht daheim ist, ist doch sicher nichts Ungewöhnliches“, vermutete er.
„Oder habt Ihr den Verdacht, ihm könnte etwas zugestoßen sein?“
Umbra- Tiefseemonster
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Als sich die Herrschaften erhoben stand auch Donati auf, und geleitete den Pater gesondert zur Zimmertür. Er übergab ihn einem der beiden Diener, welche vor dem Raum gewartet hatten und reichte diesem noch einen gesonderten Zettel mit Instruktionen für den Heilkundigen Bruder, welcher den Pater versorgen sollte.
Auch wenn nun klar war, warum man die Inquisition für diesen, möglicherweise aufsehenerregenden, Fall hinzugezogen hatte, erinnerte der Sachverhalt ihn an eine Reihe sehr viel banalerer Vorkommnisse aus der Vergangenheit. Die Spuren waren Kalt und von ungeübten Händen inzwischen wohl auch verfälscht, aber sofern überhaupt ein Verbrechen im Sinne der Kirche stattgefunden hatte, so hatten sie eigene Methoden, diesem auf die Schliche zu kommen.
Donati setzte sich wieder an seinen Schreibtisch, nachdem im Raum endlich wieder Ruhe eingekehrt war und ließ Adamo mitsamt des Protokolls zu sich kommen, welches er knapp überflog. „Wie ist deine Bewertung zu den Aussagen? Was hältst du von der Angelegenheit und wie hat sie sich deiner Vermutung nach zugetragen?“ richtete Cesare seine Worte an den Jungen. Wärend er den Beutel mit den Funden im immer noch verschlossenen Zustand an die Tischkante legte.
Cesare war neugierig auf die Äußerungen seines Lehrlings und während er seiner Stimme lauschte, formte er seinen eigenen Verdacht in Bilder.
Auch wenn nun klar war, warum man die Inquisition für diesen, möglicherweise aufsehenerregenden, Fall hinzugezogen hatte, erinnerte der Sachverhalt ihn an eine Reihe sehr viel banalerer Vorkommnisse aus der Vergangenheit. Die Spuren waren Kalt und von ungeübten Händen inzwischen wohl auch verfälscht, aber sofern überhaupt ein Verbrechen im Sinne der Kirche stattgefunden hatte, so hatten sie eigene Methoden, diesem auf die Schliche zu kommen.
Donati setzte sich wieder an seinen Schreibtisch, nachdem im Raum endlich wieder Ruhe eingekehrt war und ließ Adamo mitsamt des Protokolls zu sich kommen, welches er knapp überflog. „Wie ist deine Bewertung zu den Aussagen? Was hältst du von der Angelegenheit und wie hat sie sich deiner Vermutung nach zugetragen?“ richtete Cesare seine Worte an den Jungen. Wärend er den Beutel mit den Funden im immer noch verschlossenen Zustand an die Tischkante legte.
Cesare war neugierig auf die Äußerungen seines Lehrlings und während er seiner Stimme lauschte, formte er seinen eigenen Verdacht in Bilder.
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Trotz des Unbehagen in ihrer Brust, fing Sarah bereits an eine Liste in ihren Kopf zu erstellen. Ohne es sich klar zu werden, ging sie auf sein Gespräch.
"Ich werde auf dem Markt gehen. Zur Zeit herrscht teilweise großes Angebot, so dass die Preise nicht wucher sind. Wenn ihr es wünscht werde ich auch mit dem Tischler reden. Er hat uns letztens gute Arbeit für gutes Geld geliefert."
Diese Kreatur hatte sich scheinbar den Bauch vollgeschlagen und nebenbei die Hälfte der Regal zu Kleinholz verarbeitet. An Feuerholz würde es jetzt nicht mangeln.
Was war letzte Nacht geschehen? Je länger sie darüber nachdachte um so unsicherer wurden ihre Bewegungen. In Gedanken verloren griff sie nach den Scherben einer zerbrochenen Tonschüssel und schnitt sich daran. Hastig die Finger zu einer Faust ballend, verbarg sie ihre Verletzung. Aus Angst ihr Vater könnte auf Grund ihrer Ungeschicktheit erneut wütend werden.
Vielleicht war aber noch mehr zu Schaden gekommen.
"Ist nur die Küche betroffen oder sind auch andere Räume in Mitleidenschaft gezogen worden Vater?" Um einen neutralen Ton bemüht, hob sie die Scherben auf und blickte um sich. Neues Geschirr musste ebenso erstanden werden.
"Ich werde auf dem Markt gehen. Zur Zeit herrscht teilweise großes Angebot, so dass die Preise nicht wucher sind. Wenn ihr es wünscht werde ich auch mit dem Tischler reden. Er hat uns letztens gute Arbeit für gutes Geld geliefert."
Diese Kreatur hatte sich scheinbar den Bauch vollgeschlagen und nebenbei die Hälfte der Regal zu Kleinholz verarbeitet. An Feuerholz würde es jetzt nicht mangeln.
Was war letzte Nacht geschehen? Je länger sie darüber nachdachte um so unsicherer wurden ihre Bewegungen. In Gedanken verloren griff sie nach den Scherben einer zerbrochenen Tonschüssel und schnitt sich daran. Hastig die Finger zu einer Faust ballend, verbarg sie ihre Verletzung. Aus Angst ihr Vater könnte auf Grund ihrer Ungeschicktheit erneut wütend werden.
Vielleicht war aber noch mehr zu Schaden gekommen.
"Ist nur die Küche betroffen oder sind auch andere Räume in Mitleidenschaft gezogen worden Vater?" Um einen neutralen Ton bemüht, hob sie die Scherben auf und blickte um sich. Neues Geschirr musste ebenso erstanden werden.
Angela Dragon- Gastadmin
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Salvatore wusste wann es besser war einem Gesprächspartner zuzustimmen, auch wenn man anderer Meinung war und seine Eigene zu verstecken. Er lächelte Donati an und nickte. “Natürlich. Ich werde Euch alle Informationen die ich habe, Schriflich zukommen lassen. Zur besseren Einsicht.“ Er empfahl sich mit einer Verbeugung und verließ schnellen Schrittes die Räumlichkeiten. Er eilte zu seinem Zimmer uns tunkte die Feder schon in die Tinte, bevor er auf seinem Stuhl Platz genommen hatte. Jedoch nicht um niederzuschreiben was Donati verlangte, sondern einen kurzen Anriss einer Geschichte, in der ein sehr verärgerter Grashüpfer die Hauptrolle übernahm. Das das Vorbild für das Insekt in wirklich ein hoher Würdentäger der Kirche war, muss hier wohl nicht extra erwähnt werden.
Nachdem er dies zusammen geschrieben hatte, schrieb er sämtliche Informationen für Doanti zusammen und ließ einen Burschen die Schriftstücke übermitteln. Er überprüfte zuvor einige Male, dass er auch ja nicht das Dokument mit dem Grashüpfer weiterreichte und zog sich danach kurz zurück um sich frisch zu machen.
Er richtete sich gerade die Frisur, als er ein graues Haar entdeckte. Eine absolute Schmach! Mit einem beherzten Ruck riss er das Haar heraus. Er gab sich besonders Mühe auch Äußerlich zu vermitteln, dass er in der Blüte seines Lebens stand. Graue Haare passten nicht in seinen Plan!
Einige Augenblicke später verließ er den Raum um zum vereinbarten Treffpunkt zu gehen. Er wollte nicht zu spät kommen. Vielleicht würde er es noch schaffen da Vinci einen Besuch abzustatten.
Nachdem er dies zusammen geschrieben hatte, schrieb er sämtliche Informationen für Doanti zusammen und ließ einen Burschen die Schriftstücke übermitteln. Er überprüfte zuvor einige Male, dass er auch ja nicht das Dokument mit dem Grashüpfer weiterreichte und zog sich danach kurz zurück um sich frisch zu machen.
Er richtete sich gerade die Frisur, als er ein graues Haar entdeckte. Eine absolute Schmach! Mit einem beherzten Ruck riss er das Haar heraus. Er gab sich besonders Mühe auch Äußerlich zu vermitteln, dass er in der Blüte seines Lebens stand. Graue Haare passten nicht in seinen Plan!
Einige Augenblicke später verließ er den Raum um zum vereinbarten Treffpunkt zu gehen. Er wollte nicht zu spät kommen. Vielleicht würde er es noch schaffen da Vinci einen Besuch abzustatten.
Elli- Piratenpinguin
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Adamo dachte über das nach, was er soeben mit angehört und protokolliert hatte. Pater Donetti tat ihm leid, der arme alte Mann. Seine Wunden waren nicht zu übersehen gewesen. Der Junge vermutete, dass eine Versorgung derselben nicht unbedingt notwendig war, schließlich waren sie bereits auf dem Weg der Verheilung, doch vermutlich hatte der Inquisitor anderes damit im Sinn, dass er den Pater noch einmal genau untersuchen ließ.
Der Junge trat an den Schreibtisch des Inquisitors, als dieser ihn zu sich winkte, um das Protokoll zu überreichen. Adamo war sich noch nicht sicher, ob sein Herr Notwendigkeit sah, diesen Fall als Aufgabe der Inquisition anzusehen. Aber immerhin hatten der Kardinal und auch der Doge die Sache für untersuchenswert befunden. Da Adamo nicht erst seit heute beim Inquisitor lebte, war er schon auf die Fragen des alten Mannes gefasst gewesen. Dennoch kam es dem Jungen schwierig vor, das Richtige zu sagen. Er wollte seinen Herrn nicht enttäuschen.
„Pater Donetti schien mir ehrlich zu sein“, antwortete Adamo nachdenklich, „aber auch sehr verängstigt. Furcht kann ihn Dinge gesehen lassen haben, die nicht dort waren. Vielleicht ist ihm auch Wichtiges entgangen und es gibt für alles eine Erklärung. Messer Machiavelli hat sich zurückgehalten, hatte ich den Eindruck. Er ist bei seiner Ausführung nicht ins Detail gegangen. Messer Argente hatte nicht viel beizutragen, allerdings war seine Frage ein Ansatz, dem Ihr nachgehen könntet“, gab der Junge vorsichtig zu bedenken und hoffte, damit nicht anzustoßen.
„Vermutlich ist es verdächtig, dass der Totengräber gerade jetzt fehlt. Er könnte etwas mit den Ereignissen zu tun haben oder ihnen zum Opfer gefallen sein.“
Diese Angelegenheit war kompliziert und Adamo kein Experte. Er wusste, dass der Inquisitor ihn gerade auf die Probe stellte, und das machte es für ihn nicht leichter.
„Allgemein halte ich die Angelegenheit für sehr merkwürdig, Herr. Vielleicht hat der Täter versucht, die Sache zu vertuschen, indem er den Pater überfallen hat. Messer Machiavelli sagte, im Grab habe sich viel Blut gefunden. Möglicherweise ist dies hier ein Mordfall und Pater Donetti stieß dazu, bevor der Täter sein Opfer beiseiteschaffen konnte. Der Totengräber könnte einen Grabräuber auf frischer Tat ertappt haben, woraufhin der Grabräuber den Zeugen beseitigt hat. Wenn er versucht hätte, es in dem Grab zu verstecken…“
Da fiel ihm etwas ein.
„Wenn das Opfer noch gelebt hat, könnte das die Geräusche aus dem Sarg erklären. Der Täter war bereits dabei, das Grab wieder zu schließen, als er erkannte, dass er entdeckt worden war, und überwältigte den Pater. Aber was ist dann mit der Leiche geschehen? Oder den Leichen, wenn es wirklich Mord war? Messer Machiavelli fand nur einen Kopf und einen Arm. Der Pater könnte Euch sagen, ob die Leichenteile zu dem Vermissten gehören oder zu dem Verstorbenen, der im Grab beerdigt wurde.“
Es verunsichert und plötzlich kam Adamo damit zum Schluss der Äußerung seiner Gedanken. Hatte er etwas übersehen oder nicht bedacht?
Auch wenn Sarah noch immer fürchtete, ihr Vater könnte wieder wütend werden und dann etwas Verletzendes äußern oder den übrig gebliebenen Rest der Kücheneinrichtung vor Zorn misshandeln, trat dies nicht ein. Giovanni Bellini hatte zwar vorhin gereizt auf das Treiben um sich herum, und in Folge dessen auch gereizt auf die Anwesenheit seiner Tochter reagiert, aber nun schien er wieder zur Ruhe gekommen zu sein.
In seinem Tonfall war zwar Angespanntheit wahrzunehmen, doch war diese eher von Müdigkeit durchsetzt als von Verstimmung. Der Mann ging nicht näher auf die Äußerungen seiner Tochter ein, was wohl mit stummem Einverständnis gleichzusetzen war, dass sie sich um die Einkäufe und Botengänge kümmerte. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass Sarah sich geschnitten hatte.
„Die Speisekammer ist ebenfalls verwüstet“, antwortete er ihr. „Ich werde gleich bei der Wache Meldung machen“, fuhr er fort und schnaubte unwillig. „Wenn sie nicht schon einer der vielen Gaffer aufgescheucht worden ist und gleich bereits vor der Tür steht.“
Daraufhin hielt der inne, unterbrach die gefühlt sicher noch ewig dauernden Aufräumarbeiten, um noch einmal das Wort an seine Tochter zu richten.
„Bitte verzeih mir meine Worte, vorhin. Ich war gestern in Sorge um dich und stehe etwas neben mir.“
Umberto Argente, unterdessen, hatte die Gelegenheit genutzt, allein aufzubrechen, und zum Friedhof zu gelangen, bevor der Inquisitor mit seinem Gefolge oder gar sein verhasster Schwager dort auftauchen konnten. Das gab ihm etwas Zeit, sich in Ruhe ein Bild vom Schauplatz des Verbrechens zu machen, das dazu führen konnte, dass er seinen Rivalen in dieser Angelegenheit um einiges voraus war, wenn diese endlich hier aufkreuzten.
Das erste, was Umberto vor Ort feststellte, war, dass der Pater es offensichtlich versäumt hatte, den Friedhof abzusperren, sodass keine Besucher darauf herumirren und nachher noch über weitere Leichenteile stolperten, die Argente hier vermutete. Zumindest der Totengräber musste irgendwo geblieben sein, und da der Inquisitor Umbertos an den Pater gerichtete Frage abgeblockt hatte, war es unklar, ob Girolamo überhaupt das Gelände nach dem vermissten Federico abgesucht hatte.
Das Versäumnis des Paters ersparte es Umberto, über das Tor oder eine der Friedhofsmauern klettern zu müssen, allerdings trieb sich, soweit der Gesandte des Kardinals erkennen konnte, tatsächlich eine Person auf dem Gelände herum. Er beachtete die junge Frau erst einmal nicht, die bestimmt verstorbene Verwandte besuchte oder so etwas in der Art, wie er vermutete, und begab sich mit wachsamen Augen auf die Suche nach dem offenen Grab oder auch jedweden anderen Auffälligkeiten, die ihm in den Blick sprangen.
Tatsächlich entdeckte Umberto zuerst das Grab, denn durch den aufgetürmten Erdhaufen daneben war es kaum zu übersehen. Soweit er es erkennen konnte, war das Loch mit losen Holzbrettern abgesichert, damit wohl die Gefahr geringer war, dass jemand hineinstürzte. Machiavellis Bericht war recht detaillos gewesen, also würde es nicht schaden, sich die Stelle selbst einmal genauer anzusehen.
Bevor Umberto dies jedoch in Angriff nehmen konnte, kam die junge Frau auf ihn zu, die er schon zuvor entdeckt hatte. Sie war ein hübsches, großgewachsenes Ding mit lockigen Haaren – wohl eine Dienstmagd, ihren Kleidern nach zu urteilen. Sie hielt ein zusammengerolltes Blatt Papier in den Händen, an dem sie unschlüssig herumfingerte.
„Verzeiht, Messer, wenn ich Euch störe“, wandte sie sich vorsichtig an Umberto. „Wisst Ihr vielleicht, wo ich den Pater finden kann? Das Kirchhaus ist verschlossen und er öffnet keine Tür. Ich habe eine dringende Botschaft für ihn.“
Der Junge trat an den Schreibtisch des Inquisitors, als dieser ihn zu sich winkte, um das Protokoll zu überreichen. Adamo war sich noch nicht sicher, ob sein Herr Notwendigkeit sah, diesen Fall als Aufgabe der Inquisition anzusehen. Aber immerhin hatten der Kardinal und auch der Doge die Sache für untersuchenswert befunden. Da Adamo nicht erst seit heute beim Inquisitor lebte, war er schon auf die Fragen des alten Mannes gefasst gewesen. Dennoch kam es dem Jungen schwierig vor, das Richtige zu sagen. Er wollte seinen Herrn nicht enttäuschen.
„Pater Donetti schien mir ehrlich zu sein“, antwortete Adamo nachdenklich, „aber auch sehr verängstigt. Furcht kann ihn Dinge gesehen lassen haben, die nicht dort waren. Vielleicht ist ihm auch Wichtiges entgangen und es gibt für alles eine Erklärung. Messer Machiavelli hat sich zurückgehalten, hatte ich den Eindruck. Er ist bei seiner Ausführung nicht ins Detail gegangen. Messer Argente hatte nicht viel beizutragen, allerdings war seine Frage ein Ansatz, dem Ihr nachgehen könntet“, gab der Junge vorsichtig zu bedenken und hoffte, damit nicht anzustoßen.
„Vermutlich ist es verdächtig, dass der Totengräber gerade jetzt fehlt. Er könnte etwas mit den Ereignissen zu tun haben oder ihnen zum Opfer gefallen sein.“
Diese Angelegenheit war kompliziert und Adamo kein Experte. Er wusste, dass der Inquisitor ihn gerade auf die Probe stellte, und das machte es für ihn nicht leichter.
„Allgemein halte ich die Angelegenheit für sehr merkwürdig, Herr. Vielleicht hat der Täter versucht, die Sache zu vertuschen, indem er den Pater überfallen hat. Messer Machiavelli sagte, im Grab habe sich viel Blut gefunden. Möglicherweise ist dies hier ein Mordfall und Pater Donetti stieß dazu, bevor der Täter sein Opfer beiseiteschaffen konnte. Der Totengräber könnte einen Grabräuber auf frischer Tat ertappt haben, woraufhin der Grabräuber den Zeugen beseitigt hat. Wenn er versucht hätte, es in dem Grab zu verstecken…“
Da fiel ihm etwas ein.
„Wenn das Opfer noch gelebt hat, könnte das die Geräusche aus dem Sarg erklären. Der Täter war bereits dabei, das Grab wieder zu schließen, als er erkannte, dass er entdeckt worden war, und überwältigte den Pater. Aber was ist dann mit der Leiche geschehen? Oder den Leichen, wenn es wirklich Mord war? Messer Machiavelli fand nur einen Kopf und einen Arm. Der Pater könnte Euch sagen, ob die Leichenteile zu dem Vermissten gehören oder zu dem Verstorbenen, der im Grab beerdigt wurde.“
Es verunsichert und plötzlich kam Adamo damit zum Schluss der Äußerung seiner Gedanken. Hatte er etwas übersehen oder nicht bedacht?
Auch wenn Sarah noch immer fürchtete, ihr Vater könnte wieder wütend werden und dann etwas Verletzendes äußern oder den übrig gebliebenen Rest der Kücheneinrichtung vor Zorn misshandeln, trat dies nicht ein. Giovanni Bellini hatte zwar vorhin gereizt auf das Treiben um sich herum, und in Folge dessen auch gereizt auf die Anwesenheit seiner Tochter reagiert, aber nun schien er wieder zur Ruhe gekommen zu sein.
In seinem Tonfall war zwar Angespanntheit wahrzunehmen, doch war diese eher von Müdigkeit durchsetzt als von Verstimmung. Der Mann ging nicht näher auf die Äußerungen seiner Tochter ein, was wohl mit stummem Einverständnis gleichzusetzen war, dass sie sich um die Einkäufe und Botengänge kümmerte. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass Sarah sich geschnitten hatte.
„Die Speisekammer ist ebenfalls verwüstet“, antwortete er ihr. „Ich werde gleich bei der Wache Meldung machen“, fuhr er fort und schnaubte unwillig. „Wenn sie nicht schon einer der vielen Gaffer aufgescheucht worden ist und gleich bereits vor der Tür steht.“
Daraufhin hielt der inne, unterbrach die gefühlt sicher noch ewig dauernden Aufräumarbeiten, um noch einmal das Wort an seine Tochter zu richten.
„Bitte verzeih mir meine Worte, vorhin. Ich war gestern in Sorge um dich und stehe etwas neben mir.“
Umberto Argente, unterdessen, hatte die Gelegenheit genutzt, allein aufzubrechen, und zum Friedhof zu gelangen, bevor der Inquisitor mit seinem Gefolge oder gar sein verhasster Schwager dort auftauchen konnten. Das gab ihm etwas Zeit, sich in Ruhe ein Bild vom Schauplatz des Verbrechens zu machen, das dazu führen konnte, dass er seinen Rivalen in dieser Angelegenheit um einiges voraus war, wenn diese endlich hier aufkreuzten.
Das erste, was Umberto vor Ort feststellte, war, dass der Pater es offensichtlich versäumt hatte, den Friedhof abzusperren, sodass keine Besucher darauf herumirren und nachher noch über weitere Leichenteile stolperten, die Argente hier vermutete. Zumindest der Totengräber musste irgendwo geblieben sein, und da der Inquisitor Umbertos an den Pater gerichtete Frage abgeblockt hatte, war es unklar, ob Girolamo überhaupt das Gelände nach dem vermissten Federico abgesucht hatte.
Das Versäumnis des Paters ersparte es Umberto, über das Tor oder eine der Friedhofsmauern klettern zu müssen, allerdings trieb sich, soweit der Gesandte des Kardinals erkennen konnte, tatsächlich eine Person auf dem Gelände herum. Er beachtete die junge Frau erst einmal nicht, die bestimmt verstorbene Verwandte besuchte oder so etwas in der Art, wie er vermutete, und begab sich mit wachsamen Augen auf die Suche nach dem offenen Grab oder auch jedweden anderen Auffälligkeiten, die ihm in den Blick sprangen.
Tatsächlich entdeckte Umberto zuerst das Grab, denn durch den aufgetürmten Erdhaufen daneben war es kaum zu übersehen. Soweit er es erkennen konnte, war das Loch mit losen Holzbrettern abgesichert, damit wohl die Gefahr geringer war, dass jemand hineinstürzte. Machiavellis Bericht war recht detaillos gewesen, also würde es nicht schaden, sich die Stelle selbst einmal genauer anzusehen.
Bevor Umberto dies jedoch in Angriff nehmen konnte, kam die junge Frau auf ihn zu, die er schon zuvor entdeckt hatte. Sie war ein hübsches, großgewachsenes Ding mit lockigen Haaren – wohl eine Dienstmagd, ihren Kleidern nach zu urteilen. Sie hielt ein zusammengerolltes Blatt Papier in den Händen, an dem sie unschlüssig herumfingerte.
„Verzeiht, Messer, wenn ich Euch störe“, wandte sie sich vorsichtig an Umberto. „Wisst Ihr vielleicht, wo ich den Pater finden kann? Das Kirchhaus ist verschlossen und er öffnet keine Tür. Ich habe eine dringende Botschaft für ihn.“
Zuletzt von Umbra am So Sep 21 2014, 14:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Umbra- Tiefseemonster
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
"Ich wollte euch keine Sorgen bereiten. Ich ..." Sarah wusste nicht wie sie ihm antworten sollte, ohne ihn wieder aufzuwühlen. Die letzte Nacht war bereits beängstigend genug gewesen. Noch mehr verwirrte sie seine Aussage. Was in Gottes Namen war geschehen, dass er so neben sich stand? Immer noch nach Worten suchend, griff sie nach dem Strohbesen und fing an, die restlichen Splitter zusammen zu fegen. "habe mir Sorgen um den Pater gemacht. Er schien in keiner guten Verfassung. Darum wurde es später als gedacht. Aber ich war noch Mitternacht in meinem Zimmer."
Vorsichtig spähte sie zu ihrem Vater. Würde ihm diese Antwort genügen?
Sie zuckte kurz zusammen, als sie mit der verletzten Hand nach dem Korb für den Unrat griff. Sobald sie hier fertig war, wäre es klug die Wunde zu versorgen. Auch wenn sie nicht tief war. Blut war wahrlich genug geflossen in diesem Raum.
Dennoch packte sie ohne zu zögern, die Überreste der Regale an. Vermutlich würden sie erst bis zur späten Abendstunde fertig werden. Sofern nicht jemand kam und sie dabei unterbrach. Jetzt tat es ihr fast leid, die ungeladenen Gäste und Francesca vorgeschickt zu haben.
Vorsichtig spähte sie zu ihrem Vater. Würde ihm diese Antwort genügen?
Sie zuckte kurz zusammen, als sie mit der verletzten Hand nach dem Korb für den Unrat griff. Sobald sie hier fertig war, wäre es klug die Wunde zu versorgen. Auch wenn sie nicht tief war. Blut war wahrlich genug geflossen in diesem Raum.
Dennoch packte sie ohne zu zögern, die Überreste der Regale an. Vermutlich würden sie erst bis zur späten Abendstunde fertig werden. Sofern nicht jemand kam und sie dabei unterbrach. Jetzt tat es ihr fast leid, die ungeladenen Gäste und Francesca vorgeschickt zu haben.
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Der Inquisitor hatte seinen Schützling genau beobachtet, während dieser sprach. Als Adamo mit seinen Worten endete, nickte Donati leicht und mit neutraler Mine. Er erhob sich und ging auf der anderen Seite um den Tisch herum, um den Beutel mit den geborgenen Beweisen auf den Tisch zu heben, ohne ihn zu öffnen und begann unterdessen selbst zu sprechen.
„Du machst dir Gedanken. Das ist gut, aber dir fehlt noch der Blick für das Wesentliche. Ich sehe zwei Varianten hinter den Aussagen, welche sich für uns ergeben haben. Entweder verhält es sich, wie die Ermittlungen und Aussagen es bis hierhin beschreiben, oder die vorhandenen Fakten und Angaben sind Teil einer versuchten Irreführung.“
Donatis Blick begegnete dem des Jungen und seine Mine wirkte, wie sie Adamo inzwischen nur allzu vertraut sein musste, eisern. „Weniger die offensichtlich halbherzige Untersuchung des Kardinalsdieners als vielmehr die lückenhafte und aufsehenerregende Geschichte und nicht zuletzt die ungewöhnlichen Verletzungen des Paters legen auf die Angelegenheit für den Moment ein geradezu unheiliges Bildnis oder etwa nicht?“
Cesare, wartete nicht auf eine Antwort des Jungens, sondern versuchte ihn vielmehr zum nachdenken zu bewegen und fuhr sogleich fort. „Wunden, wie sie Pater Donetti beigebracht wurden, scheinen auf den ersten Blick nicht menschlichen Ursprungs zu sein, wirkte der Arme ja geradezu, wie von einer Bestie angefallen worden zu sein. Dennoch erinnert mich diese Art der Verletzung und die damit verbundene Verteuflung des Angreifers an einen Fall vor vielen Jahren in der nähe von Rom. Damals sprach ein ähnlich zugerichteter Mann davon, dem Teufel begegnet zu sein. Wie sich durch die Ermittlungen schließlich herausstellte, hatte dieser Mann jedoch Umgang zu einer leichten Dame gesucht, welche sich seiner letztendlich verzweifelt erwehrte. Ich werfe dem Pater ohne echte Anhaltspunkte nichts niederträchtiges vor, jedoch könnten derart auffällige Verletzungen auch einen redlichen Mann zum Lügner machen, um das Ansehen zu schützen."
"Seine lückenhafte Aussage gibt mehr als genug Raum für Spekulationen und einen nicht vorhandenen Angreifer zu jagen, würde zumindest jeden Argwohn von ihm nehmen. Er hätte die ganze Nacht Zeit gehabt, sich eine entsprechende Geschichte einfallen zu lassen und Umstände, wie das offene Grab könnten dabei einfach als willkommene Faktoren eingeflossen sein.
Der Totengräber könnte sich zum Helfer gemacht haben, oder die Öffnung des Grabes wurde vom Pater selbst noch angeordnet. Das solche Arbeiten vorzugsweise des Nachts ausgeführt werden, ist schließlich nicht ungewöhnlich.
Auch die Angelegenheit mit dem Wasser und dem Blut im Grab kann leicht künstlich herbeigeführt worden sein, um die wahren Begebenheiten noch stärker zu verschleiern und der Totengräber, oder wer auch immer sich noch zum Helfer gemacht haben könnte, hat still und heimlich die Stadt verlassen um den Kreis möglicher Täter noch weiter zu verstreuen.“
Cäsares Finger glitten fast streichelnd über den Beutel mit den Leichenteilen, während er einen Schritt auf Adamo zu machte und kurz vor ihm stehen blieb. „Das Blut allein ist ein Indiz für mich, was menschliche Täter, neben dem geheimnisvollen Angreifer des Paters unwahrscheinlich macht, sofern es nicht wie beschrieben mit der Absicht ins Grab geschüttet wurde, die Spuren zu verfälschen.
Gesetz dem Fall, der Pater hätte die Spuren nicht von sich aus gelegt, um von womöglich viel menschlicheren Fehlverhalten abzulenken, könnten auch der oder die Täter bemüht gewesen sein, die Tat möglichst okkult wirken zu lassen. Um in einem Erdloch, welches teilweise mit Wasser gefüllt ist, Blut überhaupt identifizieren zu können, müsste es sich dabei schon um erhebliche Mengen gehandelt haben und das geronnene Blut des Bestatteten scheidet dabei wohl vollends aus. Der Angriff auf den Pater und der doch recht groß erscheinende Zufall seiner gewaltigen Erinnerungslücke, machen ein professionell geplantes Vorgehen von Verbrechern jedoch ebenfalls unwahrscheinlich.
Für einen einfachen Grabraub ist ein Gottesacker im Herzen der Stadt unklug gewählt und derartige Vorkommnisse nicht grundlos selten. Die Friedhöfe der nahen Dörfer wären eine sehr viel einfachere Quelle für Leichen, was die Identität des Bestatteten in den Fordergrund rückt. Dies, als auch der Ursprung des Wassers im Grab werden die vorhandenen Fährten weiter eingrenzen.
Da wir für den Moment nicht ausschließen können, dass der Pater, tatsächlich von einer Kreatur aus dem Reich Luzifers heimgesucht wurde, wie es seine Erzählung suggerierte müssen wir uns entsprechend für die Untersuchung des Friedhofsgeländes vorbereiten. Klare Fährten werden wir dank der unbeholfenen Arbeit des Paters und der Kardinalsdiener wohl kaum mehr vorfinden, allerdings wollen wir die eventuellen Verdächtigen aus dem Abgrund doch möglichst zuverlässig eingrenzen. Packe den Reliquienbeutel mit ein und hole aus dem Garten noch Misteln und Beifuß, welche wir am Grab und über das Friedhofsgelände verteilt auslegen werden.
Besorge dir festes Schuhwerk und Handschuhe unter Umständen müssen wir die Fährte auch durch Buschwerk suchen.“ Wärend Cesare mit einer geste entließ, um die Sachen zu packen widmete der Inquisitor sich mit geschultem Blick den Leichenteilen.
„Du machst dir Gedanken. Das ist gut, aber dir fehlt noch der Blick für das Wesentliche. Ich sehe zwei Varianten hinter den Aussagen, welche sich für uns ergeben haben. Entweder verhält es sich, wie die Ermittlungen und Aussagen es bis hierhin beschreiben, oder die vorhandenen Fakten und Angaben sind Teil einer versuchten Irreführung.“
Donatis Blick begegnete dem des Jungen und seine Mine wirkte, wie sie Adamo inzwischen nur allzu vertraut sein musste, eisern. „Weniger die offensichtlich halbherzige Untersuchung des Kardinalsdieners als vielmehr die lückenhafte und aufsehenerregende Geschichte und nicht zuletzt die ungewöhnlichen Verletzungen des Paters legen auf die Angelegenheit für den Moment ein geradezu unheiliges Bildnis oder etwa nicht?“
Cesare, wartete nicht auf eine Antwort des Jungens, sondern versuchte ihn vielmehr zum nachdenken zu bewegen und fuhr sogleich fort. „Wunden, wie sie Pater Donetti beigebracht wurden, scheinen auf den ersten Blick nicht menschlichen Ursprungs zu sein, wirkte der Arme ja geradezu, wie von einer Bestie angefallen worden zu sein. Dennoch erinnert mich diese Art der Verletzung und die damit verbundene Verteuflung des Angreifers an einen Fall vor vielen Jahren in der nähe von Rom. Damals sprach ein ähnlich zugerichteter Mann davon, dem Teufel begegnet zu sein. Wie sich durch die Ermittlungen schließlich herausstellte, hatte dieser Mann jedoch Umgang zu einer leichten Dame gesucht, welche sich seiner letztendlich verzweifelt erwehrte. Ich werfe dem Pater ohne echte Anhaltspunkte nichts niederträchtiges vor, jedoch könnten derart auffällige Verletzungen auch einen redlichen Mann zum Lügner machen, um das Ansehen zu schützen."
"Seine lückenhafte Aussage gibt mehr als genug Raum für Spekulationen und einen nicht vorhandenen Angreifer zu jagen, würde zumindest jeden Argwohn von ihm nehmen. Er hätte die ganze Nacht Zeit gehabt, sich eine entsprechende Geschichte einfallen zu lassen und Umstände, wie das offene Grab könnten dabei einfach als willkommene Faktoren eingeflossen sein.
Der Totengräber könnte sich zum Helfer gemacht haben, oder die Öffnung des Grabes wurde vom Pater selbst noch angeordnet. Das solche Arbeiten vorzugsweise des Nachts ausgeführt werden, ist schließlich nicht ungewöhnlich.
Auch die Angelegenheit mit dem Wasser und dem Blut im Grab kann leicht künstlich herbeigeführt worden sein, um die wahren Begebenheiten noch stärker zu verschleiern und der Totengräber, oder wer auch immer sich noch zum Helfer gemacht haben könnte, hat still und heimlich die Stadt verlassen um den Kreis möglicher Täter noch weiter zu verstreuen.“
Cäsares Finger glitten fast streichelnd über den Beutel mit den Leichenteilen, während er einen Schritt auf Adamo zu machte und kurz vor ihm stehen blieb. „Das Blut allein ist ein Indiz für mich, was menschliche Täter, neben dem geheimnisvollen Angreifer des Paters unwahrscheinlich macht, sofern es nicht wie beschrieben mit der Absicht ins Grab geschüttet wurde, die Spuren zu verfälschen.
Gesetz dem Fall, der Pater hätte die Spuren nicht von sich aus gelegt, um von womöglich viel menschlicheren Fehlverhalten abzulenken, könnten auch der oder die Täter bemüht gewesen sein, die Tat möglichst okkult wirken zu lassen. Um in einem Erdloch, welches teilweise mit Wasser gefüllt ist, Blut überhaupt identifizieren zu können, müsste es sich dabei schon um erhebliche Mengen gehandelt haben und das geronnene Blut des Bestatteten scheidet dabei wohl vollends aus. Der Angriff auf den Pater und der doch recht groß erscheinende Zufall seiner gewaltigen Erinnerungslücke, machen ein professionell geplantes Vorgehen von Verbrechern jedoch ebenfalls unwahrscheinlich.
Für einen einfachen Grabraub ist ein Gottesacker im Herzen der Stadt unklug gewählt und derartige Vorkommnisse nicht grundlos selten. Die Friedhöfe der nahen Dörfer wären eine sehr viel einfachere Quelle für Leichen, was die Identität des Bestatteten in den Fordergrund rückt. Dies, als auch der Ursprung des Wassers im Grab werden die vorhandenen Fährten weiter eingrenzen.
Da wir für den Moment nicht ausschließen können, dass der Pater, tatsächlich von einer Kreatur aus dem Reich Luzifers heimgesucht wurde, wie es seine Erzählung suggerierte müssen wir uns entsprechend für die Untersuchung des Friedhofsgeländes vorbereiten. Klare Fährten werden wir dank der unbeholfenen Arbeit des Paters und der Kardinalsdiener wohl kaum mehr vorfinden, allerdings wollen wir die eventuellen Verdächtigen aus dem Abgrund doch möglichst zuverlässig eingrenzen. Packe den Reliquienbeutel mit ein und hole aus dem Garten noch Misteln und Beifuß, welche wir am Grab und über das Friedhofsgelände verteilt auslegen werden.
Besorge dir festes Schuhwerk und Handschuhe unter Umständen müssen wir die Fährte auch durch Buschwerk suchen.“ Wärend Cesare mit einer geste entließ, um die Sachen zu packen widmete der Inquisitor sich mit geschultem Blick den Leichenteilen.
Fade-
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Claudia senkte den Blick, als Leonardo sie ansah, als wolle sie etwas verbergen. Natürlich wollte sie das! Sie hatte immerhin Angst. Nicht nur um Claudio, auch um sich, wegen diesem Wesen. Doch als Leonardo sagte, er wüsste nicht wo Claudio sei und könne sich auch nicht vorstellen, wo dieser sein könnte, da wurde Claudias Herz schwer. Doch als er fragte, ob sie glaubte ihm könne etwas zugestoßen sein, da zuckte Claudia kurz zusammen, als hätte man sie erwischt. Verängstigt blickte sie zu Leonardo auf, welcher ihr immer Näher kam. In ihren Augen konnte er diese Unsicherheit deutlich erkennen. "Ja... ich... wie soll ich es erklären...."
Sie senkte den Blick wieder... unsicher darüber, ob sie Leonardo von der gestrigen Nacht erzählen sollte und von dem, was sie glaubte, was Claudio zugestoßen sein könnte. Sie hoffte noch immer, das Leonardo vielleicht recht hatte und er überall sein würde, aber ihr Kopf sagte ihr, das es Unmöglich sein würde. "Master DaVinci... würdet ihr mir zuhören, wenn ich euch vom gestrigen Abend erzähle und mich nicht verraten?"
Claudia hatte Angst, man würde sie für das unerklärliche verantwortlich machen. Ob er ihr nun glaubte, das ware ihr egal, nur wenn er das tat, dann wollte Claudia doch wenigstens einen verbündeten haben in der Sache.
Sie senkte den Blick wieder... unsicher darüber, ob sie Leonardo von der gestrigen Nacht erzählen sollte und von dem, was sie glaubte, was Claudio zugestoßen sein könnte. Sie hoffte noch immer, das Leonardo vielleicht recht hatte und er überall sein würde, aber ihr Kopf sagte ihr, das es Unmöglich sein würde. "Master DaVinci... würdet ihr mir zuhören, wenn ich euch vom gestrigen Abend erzähle und mich nicht verraten?"
Claudia hatte Angst, man würde sie für das unerklärliche verantwortlich machen. Ob er ihr nun glaubte, das ware ihr egal, nur wenn er das tat, dann wollte Claudia doch wenigstens einen verbündeten haben in der Sache.
Lillybell-
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Wie wunderbar. Weit offen stehende Pforten wuchsen wundersam aus wurzligem Untergrund!
Umberto fuhr sich mit der Linken durch sein wundervoll lockiges Haar. Nein, dieser Satz war ihm wirklich unglücklich (beschissen) geraten. Man konnte es mit Poesie auch übertreiben. Dennoch war es wunderbar- wenn auch nicht unbedingt wundersam- das die Tore derart für ihn offenstanden, ihre Flügel ausbreiteten und in ihr Reich einluden. Das Reich der Toten, welches hinter jenen Mauern und Gittern seinen Anfang nahm. Unter dem segnenden Schutzmantel der Kirche.
Aber es war nicht nur unbedingt die Tatsache, dass er freien Eintritt zu diesem vergnüglichen Park hatte, wo die Leichen schlummerten- Reich der Leichen, das musste er sich unbedingt merken- nein, aber es würde ebenso seinem geschätztem Freund Cesare mit Sicherheit übel aufstoßen. Wenn er dann selbst noch ein paar wichtige Fakten in die gierigen Finger bekam, würde er sich so die Gunst des Inquisitors erkaufen können. Oder zumindest würde dieser beginnen, ihm, der offensichtlich nicht ganz so auf den Kopf gefallen war, wie sein Kollege tendenziell mehr als diesem zu vertrauen, ihm die wichtigeren Aufträge anzuvertrauen und so weiter…
Natürlich würde sich Umberto mit so einem kleinen Sieg nicht zufrieden geben. Geradezu unerträglich war ihm der Gedanke mit dem zweiten Platz in diesem Wettstreit zu leben. Er würde noch weiter versuchen diese gefährliche, brüchige Leiter hinaufzuklettern. Ein Fehltritt konnte ihn weit zurückwerfen oder gar völlig ins trübe, graue Nichts schleudern, wo alle anderen gescheiterten Existenzen ihrem erbärmlichen Dasein fristeten. Doch er war ein Argente. Er musste das verdammte Silber nicht erst in seiner Kleidung haben- er hatte es im Namen, hatte es im Blut. Seine Rolle in dieser Welt war es nicht den Diener für fettleibige Tränensäcke zu spielen. Davon war er überzeugt.
Und mit dieser glitzernden Überzeugung in den kanalwasserblauen Augen durchschritt er schließlich die offen stehenden Flügel und betrat das Königreich der Leichen.
Es war ruhig auf dem Gottesacker. Eine Ruhe, die ihm durchaus zusagte, denn sie gewährte ihm Raum zum freien Denken. Ein Raum, der manchmal zu schrumpfen oder gar zu fehlen schien, wenn er in eine dichte Menschenmasse eingezwängt war. Dann fühlte sich Umberto stets wie eine Sau, die zusammen mit ihren stinkenden Artgenossen zusammen eingepfercht war. Ein widerwärtiges Gefühl.
Mit kalter Kalkül schweifte sein Blick mal hierhin, mal dorthin, während seine Füße sanft im nachgiebigen Gras aufsetzten. Er hatte die Frau bemerkt, die sich hier aufhielt und prägte sich ihr Aussehen kurz ein. Das sollte fürs erste reichen, dachte er. Er glaubte nicht wirklich, dass sie im Moment von sonderlicher Bedeutung war oder das sie überhaupt irgendwie mit dem Verbrechen, das hier stattfand etwas zu tun haben könnte, weshalb er sich auch zunächst in Richtung Grab aufmachte, welches ihn schon eher anzog.
Ein finstres Loch im Boden, verborgen unter Holzbrettern. Was schlummert dort im Dunklen? Was verbirgt sich da hinter diesem hölzernen Wall? Wurde er errichtet, damit sich niemand mit dir beschäftigt oder eher damit du dich mit niemandem beschäftigen kannst? Öffne dich, Sesam! Öffne dich!
Doch da nahm er auf einmal Schritte hinter sich wahr. Er hörte sie, weil es ansonsten allgemein sehr ruhig war und er selbst- wie fast immer- darauf achtete leise zu sein und nicht herumzutrampeln wie ein tumbes Kamel. Aus den Augenwinkeln konnte er die Gestalt der Frau erkennen und konnte das was er sah, auch mit dem eingeprägtem Bild verbinden, welches noch sehr frisch war. Ein hübsches Ding. Sehr hübsch sogar für eine Magd (das war es, als was er die Fremde nach ihrem Auftreten und ihrer Kleidung nach eingeschätzt hatte).
Umberto hatte ein Faible für große Frauen. Nicht das er selbst groß wäre, oder sein Geschlechtsteil einen unglaublichen Kontrast zu dem Rest seines Körpers darstellte. Aber er liebte trotzdem große Frauen. Ihre langen Beine, ihre vollen Proportionen.
Er hatte, wenn er an das weibliche Geschlecht dachte, immer dieses Bild vor Augen. So war es für ihn einfach richtig. So sollte es einfach sein. Frauen sollten seiner Meinung nach einfach groß und wunderschön sein. Und diese hier war definitiv ansehnlich. Lockiges Haar, wie er es auch an sich selbst liebte und ein hübsches Gesicht.
Sie war natürlich nicht die schönste Frau, die er je erblickt hatte- es wäre auch relativ sinnlos gewesen, wäre eine solche Frau als simple Magd, am unteren Ende der Nahrungskette, geboren worden. Aber sie war auf jeden Fall hübsch genug, dass sie den Wunsch in ihm hervorrief ihren lieblichen Körper ein wenig intensiver zu untersuchen. Speziell den geheimnisvollen und verführerischen Bereich zwischen ihren Schenkeln. Umberto fragte sich, ob ihr Herr sie auch für andere Zwecke nutzte, als gewöhnliche Arbeiten, während er sich zu ihr umwandte.
Sein Gesicht hatte einen höflichen „Kann-ich-ihnen-behilflich-sein? “-Ausdruck aufgesetzt. Ganz automatisch. Er hatte seine verschiedenen Gesichtsausdrücke oft genug geübt, um sie effektiv einsetzen zu können und den Gegenüber zu beeinflussen.
Seine jetzige Mimik sollte ausdrücken: Ich bin ein höflicher und netter Kerl. Und wenn ich sie ansehe, dann denke ich nicht daran, wie es wäre ihre…geheimnisvolle Stelle…zu betasten, sondern wie ich Ihnen weiterhelfen kann. Schließlich bin ich ein Ehrenmann. Umberto Argente, zu ihren Diensten.
Fehlte nur noch die Verbeugung. Aber schließlich stand er hier vor einer simplen Magd. Er musste sie nicht wie den Dogen persönlich behandeln. Also hörte er sich zunächst einfach nur- verständnisvoll dreinblickend- an, was das hübsche Ding zu sagen hatte. Und sofort fing er Feuer. Eine Spur! Eine neue Spur! Und er hatte die Information als Erster!
Du bist ein Schatz, meine Liebste. Ich würde dich zum gegebenen Zeitpunkt nur zu gern belohnen.
Doch seine Gedanken waren jetzt nicht mehr sexueller Natur. Eine andere, tiefe Begierde in ihm war erwacht. Vermutlich war es das, was andere Menschen, den „Wurm“ nannten.
„Kein Grund sich zum Entschuldigen, Signorina…“, er ließ den letzten Teil des Satzes offen, damit sie ihren Namen preißgeben konnte. „Mein Name ist Umberto Argente und ich bin im Auftrag des Kardinals hier. Aber ich helfe immer gerne.“
Er lächelte ihr zu. Freundlich. „Der Pater musste sich aus gesundheitlichen Gründen erst mal von hier zurückziehen und wir können nur dafür beten, dass er bald wieder wohlauf ist. Bis dahin kannst du gerne mir selbst die Nachricht übermitteln und ich verspreche, dass die Informationen so schnell wie möglich an die notwendigen Stellen weitergeleitet werden.“
Umberto fuhr sich mit der Linken durch sein wundervoll lockiges Haar. Nein, dieser Satz war ihm wirklich unglücklich (beschissen) geraten. Man konnte es mit Poesie auch übertreiben. Dennoch war es wunderbar- wenn auch nicht unbedingt wundersam- das die Tore derart für ihn offenstanden, ihre Flügel ausbreiteten und in ihr Reich einluden. Das Reich der Toten, welches hinter jenen Mauern und Gittern seinen Anfang nahm. Unter dem segnenden Schutzmantel der Kirche.
Aber es war nicht nur unbedingt die Tatsache, dass er freien Eintritt zu diesem vergnüglichen Park hatte, wo die Leichen schlummerten- Reich der Leichen, das musste er sich unbedingt merken- nein, aber es würde ebenso seinem geschätztem Freund Cesare mit Sicherheit übel aufstoßen. Wenn er dann selbst noch ein paar wichtige Fakten in die gierigen Finger bekam, würde er sich so die Gunst des Inquisitors erkaufen können. Oder zumindest würde dieser beginnen, ihm, der offensichtlich nicht ganz so auf den Kopf gefallen war, wie sein Kollege tendenziell mehr als diesem zu vertrauen, ihm die wichtigeren Aufträge anzuvertrauen und so weiter…
Natürlich würde sich Umberto mit so einem kleinen Sieg nicht zufrieden geben. Geradezu unerträglich war ihm der Gedanke mit dem zweiten Platz in diesem Wettstreit zu leben. Er würde noch weiter versuchen diese gefährliche, brüchige Leiter hinaufzuklettern. Ein Fehltritt konnte ihn weit zurückwerfen oder gar völlig ins trübe, graue Nichts schleudern, wo alle anderen gescheiterten Existenzen ihrem erbärmlichen Dasein fristeten. Doch er war ein Argente. Er musste das verdammte Silber nicht erst in seiner Kleidung haben- er hatte es im Namen, hatte es im Blut. Seine Rolle in dieser Welt war es nicht den Diener für fettleibige Tränensäcke zu spielen. Davon war er überzeugt.
Und mit dieser glitzernden Überzeugung in den kanalwasserblauen Augen durchschritt er schließlich die offen stehenden Flügel und betrat das Königreich der Leichen.
Es war ruhig auf dem Gottesacker. Eine Ruhe, die ihm durchaus zusagte, denn sie gewährte ihm Raum zum freien Denken. Ein Raum, der manchmal zu schrumpfen oder gar zu fehlen schien, wenn er in eine dichte Menschenmasse eingezwängt war. Dann fühlte sich Umberto stets wie eine Sau, die zusammen mit ihren stinkenden Artgenossen zusammen eingepfercht war. Ein widerwärtiges Gefühl.
Mit kalter Kalkül schweifte sein Blick mal hierhin, mal dorthin, während seine Füße sanft im nachgiebigen Gras aufsetzten. Er hatte die Frau bemerkt, die sich hier aufhielt und prägte sich ihr Aussehen kurz ein. Das sollte fürs erste reichen, dachte er. Er glaubte nicht wirklich, dass sie im Moment von sonderlicher Bedeutung war oder das sie überhaupt irgendwie mit dem Verbrechen, das hier stattfand etwas zu tun haben könnte, weshalb er sich auch zunächst in Richtung Grab aufmachte, welches ihn schon eher anzog.
Ein finstres Loch im Boden, verborgen unter Holzbrettern. Was schlummert dort im Dunklen? Was verbirgt sich da hinter diesem hölzernen Wall? Wurde er errichtet, damit sich niemand mit dir beschäftigt oder eher damit du dich mit niemandem beschäftigen kannst? Öffne dich, Sesam! Öffne dich!
Doch da nahm er auf einmal Schritte hinter sich wahr. Er hörte sie, weil es ansonsten allgemein sehr ruhig war und er selbst- wie fast immer- darauf achtete leise zu sein und nicht herumzutrampeln wie ein tumbes Kamel. Aus den Augenwinkeln konnte er die Gestalt der Frau erkennen und konnte das was er sah, auch mit dem eingeprägtem Bild verbinden, welches noch sehr frisch war. Ein hübsches Ding. Sehr hübsch sogar für eine Magd (das war es, als was er die Fremde nach ihrem Auftreten und ihrer Kleidung nach eingeschätzt hatte).
Umberto hatte ein Faible für große Frauen. Nicht das er selbst groß wäre, oder sein Geschlechtsteil einen unglaublichen Kontrast zu dem Rest seines Körpers darstellte. Aber er liebte trotzdem große Frauen. Ihre langen Beine, ihre vollen Proportionen.
Er hatte, wenn er an das weibliche Geschlecht dachte, immer dieses Bild vor Augen. So war es für ihn einfach richtig. So sollte es einfach sein. Frauen sollten seiner Meinung nach einfach groß und wunderschön sein. Und diese hier war definitiv ansehnlich. Lockiges Haar, wie er es auch an sich selbst liebte und ein hübsches Gesicht.
Sie war natürlich nicht die schönste Frau, die er je erblickt hatte- es wäre auch relativ sinnlos gewesen, wäre eine solche Frau als simple Magd, am unteren Ende der Nahrungskette, geboren worden. Aber sie war auf jeden Fall hübsch genug, dass sie den Wunsch in ihm hervorrief ihren lieblichen Körper ein wenig intensiver zu untersuchen. Speziell den geheimnisvollen und verführerischen Bereich zwischen ihren Schenkeln. Umberto fragte sich, ob ihr Herr sie auch für andere Zwecke nutzte, als gewöhnliche Arbeiten, während er sich zu ihr umwandte.
Sein Gesicht hatte einen höflichen „Kann-ich-ihnen-behilflich-sein? “-Ausdruck aufgesetzt. Ganz automatisch. Er hatte seine verschiedenen Gesichtsausdrücke oft genug geübt, um sie effektiv einsetzen zu können und den Gegenüber zu beeinflussen.
Seine jetzige Mimik sollte ausdrücken: Ich bin ein höflicher und netter Kerl. Und wenn ich sie ansehe, dann denke ich nicht daran, wie es wäre ihre…geheimnisvolle Stelle…zu betasten, sondern wie ich Ihnen weiterhelfen kann. Schließlich bin ich ein Ehrenmann. Umberto Argente, zu ihren Diensten.
Fehlte nur noch die Verbeugung. Aber schließlich stand er hier vor einer simplen Magd. Er musste sie nicht wie den Dogen persönlich behandeln. Also hörte er sich zunächst einfach nur- verständnisvoll dreinblickend- an, was das hübsche Ding zu sagen hatte. Und sofort fing er Feuer. Eine Spur! Eine neue Spur! Und er hatte die Information als Erster!
Du bist ein Schatz, meine Liebste. Ich würde dich zum gegebenen Zeitpunkt nur zu gern belohnen.
Doch seine Gedanken waren jetzt nicht mehr sexueller Natur. Eine andere, tiefe Begierde in ihm war erwacht. Vermutlich war es das, was andere Menschen, den „Wurm“ nannten.
„Kein Grund sich zum Entschuldigen, Signorina…“, er ließ den letzten Teil des Satzes offen, damit sie ihren Namen preißgeben konnte. „Mein Name ist Umberto Argente und ich bin im Auftrag des Kardinals hier. Aber ich helfe immer gerne.“
Er lächelte ihr zu. Freundlich. „Der Pater musste sich aus gesundheitlichen Gründen erst mal von hier zurückziehen und wir können nur dafür beten, dass er bald wieder wohlauf ist. Bis dahin kannst du gerne mir selbst die Nachricht übermitteln und ich verspreche, dass die Informationen so schnell wie möglich an die notwendigen Stellen weitergeleitet werden.“
Zuletzt von Darnamur am So Okt 05 2014, 16:59 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Darnamur- Jünger des Pinguins
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Re: DidS - Teil I: Grabschändung
Giovanni Bellini blickte seine Tochter an, als diese ihm den Grund für ihre späte Heimkehr nannte und auch einen ungefähren Zeitraum. Er wirkte übermüdet. Doch obwohl seine Augen leicht gerötet waren, waren sie wach und aufmerksam, wie immer.
„Nun gut. Ich habe dich nicht heimkommen hören“, antwortete er. Also musste er wohl, obwohl Sarah ihn bei ihrer Heimkehr am gestrigen späten Abend nicht angetroffen hatte, im Haus gewesen sein. Allerdings zeigte, dass er sie nicht gehört hatte, nur, dass sie sich erfolgreich in ihre Kammer geschlichen hatte.
„Hauptsache ist, dass dir nichts passiert ist. Du scheint zumindest wohlauf zu sein.“
Es war kein Vorwurf in seiner Stimme zu hören, tatsächlich schien seine Erleichterung ehrlich zu sein, aber doch musterte er sie nun durchaus interessiert.
„Hast du von den Geschehnissen hier“, er machte mit den Händen eine ausladende Geste, sodass klar wurde, dass er von dem Chaos in der Küche sprach, „etwas mitbekommen? Hast du den Täter gesehen?“
Adamo lauschte den Ausführungen seines Herrn aufmerksam und musste sich, auch durch den leichten Tadel, den er einsteckten musste, eingestehen, dass er wohl noch zu unerfahren war, um eine Situation wie diese, vor die der neue Fall sie stellte, richtig einschätzen zu können. Oder, besser formuliert: um sie von verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können. Der junge Inquisitorenanwärter hätte Pater Donetti nie auf die Liste der Verdächtigen gesetzt. Der Mann war ein Geistlicher – ein Diener Gottes! – und deswegen hatte Adamo nicht in Betracht gezogen, dass Donetti ein falsches Spiel mit ihnen spielen könnte. Eigentlich rechnete er noch immer nicht damit. Der Pater hatte auf ihn einen ehrlichen Eindruck gemacht.
Dennoch wagte Adamo nicht, dies zu äußern, er war ohnehin nicht in der Position, dem Inquisitor zu widersprechen, sondern verbeugte sich zum Abschied gewissenhaft und machte sich auf, die gewünschten Besorgungen zu erledigen. Eigentlich freute er sich darauf, vor die Tür zu kommen. Allerdings war er sich angesichts der Umstände nicht sicher, ob er sich nicht zu früh freute. Noch stand nicht fest, auf was genau sie stoßen würden. Immerhin hatte Machiavelli einzelne Leichenteile gefunden.
Diesen besagten Leichenteilen konnte Cesare Donati sich unterdessen widmen. Der unverkennbare Geruch von Erde und Verwesung stieg von dem Sack auf, den die Kardinalsdiener mitgebracht hatten, dennoch stank es nicht bestialisch und unerträglich danach. Es war noch ein leiser Hauch jener süßlich-fauligen Note, dennoch war es etwas unangenehm. Der Satz selbst war feucht und fleckig, wohl vom blutdurchtränkten Wasser, in dem die Überreste geschwommen hatten. Tatsächlich hatte der grobe Leinenstoff stellenweise eine leicht rötliche Färbung angenommen.
Das erste Fundstück, das der Inquisitor aus den Tiefen des Sacks barg, war ein abgetrennter Kopf, der vom Wasser, in dem er gelegen hatte, bereits leicht aufgequollen war. Er hatte einem Mann gehört, wie es schien, einem mit dunklen, mittellangen Haar, das nun feucht und strähnig am Schädel herunterhing. Aufgrund des Zustands war es nicht leicht abzuschätzen, aber allzu alt mochte der Kerl zum Zeitpunkt seines Todes nicht gewesen sein. Vielleicht 25 bis 30 Jahre alt… Abweichungen davon möglich. Tote Augen starrten dem Inquisitor entgegen. Der Schnitt, sofern es denn ein Schnitt gewesen war, der den Kopf mitsamt Hals vom Rumpf getrennt hatte, war unsauber, nahezu zerfetzt.
Ähnlich sah es beim Stumpf des zweiten Fundstücks aus: Es war ein Arm, ein rechter, offenbar. Der Oberarmknochen war mittig durchtrennt worden und ragte ein Stückweit aus dem Fleisch heraus. Hier war keine Säge oder ähnliches Werkzeug benutzt worden, das war klar, vielmehr schien der dicke Knochen gebrochen worden sein. Interessant war aber auch der Rest dieses Fundstücks. Kalt und bleich, bis auf diverse Stellen, an denen Fleisch fehlte. Der Arm war von Kratzern übersäht, aber auch von Wunden, die die Assoziation von Bissspuren nahelegten. Es wirkte so, als hätte jemand oder etwas sich hier eine Mahlzeit gegönnt. Auch der goldene Ring, der sich noch ein einem der Finger fand, schien verdächtig darauf hinzudeuten, dass kein Grabräuber am Werk gewesen war – zumindest keiner, dem es um die eigene Bereicherung gegangen war. Es befand sich noch ein drittes Fundstück im Sack. Kein Leichenteil, diesmal, sondern ein Stück Holzbrett, an dem Reste von Erde klebten, aber auch, wenn Cesare die dunklen Stellen richtig deutete, Blut – und das nur an einer Seite. Splittrige Enden zeigten, dass massive Gewalt auf das Brett gewirkt worden war. An für sich wäre dieses Brett, das vermutlich vom Sarg stammte, wenig aussagekräftig gewesen, doch an der blutigen Seite befanden sich tiefe Kratzer im Holz. Fünf Stück, einigermaßen parallel. Für Spuren von Fingernägeln waren sie zu tief, denn diese wären dabei abgebrochen. Krallen waren naheliegend… oder auch ein Messer, wenn dies alles Teil eines durchtriebenen Spiels war. Dann hätte sich aber jemand sehr viel Mühe gegeben.
Leonardo da Vinci musterte Claudia einen Moment lang unschlüssig. Es war zu erkennen, dass er nachdachte und abwog, was er von den Andeutungen der jungen Frau halten sollte. Dann kam aber Bewegung in ihn: Er überstieg wieder Teile seines selbsterschaffenen Chaos‘ und schloss bedächtig die zweite Tür, die anscheinend zu einem der hinteren Räumen des Gebäudes führte. Nun waren sie garantiert unter sich.
Anschließend trat er wieder an sie heran, sodass sie im gedämpften Tonfall miteinander sprechen und sich verstehen konnten.
„Selbstverständlich werde ich Euch nicht verraten“, versicherte Leonardo da Vinci seiner Gesprächspartnerin.
„… Wenn Ihr nichts Unrechtes getan habt“, fügte er hinzu. Er musterte sie erneut, lächelte aber dann. Ein wenig gezwungen, vielleicht, aber das mochte möglicherweise daran liegen, dass Claudias Formulierung nicht ausschloss, dass es um eine schlüpfrige Angelegenheit ging.
„Sprecht nur frei heraus, ich werde Euch Gehör schenken. Euer Geheimnis wird bei mir sicher sein.“
Die hübsche, junge Frau blickte schüchtern lächelnd, wenn auch weiterhin ein wenig verunsichert wirkend, zu Umberto Argente hinab – ohne ihm in die Augen zu sehen, nein, sie senkte ihren Blick noch weiter. Ihr war klar, dass sie mit einem Höhergestellten redete, und sie verhielt sich auch entsprechend.
„Mein Name ist Francesca, Herr“, antwortete sie mit einem leichten Knicks.
„Es betrübt mich zu hören, dass der Pater nicht wohlauf ist“, äußerte sie in besorgtem Tonfall. Auch schien sie etwas unschlüssig zu sein, was sie nun tun sollte. Doch hielt sie Umberto das zusammengerollte Blatt Papier, das sie mit sich trug, bereitwillig entgegen, sodass er es sich nehmen konnte, wenn ihm danach beliebte.
„Meiner Herrin, Signorina Bellini, ist es wichtig, ihm diese Nachricht zukommen zu lassen. Sie ist die Tochter meines Herrn, des berühmten Künstlers Giovanni Bellini – bestimmt kennt Ihr seine Arbeit.“
Francesca lächelte erneut, als sie davon sprach, der Sorge zum Trotz.
„Sicher würde Sie nicht wünschen, dass Ihr damit belästigt werdet, Herr, doch es wäre sehr großzügig von Euch, wenn Ihr Euch darum kümmern würdet. Ich kenne den Inhalt der Botschaft nicht, Herr, doch hoffentlich ist der Pater in der Lage, sich damit zu befassen. Es schien mir sehr dringend zu sein.“
„Nun gut. Ich habe dich nicht heimkommen hören“, antwortete er. Also musste er wohl, obwohl Sarah ihn bei ihrer Heimkehr am gestrigen späten Abend nicht angetroffen hatte, im Haus gewesen sein. Allerdings zeigte, dass er sie nicht gehört hatte, nur, dass sie sich erfolgreich in ihre Kammer geschlichen hatte.
„Hauptsache ist, dass dir nichts passiert ist. Du scheint zumindest wohlauf zu sein.“
Es war kein Vorwurf in seiner Stimme zu hören, tatsächlich schien seine Erleichterung ehrlich zu sein, aber doch musterte er sie nun durchaus interessiert.
„Hast du von den Geschehnissen hier“, er machte mit den Händen eine ausladende Geste, sodass klar wurde, dass er von dem Chaos in der Küche sprach, „etwas mitbekommen? Hast du den Täter gesehen?“
Adamo lauschte den Ausführungen seines Herrn aufmerksam und musste sich, auch durch den leichten Tadel, den er einsteckten musste, eingestehen, dass er wohl noch zu unerfahren war, um eine Situation wie diese, vor die der neue Fall sie stellte, richtig einschätzen zu können. Oder, besser formuliert: um sie von verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können. Der junge Inquisitorenanwärter hätte Pater Donetti nie auf die Liste der Verdächtigen gesetzt. Der Mann war ein Geistlicher – ein Diener Gottes! – und deswegen hatte Adamo nicht in Betracht gezogen, dass Donetti ein falsches Spiel mit ihnen spielen könnte. Eigentlich rechnete er noch immer nicht damit. Der Pater hatte auf ihn einen ehrlichen Eindruck gemacht.
Dennoch wagte Adamo nicht, dies zu äußern, er war ohnehin nicht in der Position, dem Inquisitor zu widersprechen, sondern verbeugte sich zum Abschied gewissenhaft und machte sich auf, die gewünschten Besorgungen zu erledigen. Eigentlich freute er sich darauf, vor die Tür zu kommen. Allerdings war er sich angesichts der Umstände nicht sicher, ob er sich nicht zu früh freute. Noch stand nicht fest, auf was genau sie stoßen würden. Immerhin hatte Machiavelli einzelne Leichenteile gefunden.
Diesen besagten Leichenteilen konnte Cesare Donati sich unterdessen widmen. Der unverkennbare Geruch von Erde und Verwesung stieg von dem Sack auf, den die Kardinalsdiener mitgebracht hatten, dennoch stank es nicht bestialisch und unerträglich danach. Es war noch ein leiser Hauch jener süßlich-fauligen Note, dennoch war es etwas unangenehm. Der Satz selbst war feucht und fleckig, wohl vom blutdurchtränkten Wasser, in dem die Überreste geschwommen hatten. Tatsächlich hatte der grobe Leinenstoff stellenweise eine leicht rötliche Färbung angenommen.
Das erste Fundstück, das der Inquisitor aus den Tiefen des Sacks barg, war ein abgetrennter Kopf, der vom Wasser, in dem er gelegen hatte, bereits leicht aufgequollen war. Er hatte einem Mann gehört, wie es schien, einem mit dunklen, mittellangen Haar, das nun feucht und strähnig am Schädel herunterhing. Aufgrund des Zustands war es nicht leicht abzuschätzen, aber allzu alt mochte der Kerl zum Zeitpunkt seines Todes nicht gewesen sein. Vielleicht 25 bis 30 Jahre alt… Abweichungen davon möglich. Tote Augen starrten dem Inquisitor entgegen. Der Schnitt, sofern es denn ein Schnitt gewesen war, der den Kopf mitsamt Hals vom Rumpf getrennt hatte, war unsauber, nahezu zerfetzt.
Ähnlich sah es beim Stumpf des zweiten Fundstücks aus: Es war ein Arm, ein rechter, offenbar. Der Oberarmknochen war mittig durchtrennt worden und ragte ein Stückweit aus dem Fleisch heraus. Hier war keine Säge oder ähnliches Werkzeug benutzt worden, das war klar, vielmehr schien der dicke Knochen gebrochen worden sein. Interessant war aber auch der Rest dieses Fundstücks. Kalt und bleich, bis auf diverse Stellen, an denen Fleisch fehlte. Der Arm war von Kratzern übersäht, aber auch von Wunden, die die Assoziation von Bissspuren nahelegten. Es wirkte so, als hätte jemand oder etwas sich hier eine Mahlzeit gegönnt. Auch der goldene Ring, der sich noch ein einem der Finger fand, schien verdächtig darauf hinzudeuten, dass kein Grabräuber am Werk gewesen war – zumindest keiner, dem es um die eigene Bereicherung gegangen war. Es befand sich noch ein drittes Fundstück im Sack. Kein Leichenteil, diesmal, sondern ein Stück Holzbrett, an dem Reste von Erde klebten, aber auch, wenn Cesare die dunklen Stellen richtig deutete, Blut – und das nur an einer Seite. Splittrige Enden zeigten, dass massive Gewalt auf das Brett gewirkt worden war. An für sich wäre dieses Brett, das vermutlich vom Sarg stammte, wenig aussagekräftig gewesen, doch an der blutigen Seite befanden sich tiefe Kratzer im Holz. Fünf Stück, einigermaßen parallel. Für Spuren von Fingernägeln waren sie zu tief, denn diese wären dabei abgebrochen. Krallen waren naheliegend… oder auch ein Messer, wenn dies alles Teil eines durchtriebenen Spiels war. Dann hätte sich aber jemand sehr viel Mühe gegeben.
Leonardo da Vinci musterte Claudia einen Moment lang unschlüssig. Es war zu erkennen, dass er nachdachte und abwog, was er von den Andeutungen der jungen Frau halten sollte. Dann kam aber Bewegung in ihn: Er überstieg wieder Teile seines selbsterschaffenen Chaos‘ und schloss bedächtig die zweite Tür, die anscheinend zu einem der hinteren Räumen des Gebäudes führte. Nun waren sie garantiert unter sich.
Anschließend trat er wieder an sie heran, sodass sie im gedämpften Tonfall miteinander sprechen und sich verstehen konnten.
„Selbstverständlich werde ich Euch nicht verraten“, versicherte Leonardo da Vinci seiner Gesprächspartnerin.
„… Wenn Ihr nichts Unrechtes getan habt“, fügte er hinzu. Er musterte sie erneut, lächelte aber dann. Ein wenig gezwungen, vielleicht, aber das mochte möglicherweise daran liegen, dass Claudias Formulierung nicht ausschloss, dass es um eine schlüpfrige Angelegenheit ging.
„Sprecht nur frei heraus, ich werde Euch Gehör schenken. Euer Geheimnis wird bei mir sicher sein.“
Die hübsche, junge Frau blickte schüchtern lächelnd, wenn auch weiterhin ein wenig verunsichert wirkend, zu Umberto Argente hinab – ohne ihm in die Augen zu sehen, nein, sie senkte ihren Blick noch weiter. Ihr war klar, dass sie mit einem Höhergestellten redete, und sie verhielt sich auch entsprechend.
„Mein Name ist Francesca, Herr“, antwortete sie mit einem leichten Knicks.
„Es betrübt mich zu hören, dass der Pater nicht wohlauf ist“, äußerte sie in besorgtem Tonfall. Auch schien sie etwas unschlüssig zu sein, was sie nun tun sollte. Doch hielt sie Umberto das zusammengerollte Blatt Papier, das sie mit sich trug, bereitwillig entgegen, sodass er es sich nehmen konnte, wenn ihm danach beliebte.
„Meiner Herrin, Signorina Bellini, ist es wichtig, ihm diese Nachricht zukommen zu lassen. Sie ist die Tochter meines Herrn, des berühmten Künstlers Giovanni Bellini – bestimmt kennt Ihr seine Arbeit.“
Francesca lächelte erneut, als sie davon sprach, der Sorge zum Trotz.
„Sicher würde Sie nicht wünschen, dass Ihr damit belästigt werdet, Herr, doch es wäre sehr großzügig von Euch, wenn Ihr Euch darum kümmern würdet. Ich kenne den Inhalt der Botschaft nicht, Herr, doch hoffentlich ist der Pater in der Lage, sich damit zu befassen. Es schien mir sehr dringend zu sein.“
Umbra- Tiefseemonster
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