Suchen
Neueste Themen
» [OoC] Versammlungshallevon Thorgrimm Fr Mai 06 2022, 03:01
» Episode 3: Unbekanntes Land
von Thorgrimm Mo Apr 18 2022, 03:35
» Brettspiele!
von Seal Mo Feb 07 2022, 00:10
» Assassin's Creed
von Umbra So Nov 21 2021, 07:14
» Auf der suche nach Bildern mit kleinen Steinchen...
von liveoo So Okt 03 2021, 19:07
» FAR: Lone Sails
von liveoo Do Sep 30 2021, 15:38
» Karten für den Geburtstag
von liveoo Do Sep 30 2021, 15:37
» [Charaktere] Gildenmitglieder
von Jad Do Aug 19 2021, 11:53
» Der seinen Namen nennt...
von Hikari Mi Aug 18 2021, 11:50
» Herzlichen Glückwunsch, Fade!
von Aru Garuda Do Aug 05 2021, 18:19
Die aktivsten Beitragsschreiber des Monats
Kein Benutzer |
Neu hier?
Hier findest du wichtige Infos, um den Einstieg ins Forum zu erleichtern:





[Status & Notizen] "Lead, Steel and Riddles"
4 verfasser
Seite 1 von 1
[Status & Notizen] "Lead, Steel and Riddles"
Hier werde ich den Status der Spielcharaktere verwalten und Informationen zur aktuellen Situation im Spiel bereithalten. Wenn ihr wollt, könnt ihr hier auch einen Beitrag für eure persönlichen Notizen einrichten. Der Platz für Diskussionen ist aber weiterhin der OoC-Bereich. 
Aktuelles Datum, Tageszeit und Wetter:
Heute ist: Freitag, 13. März 1868
Tageszeit im Moment: früher Morgen/Nacht
Das Wetter zurzeit: etwas Wind und bewölkt bei 7°C Außentemperatur

Aktuelles Datum, Tageszeit und Wetter:
Heute ist: Freitag, 13. März 1868
Tageszeit im Moment: früher Morgen/Nacht
Das Wetter zurzeit: etwas Wind und bewölkt bei 7°C Außentemperatur
Bild | Name | Schicksalspunkte und EP | Belastungspunkte | Konsequenzen |
![]() | Melinda Bolt | Schicksalspunkte: 3/5. Erfahrungspunkte: 52 | körperliche Belastungspunkte: 4/4(3) 6/6(3) 4/4(3) | körperliche Konsequenzen: leicht: mentale Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: arkane Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: mittel: schwer: |
![]() | Charles L. Norly | Schicksalspunkte: 1/5 . Erfahrungspunkte: 6 | körperliche Belastungspunkte: 4/4(3) 5/5(3) 4/4(3) | körperliche Konsequenzen: leicht: mentale Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: arkane Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: mittel: schwer: |
![]() | Dr. Randolph Tremaine | Schicksalspunkte: 3/5. Erfahrungspunkte: 9 | körperliche Belastungspunkte: 6/6(2) 6/6(3) 4/4(3) | körperliche Konsequenzen: leicht: mentale Konsequenzen:mittel: schwer: Unterschenkel-Durchschuss (links) leicht: arkane Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: mittel: schwer: |
![]() | Gilbert „Gil“ Wright | Schicksalspunkte: 4/5. Erfahrungspunkte: 12 | körperliche Belastungspunkte: 4/4(3) 4/4(3) 4/4(3) | körperliche Konsequenzen: leicht: mentale Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: arkane Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: mittel: schwer: |
![]() | Maura Thomson | Schicksalspunkte: 4/5. Erfahrungspunkte: 5 | körperliche Belastungspunkte: 6/6(3) 8/8(3) 4/4(3) | körperliche Konsequenzen: leicht: mentale Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: arkane Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: mittel: schwer: |
![]() | Bruce „The Bullet“ Macbain | Schicksalspunkte: 2/5. Erfahrungspunkte: 0 | körperliche Belastungspunkte: 6/6(3) 5/5(3) 4/4(3) | körperliche Konsequenzen: leicht: mentale Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: arkane Konsequenzen:mittel: schwer: leicht: mittel: schwer: |
- Leisten:
- Schicksalspunkte:
5/5:- Code:
<p style="text-indent:90px; background-image:url(http://i55.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/10010.jpg); background-repeat:no-repeat; white-space:nowrap;">[color=black][b]5/5[/b][/color]<strong style="padding-left:80px; white-space:nowrap; color: transparent">.</strong></p>
- Code:
<p style="text-indent:90px; background-image:url(http://i55.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/8010.jpg); background-repeat:no-repeat; white-space:nowrap;">[color=black][b]4/5[/b][/color]<strong style="padding-left:80px; white-space:nowrap; color: transparent">.</strong></p>
- Code:
<p style="text-indent:90px; background-image:url(http://i55.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/6010.jpg); background-repeat:no-repeat; white-space:nowrap;">[color=black][b]3/5[/b][/color]<strong style="padding-left:80px; white-space:nowrap; color: transparent">.</strong></p>
- Code:
<p style="text-indent:90px; background-image:url(http://i55.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/4010.jpg); background-repeat:no-repeat; white-space:nowrap;">[color=black][b]2/5[/b][/color]<strong style="padding-left:80px; white-space:nowrap; color: transparent">.</strong></p>
- Code:
<p style="text-indent:90px; background-image:url(http://i55.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/2010.jpg); background-repeat:no-repeat; white-space:nowrap;">[color=black][b]1/5[/b][/color] <strong style="padding-left:80px; white-space:nowrap; color: transparent">.</strong></p>
- Code:
<p style="text-indent:90px; background-image:url(http://i55.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/010.jpg); background-repeat:no-repeat; white-space:nowrap;">[color=black][b]0/5[/b][/color]<strong style="padding-left:80px; white-space:nowrap; color: transparent">.</strong></p>
- Allgemein:
- 100%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/10010.jpg
95%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/9510.jpg
90%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/9010.jpg
85%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/8510.jpg
80%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/8010.jpg
75%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/7510.jpg
70%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/7010.jpg
65%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/6510.jpg
60%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/6010.jpg
55%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/5510.jpg
45%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/4510.jpg
40%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/4010.jpg
35%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/3510.jpg
30%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/3010.jpg
25%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/2510.jpg
20%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/2010.jpg
15%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/1510.jpg
10%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/1010.jpg
5%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/510.jpg
0%:
https://i.servimg.com/u/f55/18/21/38/64/010.jpg
Zuletzt von Umbra am Do Aug 03 2017, 13:03 bearbeitet; insgesamt 32-mal bearbeitet
Umbra- Tiefseemonster
-
Anzahl der Beiträge : 6616
Anmeldedatum : 09.07.12
Alter : 29
Wohnort : NRW
Laune : voll motiviert
Re: [Status & Notizen] "Lead, Steel and Riddles"
EP-Übersicht
Kapitel 3.2 (Manchester)
Allgemein:formal für Charles: für die Charaktereinleitungen (1 EP von Darnamur)
für alle (außer Maura): „Willkommen im Team!“ (1 EP)
1. Szene: Ankunft in Manchester/Bahnhof (Melinda, Randolph, Gilbert & Charles)
Gilbert: „Übermut tut selten gut“ – für das Einmischen in die Verhaftung von Scarface (1 EP)
Melinda: „Kleine Klette“ – für das Weigern, sich von Charles zu entfernen, obwohl er dazu gedrängt hat, ihn zurückzulassen (1 EP)
Charles: 1 EP für Charles. Dafür, dass er die ganze Sache friedlich gelöst, sich gestellt hat und außerdem Melinda und Randolph aus der Sache herausgehalten hat.
2. Szene: Polizeikutsche (Gil & Charles)/Johannas Haus (Melly & Randolph)
Gilbert: „Auge in Auge mit dem Bösen“ – für das schlagfertige Gespräch mit Charles (1 EP)
Melinda: „Miau!“ – für das kratzbürstige Verhalten gegenüber Sofia Stead (1 EP)
3. Szene: Einbruchsversuch in Charles‘ Haus (Melly & Randolph): / (keine bahnbrechende Erfolge/Ereignisse)
4. Szene: Böse Überraschung in der Gasse (Gil)/Auf dem Polizeirevier (Melly & Charles / Mr. C sagt Hallo (Randy)
Melinda: „Eine Wölfin im Nonnenpelz“ – geniale Aktion!

Randolph: „Einladung zum Gutmenschsein?“ – dafür, dass du auf Mr. Cs Vorschlag eingegangen bist (1 EP)
5. Szene: Zurück bei Charles‘ Haus (Melly, Gil & Randolph)/ Pub & Schießerei (Charles)
Melinda und Randolph: „Loyalität ist ein feiner Charakterzug“ – dafür, dass ihr euch dafür eingesetzt habt, Gilbert von Charles‘ Unschuld zu überzeugen (je 1 EP)
Zwischensequenz: „Tun Sie es und befreien Sie sich selbst“ – für Randolphs Unterbewusstsein, das versucht hat, seine Sorgen in einer Traumsequenz zu begraben

6. Szene: Volles Haus plus Schusswunde (Melinda, Randolph, Gil & Charles)
Randolph: „Messerheld“ – dafür, dass du Arthur das Leben gerettet hast (1 EP)
Gilbert: „Streitschlichter“ – dafür, dass der konfliktscheue Maler versucht hat, die Wogen zu glätten und einen Schusswechsel in der Küche zu verhindern (1 EP)
Kapitel 4 (bisher)
Allgemein:formal für Charles: 1 EP für Mauras Einstieg (von Darnamur)
Zwischensequenz: Kurze Lagebesprechung bzw. Ausklang des Abends (Melinda, Randolph, Gil & Charles): /
1. Szene: Gespräch mit Oxley (Gilbert)/Geschehen im Kaminzimmer (Randolph)/Geschehen im Arbeitszimmer (Melinda und Charles):
Matthew: „Man weckt keine schlafenden Iren…“ – für Matthews Reaktion auf Randolphs „Bitte“ um Hilfe (1 EP von Darnamur)
Gilbert: „Der sture Ochse“ – dafür, dass du dich mit Oxley angefreundet hast (1 EP)
2. Szene: Streit mit dem Iren (Melinda, Randolph, Gil & Charles):
Melinda: „Beruhigungsspritze“ – du hast Randolph davon abgehalten, Matthew mit einer Spritze anzufallen (1 EP)
3. Szene: Mauras Intro (Maura):
Maura: „Liebevolle Mutter“ – immerhin hast du Willy nicht das Kohl-Ei überlassen, sondern das selbst hinuntergewürgt (1 EP) … kleiner Scherz


Zwischensequenz: Harry ist wieder da + Weg zum Attentäterversteck (Melinda, Randolph, Gil & Charles): /
4. SWAT-Team im Einsatz

Randolph: „Teuflischer Batsman“ – du machst dem Spruch „Sport ist Mord“ alle Ehre! (1 EP)
Gilbert: „Feigheit fällt nicht immer auf“ – dein Einschreiten war nicht vonnöten… sicher zu Gilberts Erleichterung (1 EP)
5. Krankenversorgung und Verhör der Attentäter (alle):
Charles: „Ein-Mann-Show“ – ein passender Auftritt ist alles

Randolph: „Wiedergutmachung“ – der Schaden wurde angerichtet… aber wozu ist man Arzt?

Gilbert: 1 EP von Darnamur für gutes Charakterspiel im Umgang mit Donny
Gilbert: 1 EP von Leo dafür, dass du Maura unterstützt hast, als sie Charles von einem gewaltsamen Verhör von Billy hat abhalten wollen
formal für Charles: 1 EP von Leo für Matthews "atmosphärischen" Abgang
6. Eskalation der Lage (alle): /
7. Flucht vom Tatort (alle):
Charles: 1 EP von Darnamur für den Kutschenplan
8. Ankunft an der Norman Mill (alle):
Charles: 1 EP von Darnamur für die Inszenierung
Randolph: 1 EP für die Reaktion auf Charles Ankündigung, die Gruppe in der Norman Mill anzukündigen
Melinda: 1 EP von Darnamur für Melindas "Schiebepost"/Reaktion auf den tätowierten Unbekannten
Gilbert: 1 EP für Gilberts Gedankengänge
Melinda: „KNALL SIE AB!“... 1 EP von Leo für Melindas aufdringliche innere Stimme
9. Norman Mill 1 (Melinda, Randolph & Charles)/ Ankunft an Charles' Haus (Maura & Gilbert):
Gilbert: 1 EP für Gilberts Flucht
Maura: „Es lebt...

Melinda: 1 EP für den Doppelmord an Johanna und deren Mutter
Randolph: 1 EP von Elli für den quälenden Treppenaufstieg
Randolph: 1 EP für den Diebstahl von Charles' Notizbuch
Melinda: 1 EP von Darnamur für das Gespräch mit dem Doc über dessen Erkenntnisse aus dem Notizbuch
10. Norman Mill 2 (Melinda, Randolph & Charles)/ Charles' Haus (Maura & Gilbert):
Charles: 1 EP von Darnamur für Charles' Albtraum
Melinda: 1 EP von Leo für Melindas Bewusstseinsstrom
Charles: 1 EP von Darnamur für Charles' gereizte Reaktion im Streit um Billys und Donnys Schicksal und die Richtigkeit der Erschießung der Iren
Gilbert: 1 EP für Gilberts Zwiespalt und die Entscheidung, Maura zurück zu Gruppe zu begleiten, um sie zu beschützen
Randolph: 1 EP von Leo für die betroffene Reaktion auf die Nachricht, dass Melinda Johanna und deren Mutter ermordet hat
formal für Charles: 1 EP von Darnamur für das Gespräch von Mr. C und Angel mit Randolph
Melinda: 1 EP von Darnamur dafür, wie Melinda Maura zurechtgewiesen hat, als diese keifend und hämmernd um Einlass in Charles' Büro gefordert hat
Charles: 1 EP von Darnamur für Charles' Reaktion auf die Nachricht, dass Johanna und deren Mutter ermordet wurden
Randolph und Melinda: jeweils 1 EP für das bewegende Gespräch, als Randolph Melinda mit dem Doppelmord konfrontiert
Randolph: 1 EP von Elli für Randolph inneren Zwiespalt, was Melinda betrifft, und die Entscheidung, sie notfalls töten zu müssen
Charles und Melinda: je 1 EP von Darnamur für die Szene zwischen Katz und Maus auf dem Friedhof
Maura: 1 EP: Rückblende: Maura wird am späten Abend des gestrigen Tages Zeugin der Schießerei und erkennt Charles.
Maura: 1 EP: Mauras Neugier treibt sie dazu, nach den Teilnehmern der Schießerei zu suchen.
Maura: 1 EP: Maura findet die Attentäter in einer Lagerhalle und kommt mit ihnen ins Gespräch.
Maura: 1 EP: Maura schlägt sich Wacker gegen Harry.
Maura: 1 EP: Maura verteidigt sich gegen den Iren.
Maura: 1 EP: Maura macht so sehr durch das Klarstellen, dass sie sich alles merkt, was sie sieht und hört, auf sich aufmerksam, dass Charles beschließt, dass man vermeiden sollte, dass sie noch mehr mitbekommt.
Maura: 1 EP: Maura gibt sich nachdem Aufwachen aus der Betäubung schwach, um Gilbert auszutricksen.
Maura: 1 EP: Maura besteht darauf, zur Gruppe zurückzukehren, anstatt mit Gilbert das Land zu verlassen.
Maura und Gilbert: je 1 EP: Gilbert und Maura begleiten Charles, als er Porter zur Rede stellt.
Gruppen-EP
Kapitel 3.2 (Manchester)
Mittwoch, 11. März 1868- Gilbert hat Charles‘ Verhaftung veranlasst und sich selbst eingemischt.
- Die anderen haben nicht versucht, Charles‘ Verhaftung zu verhindern.
- Johanna wurde heimgebracht.
- Die Gruppe wurde von Oxley dabei erwischt, auf Charles‘ Grundstück herumzuschnüffeln.
- Inspector Hayes vom Scotland Yard hat Gilbert freigelassen.
- Melinda hat Charles, als Nonne verkleidet, in Haft besucht.
- Randolph hat sich auf Mr. C eingelassen.
- Gilbert hat sich von Jonathan überreden lassen, bei der Gruppe zu bleiben.
- Melinda hat Oxley davon überzeugt, dass die Gruppe zu Charles gehört.
- Charles hat mit Commissioner Routledge einen Deal abgeschlossen und wurde freigelassen.
- Charles hat Kontakt zu seinen Freunden in Manchester aufgenommen.
- Melinda und Randolph haben Oxley über die Geschehnisse aufgeklärt…
- … und Gilbert überzeugt, dass es berechtigte Zweifel an Charles‘ Schuld gibt.
- Charles‘ Treffen mit seinen Freunden hat in einer Schießerei auf der Straße geendet.
- Randolph hat Arthurs Leben gerettet.
- Die Eskalation des Streits mit Matthew während der Behandlungsszene konnte abgewendet werden.
Kapitel 4
- Gilbert erzählt in versammelter Runde, dass Jonathan und er überfallen/abgelenkt wurden.
Donnerstag, 12. März 1868 - Gilbert führt ein Vertrauen-aufbauendes Gespräch mit Oxley und verkündet seinen Entschluss, Charles zu helfen.
- Randolph und Matthew geraten heftig aneinander.
- Die Gruppe begibt sich auf die Suche nach den Attentätern.
- Harry findet heraus, dass William Raker („Billy“) für „Cromfield & Company Metalworks” arbeiten und Gilbert weiß, dass das ein metallverarbeitender Betrieb in London (Limehouse) ist.
- Die Befragung von Billy ergibt, dass Alan Stirling ihn und Donny angeheuert hat, um die Gruppe auszuspionieren.
- Randolph bedroht an der Norman Mill den King und dessen Familie.
- Gilbert flieht mit Maura und der Kutsche zu Oxley.
- Melinda bringt Johanna und deren Mutter um.
- Oxley merkt, dass Maura nicht ehrlich zu Gilbert ist.
- Randolph klaut Charles‘ Tagebuch.
- Melinda erfährt im Gespräch mit King, warum dieser sein Uhrentattoo trägt, und dass er sich Sorgen um Charles macht.
- Randolph erkundet die geschriebenen und losen Inhalte des Tagebuchs.
- Randolph entschuldigt sich beim King für die Bedrohung von dessen Familie.
- Maura kooperiert nicht mit Oxley und Harry, als die Inspector Hayes an Charles‘ Haus auftaucht.
- Randolph findet im Gespräch mit King heraus, wie er, Rosie, Ed und Charles zueinanderstehen.
- Randolph und Charles streiten sich vor Melinda, Rosie und dem King über Billy und Donny und Randolphs Vatermord.
- Randolph bringt Mr. C Charles‘ Tagebuch und lernt Angel kennen.
- Randolph erfährt, dass Johanna und ihre Mutter ermordet wurden – und dass Melinda die Täterin ist und es Jonathan Porter untergeschoben hat.
- Maura besteht darauf, sich der Gruppe anzuschließen, und Gilbert wird versprochen, ihm bei der Flucht aus dem Land behilflich zu sein.
- Randolph erzählt Charles vom Mord an Johanna und deren Mutter und davon, dass man Porter verdächtigt, ohne Melindas Beteiligung zu erwähnen.
- Melinda sucht nach Charles und schafft es, ihm beim Wiedergewinnen seiner Fassung zu helfen.
EP-Ausgaben
Randolph: -2 EP für den Tausch von zwei FertigkeitenZuletzt von Umbra am Fr Sep 02 2016, 14:29 bearbeitet; insgesamt 13-mal bearbeitet
Umbra- Tiefseemonster
-
Anzahl der Beiträge : 6616
Anmeldedatum : 09.07.12
Alter : 29
Wohnort : NRW
Laune : voll motiviert
Re: [Status & Notizen] "Lead, Steel and Riddles"
Inventar
Beute
Melinda:- 3 Minibomben
- Laudanum aus Randolphs Vorrat
- Matthews Inventar: Taschenuhr, 12 Revolverkugeln, einige Münzen
Charles
Billys Stalking-Notizen
Randolph:
- Donnys Revolver
- Billys Stalking-Notizen
- Charles' Notizbuch
- Charles' Ausweis (Professor Welton)
- Brief von (wahrscheinlich) Taylor an Charles
Gilbert:
- Donnys Springmesser
Maura:
- Küchenmesser
Verluste
Charles- Charles' Notizbuch
- Charles' Ausweis (Professor Welton)
- Brief von (wahrscheinlich) Taylor
Gilbert:
- Revolver
Maura:
- Revolver
Zuletzt von Umbra am Di Jan 05 2016, 19:56 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Umbra- Tiefseemonster
-
Anzahl der Beiträge : 6616
Anmeldedatum : 09.07.12
Alter : 29
Wohnort : NRW
Laune : voll motiviert
Re: [Status & Notizen] "Lead, Steel and Riddles"
Zuletzt von Leo am So Jul 03 2016, 23:37 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Leo-
Anzahl der Beiträge : 2410
Anmeldedatum : 02.04.14
Alter : 27
Wohnort : Hamburg
Laune : leicht versch(l)afen
Re: [Status & Notizen] "Lead, Steel and Riddles"
Ich mache mich dann in der nächsten Zeit auch mal daran, EP im Nachhinein noch zu verteilen. Ich war mal so frech und habe mir die Übersicht von Umbra geklaut.
1. Szene: Ankunft in Manchester/Bahnhof (Melinda, Randolph, Gilbert & Charles)
Folgt.
2. Szene: Polizeikutsche (Gil & Charles)/Johannas Haus (Melly & Randolph)
Folgt.
4. Szene: Böse Überraschung in der Gasse (Gil)/Auf dem Polizeirevier (Melly & Charles / Mr. C sagt Hallo (Randy)
Folgt.
5. Szene: Zurück bei Charles‘ Haus (Melly, Gil & Randolph)/ Pub & Schießerei (Charles)
Folgt.
6. Szene: Volles Haus plus Schusswunde (Melinda, Randolph, Gil & Charles)
Folgt.
1. Szene: Gespräch mit Oxley (Gilbert)/Geschehen im Kaminzimmer (Randolph)/Geschehen im Arbeitszimmer (Melinda und Charles):
Folgt.
2. Szene: Streit mit dem Iren (Melinda, Randolph, Gil & Charles):
Folgt.
3. Szene: Mauras Intro (Maura):
Folgt.
4. SWAT-Team im Einsatz
(alle):
Folgt.
5. Krankenversorgung und Verhör der Attentäter (alle):
Folgt.
6. Eskalation der Lage (alle): /
Folgt.
7. Flucht vom Tatort (alle):
Folgt.
8. Ankunft an der Norman Mill (alle):
Folgt.
9. Norman Mill 1 (Melinda, Randolph & Charles)/ Ankunft an Charles' Haus (Maura & Gilbert):
Folgt.
10. Norman Mill 2 (Melinda, Randolph & Charles)/ Charles' Haus (Maura & Gilbert):
Folgt.
- Farbcodes:
- Melinda
Charles
Randolph
Maura
Kapitel 3.2 (Manchester)
1. Szene: Ankunft in Manchester/Bahnhof (Melinda, Randolph, Gilbert & Charles)
Folgt.
2. Szene: Polizeikutsche (Gil & Charles)/Johannas Haus (Melly & Randolph)
Folgt.
4. Szene: Böse Überraschung in der Gasse (Gil)/Auf dem Polizeirevier (Melly & Charles / Mr. C sagt Hallo (Randy)
Folgt.
5. Szene: Zurück bei Charles‘ Haus (Melly, Gil & Randolph)/ Pub & Schießerei (Charles)
Folgt.
6. Szene: Volles Haus plus Schusswunde (Melinda, Randolph, Gil & Charles)
Folgt.
Kapitel 4 (bisher)
1. Szene: Gespräch mit Oxley (Gilbert)/Geschehen im Kaminzimmer (Randolph)/Geschehen im Arbeitszimmer (Melinda und Charles):
Folgt.
2. Szene: Streit mit dem Iren (Melinda, Randolph, Gil & Charles):
Folgt.
3. Szene: Mauras Intro (Maura):
Folgt.
4. SWAT-Team im Einsatz

Folgt.
5. Krankenversorgung und Verhör der Attentäter (alle):
Folgt.
6. Eskalation der Lage (alle): /
Folgt.
7. Flucht vom Tatort (alle):
Folgt.
8. Ankunft an der Norman Mill (alle):
Folgt.
9. Norman Mill 1 (Melinda, Randolph & Charles)/ Ankunft an Charles' Haus (Maura & Gilbert):
Folgt.
10. Norman Mill 2 (Melinda, Randolph & Charles)/ Charles' Haus (Maura & Gilbert):
Folgt.
Thorgrimm-
Anzahl der Beiträge : 2050
Anmeldedatum : 20.02.14
Alter : 33
Re: [Status & Notizen] "Lead, Steel and Riddles"
Hier sammle ich Informationen zu einzelnen Personen, Gegebenheiten, ohne sie zusammenzufassen.
- GB-Informationen-Datenbank:
- Familie Bakersfield:
OOC-Wissen:
-„Ich kann mich nur noch einmal dafür entschuldigen, dass ich Ihnen so einen Schreck eingejagt habe. Der Mann, der mich mit seinem Jagdgewehr begrüßt hat, ist Ihr Dienstherr, nicht wahr? Bakersfield heißt er, meine ich... Mein Vater machte früher Geschäfte mit einem Bakersfield...“ Wieder ein Gedankengang, der sich zwischen das schob, über das er eigentlich reden wollte. Aber gerade konnte er nicht anders, als darüber zu sinnieren. „Das war ein unliebsamer Bursche, ziemlich herrisch und erfolgsorientiert, aber neben meinem Vater wirkte er schon fast sympathisch.“
-„David Bakersfield hat keine Tochter in deinem Alter und da du seinen Namen nicht trägst, habe ich bereits das Naheliegendste geäußert, nämlich dass du für ihn arbeitest – nicht wahr? “ Johanna war nicht darauf eingegangen, als er dies schon einmal nebenbei angesprochen hatte. Sie hatte ihm aber auch nicht widersprochen, also war er sich ziemlich sicher, dass er mit seinem Schluss richtig lag.
-"Meine Familie?", wiederholte Johanna, nachdem Charles gefragt hatte. "Da gibt es kaum etwas zu sagen. Sie haben recht damit, dass ich bei den Bakersfields Arbeite. Aufgewachsen bin ich allerdings bei meiner Mutter Sofia. Naja, sie kanne die Bakersfields, das hat mir damals den Vorteil gebracht, dass ich dort arbeiten konnte. "
-Charles hatte sie gesehen, die Bakersfields. Gute Menschen, die sich Sorgen gemacht und ehrliche Tränen geweint hatten, als er ihr Dienstmädchen mitgenommen hatte.
-(Dann galt seine Aufmerksamkeit jedoch wieder dem Ziel. Die Balkontür war, zu seiner Verwunderung, noch immer nicht abgeschlossen. An Stelle des Hausbesitzers hätte Charles diese Schwachstelle sofort ausgemerzt, nachdem er schon auf so unangenehme Weise darauf hingewiesen worden war, dass sie existierte. Behutsam schob er die Tür hinter sich wieder zu. ) (Dafür, dass Kinder im Haus sein sollten, war es wirklich sehr ruhig. Aber auch die Erwachsenen ließen sich nicht blicken.) (Doch das Haus war wie ausgestorben.)
-Jake, der Junge der Bakersfields hatte seine Schwester im Schwitzkasten
-Es war der Polizei bekannt, dass Scarface in der letzten Nacht verletzt gewesen war – eine Platzwunde am Kopf, aus der Norly laut Aussage von Mr. Bakersfield, dessen Hausmädchen entführt worden war, stark geblutet hatte. Diese Information hätte kaum in Tremaines Hände gelangen können, denn die Bakersfields hätten dies nicht preisgeben können, da der Yard sie auf eigenen Wunsch in Sicherheit untergebracht hatte, und sonst wollte die Entführung niemand beobachtet haben.
-Einst hatte hier „J. T. Norly“ gestanden – der Name seines Großvaters. Dann „J. T. Norly & Son“ – nachdem sein Vater ins Geschäft eingestiegen war. „W. J. Norly“ nach dem Tod seines Großvaters. „W. J. Norly & Bakersfield“ – nach Beginn der Geschäftspartnerschaft mit dem Großhändler George Bakersfield, mit der die internationale Expandierung des Betriebs begonnen hatte. „W. J. Norly & Sons & Bakersfield“ – da hatte Charles‘ Unglück seinen Lauf genommen. „W. J. Norly & Sons“ – nachdem Charles‘ Bruder verstorben war, war die Partnerschaft mit Bakersfield in die Brüche gegangen, aber in Gedenken an Timothy hatte sein Vater ihn trotzdem auf dem Schild erwähnt haben wollen.
Randolphs Wissen:
-In einer älteren Zeitung von 1847 findet Randolph einen Bericht darüber die in die Wege geleitete Expansion des Norly-Unternehmens, zurück zu den ursprünglichen Wurzeln, dem Überseehandel mit den Kolonien. Es wird überschwänglich von dem Erfolg der Familie Norly und ihrer wichtigen Rolle in der jüngsten Geschichte von Manchester erzählt, dass sie zu den angesehensten Bürgern der Stadt gehören, etc. … aber dass das auch auf Norlys neuen Geschäftspartner und Großhändler, George Bakersfield, zutrifft. Wahrscheinlich ein Überschuss an überheblichem Trara, den man gar nicht näher ausführen muss, weil er irrelevant ist. Am interessantesten für Randy daran ist vermutlich die Fotografie zu dem Artikel. Darauf sind, laut Unterschrift, William Norly und George Bakersfield beim Besiegeln ihrer Partnerschaft zu sehen (sie reichen sich die Hand). Norly hat tatsächlich deutliche Ähnlichkeit zum heutigen Charles, wenn er auch einen säuberlich gestutzten, aber mächtigen Vollbart trägt und keine Narbe im Gesicht hat. Darüber hinaus sind auf dem Bild mit etwas Abstand hinter W. Norly auch noch Charles und Timothy zu sehen. Es sind junge Männer, Anfang bis Mitte zwanzig, und sich beinahe so ähnlich, als könnten sie Zwillinge sein. Nur wirkt Timothy (laut Unterschrift ist es Timothy) in diesem Augenblick um einiges glücklicher als Charles. Zu diesem Zeitpunkt hat er seine Narbe noch nicht.
- Timothy Norly:
OOC-Wissen:
-„Es stimmt, ich sehe Sie heute nicht zum ersten Mal, auch wenn wir uns persönlich erst jetzt kennengelernt haben. Es ist mir übrigens ein Vergnügen. Ihre rebellische Ader gefällt mir, sie erinnert mich ein bisschen an meinen Bruder.“
-Seine Nachbarn hatten nicht gewusst, dass er sich in Wahrheit höchstens am Wochenende zu Haus aufgehalten hatte. So sehr er auch froh gewesen war, die ehemaligen Bewohner los zu sein – ihm größtenteils unliebsame Familienangehörige und Angestellte –, war es ihm nach dem Tod seiner Mutter immer seltsam leer vorgekommen.
Auch die Erinnerungen an seinen Vater und seinen Bruder, die er mit seinem Heim verband, hatten ihn dazu bewegt, dort lieber nicht allzu häufig Zeit zu verbringen. Das hatte ihn, wenn es ihn in einem falschen Moment erwischt hatte, nur wütend gemacht und ihn dazu gebracht, den sortierten Vorrat an teuren Spirituosen, den sein Vater sich angelegt und zurückgelassen hatte, zu plündern.
-Jedoch verschwand dieses Lächeln wieder von seinem Gesicht, weil Alan wieder zu sprechen begann und ihn „Timothy“ nannte. Charles spürte, wie sich seine Muskeln anspannten und sich schmerzender Druck in seinen Schläfen aufbaute, da er die Zähne zusammenpresste. Dieser Umstand – und auch, dass er mit jeder weiteren Erwähnung dieses Namens fester zubiss – hinderte ihn daran, Alan sofort anzufahren.
-Wenn Sie mich noch einmal ‚Timothy‘ nennen, könnte es wirklich sein, dass ich mich vergesse!“
Damit hatte Mr. Stirling, sicher unbewusst, wirklich einen äußerst wunden Punkt getroffen. Wunder ging es kaum.
„Nehmen Sie, was Sie wollen, wenn Sie mich unbedingt mit einem Namen ansprechen müssen, aber nicht den meines Bruders! Ich…“
-„Bedenken Sie, so kommen Sie an ihre Habseligkeiten und können sie mit passender Entschuldigung zusammenpacken und damit verschwinden. Außerdem möchte ich Ihnen nahelegen, Ihrer Familie so zu berichten, dass es Ihnen gutgeht. Sie in Sorge zu lassen, ist nicht richtig. Glauben Sie mir, das sollten Sie lieber nicht tun.“
Charles wusste, dass diese Ungewissheit stark an einem nagen konnte – und dass zumindest seine Mutter es ihm nie vergeben hatte, dass sie nach dem Tod seines Bruders fast zwei Jahre lang auf ein Lebenszeichen ihres verbliebenen Sohnes hatte warten müssen. Charles erinnerte sich daran, dass sie ihn mit einer Ohrfeige begrüßt und ihm dann schluchzend um den Hals gefallen war, als er plötzlich wieder vor ihrer Tür gestanden hatte. Das hatte bis zu ihrem Tod zwischen ihnen gestanden.
-Auch wenn dieser Wutausbruch harmloser gewesen war als derjenige, den Alan heraufbeschworen hatte, indem er Charles mehrmals mit dem Namen von dessen Bruder Timothy angesprochen hatte, hatte Mr. Stirling wahrscheinlich nun erreicht, was er hatte erreichen wollen: Charles aus der Fassung gebracht.
-Während Randolph aus dem Blick, mit dem der Alte die junge Hure nun beäugte, nicht mehr als Misstrauen abzulesen vermochte, erkannte Melinda, dass sowohl der Name Timothy als auch die Titel der beiden Organisationen, die sie nannte, jeweils etwas in dem Mann auslösten. Sowohl Unsicherheit, denn nun musterte er die Fremden erneut, als wolle er versuchen, sie einzusortieren, aber auch Ärger.
-Nachdem Charles‘ Bruder verstorben war, war die Partnerschaft mit Bakersfield in die Brüche gegangen, aber in Gedenken an Timothy hatte sein Vater ihn trotzdem auf dem Schild erwähnt haben wollen.
-Aber auch die Lagerhalle hatte eine ansehnliche Größe. Als Kind hatte Charles mit seinem Bruder gern Verstecken zwischen den aufgestapelten Säcken voller Baumwolle und den Paletten voller Garn gespielt
-Traum: „Redest du schon wieder mit dir selbst, Charlie?“, sprach ihn jemand an, der hinter ihm leger auf der Couch in einem schäbigen Zimmer saß, das zu einem dieser Wohnblöcke gehörte, die man für die wachsende Arbeiterschicht der Stadt errichtet hatte. Charles erkannte das zu der Stimme passende, ihm wohlbekannte Gesicht, als er sich umwandte. Manche sagten, es sei seinem eigenen so ähnlich, dass man sie für Zwillinge halten konnte.
„Nenn mich nicht so, Tim“, brummte Charles missmutig. „Was willst du von mir? Ich hasse es, dass du dich immer so anschleichst.“
„Vater sucht dich. Ich soll dich zu ihm bringen.“
„Warum kommt er nicht selbst, wenn er sich wieder eine neue Strafe für mich ausgedacht hat?“
Timothy lachte. „Weil wir beide seine Schoßhündchen sind und nicht umgekehrt.“
Charles lachte nicht. „Verschwinde.“
Sein Bruder verschränkte die Arme hinter dem Kopf und machte es sich noch ein bisschen bequemer.
„Du könntest dir ruhig etwas Besseres leisten als diese Absteige“, meinte Timothy naserümpfend. „Ich fürchte, ich habe gleich Läuse, wenn ich wieder aufstehe.“
Charles ging nicht darauf ein. „Sag ihm, dass ich Besseres zu tun habe.“
„Wir beide wissen, dass das nicht stimmt. Und Vater wird nur noch wütender, wenn du ihn warten lässt.“
Charles zuckte mit den Schultern. „Er ist seit einem Monat ununterbrochen noch wütender als im Moment zuvor.“
„Was erwartest du? Du hast Carthick vor unseren Arbeitern zusammengeschlagen und tust noch nichtmal so, als ob es dir leidtut.“
Charles ging auf diese Bemerkung nicht ein. Was an jenem Tag geschehen war, war berechtigt gewesen. Ein Vorarbeiter, der seine Untergebenen, vor allem die Kinder, zu sehr in die Schranken wies, verdiente die Behandlung, die Charles ihm hatte zuteilwerden lassen. Der große William Norly sah das natürlich anders. Der große William Norly hielt seinen zweiten Sohn für schwach und unbeherrscht. Der große William Norly hatte kein Fünkchen Anstand im Leib – und Tim leckte diesem despotischen Fettsack auch noch die Füße.
„Vielleicht bringt ihn seine Enttäuschung um, wenn ich noch etwas warte“, überlegte Charles laut und ging einfach. Die Straße empfing ihn wie ein alter Freund. Die Luft war trüb vom Regen, aber dieser vertrieb wenigstens den Staub und den Ruß und ließ Charles freier atmen.
Er hatte keine Lust, sich mit seinem Bruder zu streiten. Er war einfach frustriert und aufgewühlt. Die Vorstellung, England bald den Rücken kehren zu müssen, machte ihm Angst. Dabei war es aber nicht das, was vor ihm lag, das, was ihn beunruhigte, sondern was er hinter sich lassen würde.
- Die Details des Geträumten verblassten immer mehr. Am präsentesten waren natürlich diese verdammten Mistköter, die versucht hatten, ihn zu fressen; aber auch die anderen Geschehnisse und Gesichter, an die Charles sich erinnerte, waren keineswegs angenehm gewesen. Ed, Sofia… Timothy.
Tim.
-„Doch dieser Name… Stead… er kommt mir irgendwie bekannt vor. Ja, Stead war der Name dieser Frau“, überlegte er nickend.
„Sie war schon einmal hier, ich erinnere mich daran.“
Der alte Mann suchte Augenkontakt zu Melinda.
„Nur hat sie Master Timothy dringend sprechen wollen, Mr. Norlys Bruder. Er ist inzwischen verstorben, schon vor vielen Jahren… Doch ich weiß noch genau, dass sie behauptete, von ihm ein Kind zu erwarten. Von Timothy, nicht von Charles“, hob er hervor und seine Stirn zog wieder tiefe Falten.
„Das Mädchen war inzwischen erwachsen, nicht? Nicht nur wenig dreist, es nun beim anderen Bruder zu versuchen. Und welch seltsamer Zeitpunkt dafür…“
-„Ich meine, ausschließen kann man es dann nicht unbedingt, dass sie tatsächlich seine Tochter ist… war. Er muss es nicht sein, auch Master Timothy muss es nicht gewesen sein. Laut ihm war diese Stead eine Prostituierte, die ihm das Kind des Geldes wegen anhängen wollte und selbst nicht wüsste, wer es gezeugt habe. Er behauptete auch, sie nicht zu kennen. Aber, nun, um ehrlich zu sein bezweifle ich Letzteres, auch wenn man über Verstorbene nicht schlecht sprechen sollte… oder als Butler überhaupt über seine Arbeitgeber.“
-„Mein Bruder…“
Charles wusste nicht, ob er das glauben konnte.
„Warum hätte Sofia…?“
Er schüttelte abermals den Kopf. Wenn Oxley von der Sache wusste und gesagt hatte, dass sie behauptet hätte, das Kind sei von Timothy, bedeutete das, dass sein Bruder…
„Nein. Er hätte nie…“
Allerdings, wenn er ehrlich zu sich war: „Doch, hätte er. Er kannte sie.“
Dennoch ergab es für Charles wenig Sinn.
„Aber sie hat mich geliebt… ich…“
Er war all die Jahre so überzeugt davon gewesen. Er hatte keinen Moment daran gezweifelt, dass Johanna ihm die wahren Begebenheiten geschildert hatte. Vermutlich war das Mädchen selbst Opfer dieser Intrige geworden. Sie war eine schlechte Lügnerin gewesen. Sie musste überzeugt davon gewesen sein, wirklich seine, Charles‘, Tochter gewesen zu sein.
Sofia Stead war eine Krankenschwester gewesen. Charles erinnerte sich noch genau an ihre erste Begegnung. Timothy… Timothy war dabei gewesen. Gut möglich, dass das alles schon damals begonnen hatte. Gut möglich, dass Sofia sie beide belogen und betrogen hatte. Allerdings… vielleicht war Charles einfach nur naiv gewesen.
Das war alles so demütigend.
-… und nun die demütigende Erkenntnis, dass er nicht nur von Johannas Mördern hinters Licht geführt worden war, sondern auch von Sofia und sogar Timothy vor so vielen Jahren. Wenn er ehrlich zu sich war, überraschte ihn Timothys Rolle bei der ganzen Sache nicht. Aber dass Sofia ihm etwas vorgemacht hatte… Charles ärgerte sich, so naiv gewesen zu sein.
Es war wohl Ironie des Schicksals, dass sie sich den falschen der Norly-Brüder als den Vater für ihr Kind ausgesucht hatte. Während Timothy sie und seine Vaterschaft verleugnet hatte, hätte Charles alles darangesetzt, für Sofia zu sorgen. Und für Johanna. Er hätte sie geheiratet. Vielleicht war es an dieser Stelle auch Glück für Charles selbst, dass es anders gekommen war. Wobei sein Leben sicher anders verlaufen wäre und bestimmt nicht in seiner jetzigen Situation geendet hätte. Johanna und Sofia hatten beide den Tod nicht verdient. Und auch Timothy nicht. Charles hätte nun gern jemanden gehabt, den er anschreien konnte. Sein Bruder wäre eine exzellente Wahl gewesen. Auch mit Porter war Charles eigentlich noch nicht fertig…
-„Mr. Norly hat die Nachricht also nicht gut aufgefasst, wie es aussieht. Ich hoffe nur, er meint damit nicht, dass er gedenkt, sich für die Morde zu rächen. Ich wüsste nicht, was er sonst damit andeuten könnte. Andererseits… Wenn er etwas mit Master Timothy zu klären gedenkt, finden Sie ihn vielleicht auf dem Friedhof. Er ist der letzte der Norlys, der noch übrig ist. Der Rest liegt dort in einer Familiengruft begraben. Ich weiß, dass das nicht konventionell klingt, aber er spricht manchmal zu den Toten, wenn er sie vermisst… oder ihren Rat sucht.“
-„Nun, mein Bruder hat dieses furchtbare gelbe Ding so vergöttert, dass er es selbst noch anziehen wollte, als er dem längst entwachsen war“, erzählte er und lächelte schwach.
Randolphs Wissen:
-„Manchmal hat man das Pech oder Glück – je nachdem –, dass so ein Text durchscheint, wenn man ihn gegen das Licht hält. Man kann Essig hierfür verwenden, gängig sind aber auch Fruchtsäfte oder Milch, wenn man es sich einfach machen will. Bei Hitze färbt sich das, was einst unsichtbar war, bräunlich und die Botschaft ist lesbar. Mein Bruder und ich hatten in unserer Kindheit unseren Spaß daran. Allerdings erwarte ich, um ehrlich zu sein, eigentlich nicht, dass auch nur ein kleines Pünktchen oder Komma auf diesem Blatt Papier sichtbar wird.“
-Tagebucheintrag (eventuell an Timothy adressiert)
-Allerdings begann die Blütezeit des Norly-Unternehmens damit zu bröckeln, dass Charles' Bruder Timothy überraschend verstarb und Charles selbst, der sich zu dem Zeitpunkt in China aufhielt, kurz darauf für etwa zwei Jahre von der Bildfläche verschwand. Als Charles wieder in Manchester auftauchte, ging es dem Betrieb weniger gut
-Zu Timothy Norly findet Randolph auch eine Todesanzeige vom 2.2.1853, in der beklagt wird, dass er unerwartet plötzlich verstarb.
-In einer älteren Zeitung von 1847 findet Randolph einen Bericht darüber die in die Wege geleitete Expansion des Norly-Unternehmens, zurück zu den ursprünglichen Wurzeln, dem Überseehandel mit den Kolonien. Es wird überschwänglich von dem Erfolg der Familie Norly und ihrer wichtigen Rolle in der jüngsten Geschichte von Manchester erzählt, dass sie zu den angesehensten Bürgern der Stadt gehören, etc. … aber dass das auch auf Norlys neuen Geschäftspartner und Großhändler, George Bakersfield, zutrifft. Wahrscheinlich ein Überschuss an überheblichem Trara, den man gar nicht näher ausführen muss, weil er irrelevant ist. Am interessantesten für Randy daran ist vermutlich die Fotografie zu dem Artikel. Darauf sind, laut Unterschrift, William Norly und George Bakersfield beim Besiegeln ihrer Partnerschaft zu sehen (sie reichen sich die Hand). Norly hat tatsächlich deutliche Ähnlichkeit zum heutigen Charles, wenn er auch einen säuberlich gestutzten, aber mächtigen Vollbart trägt und keine Narbe im Gesicht hat. Darüber hinaus sind auf dem Bild mit etwas Abstand hinter W. Norly auch noch Charles und Timothy zu sehen. Es sind junge Männer, Anfang bis Mitte zwanzig, und sich beinahe so ähnlich, als könnten sie Zwillinge sein. Nur wirkt Timothy (laut Unterschrift ist es Timothy) in diesem Augenblick um einiges glücklicher als Charles. Zu diesem Zeitpunkt hat er seine Narbe noch nicht.
- Dr. Andrew Taylor:
OOC-Wissen:
-Hill war es, der das betretene Schweigen brach, wieder nur mit so vielen Worten, wie er für nötig hielt. „Reden Sie mit uns, Doctor“, sprach er den Mann am Boden an.
Erst jetzt, da dieser aufsah, erkannte Drake, dass es sich um Doctor Andrew Taylor handelte, der ab und zu für den Divisionsarzt der Abteilung Whitehall einsprang, zu der auch Drake gehörte. Der Doctor war vom Äußerlichen ein unscheinbarer, durchschnittlicher Mann Ende Dreißig, dem man seinen Beruf nicht auf den ersten Blick ansah, dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – genoss er einen guten Ruf, das wusste Drake. Offenbar hatte Taylor das Pech gehabt, der Arzt zu sein, der am nächsten vom Tatort wohnte. Wie alle hier wirkte der Doctor so, als läge er um diese Zeit normalerweise schlummernd im Bett; dunkle Stoppeln übersäten sein Kinn, die neben seinem Schnurrbart etwas fehl am Platze wirkten. Doctor Taylor war neben Hill scheinbar der einzige, der lediglich vom Schlafmangel etwas mitgenommen wirkte, und nicht auch vom Anblick der Leiche. Der Mann lächelte sogar, als er aufstand, um dem Chief Commissioner die Hand zu reichen.
-„Freut mich, Sie zu sehen, Sir“, begrüßte Doctor Taylor Hill. „Ich habe schon auf Sie gewartet. Das Opfer ist männlich, um die sechzig Jahre alt, schätze ich. Er riecht ziemlich streng nach Alkohol. Ihre Leute haben eine gut geleerte Whiskyflasche bei ihm gefunden, auch die Kleidung wirkt mir teilweise so, als wäre sie nicht nur mit Blut getränkt. Wenn ich eine Vermutung anstellen darf, denke ich, dass er zur Tatzeit ziemlich betrunken war. Genaueres dazu kann ich auf den ersten Blick noch nicht sagen. Aber wenn sich meine Vermutung bewahrheitet, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er auf dem Kutschbock eingeschlafen ist. Das würde auch erklären, warum er dort saß. Er ist vom Regen völlig durchnässt. Offen gesagt, wäre er vielleicht an Unterkühlung gestorben, wenn der Täter ihn nicht aufgeschlitzt hätte. Vor etwa drei Stunden hat es aufgehört zu regnen, sagte man mir, der Mord muss auf jeden Fall nach diesem Zeitpunkt stattgefunden haben. Die Blutspuren sind vom Regen nicht verdünnt worden. Und wie es aussieht, hat der Täter den Toten nicht bewegt. An der Kutsche finden sich einige blutige Spuren, die der Täter hinterlassen haben könnte. Es könnten Handabdrücke sein, aber das lässt sich nur schwer sagen, da die Kutsche noch nass vom Regen war und die Spuren stark verlaufen sind.“
-Der Doctor wartete rücksichtsvoll einen Moment lang, bis Drake bereit für neue Informationen war. Trotzdem der Inspector nicht alles mitbekommen hatte, was der Doctor bisher gesagt hatte, kam er nicht umhin, den Mann zu bewundern, da dieser neben der Leiche auch den Tatort anscheinend genau analysiert hatte, obwohl das eigentlich nicht seine Aufgabe war. Oder doch? Drake kam der Gedanke, dass sich der Chief bestimmt bewusst für Doctor Taylor entschieden hatte. Taylor schien gründlich vorzugehen.
„Kommen wir zum Wesentlichen“, kündete Taylor an. Er ging um die Leiche herum und hockte sich wieder hin, um dann mit der Hand seinen sachlichen Beschreibungen zu folgen. „Wie Sie sehen, haben wir hier drei offensichtliche Wunden, die dem Opfer mit einer sehr scharfen, beidseitigen Klinge mit einer Länge von schätzungsweise vier Zoll beigebracht wurden. Der Stich in die Kehle müsste der erste gewesen sein, offenbar mir viel Kraftaufwand und dementsprechend tief. Dieser Schnitt hier“, sagte Doctor Taylor und zeigte auf die Wunde, die sich beinahe über die gesamte Länge des Oberkörpers erstreckte, „beginnt am Ansatz des rechten Schlüsselbeins und verläuft, wie Sie sehen, fast senkrecht bis auf die Höhe des Bauchnabels. Sehen Sie hier, das Brustbein liegt frei, die Spuren der Klinge auf der Knochenoberfläche sind minimal. Offenbar ist er Täter hier behutsamer vorgegangen. Es wirkt im Vergleich zum unteren Ende der Wunde aber lediglich wie ein Kratzer. Hier, sobald kein Knochen mehr im Weg ist, wird der Schnitt wesentlich tiefer, aber die inneren Organe sind auf den ersten Blick nicht verletzt. Kommen wir zur Schnittwunde im Gesicht. Sie verläuft über die linke Wange, angesetzt am Jochbein bis zum unteren Ende des Unterkiefers. Nicht besonders tief, die Klinge hat kaum mehr als die Haut durchtrennt. Insgesamt ist es ein äußerst blutiges Werk. Ich vermute, der Täter hat nicht wenig vom Blut des Opfers an seiner Kleidung mitgenommen.“
-Dr. Taylor, der gerade noch die übel zugerichtete Leiche des Kutschers beäugt hatte, hatte es sich anscheinend nun zur Aufgabe gemacht, ihn, einen Inspector, dem seine Aufgaben sichtlich zu schaffen machten, aufzubauen oder aufzupäppeln oder was auch immer.
Munter, als hätte er mit dem Blut des Ermordeten auch die bedrückte Stimmung von den Händen abgewaschen, die den Tatort überschattet hatte, plauderte der Doc über eigentlich alltägliche und zudem noch belanglose Dinge - gerade wohl über einen auf eigentlich witzige Weise missglückten Urlaub in York.
-So sehr der Doctor sich auch bemühte, ihn auf andere Gedanken zu bringen und ihn aufzumuntern, was man gegenüber einem völlig Fremden auch als ein bisschen zu viel der Fürsorge werten konnte, sah sich Drake in einem Tief gefangen. Aber wenigstens hatte Taylor den Chief Commissioner davon überzeugen können, dass bereits genug Polizisten vor Ort und Drakes Anwesenheit nicht unbedingt erforderlich war. Der Inspector hatte es für angemessen gehalten, diesen Gefallen zu erwidern, indem er auch einwilligte, noch etwas mit dem Doc trinken zu gehen.
Wobei, im Nachhinein betrachtet, auch das nicht so wirklich stimmte. Während Drake gerade an seinem zweiten Glas nippte, hatte Taylor noch immer nichts bestellt. Er saß einfach nur auf seinem Barhocker, den Rücken zum Tresen und sich mit einem Ellbogen lässig auf denselben stützend, und redete und redete. So wie er es schon den ganzen Weg hierher gemacht hatte.
-"Sie wollen nicht mit mir reden, oder?", war das erste, was Drake von Dr. Taylors Worten vollkommen bewusst wahrnahm. Es klang weder beleidigt, noch sonst auf irgendeine Art und Weise verärgert.
Der Inspector ließ sein Glas sinken. Er fragte sich, ob Taylor das erst jetzt in den Sinn gekommen war oder ob dieser nun seine Taktik wechselte.
"Wissen Sie", fuhr der Doc fort, "ein Wort von Ihnen genügt und ich werde fortan schweigen wie ein Gr-" Er unterbrach sich und korrigierte sich schnell. "... und meine Lippen wären versiegelt. Wir können einfach hier sitzen und uns anschweigen."
"Das ist es nicht", brachte Drake langsam hervor, nachdem er den Mann einen Moment lang gemustert hatte. "Ich bin mit den Gedanken einfach woanders, das verstehen Sie sicherlich."
"Also wollen Sie über das sprechen, was Sie beschäftigt?", fragte Taylor nach, scheinbar mit der Absicht, dazu zu ermutigen.
"Ich weiß nicht, was das nützen sollte", gestand Drake abweisend.
Nein, er wollte nicht darüber reden. Außerdem ihm gefiel der Gedanke nicht recht, sich gegenüber einem Fremden, dem er aber wahrscheinlich noch oft genug begegnen würde, zu öffnen.
"Gut", lächelte Dr. Taylor verständnisvoll. "Dann werde ich den Anfang machen."
Er drehte sich in einer flüssigen Bewegung auf dem Barhocker herum und saß nun gerade vor dem Tresen.
"Ich kannte den Toten", begann er und Drake sah verwundert von seinem Glas auf. "Ich kannte ihn sogar ziemlich gut. Es handelt sich Edward Tilling, da besteht kein Zweifel. Ich habe ihn sofort erkannt, trotzdem ich ihn seit Jahren nicht mehr gesehen habe, trotz des Schnittes im Gesicht."
Drake erkannte nicht, dass sich etwas in der Tonlage in Taylors Stimme änderte, was ihn etwas stutzig machte.
"Sie standen sich wohl nicht sehr nahe", vermutete der Inspector.
"Doch, doch", versicherte der Doc mit einem Lachen, das leicht bitter anmutete. "Er war mir in meiner Jugend, und weit darüber hinaus, so etwas wie ein Vater. Er leitete damals eine Theatergruppe, wissen Sie. Hier in London. Wir waren alle furchtbare Amateure, aber Ed erkannte Talent in jedem von uns, brachte es ans Licht und schaffte, es bei manchen regelrecht erblühen zu lassen."
Drake wusste nicht, was er sagen sollte, denn er war nun umso mehr verwundert, dass Dr. Taylor der Tod des Kutschers nichts auszumachen schien... dass dieser selbst Drake, der Tilling nicht gekannt hatte, mehr berührte. Also beschränkte sich die Antwort des Inspectors auf eine vertiefende Frage: "Auch bei Ihnen?"
Der Doc schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich kann das nicht beurteilen. Alles, was ich weiß, ist, dass es Spaß machte. Erst als sich unsere Gruppe aufzulösen begann, trennten sich unsere Wege. Ich ließ die Bühne hinter mir."
"... und Tilling wurde Kutscher?"
"Irgendwie musste er Geld verdienen", entgegnete Taylor schulterzuckend. "Obwohl ich mir nicht vorstellen möchte, wie sehr ihn das deprimiert haben muss."
Drake schwieg einen Augenblick, zögernd, aber dann traute er sich doch, seinen Gedanken auszusprechen. "Dass er ermordet wurde, scheint Ihnen trotzdem nicht sonderlich nahe zu gehen."
"Der Tote, den wir eben vor uns hatten, ist für mich nicht mehr als ein Toter. Ich habe schon zu viele zu Gesicht bekommen, als dass mich das sehr mitnehmen würde. So seltsam das auch klingen mag. Das ist mein Fluch, wenn Sie so wollen. Das ist es, was mich beschäftigt. Nicht, dass ein Freund von mir ein so grausiges Ende hatte, sondern, dass es in mir nicht so viel auslöst wie es sollte. Ich sollte schreien, aus Verzweiflung und Wut Dinge um mich schmeißen... Das hätte ich früher getan. Aber heute stimmt es mich einfach nur traurig. Und selbst das sieht man mir nicht an."
-Doctor Taylor fluchte innerlich. Er war so nah dran gewesen! Sein Gesprächspartner, Inspector Drake, hatte gerade zum Reden angesetzt, als ein Geräusch, das durch die lauten Gespräche im Café kaum vernehmbar gewesen war, diesen abgelenkt hatte.
Und nur über sich selbst zu reden, wäre bestimmt nicht alles gewesen! Vielleicht, nach ein paar Drinks mehr, hätte Drake auch einige interessante Details über seine Ermittlungen und auch über den Chief Commissioner preisgegeben. An Informationen kam man selten heran, ohne auffällig zu werden, das wusste Taylor. Erschwerend kam hinzu, dass Hill ihn sowieso schon beobachten ließ. Das war spätestens klar geworden, als dieser nach ihm persönlich verlangt hatte.
Dieser verdammte Bulle!
Der Chief hatte es zwar nicht ausgesprochen, doch Taylor war das drohende Funkeln in dessen Blick bei ihrem „Geschäftstreffen“, wie auch während aller darauf folgender Begegnungen nicht entgangen. Dennoch war es seine Pflicht als Arzt gewesen, der Polizei dienlich zu sein so sehr er konnte. Es wäre nicht nur dumm gewesen, diese Bitte nach seinen Diensten abzulehnen und damit noch mehr unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sondern es wäre auch seinem fachlichen Ruf nicht förderlich gewesen. Er hatte keine Wahl gehabt, aber gleichzeitig hatte diese Art von Zwangsrekrutierung ihm auch Zutritt zu sonst verschlossenen Bereichen gewährt. Wenn man es aus dieser Perspektive betrachtete, war es sogar eine wahrhaft vorteilhafte Chance.
Nun hatte sich die Gelegenheit geboten, einen der Ermittler auszuhorchen, günstiger Weise offenbar einen von der labilen Sorte. Ausgerechnet dann kam etwas dazwischen!
Doctor Taylor tat so als würde es ihm nichts ausmachen, als sich Drake, mit der Hand misstrauisch auf seinem Revolverholster ruhend, den Weg zur Tür des Kaffeehauses bahnte. Ganz umsonst war Taylors aufgebrachte Zeit nicht gewesen, hatte er zumindest den bereits gut gefüllten Notizblock des Inspectors unauffällig an sich nehmen können. Nun ruhte dieser nicht mehr in Drakes, sondern in seiner eigenen Manteltasche.
Aber vielleicht, nachdem Drake sich davon überzeugt hatte, dass er durch die bereits durchlebten Ereignisse dieser Nacht nun schon Geister sah, war der Inspector weiterhin bereit, sich mit Taylor zu unterhalten und den Arzt unbewusst mit den Informationen zu füttern, auf die dieser aus war.
Es muss einfach mehr hinter den Mordfällen stecken, als man uns glauben lassen will.
Und mit „uns“ meinte er die breite Bevölkerung des Landes.
„Etwas ist faul im Staate Großbritannien“, verfälschte er in Gedanken die Worte, die Shakespeare Marcellus im Stück „Hamlet“ in den Mund gelegt hatte. Gerade bei der Polizei und insbesondere an diesem Scarface-Fall.
Dessen war Taylor sich bewusst, er wusste nur noch nicht, wo genau diese Fäulnis saß und welchen Ausmaßes sie wirklich war. Er hatte so seine Ahnungen und Befürchtungen, doch ihm fehlten die konkreten Bestätigungen dafür.
Hill hatte damit sicherlich zu tun. Aber wie? Und wer waren die anderen Drahtzieher in diesem Spinnennetz von Lügen, Betrug und Korruption?
Seufzend blickte Taylor dem Inspector hinterher. Der Polizist war offenbar ein kleiner Fisch im Ozean namens Scotland Yard. Wahrscheinlich war Drake sogar einer von denjenigen, die ehrlich und aufrichtig ihren Aufgaben nachgingen und sich durch keine Summe vom rechten Pfad ablenken lassen würden. Ein Gutmensch und naiv war der Inspector mit Sicherheit, denn er hatte ihm die kleinen manipulativen Lügen, die Taylor in ihr Gespräch gestreut hatte, ohne großes Misstrauen sofort abgekauft.
Dann überschlugen sich die Ereignisse.
Aus Richtung des Eingangs war ein Knall zu hören, ein Schuss offenbar, und da die Tür weit geöffnet stand, hatte ihn auch jeder im Kaffeehaus gehört. Ein erschrockenes Schweigen machte sich breit und Drake, den die abgefeuerte Kugel wohl knapp verfehlt hatte, war mit seiner Aufforderung zur Kapitulation zu hören, die er an den Angreifer richtete.
Verflucht, Charles, was ist nur in dich gefahren?, ging es Doctor Taylor durch den Kopf. Nach der Entführung einer Prostituierten, dem Verprügeln von zwei Polizisten und dem Mord am Kutscher Tilling müsste man doch meinen, dass diese Missetaten genug für eine Nacht gewesen wären. Selbst für ein Kaliber wie es Scarface offenbar inzwischen darstellte.
Laut rief Taylor jedoch aus: „Auf den Boden!“, und die Gäste des Cafés, auch wenn sie größtenteils ziemlich angetrunken waren, kamen seiner Forderung nach.
Selbst machte er aber keine Anstalten, in Deckung zu gehen, sondern zog seinen eigenen Revolver, um Drake zur Hilfe zu eilen. Trotz allen Misstrauens hatte Hill persönlich angewiesen, dass er die Waffe trug – wahrscheinlich, um den Schein nach außen zu wahren. Vielleicht hatte der Chief Commissioner sogar gedacht, Taylor selbst würde ihn durch diese Geste nicht durchschauen.
Doch gerade als der Arzt an Drakes Seite war, riss eine Detonation beide von den Füßen. Staub von roten Ziegeln, Straßendreck und Feuchtigkeit rieselten auf sie hinab.
Taylor brauchte einen Moment, um sich zu orientieren, denn ein lautes Pfeifen lag in seinen Ohren, die sonst nur stark gedämpfte Schreie und Stimmen wahrnahmen, und sein Gleichgewichtssinn spielte dadurch, dass er zu Boden geschleudert worden war, etwas verrückt. Verletzt schien er jedoch nicht zu sein und hatte sich schneller wieder aufgerappelt als der Polizist.
Der Arzt griff dem offenbar größtenteils auch unversehrten Drake unter die Arme, um ihm beim Aufstehen zu helfen, und beide starrten auf die Staubwolke vor sich, um die vermummte Person ausfindig zu machen, auf die Taylor nur einen kurzen Blick hatte erhaschen können.
Dann sahen sie Bewegung von sich – eine Gestalt mit weitem Mantel, die davonlief. Drake sprintete sofort los, um die Verfolgung aufzunehmen, und Taylors Versuch, den Polizisten zurückzuhalten, kam zu spät. Auf die Rufe des Doctors, die dieser selbst kaum hörte, reagierte Drake ebenfalls nicht. Taylor hegte keinen Wunsch danach, Täter und Polizist zu folgen, doch es war seine Pflicht.
Aber als er gerade losrannte, fiel ihm eine Person auf, die nahe des Eingangs zum Café auf dem Boden lag.
Es war dieser Mann im weißen Kittel, ein Wissenschaftler vielleicht, der ihm bereits im Kaffeehaus aufgefallen war. Der Arzt sank neben dem Mann auf die Knie und drehte dessen reglosen Körper auf den Rücken. Die Staubwolke der Explosion war inzwischen fast komplett verflogen, sodass er das Einschussloch und den blutroten Fleck auf dem Oberkörper des Fremden nur zu gut erkennen konnte. Langsam kehrte auch sein Hörvermögen wieder zurück. Taylor bemerkte einige vom Alkohol mutige Gäste des Cafés, die auf die Straße traten, und hörte Feueralarm in naher Ferne, doch er ließ sich nicht ablenken.
Er war unverhofft zu einem Patient gekommen. Noch lebte der Angeschossene und vielleicht würde er auch überleben. Inzwischen hatte sich auch der Kellner des Kaffeehauses zu Taylor gesellt, den dieser herbeigewunken hatte, um ihm bei der Erstversorgung des Schwerverletzten zu assistieren.
Kurz, als Doctor Taylor aufblickte, um hastig Verbandsmaterial aus seiner Arzttasche zu ziehen, erhaschte er einen Blick auf eine Frau in einem aufreizenden Kleid, die vom Tatort davonlief.
-„Dr. Taylor hat gestern Nacht gute Arbeit geleistet“, wechselte Chief Commissioner Hill überraschend das Thema, während er Drakes geleertes Glas entgegennahm. Dieser fragte sich, ob sein Vorgesetzter nun mit ihm plaudern wollte, hielt es aber für angebracht, da Taylors Name sowieso gefallen war, eine Sache anzusprechen.
„Ja, Sir, er hat Hyde und mich gekonnt zusammengeflickt… Sir, was den Doctor betrifft, sind die Männer etwas ungehalten. Ihnen gefällt nicht, dass er ihnen ihre Arbeit abnimmt.“ Er selbst hatte es als seltsam empfunden, dass der Arzt neben der Untersuchung von Tillings entstellter Leiche auch den Tatort unter die Lupe genommen hatte.
„Taylor macht genau das, worum ich ihn gebeten habe“, stellte Hill klar. „Wenn alle Stricke reißen – und wir haben, weiß Gott, nicht mehr viele übrig –, wird er es sein, der uns zu Norly führt“, war er sich sicher, auch wenn dies Drake verwirrte. Wieso sollte die Arbeit des Doctors Ihnen den Vorteil verschaffen, den sie seit zwei Monaten mit der Unterstützung von ganz Scotland Yard und fähigen Leuten darüber hinaus nicht hatten erlangen können?
Als Drake zur Nachfrage ansetzte, fuhr der Chief Commissioner ihm über den Mund. „Ich brauche nun Ihre Rückendeckung. Behalten Sie Taylor im Auge und konsultieren Sie ihn – und nur ihn! –, wann immer die fachliche Kompetenz eines Mediziners in diesem Fall gefragt ist…“
--Charles war sich nicht sicher, was er preisgeben konnte, entschied sich aber innerhalb eines Atemzugs dafür, nachzuhaken, was Taylor betraf.
-Als Dr. Tremaine auf seine Frage antwortete und sagte, er habe nichts von Taylor erhalten, erwiderte Charles nichts, sondern musterte seinen Gesprächspartner, auch wenn man ihre Unterhaltung auch als Schlagabtausch hätte bezeichnen können, nur misstrauisch. Er war nicht in Stimmung, Worte zu formulieren. Und das musste schon etwas heißen.
Randolphs Wissen:
-Randolph kniff die Augen zusammen, als es ihn blendete, doch als er seine Hand zur Abschirmung heben wollte, kam er damit nicht weit. Mit Schreck musste er feststellen, dass seine Rechte mit Handschellen an der Pritsche festgemacht worden war.
-Dr. Taylor schloss seine Tasche und wusch daraufhin seine Hände mit Seife in einer Waschschüssel. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, nahm er einen goldenen Ring – einen Ehering offenbar – vom Tisch und steckte ihn sich an dessen angestammten Platz an seinem linken Ringfinger. Sehr wahrscheinlich hatte Taylor ihn vor der Behandlung von Randolphs Schussverletzung abgenommen. Der Arzt war scheinbar allmählich für den Aufbruch bereit, machte jedoch keine Anstalten zu gehen. Vielmehr warf er Randolph einen ehrlich interessierten Blick zu.
-„Andrew Taylor ist mir tatsächlich ein Begriff“, äußerte Charles verhalten und mit einer Spur von Misstrauen in der Stimme.
„Ein… talentierte Mann, keine Frage“, sagte er, nachdem er kurz gezögert hatte.
„Interessant, dass Sie mich auf ihn ansprechen. Haben Sie einen Grund dafür, warum Sie ihn mir gegenüber erwähnen? Hat er Ihnen Fragen über mich gestellt oder Ihnen etwas gegeben, das für mich bestimmt ist? Hat er David gesehen?“
-Taylor hat dem Doc tatsächlich etwas zugesteckt: einen in der Mitte gefalteten, weißen, unadressierten Briefumschlag, zu finden in Randolphs Hosentasche.
-Er öffnete seinen Mantel. Was war das? Er untersuchte das Kleidungsstück und fand den Ursprung des raschelnden Geräusches. Es war ein unversiegelter Brief. Misstrauisch beäugte der Doktor das Schriftstück und öffnete es schließlich.
Es war leer.
-Charles nickte, bevor er seinen Blick vom Briefumschlag löste und sich Dr. Tremaine zuwandte.
„Ja“, antwortete er dann. „Ja, ich nehme es an. Sie den Umschlag ohne Ihr Wissen überbringen zu lassen, trägt seine Handschrift. Ich habe Sie vorhin in der Halle nicht ohne Grund gefragt, ob er Ihnen etwas für mich gegeben hat.“
-„Mr. Taylor belästigt mich schon seit geraumer Zeit mit solcherlei… Dingen“, erzählte er mit einem Stirnrunzeln, als er das bereits entfaltete Blatt wendete und ihm auf der Rückseite, wie zuvor auch der Vorderseite, schriftlose, weiße Leere entgegenstarrte.
Charles ließ sich davon nicht aus der methodischen Ruhe bringen, in die er inzwischen verfallen war. Er hielt das Blatt Briefpapier kurz gegen das Sonnenlicht, um es mit leicht zusammengekniffenen Augen zu begutachten.
„Dieser Mann scheint die Botschaft dahinter, dass ich bisher auf keine seiner Nachrichten reagiert habe, nicht zu verstehen“, redete Charles weiter und unterbrach sich kurz, um an seinem Untersuchungsobjekt zu riechen, „oder, was ich eher denke, nicht zu akzeptieren.“
Charles ließ das Papier sinken und humpelte einige Schritte.
„Das hier ist bereits der zweite Umschlag heute.“ Der niedergeschossene Mr. Hyde, den Charles am Morgen im Krankenhaus besucht hatte, hatte ihm den ersten überreicht. Charles konnte nicht sagen, dass ihm das gefiel. Mit einer lockeren Bewegung warf er das Blatt auf den Schreibtisch, an dem er sich von Schmerz leise ächzend niederließ.
„Er riskiert viel, unter Hills Augen Kontakt mit mir zu suchen, aber glauben Sie ja nicht, dass mich das beeindruckt.“
-„Nicht nur Sie, sondern auch Mr. Taylor wäre wohl in erhebliche Erklärungsnot gekommen, hätte man eine Botschaft in seiner Handschrift auf einem Stück Papier in Ihrer Manteltasche gefunden. Taylor steht unter Beobachtung, wie ich weiß – und er selbst dürfte sich dessen ebenfalls bewusst sein. Da wäre es unklug, unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, zumal er sich ja noch nicht einmal sicher sein konnte, ob eine Nachricht, die für mich bestimmt ist, durch Sie überhaupt den Weg zu mir finden würde.“
Charles lachte leise und amüsiert. Seiner Stimme war wohl die Anerkennung, mit der er diesem Vorgehen gegenüberstand, anzuhören.
„Ein Brief ohne Inhalt – was könnte der Yard Taylor oder Ihnen deswegen schon vorwerfen? Gar nichts.“
-„Ich bezweifle, dass Mr. Taylor auf irgendein Mittel zurückgegriffen hat, das nur mit bestimmten chemischen Reagenzien sichtbar gemacht werden kann – denn ich gebe zu, dass ich auf jenem Gebiet nicht sonderlich bewandert bin, und er dürfte das sowohl wissen, als auch, dass die Polizei da sicher über tiefere Kenntnisse und andere Möglichkeiten als ich verfügt.“
Charles seufzte. Demnach zu urteilen, was er bereits gesagt hatte, würde Dr. Tremaine wohl schon darauf gekommen sein, dass er und Taylor sich persönlich kannten – andernfalls wäre eine Botschaft wie die vorliegende wohl nicht möglich gewesen. Denn es war, wie Charles gesagt hatte: Nur Absender und Empfänger konnten wohl verstehen, was mit einem leeren Blatt Papier gemeint war, und das auch nur, wenn sie sich irgendwann einmal über diese Bedeutung einig geworden waren.
-„Gut, gut“, äußerte Charles und zögerte einen kurzen Moment, indem er Dr. Tremaine musterte und eine Entscheidung fällte.
„Ich will Ihnen verraten, was dies hier zu bedeuten hat: Es ist eine Einladung. Der erste Brief, den ich heute erhalten habe, wie ich bereits erwähnte, war ebenfalls ohne Inhalt“, erzählte er.
„Drew scheint es ernst zu sein, er will sich dringend mit mir treffen.“
-Ich muss zugeben, dass ich Bedenken habe, mich darauf einzulassen“, gab er schließlich preis, was ihn bezüglich der Angelegenheit mit Taylor beschäftigte, auch wenn er sich bewusst zurückhielt, was Details oder Hintergründe betraf. Er verriet aus Vorsicht nur, was er für nötig hielt, um seine Lage verständlich zu machen.
„Sie müssen wissen, ich habe ihn eine Weile nicht mehr gesehen, nun fast ein halbes Jahr – somit länger als diese Farce, der ich ausgeliefert bin, schon andauert. Er ist ein“, er zögerte, „alter Bekannter und Weggefährte“, das war nicht gelogen, „jedoch arbeitet er derzeit für Hill und ich kann schlecht einschätzen, was er vorhat – zumal letzte Nacht ein gemeinsamer Freund von uns den Tod fand. Angeblich durch meine Hand. Ich tendiere sehr dazu, ihn und seine Aufforderungen zu ignorieren, denn ich will ihn und auch seine Ehefrau nicht in Gefahr bringen.“ Dabei hatte er verschiedene Parteien im Sinn, von denen wohl eine Bedrohung ausging, allerdings wollte er auch selbst nicht in die Situation kommen müssen, sich gegen Taylor zu Wehr zu setzen zu müssen, wenn dieser Eigenjustiz plante oder ihn für den Scotland Yard festzusetzen gedachte.
„Ich könnte es nicht ertragen, wenn noch jemand durch meine Unbedachtheit zu Schaden kommt, verstehen Sie, Doktor? So viel Blut und Tod meinetwegen – weil ich unvorsichtig gewesen bin. Diese Morde müssen aufhören, ich will jeden weiteren verhindern, den ich verhindern kann.“
Damit verfiel Charles erst einmal in bedrücktes Schweigen. Es waren weniger die Scarface-Mordserie, die ihm naheging, auch wenn diese ihn selbstverständlich auch sehr belastete, sondern insbesondere die bereits verübten Anschläge auf den alten Kutscher Edward Tilling – eben jenen gemeinsamem Freund von Andrew Taylor und ihm – und Mr. Hyde, der nun schwer verletzt im Krankenhaus lag und dadurch sehr schnell aus ihrer Unternehmung hatte aussteigen müssen. Wie es um Mr. Lived stand, den Charles ebenfalls in der letzten Nacht entführt gehabt, am heutigen Morgen aber nicht hatte finden können, wusste er nicht. Charles hatte allen dreien versprochen, sie zu beschützen, und hatte versagt.
-„Ich möchte, dass Sie sich von Andrew Taylor fernhalten“, stellte Charles klar, ohne unfreundlich zu werden. Dieser Punkt war ihm wichtig, daher formulierte er ihn unmissverständlich.
„Er wünscht mit mir zu sprechen und nicht mit Ihnen. Als er Sie behandelte, hat er seine Pflicht getan, aber privat wird er sich von Ihnen distanzieren müssen, um keine weitere Aufmerksamkeit auf sich lenken.“ Auch wenn Charles gesagt hatte, dass er nicht wusste, was Taylor vorhatte, kannte er diesen gut genug, um eine Warnung vor ihm auszuformulieren.
„Er wird Sie nicht mit offenen Armen empfangen, das kann ich Ihnen versprechen. Mit Glück wird er Ihnen die Nase vor der Tür zuschlagen, mit Pech wird er Sie mit einem Lächeln hineinbitten. Trauen Sie ihm nicht. Er ist… ich will nicht sagen ‚gefährlich‘, aber er hat seine eigenen Methoden, glauben Sie mir. Wenn jemand von uns zu ihm geht, werde ich es sein“, beharrte Charles.
„Allein.“
-Die nachfolgenden Worte des Doktors nahm der junge Kutscher jedoch mit Verwunderung auf. Randolph erkannte, dass er ins Schwarze getroffen hatte: David kannte Taylor. Ob der Bursche aber bereit sein würde, etwas und, wenn ja, wie viel zu dem Thema zu äußern, würde sich in den folgenden Augenblicken entscheiden. Jedenfalls war er auf einmal ein wenig angespannt.
-„Es stimmt, ich kenn‘ den Doc“, gab er bereitwillig zu, „und ich mag ihn nich‘ – das kann ich gern sagen –, aber was der Boss von ihm hält, muss er dir schon selbst erzählen.“
-„Ich will ehrlich zu dir sein: Auf der einen Seite weiß eigentlich selbst nich‘, wie der Stand der Dinge ist. Ich weiß nur, dass Mr. Norly sich nich‘ bei Taylor gemeldet hat, seitdem er wieder in London is‘ – und dass das dem Doc überhaupt nicht gefällt. Er hat mich nach Mr. Norly gefragt – wo er sei, und wie’s ihm denn ginge. Bereits dreimal, als hätt‘ er’s geahnt, dass Mr. Norly früher oder später Kontakt zu mir aufnimmt. Aber verraten habe ich ihm nie was, hatte ja selbst keinen Schimmer. Und wenn ich’s gehabt hätte, hätt‘ er von mir nichts erfahren. Er ist zwar freundlich geblieben und ich kann mir eigentlich nicht wirklich vorstellen, dass Taylor mit Hill gemeinsame Sache machen würde, doch bei ihm ist’s immer schwer zu sagen, was er tatsächlich beabsichtigt. Damit, dass er undurchsichtig sei, triffst du’s sehr genau“, pflichtete David Randolph bei. Er zuckte mit den Schultern und mutmaßte:
„Vielleicht geht’s ihm um was Persönliches.“
Anschließend setzte David seufzend zum nächsten Teil seiner Argumentation an.
„Auf der and‘ren Seite möcht‘ ich zu Mr. Norly und Taylor nichts Genaues sagen, weil ich dann was ausplaudern könnte, was Mr. Norly für sich behalten will. Das is‘ auch der Grund, warum ich dir gegenüber nich‘ mehr sag‘.“
Darnamur- Jünger des Pinguins
-
Anzahl der Beiträge : 3442
Anmeldedatum : 04.09.12
Alter : 27
Laune : katastrophal destruktiv
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten